Franciska

Franciska

Rezensionen
Filtern & sortieren
11 - 15 von 46
Franciska vor 7 Jahren 5
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Grüntee-Pflaster auf Kirschblüten
Die Marke GriGri war mir bis zum Eintreffen des Testpaketes von FranFan gänzlich unbekannt. Viel mehr, als die Tatsache, dass die Düfte für tätowierte Haut sein sollen, ist mir bis heute über die Marke auch nicht bekannt. Warum es für tätowirte Haut andere Düfte braucht, ist fraglich, aber man braucht ja heutzutage für jedes neue Duftlabel ein tiefgreifendes Konzept. Der Markt ist halt einfach so überschwemmt mit Düften.
Wie von meinem Vorschreiber schon erwähnt, kommt der Name aus dem japanischen und die Ingredenzien des Duftes sind auch größtenteils japanischen Ursprungs, zumindest laut der Pyramide. Wie riecht er nun?

Der Duft startet spritzig-frisch, Yuzu kann ich defintiv herausriechen. Das ist aber nicht alles. Sofort zu Anfang schwingt eine seltsame „Leukoplast-Pflaster“-artige Duftnote mit, die ich irgendwie nicht genauer zuordnen kann. Langsam, langsam kämpft sich der Grüntee durch und verdrängt diese Note immer mehr. Allerdings ist dieser bereits ausgetrunken und übrig sind nur noch die vom Aufguss nassen Blätter im Sieb. Dies ist aber nicht unangenehm. Hat aber wesentlich mehr Aroma, als das aufgebrühte Getränk. Diese Note wird immer stärker und mit der Zeit habe ich das Gefühl, dass nur noch der relativ intensive mittlerweile trockene Grüntee da ist, der von einer bergamottigen oder yuzuartigen Frische unterlegt ist. Schlecht ist das nicht, aber ich stelle mir immer wieder die Frage, ob ich so authentisch nach Tee riechen möchte.
Zu meiner Freude gesellen sich auch die Blüten irgendwann dazu. Die Krischblüten nehme ich unter dem Tee wahr, dieser bleibt allerdings bis zum Ende dominat. Dieses Ende zögert sich recht weit hinaus, der Duft bleibt auf der Haut lange riechbar, ist aber nicht allzu dominant.
0 Antworten
Franciska vor 7 Jahren 11 8
10
Flakon
6
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Weihrauch und Vanille tanzen eng umschlungen!
Der liebe Arman vom Last Century Modern versteht es so richtig, einen anzufixen. Last Century Modern ist ein kleiner Laden in Frankfurt, der neben Comicfiguren, gehobenen Wohnaccensoires und anderen lustigen Sachen auch wenige ausgewählte Duftmarken, wie Liquides Imaginaires und Atelier Cologne, führt. Das schöne hierdran ist, dass im Gegensatz zu einer größeren Parfumerie der Inhaber die Düfte genau kennt, einen mit genauen Informationen versorgen kann und auch hinter den Marken steht. Um den Laden soll es hier aber nicht gehen, sondern darum, dass besagter Inhaber mir im Herbst letzen Jahres sagte: "Demnächst kriege ich etwas ganz neues rein. 3 Weihrauch-Düfte, kreiert vom persönlichen Schneider des Papstes." Da wusste ich: Das muss getestet werden. Und nun ist es endlich soweit.

Bevor ich mit der Beschreibung meiner Dufteindrücke beginne, noch einige Worte zur Marke, die übrigens eine kleine Schwester von Unum ist (wer sich noch genauer informieren möchte, kann hier, wie ich, Essenza Nobile oder nose.fr befragen): Der Künstler, der die Düfte kreierte, ist, wie bereits angedeutet, nicht irgendwer, sondern Filippo Sorcinelli. Er ist ein italienischer Künstler, Designer und Musiker. Bereits in der Kindheit entdeckte er die Liebe zur Musik und ist heute Organist in einer der bekanntesten Kirchen Italiens. Die Philosophie, die hinter den Düften steckt, ist, dass in einer Kathedrale Weihrauch und die Orgel eng miteinander verbunden sind. Sie vereinen die Sinne, indem eines den Menschen durch das Ohr, der andere durch die Nase anspricht. Daher sind alle Düfte neue Interpretationen von Weihrauch und sollen an das Orgelspiel der Notre Dame in Paris erinnern. Dies spiegelt sich vor allem in der Flakonform wieder, die ein Orgelregister darstellen soll. Auf der Oberseite des Deckels in Form des "Holz-Registers" ist wie beim Original die Tonhöhe angegeben. Der ganze Flakon ist hochwertig gearbeitet und kann daher nicht nur durch seine Extravaganz überzeugen.

Bei diesem Duft handelt es sich um die Kontrabombarde 32, welche einen besonders "schmetternden, durchsetzungsfähigen und festlichen Klang hat. Darüber hinaus ist sie eine der lautesten Einzelstimmen einer Orgel."

Laut startet auch der Duft, nicht aufdringlich laut, aber definitiv üppig und für meine Nase irgendwie pfeffrig, obwohl in der Pyramide kein Pfeffer angegeben ist. Es ist auch etwas minimal fruchtiges wahrzunehmen, was wohl von der Bitterorange herrührt. Jedoch rieche ich sie nicht direkt heraus, sondern sie bildet mit den anderen Ingredenzien einen schönen Auftakt. Die Hauptfigur des Duftes, der Weihrauch, ist auch direkt zu Beginn des Duftes präsent. Dieser ist eher harzig und würzig. Nach und nach riecht ich auch die Hölzer, die das Harzige schön unterstreichen. Der Weihrauch hat etwas durch und durch prikelndes, was leicht in der Nase kitzelt. Dies ist in der Sillage ganz leicht wahrzunehmen, intensiver jedoch, wenn man direkt an der besprühten Hautstelle schnuppert. Mit der Zeit riecht man immer mehr die Vanille und den Karamell, die einen süßlichen Kontrast zum Harz darstellen und den Duft anschmiegsam machen. Mir gefällt die Süße sehr gut, sie macht den Duft aber keineswegs zu gourmandig oder pappig, sodass dieser definitiv unisex ist. Nach mehrmaligem Riechen kann ich auch eine würzige, leichte Ambernote ausmachen, die mich von der Art her an Ambernote in "Ambre Sultan" erinnert. In der Basis bleiben trotzdem der harzige Weihrauch und die süßlichen Noten dominant. Es ist ein sehr ausgewogenes Zusammenspiel, fast schon wie ein Tanz von Mann mit Frau. Die prickelnde Note vom Weihrauch gibt dem Duft das gewisse Etwas. Der Weihrauch hat durchaus etwas kirchliches, ist aber nicht allzu durchdringend, sodass es auf das Umfeld seltsam wirken könnte. Generell ist der Duft, trotz des anders anmutenden Namens, nicht schreiend. Dies unterstreicht die Tatsache, dass es sich hierbei um ein Extrait handelt und diese ja doch eher körpernäher sind. Das macht den Duft auch im Alltag gut tragbar.

Um die Duftkonzentration hatte ich mir zuerst irgendwie gar keine Gedanken gemacht, weil mich das Konzept überzeugt hat. Beim Kauf fiel mein Blick dann auf die Worte "Extrait de parfum", was mich ebenfalls positiv überraschte und was den Preis auch relativiert (sprich Preis-Leistung sind durchaus angemessen). Die Haltbarkeit ist sehr gut, ich nehme den Duft den ganzen Tag über wahr. Die süßlichen Noten machen Contrebombarde zu meinem klaren Favoriten der Reihe.
8 Antworten
Franciska vor 7 Jahren 3 1
5
Flakon
3
Sillage
3
Haltbarkeit
5
Duft
Brennnesseln in der Erde
Vor Ewigkeiten habe ich die Demeter-Düfte testen dürfen, aber damals nicht geschafft, zu allen Kommentare zu schreiben. Da ich nun auf meine unveröffentlichten Notizen bzw. angefangenen Kommentare gestoßen bin, möchte ich euch dies nicht vornenthalten.

Thunderstorm ist einer der Dufte, unter denen ich mir eher weniger vorstellen kann. Daher war ich umso gespannter, wie der Sturm denn riecht. Reichlich auf den Arm aufgetragen und "hmm...das soll stürmisch sein?" Hätte ich nicht gewusst, welchen der Demeters ich da teste, wäre ich der Meinung, dass dies Beetroot sein muss. Der Duft hat es etwas grün-herbes an sich, erinnert mit der Zeit etwas an Brennnesseln. Je länger ich an ihm rieche, kommt eine erdig gedämpfte Note hervor, die einen feuchten Eindruck hinterlässt. Vielleicht soll das ja ein (Brennnessel)-Beet nach dem Regen/Sturm sein. Mit der Zeit verändert der Duft sich recht wenig, wird nur etwas zurückhaltender. Generell habe ich das Gefühl, dass "Thunderstorm" einer der leichteren Düfte von Demeter ist. Ich muss trotz der größeren Menge, die ich auf meinen Arm aufgetragen habe, immer wieder mit der Nase nah herangehen, um etwas zu riechen. Die Haltbarkeit ist mittelmäßig.
Fazit: Ich kann meinen Vorschreibern nur zustimmen, dass "Thunderstorm" nicht ganz hält, was er verspricht. Zur Frage, die bei so manchen Demetern im Raum steht "tragbar oder nicht?" kann ich sagen, dass dieser hier durchaus auf der Haut tragbar ist, er ist weder absolut ekelhaft, noch zu abstrakt. Jedoch ist er mir persönlich leider auch zu unspektakulär und vor allem auf Dauer zu wenig wahrnehmbar.
1 Antwort
Franciska vor 7 Jahren 13 4
10
Flakon
4
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Pudriger Shisha-Tabak
Bvlgari ist neben seinen Düfte vor allem für farbige Edelsteine bekannt, weshalb die Exklusivreihe auf den Namen „Le Gemme“ hört. Die Reihe startete 2014 mit 6 Düften, die eine Art Reise um die Welt darstellen sollten. Jeder Duft soll sowohl ein Land bzw. dessen Lebensgefühl, wie auch einen Edelstein wiederspiegeln. „Noorah hat den Türkis als Vorbild, den Edelstein der Nomaden, der Sie auf eine Reise über die alte Seiden- und Gewürzstraße einlädt. Ein Edelstein, der an weite Horizonte erinnert. Der Name bedeutet „Licht“ und spiegelt die Atmosphäre unendlicher Weite wieder.“ So heißt es in dem kleinen schicken Büchlein, das ich damals in der Parfumerie bekam, als die Düfte neu herauskamen. Der Duft selbst wird beschrieben mit „Betörende Shisha-Akkorde unterstreichen den orientalischen Reichtum und die Rafinesse von Noorah“. Tabak mag ich als Duftnote gern, also war dieser Duft einer meiner klaren Testfavoriten. Wie alle anderen Düfte der Le Gemme Reihe ist auch „Noorah“ in einer schwarzen Amphore aufbewahrt, die den Duft vor Licht schützen soll. Diese Flakonform soll ebenfalls die Kostbarkeit des Duftes unterstreichen, da ja im alten Rom alles Kostbare in Amphoren gelagert wurde. Der Deckel ist dem jeweiligen Edelstein, hier dem Türkis, nachempfunden. Und auch dessen Form ist nicht zufällig gewählt: Sie soll den Cabochonschliff ebendieses Edelsteins darstellen. Macht durchaus etwas her. Die undurchsichtige Flasche hat hierbei den Vorteil, dass der leere Flakon auch noch schön dekorativ ist. Na dann begeben wir uns mal auf die Duftreise:

Auf der Haut startet Noorah zunächst frisch, jedoch direkt pudrig, was wohl der Iris zu verdanken ist. Ich rieche den Kardamon und etwas grünes, was wohl vom Galbanum herrühren könnte. Die Iris wird immer voluminöser und bekommt auch bald Besuch vom Tabak. Dieser ist allerdings nicht rauchig oder trocken, sondern spiegelt den feuchten, getränkten Shisha-Tabak sehr gut wieder. Eine leichte Süße ist hier auch wahrnehmbar, die den Duft aber keineswegs pappig macht. Sie scheint eher vom Tabak herzurühren, wie bei Vanilletabak. Die Iris ist nach wie vor präsent und gibt dem Duft weiter eine pudrige Komponente. Im Zusammenspiel mit dem feuchten Tabak ist dies aber nicht zu trocken. Viel passiert danach nicht mehr. Da der Tabak nicht übermäßig süß oder rauchig ist, ist der Duft vielleicht auch was für Leute, die sich erst an diese Note herantasten möchten. Mir gefällt der Duft gut, die Shisha-Illusion ist gut getroffen. Aber mir persönlich fehlt da doch irgendwas, als dass ich mir den Duft zulegen würde, vor allem in Anbetracht des Preises, der mit ca. 300€/100ml im höheren Mittelfeld der Exklusivlinien liegt.
Die Haltbarkeit ist sehr gut, vormittags aufgesprüht, nehme ich noch am nächsten Tag einen Hauch wahr. Leider ist die Sillage sehr gering und der Duft wird schnell körpernah. Das finde ich persönlich etwas schade, hätte ich mir einen orientalischen Duft dieser Preisklasse etwas dominanter gewünscht.
4 Antworten
Franciska vor 8 Jahren 6 1
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Eher "Sweety Essence"
„Greedy Essence“ Was für ein Name! Gefällt mir gut und es würde mir gefallen, auf die Frage, was ich den heute an Duft trage, „Greedy Essence“ zu antworten. Klingt irgendwie geheimnisvoll.
Direkt nach dem Aufsprühen dieser gierigen Essenz nehme ich die Rose wahr, in Kombination mit fruchtigen Noten. Apfel und vielleicht ein bisschen Pfirsich rieche ich raus. Aber bereits nach kurzer Zeit wird der Duft...süß. Richtig süß. Die Rose ist zwar immer noch präsent, man merkt, dass es sich hier um das Absolue handelt, da der Rosenduft sehr voll ist. Allerdings geht er unter der Süße leider fast verloren. Bei genauerem hinriechen, nehme ich eine interessante Note wahr, die hinter all der Süße steht und nicht ganz dazu passt. Fast schon minimal metallisch. Dies kann eventuell von der Rose stammen, aber auch durch die Kombination Rose-Patchouli kommen. Wie geschrieben nehme ich dies aber nur wahr, wenn ich mit der Nase direkt an meine Hand herangehe. In der Sillage riecht er für mich einfach nur süß. Auch wenn diese metallische Note ins fruchtig-süße Rosenensemble nicht recht hineinpasst, wirkt es aber dennoch nicht unharmonisch. Diese Süße bleibt bis zur Basis durch und durch erhalten, auch wenn der Duft etwas an Intensität verliert. In der Basis wird der Duft noch von leicht holzigen Noten unterlegt, Oud kann ich aber nicht wirklich herausriechen.
Die Haltbarkeit ist ganz ok, gute 6-8 Stunden würde ich sagen. Für eine genauere Aussage müsste ich nochmal testen. Trotz allem lässt mich dieser Duft ratlos zurück. Was hat man hier versucht? „Wir machen mal was modernes! Süß ist ja momentan so trendy! Und Oud muss auf jeden Fall auch rein. Heutzutage hat ja jeder, der was auf sich hält einen Oud-Duft!“ Auch wenn die Duftnoten sich vielversprechend anhören, bekommt der Duft durch diese künstliche Süße etwas sehr beliebiges und könnte auch als besserer Starduft durchgehen. Sehr schade.
1 Antwort
11 - 15 von 46