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vor 4 Jahren - 28.02.2020
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Gewöhnungseffekte … erst wow, dann mau ?

Jeder kennt die Verführungskünste der Kopfnotenblender, auf die wir alle schon mal reingefallen sind - und schwupps, war der Duft gekauft. Ist mir anfänglich auch passiert, mit schönem Gruß an alle Flughäfen der Welt ;-)

Doch wie steht's mit dem umgekehrten Fall, der ewigen Liebe zu einem Parfum, das selbst die zwischen Menschen vor Neid erblassen lässt?

Nach ausgiebigem 6-Wochen-Test auf Haut und Klamotten, morgens, mittags, abends, in der Freizeit, beim Ausgehen, im Büro und bei allen möglichen Wetterlagen … wurde schlussendlich die Essence der Begierde für so gut befunden, dass man in eine gaaanze Buddle investiert :)

Und yep, es macht immer wieder Freude den Neuen aufzulegen. Man genießt ihn über Wochen, Monate, Jahre ….

Über Jahre?

Leider nicht. Zu häufig nicht.

Sicher, es gibt schon so manchen Duft, den man tatsächlich für die Ewigkeit findet. Aber für einen nicht unbeträchtlichen Teil des Bestandes schleicht sich über kurz oder lang doch der Gewöhnungseffekt(?) ein, sodass er weiterziehen darf.

Da fragt man sich manchmal schon "wie konnte ich den nach all den umfänglichen Tests und Monaten des begeisterten Tragens leid werden?" Der Duft kann es ja nicht sein, der hat sich nicht verändert. Also bin ich es. Doch so stark? Offensichtlich, und vielleicht ist es zweierlei: Zum einen tatsächlich die Macht der Gewohnheit, sodass man nach einer gewissen Zeit von einem Duft einfach nicht mehr so stark angezogen wird. Und zum anderen die Verlockung, dass ein neuer Duft genau diese Gewöhnung des alten ablöst - als würde wir nicht wissen, dass es dem neuen später genauso ergehen kann wie dem alten, haha.

Was also tun? Hier ein paar Lösungsansätze wider dem Gewöhnungseffekt :)

1) Auf Masse setzen, nach dem Motto: je größer der Bestand, desto höher die Chance, dass bei der Rotation die alten Parfums genauso gut duften wie ein neues, weil sie so selten dran kommen. Soweit die Theorie, mit schönem Gruß vom Portmonait.

2) Noch länger und intensiver testen, mit dem Ziel, nur noch Top5-Düfte zu kaufen, die sicher die nächsten 10+ Jahre bleiben. Ebenfalls pure Theorie, diesmal mit Grüßen von der Probensammlung … sind ja nur 296 Stück.

3) Augen verbinden und Handschuhe anziehen, um nicht zu erkennen, welches Parfum man benutzt. Denn wie aus den Blindtest-Blogs bekannt, riecht es dadurch gleich ganz anders. Devise "Was ich nicht weiß macht mich heiß".

4) Einen Duft seiner Sammlung aussuchen und bereitstellen. Anschließend einen 'Celebrity' Scent mit miesester Bewertung in den Raum dieseln, 30 Sekunden tief einatmen und das Fenster aufreißen. Dann mit dem zuvor gewählten Parfum raus stürmen und in vollen Zügen das Aufsprühen zelebrieren. Denn alles ist relativ, und Wendlers DJ LoveDJ Love hätte doch noch seine Daseinsberechtigung.

5) Sich neu erfinden:

- Hypnose -> Ziel und Ansprache "Alle Parfums deiner Sammlung sind deine Nr.1"
- Matrix -> Wahl multipler Persönlichkeiten, die deine Parfums stets unendlich lieben
- Wiedergeburt-> neues Spiel neues Glück

Sicher gibt es noch andere Möglichkeiten, der Parfumgewöhnung zu entfliehen, doch die vorstehenden scheinen mir die Erfolgversprechendsten (ansonsten schieb' ich es einfach wieder auf mein Alter Ego - übrigens auch eine Lösung, öfter mal mit der Nase seines anderen Ichs zu schnüffeln:)

Es grüßt Euch herzlich
Fresh21

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