Grapesoda

Grapesoda

Rezensionen
Grapesoda vor 6 Monaten 2
8
Flakon
5
Sillage
3
Haltbarkeit
7.5
Duft
Netter Duschgel-Duft
Ich bin schon lange um diesen Duft herum geschlichen, einfach weil ich Pfingstrosen-Noten sehr mag. Rose ist mir meistens zu schwer und intensiv, aber mit Pfingstrosen kann man nichts falsch machen, finde ich. Daher beschloss ich, mir dieses EdP zu bestellen, vor allem, weil es im Sale für unter 20€ war.

Fleur de Pivoine öffnet dank der Mandarine spritzig. Schwarze Johannisbeere rieche ich ehrlich gesagt nur ganz leicht raus. Nach der zitrischen Eröffnung gesellen sich gleich die Pfingstrose und eine leichte maritime Note dazu und das bleibt auch erst Mal so. Im Allgemeinen erinnern die Kopf- und Herznote an ein nettes Duschgel.
Der Drydown wird dann ganz normal moschusartig und nur einen Touch grün.
Fleur de Pivoine erinnert mich ganz leicht an den Flanker von L'eau d'Issey, der ebenfalls Pivoine im Namen trägt, bloß ist der Lagerfeld spritziger statt birnenlastig.

Alles in allem nehme ich den Duft sehr positiv wahr, aber die Haltbarkeit ist unterirdisch schlecht, vor allem für ein angebliches Eau de Parfum. Es hält nur ca. 3 Stunden. Aber für den Preis kann man gerne nachsprühen.
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Grapesoda vor 9 Jahren 2
10
Flakon
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
3
Duft
Belanglose Vanilleduftkerze
Vor einigen Monaten war ich mal wild entschlossen, mir einen der Miss Dior Düfte zuzulegen. Also sprühte ich bei jedem Ausflug in die Parfümerie entweder das Eau de Parfum oder das Le Parfum auf mein Handgelenk. Ich erwartete Großes, denn ich war schon ewig um die Flakons rumgeschlichen, hatte mich aus Furcht vor aufdringlichen Verkäuferinnen mit meinen 17 Jahren aber nie getraut, mir auch mal etwas von dem für mich damals unerschwinglichen Miss Dior aufzusprühen. Also schnupperte ich damals immer nur kurz am Sprühkopf und nahm einen angenehmen Duft wahr.
Letzten Herbst, zwei Jahre später, informierte ich mich auf Parfumo über die Miss Diors und traute ich mich sogar, die beiden relativ ausgiebig in den örtlichen Parfümerien zu testen. Ich muss gestehen, dass ich vor dem Galliano-Debakel 2012, wegen besagter Schüchternheit was die hochpreisigen Düfte betraf, noch nie die Chance hatte, das alte Miss Dior Chérie zu testen. Also ging ich unvoreingenommen an meine Testreihe heran.

Das Miss Dior Le Parfum ist sehr schwer und kommt ziemlich orientalisch rüber, auch wenn ich ihre kleine Schwester, das Eau de Parfum, eher als Girlie-Chypre bezeichnen würde. Die zitrischen Noten im Le Parfum habe ich fast gar nicht bemerkt, viel zu sehr wurden sie von dem kräftigen, fast schon öligen Rosengeruch überdeckt, der aber bald vom Amber abgelöst wurde. Diese Wandlung vollzog sich innerhalb einer halben Stunde auf der Innenseite meines Handgelenks, während ich mir vorkam, als hätte ich in Parfum gebadet, obwohl ich nur einen Spritzer aufgetragen hatte.
Nach dieser halben Stunde passierte erneut ein Umschwung: ein Sprung vom Amber zur Vanille. Aber es war keine feine, angenehme Vanille, die nach frisch aufgeschnittenen Vanilleschoten riecht, sondern eine, die mir bekannt vorkam. Fast schon verdächtig. Nach etwa fünf Minuten fiel der Groschen und ich merkte, dass ich gerade wie eine Vanille-Duftkerze roch. Exakt wie eine dieser beigen, billigen Duftkerzen von Ikea, die nach Vanille riechen sollen, aber eher eine schlechte Nachahmung dieses Geruchs darstellen. Und ich roch so, nachdem ich mir ein Parfum aufgesprüht hatte, dessen Grundpreis pro 100 ml die 200 €-Marke übersteigt, wenn man von der kleinsten Größe (40 ml) ausgeht.
Nach circa vier bis fünf Stunden war der Spuk auch schon wieder vorbei und von dem Miss Dior Le Parfum auf meinem Arm Gott sei Dank nur noch ein ganz schwacher Hauch vorhanden. Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich dieser Duft sehr enttäuscht hat. Ich hatte etwas mehr als diesen penetranten Duftkerzenmief erwartet. Wahrscheinlich waren meine Erwartungen aber gesteigert, da ich schon so lange um diesen Duft herumgeschlichen bin und auch weil der Flakon gleichzeitig so wunderschön und niedlich ist.
Ihre Schwester, die Miss Dior Eau de Parfum, muss ich mir aber noch einmal genauer ansehen, da sie als rosa Chypre etwas mehr in mein Beuteschema passt.
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Grapesoda vor 9 Jahren 12 3
2.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
3
Duft
Überraschend irdisch und monoton
"Alien" ist aufdringlich. Es kommt mir vor, als verfolge er mich richtig. Beim Blättern in Zeitschriften finde ich seit Herbst 2012 immer wieder kleine Pröbchen, in den Parfümerien bauen sich „Sources“, die Nachfüllstationen für Thierry Mugler Düfte, bedrohlich neben der Kasse auf. Ich nehme den Duft überall wahr, wo ich ihn nicht wahrnehmen will: an der Supermarktkasse, vormittags in der Straßenbahn, im Großraumbüro am Schreibtisch gegenüber. Auch das Marketing und das Design des Flakons finde ich penetrant, pseudo-opulent und assoziiere beides irgendwie mit Prince.
Die äußere Hülle des Duftes wirkt im Vergleich zum Duft einfach nur prätentiös. Denn letzteren würde ich eher als irdisch statt außerirdisch beschreiben. Die Kopfnote von „Alien“ erinnert mich die erste Stunde nach dem Auftragen stark an den Hautpflegeklassiker Kaufmanns Kindercreme, nur leicht jasminlastiger, in der Herz- und Basisnote kommt noch eine gewisse Würze durch das Ambra hinzu. Das wars für mich auch schon, denn viel tut sich danach nicht mehr auf meinem Handgelenk.
Trotz meiner eher negativen Bewertung hasse ich den Duft nicht. Es ist eher so, dass ich den Hype um "Alien" und sein Image nicht verstehe, weil es für mich nicht zu diesem braven Duft passt. Der Außerirdische eckt nicht wegen seiner Duftnoten an, sondern wegen seiner Intensität und der Unterschätzung dieser durch die Mehrheit seiner Trägerinnen.
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