05.03.2023 - 17:53 Uhr

BFellmeden
30 Rezensionen

BFellmeden
Top Rezension
Ich bin die Nummer 47 von 200
Seit Beginn meiner Reise durch die Welt der schönen Düfte, verfolge ich den Kanal von Kai Porten auf YouTube. Ich lernte ihn als Freund der orientalischen Düfte kennen, der Kracher, der Bad Boys, der dunklen Gesellen, natürlich zunächst nicht persönlich, sondern nur über seine Videos.
Er auf der Seite der Männer und Leni auf der Seite der Frauen, avancierten für mich schnell zu denjenigen, die tatsächlich viel von Parfüms wissen und die darüber hinaus ein wirkliches Talent aufweisen, dieses Wissen in einer Form an ihre Followers weiterzugeben, die zumindest mich derart fesselte, dass ich fest davon überzeugt war: Das sind die Beiden auf YouTube, die wirklich Ahnung haben.
Ich durfte miterleben, wie Kai Porten einen ersten Anlauf nahm, „seinen eigenen Duft“ zu gestalten und an den Mann zu bringen. Ich und 199 andere Kollegen hatten die Gelegenheit vor – ich weiß es gar nicht mehr so genau – einem Jahr an einem ersten Vorverkauf teilzunehmen, der an irgendeinem Tag um 18.00 Uhr begann. Diesen Termin hatte ich im Kalender meines Handys abgespeichert, denn ich wollte unbedingt einer von diesen ersten 200 Privilegierten sein, die den Duft des Parfumgurus auf YouTube erwerben durften.
Ich weiß das deshalb noch so genau, weil ich an diesem Tag auf der Internorga in Hamburg war. Ein Freund von mir ist „Direktor“ eines Hotels im Großraum Bonn. Er besucht die Internorga jedes Jahr und verbindet diesen Messetermin immer mit einem Essen bei Tim Mälzer, dem ich mich seit einigen Jahren gerne angeschlossen habe. Auch wenn das hier nicht hingehört. Ein Essen bei Tim Mälzer in der Bullerei gehört auf jeden Fall zu den Highlights meiner Freizeitgestaltung.
Langer Rede kurzer Sinn, ich gab meine Bestellung genau um 18.03 Uhr dieses Tages auf und freute mich wie ein Schneekönig, als ich eine entsprechende Bestellbestätigung erhielt.
Was dann passierte, wissen die meisten von Euch sicherlich auch. Es kam zu einem Zerwürfnis mit seinem ursprünglichen Parfümeur und die Angelegenheit zog sich in ungeahnte Längen.
Aber Kai Porten wäre nicht Kai Porten, wenn er an dieser Stelle hingeschmissen hätte, den Vorbestellern sein Geld wieder ausgezahlt und die ganze Sache als extrem schlechte Erfahrung zu den Akten gelegt hätte. Nein, ohne dass ich jetzt auf Details eingehen könnte, er schaffte es, einen neuen Parfümeur zu finden, seine Dinge neu zu ordnen und auch seine Kunden bei der Stange zu halten.
Eine wirklich gute Idee war Meet&Greet‘s zu veranstalten, um seine Vorbesteller kennen zu lernen und explizit diesen die Gelegenheit zu geben, „seinen“ Duft testen zu können. Eines dieser Treffen fand in Köln in der Parfümerie Möltgen statt, und an diesem habe ich selbst auch teilgenommen. Dort lernte ich Kai dann auch einmal persönlich kennen und empfand ihn wirklich als ausgesprochen sympathischen und auch zielorientierten jungen Mann (ich dürfte etwa doppelt so alt sein wie er, auf jeden Fall war ich dort der Senior).
Und, und jetzt komme ich so ganz langsam zum Thema, ich durfte erstmals an einem Duftstreifen mit Oud 31 schnüffeln. Ich erinnere mich gut daran, dass mir das Opening nicht gefiel. Man sprach von einem animalischen Opening, ich aber habe damals gedacht, eigentlich ist es mehr käsig als animalisch, und ganz ehrlich, das hat mir nicht gefallen.
Allerdings machte der Duft an diesem schönen Tag in Köln einen ganz erheblichen Verlauf durch und ich erinnere mich daran, dass der „Käse“ verschwand und einem – und jetzt bin ich mir doch etwas unsicher – holzigen trockenen Duft Platz machte. Ich war und bin nicht gut, im Aufschlüsseln von Duftstoffen, wenn ich an einem Parfüm rieche. Ich weiß aber was mir gefällt und was mir nicht gefällt. Nicht gefallen hat mir die Eröffnung, aber der weitere Verlauf bewirkte, dass ich immer und immer wieder an dem Duftstreifen gerochen habe. Ich weiß, dass Oud 31 mir, nachdem die Animalik die Flucht angetreten hatte, ausgesprochen gut gefallen hat.
Wichtig zu erwähnen an dieser Stelle ist, dass der Duft, den ich in Köln gerochen habe, eine Duftölkonzentration von 25% (auch an dieser Stelle bin ich mir leicht unsicher) hatte. Im weiteren Verlauf der Angelegenheit wurde dann bekannt gegeben, dass „man“ die Duftölkonzentration noch einmal erhöht und diese Maßnahme den Duft dergestalt verändert hätte, dass das „Käsige“ nun verschwunden sei.
Also, gestern ist die Nummer 47 von 200 bei mir eingetroffen, und ich muss sagen, ich bin durchaus enttäuscht. Die Eröffnung ist nach wie vor käsig, nix ist verschwunden, und das Schlimme daran ist, dass es eine ganze Weile braucht, bis dieser für mich ausgesprochen unangenehme Duftakkord sich verabschiedet. Da muss ich – und ich rede wirklich nur von mir – schon viel Überwindung aufbringen, um diese Eröffnung in Kauf zu nehmen, um den vermeintlich schönen Verlauf im Anschluss erleben zu dürfen.
Natürlich habe ich es ausprobiert und der Verlauf kommt, wie sollte es auch anders sein, aber das, was ich später rieche, hat nichts mit dem Duft zu tun, den ich in Köln gerochen habe. Er macht eine komplette 180-Gradwende durch und wird wirklich „schön“. Er wird prickelnd süß, irgendwie lieblich und erinnert mich ganz stark an Midsummer Dream von Roja Parfums. Ein zweifelsohne toller Duft, aber mir eigentlich zu feminin. Ich habe mal an einem Sharing vom Midsummer Dream teilgenommen und mir eine 10 ML-Abfüllung schicken lassen. Die ist so gut wie voll, denn auch der Duft ist leider nicht Meins.
Und damit fällt nun leider auch der Oud 31 für mich durch. Und ganz ehrlich, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet und irgendwie fühle ich mich jetzt schuldig, weil ich Kai Porten, den ich sehr schätze, lieber hätte wissen lassen, dass er mit seinem Duft den Nerv der Zeit – zumindest aber meinen – getroffen und etwas geschaffen hat, dass es bisher nicht gab.
Ich verstehe nicht, was da passiert ist. Theoretisch spielt mein Duftgedächtnis mir einen Streich, aber das glaube ich nicht. Ich weiß, dass mir Oud 31 – mal abgesehen vom Opening – in Köln sehr gut gefallen hat. Ich habe mich wie Bolle auf den Flakon gefreut, aber jetzt, ja jetzt weiß ich auch nicht so genau, was ich mit ihm machen werde. Ich werde ihn sicher noch ein paar Mal probieren, aber ich denke, dass mein jetziger Eindruck sich nicht mehr verändern wird.
Eine Sache muss ich abschließend aber auf jeden Fall noch erwähnen. Ich habe einer Freundin den Duft gezeigt. Sie hat ihn ebenfalls aufgetragen und aus einer Entfernung von ungefähr zwei Metern, fand ich ihn an ihr fantastisch, kein Scherz. Das roch wirklich ganz, ganz toll. Ich verstehe an dieser Stelle die Welt nicht mehr und schließe daraus, dass der Duft extrem komplex ist und sich in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich darstellt.
Ich aber trage Parfüm in allererster Linie für mich selbst und nicht für mein Umfeld. Insofern bleibt abzuwarten, ob er und ich noch gute Freunde werden können.
Er auf der Seite der Männer und Leni auf der Seite der Frauen, avancierten für mich schnell zu denjenigen, die tatsächlich viel von Parfüms wissen und die darüber hinaus ein wirkliches Talent aufweisen, dieses Wissen in einer Form an ihre Followers weiterzugeben, die zumindest mich derart fesselte, dass ich fest davon überzeugt war: Das sind die Beiden auf YouTube, die wirklich Ahnung haben.
Ich durfte miterleben, wie Kai Porten einen ersten Anlauf nahm, „seinen eigenen Duft“ zu gestalten und an den Mann zu bringen. Ich und 199 andere Kollegen hatten die Gelegenheit vor – ich weiß es gar nicht mehr so genau – einem Jahr an einem ersten Vorverkauf teilzunehmen, der an irgendeinem Tag um 18.00 Uhr begann. Diesen Termin hatte ich im Kalender meines Handys abgespeichert, denn ich wollte unbedingt einer von diesen ersten 200 Privilegierten sein, die den Duft des Parfumgurus auf YouTube erwerben durften.
Ich weiß das deshalb noch so genau, weil ich an diesem Tag auf der Internorga in Hamburg war. Ein Freund von mir ist „Direktor“ eines Hotels im Großraum Bonn. Er besucht die Internorga jedes Jahr und verbindet diesen Messetermin immer mit einem Essen bei Tim Mälzer, dem ich mich seit einigen Jahren gerne angeschlossen habe. Auch wenn das hier nicht hingehört. Ein Essen bei Tim Mälzer in der Bullerei gehört auf jeden Fall zu den Highlights meiner Freizeitgestaltung.
Langer Rede kurzer Sinn, ich gab meine Bestellung genau um 18.03 Uhr dieses Tages auf und freute mich wie ein Schneekönig, als ich eine entsprechende Bestellbestätigung erhielt.
Was dann passierte, wissen die meisten von Euch sicherlich auch. Es kam zu einem Zerwürfnis mit seinem ursprünglichen Parfümeur und die Angelegenheit zog sich in ungeahnte Längen.
Aber Kai Porten wäre nicht Kai Porten, wenn er an dieser Stelle hingeschmissen hätte, den Vorbestellern sein Geld wieder ausgezahlt und die ganze Sache als extrem schlechte Erfahrung zu den Akten gelegt hätte. Nein, ohne dass ich jetzt auf Details eingehen könnte, er schaffte es, einen neuen Parfümeur zu finden, seine Dinge neu zu ordnen und auch seine Kunden bei der Stange zu halten.
Eine wirklich gute Idee war Meet&Greet‘s zu veranstalten, um seine Vorbesteller kennen zu lernen und explizit diesen die Gelegenheit zu geben, „seinen“ Duft testen zu können. Eines dieser Treffen fand in Köln in der Parfümerie Möltgen statt, und an diesem habe ich selbst auch teilgenommen. Dort lernte ich Kai dann auch einmal persönlich kennen und empfand ihn wirklich als ausgesprochen sympathischen und auch zielorientierten jungen Mann (ich dürfte etwa doppelt so alt sein wie er, auf jeden Fall war ich dort der Senior).
Und, und jetzt komme ich so ganz langsam zum Thema, ich durfte erstmals an einem Duftstreifen mit Oud 31 schnüffeln. Ich erinnere mich gut daran, dass mir das Opening nicht gefiel. Man sprach von einem animalischen Opening, ich aber habe damals gedacht, eigentlich ist es mehr käsig als animalisch, und ganz ehrlich, das hat mir nicht gefallen.
Allerdings machte der Duft an diesem schönen Tag in Köln einen ganz erheblichen Verlauf durch und ich erinnere mich daran, dass der „Käse“ verschwand und einem – und jetzt bin ich mir doch etwas unsicher – holzigen trockenen Duft Platz machte. Ich war und bin nicht gut, im Aufschlüsseln von Duftstoffen, wenn ich an einem Parfüm rieche. Ich weiß aber was mir gefällt und was mir nicht gefällt. Nicht gefallen hat mir die Eröffnung, aber der weitere Verlauf bewirkte, dass ich immer und immer wieder an dem Duftstreifen gerochen habe. Ich weiß, dass Oud 31 mir, nachdem die Animalik die Flucht angetreten hatte, ausgesprochen gut gefallen hat.
Wichtig zu erwähnen an dieser Stelle ist, dass der Duft, den ich in Köln gerochen habe, eine Duftölkonzentration von 25% (auch an dieser Stelle bin ich mir leicht unsicher) hatte. Im weiteren Verlauf der Angelegenheit wurde dann bekannt gegeben, dass „man“ die Duftölkonzentration noch einmal erhöht und diese Maßnahme den Duft dergestalt verändert hätte, dass das „Käsige“ nun verschwunden sei.
Also, gestern ist die Nummer 47 von 200 bei mir eingetroffen, und ich muss sagen, ich bin durchaus enttäuscht. Die Eröffnung ist nach wie vor käsig, nix ist verschwunden, und das Schlimme daran ist, dass es eine ganze Weile braucht, bis dieser für mich ausgesprochen unangenehme Duftakkord sich verabschiedet. Da muss ich – und ich rede wirklich nur von mir – schon viel Überwindung aufbringen, um diese Eröffnung in Kauf zu nehmen, um den vermeintlich schönen Verlauf im Anschluss erleben zu dürfen.
Natürlich habe ich es ausprobiert und der Verlauf kommt, wie sollte es auch anders sein, aber das, was ich später rieche, hat nichts mit dem Duft zu tun, den ich in Köln gerochen habe. Er macht eine komplette 180-Gradwende durch und wird wirklich „schön“. Er wird prickelnd süß, irgendwie lieblich und erinnert mich ganz stark an Midsummer Dream von Roja Parfums. Ein zweifelsohne toller Duft, aber mir eigentlich zu feminin. Ich habe mal an einem Sharing vom Midsummer Dream teilgenommen und mir eine 10 ML-Abfüllung schicken lassen. Die ist so gut wie voll, denn auch der Duft ist leider nicht Meins.
Und damit fällt nun leider auch der Oud 31 für mich durch. Und ganz ehrlich, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet und irgendwie fühle ich mich jetzt schuldig, weil ich Kai Porten, den ich sehr schätze, lieber hätte wissen lassen, dass er mit seinem Duft den Nerv der Zeit – zumindest aber meinen – getroffen und etwas geschaffen hat, dass es bisher nicht gab.
Ich verstehe nicht, was da passiert ist. Theoretisch spielt mein Duftgedächtnis mir einen Streich, aber das glaube ich nicht. Ich weiß, dass mir Oud 31 – mal abgesehen vom Opening – in Köln sehr gut gefallen hat. Ich habe mich wie Bolle auf den Flakon gefreut, aber jetzt, ja jetzt weiß ich auch nicht so genau, was ich mit ihm machen werde. Ich werde ihn sicher noch ein paar Mal probieren, aber ich denke, dass mein jetziger Eindruck sich nicht mehr verändern wird.
Eine Sache muss ich abschließend aber auf jeden Fall noch erwähnen. Ich habe einer Freundin den Duft gezeigt. Sie hat ihn ebenfalls aufgetragen und aus einer Entfernung von ungefähr zwei Metern, fand ich ihn an ihr fantastisch, kein Scherz. Das roch wirklich ganz, ganz toll. Ich verstehe an dieser Stelle die Welt nicht mehr und schließe daraus, dass der Duft extrem komplex ist und sich in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich darstellt.
Ich aber trage Parfüm in allererster Linie für mich selbst und nicht für mein Umfeld. Insofern bleibt abzuwarten, ob er und ich noch gute Freunde werden können.
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