GreenViper

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Rezensionen
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6 - 9 von 9
GreenViper vor 3 Jahren 6 2
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Die süßliche Affenhochzeit
Auf meiner Zoologistreise durfte sich jetzt die beigegebenen Exclusivprobe (in meinem Fall die Yuzu Edition) vor meiner Nase beweisen.
Zum Start überwiegen eher zitrisch herbe Noten mit dem typischen Zoologist Pferdestallaroma, jedoch fällt mir sofort der generell eher liebliche Charakter auf. Im Gegensatz zu allen bisher von mir getesteten Zoologist (und das sind mittlerweile schon einige), ist dies der erste, der von Intensität und Sillage nicht wie ein Asteroid in deine Umgebung einschlägt, sondern sich eher zärtlich bemerkbar macht. Hier herrscht nicht die große Affenparty, sondern ein gemütliches Beisammensein.
Das Pferdestallaroma verfliegt recht schnell und der Duft entwickelt sich bei mir zum zärtlich süßlichem Raucher mit fast schon sakralem Charakter, die herben Aromen treten dann auch etwas in den Hintergrund, die Süße bleibt und schwebt als fruchtige Note hinter dem (hellen) Weihrauch.
Leider endet die Affenhochzeit schneller als die restlichen tierischen Feierlichkeiten im Zoologist Park.
Im Fazit zeigt sich hierbei schon das Dilemma. Wenn ich Fan von Zoologist bin, dann möchte ich einen Zoologist und dann erwarte ich auch irgendwie die Intensität-Atombombe, immer etwas mehr, etwas reifer, etwas fauliger, etwas tierischer.
Wenn ich ein Fan von Weihrauchdüften bin (und das bin ich definitiv), dann darf es auch hiervon mehr und differenzierter sein, und das machen andere besser.
Jetzt steht der Affe auf seiner Hochzeit und muss sich fragen, was bin ich denn nun?
Auf jeden Fall bin ich kein Zoologist, auch wenn ich durchaus im Alltag mal unter Menschen gehen kann (denn das können im Zoologist Park nicht wirklich viele), aber schlecht bin ich auch nicht. Ich rieche angenehm, ohne Frage, aber es fehlt trotzdem etwas.
Was leider nicht fehlt, ist der ordentliche Preis für diese Affenhochzeit.

Am Ende muss ich noch einen letzten Eindruck loswerden. Bei vielen (nicht bei allen) Zoologist kann man den Duft schon gut dem namensgebenden Tier zuordnen, bei mir am stärksten bei Elephant, aber ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, was der hier vorliegende Macaque mit dem Affen zu tun haben soll…
2 Antworten
GreenViper vor 3 Jahren 9 2
9
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Daheim in der Bienenwabe
Meine Duftreise durch die Welt von Zoologist geht nun mit der Biene in die nächste Etappe.
Man nehme sich hierzu ein Nimm2 Bonbon (die mit dem flüssigen Kern, den man nach dem Lutschen noch ca.20 Minuten mit der Zunge von den Zähnen abzubekommen versucht). Das Bonbon stelle man sich mit Honiggeschmack vor, den Kern ebenso mit Honiggeschmack.
Nach verzweifelten Versuchen, den klebrigen Honigkern zu lösen, greift man nun zur Propolis Hustensaftpulle und spült sich den Mund noch kräftig damit aus.
Mit dieser Assoziation trifft man den Duft von Bee ziemlich genau auf den Punkt.
Nun ist Zoologist dafür bekannt, gerne mal mit dem Vorschlaghammer auf die Nasen der Nutzer einzuschlagen, was sowohl subjektiv positiv (wie der Weihrauch in Squid) als auch negativ (wie der Tee in Elephant) ausgehen kann.
Aber der weichen Bienenwachshammer von Bee macht schon eine gute Nasenlaune.
Ich wollte mich den ganzen Tag über selbst auffressen oder alternativ die Biene verjagen und mich selbst in der Wabe breitmachen :-).
Haltbarkeit und Sillage sind super, einzig der Preis könnte ein wenig günstiger sein.
Aber ein Flakon als Bienenstock muss trotzdem noch bei mir einziehen.
2 Antworten
GreenViper vor 3 Jahren 14 2
6
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Der heilig gesegnete Heckenschnitt
Es kommt mal wieder der Herbst und damit die Zeit des Schnittes an der bestehenden Thuja Hecke. Wie jeder weiß, der ebenfalls eine Hecke schneiden muss, die größer ist als er selbst, fügt man sich hierbei die größtmögliche Sauerei zu, die ganzen kleinen Thuja Schnipsel finden zielsicher den Weg auf die Haut, die Kleidung und die Haut unter der Kleidung.
Wie dem auch sei, der Duft, der einem hierbei in die Nase strömt (sofern man sich den Geruch des eigenen Schweißes einfach mal wegdenkt) entschädigt einen für die Arbeit und auch für die Mühe, die klebrigen Thuja Schnipsel hinterher unter der Dusche wieder von der Haut lösen zu müssen.
Und genau diesen Duft erlebt man bei „Soul of the Forest“ ohne die zuvor zu leistende (lästige) Arbeit.
Im Opening erscheinen wunderbar harzig-nadelige Duftnoten (scheinbar scheint die Johannisbeere nicht den Weg in meine Nase zu finden).
Aber das richtig Gute folgt erst noch, nämlich der gerade geleistete Heckenschnitt wird gesegnet von einem wunderbar zarten Weihraucharoma, welches die harzigen Noten ein wenig gesellschaftsfähiger macht, und eine Entspannung suggeriert, als hätte man tatsächlich gerade die 30m Hecke wieder in einen gesellschaftsfähigen Zustand gebracht.
Manchmal will man einfach genauso riechen, besonders im Herbst.
Ich liebe diesen Duft und würde sofort wieder in die Seele des Waldes eintauchen.
Das einzige Manko dieser sonst ziemlich genialen Komposition ist für mich die moderate Haltbarkeit. Jedoch kann man meiner Meinung nach in dem Preissegment von etwa 1 Euro/ml darüber hinwegsehen und auch einfach mal nachsprühen, zumal die ersten 3h hier sowieso die besten sind.

Ich mag den Duft sehr (im Gegensatz zum Hecke schneiden) und kann ihm nur jedem Weihrauch- und Tannenfreund empfehlen
2 Antworten
GreenViper vor 3 Jahren 12 3
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Auf der Suche nach dem perfekten Meer
Dies ist meine erste Rezension zu einem Parfum. Nach den ersten Dufterlebnissen wünschte ich mir, gerade zur aktuellen Jahreszeit, einen frischen, aquatischen, einen einfachen „Gute Laune“ Duft, der einem beim Riechen schon ein Lächeln auf die Lippen zaubern konnte. Auf dem Weg konnte ich einige aquatische Düfte testen, von den meisten war ich jedoch enttäuscht, es wollte sich keine so richtige Duftfreude einstellen.
Meine Frau besaß bereits den „Beach Walk“ von Replica, dieser traf mein ersehntes Gefühl schon recht gut, war jedoch für mich als Mann auch von der Duftkomposition her zu weiblich (ist ja auch ein Damenparfum :) ), also musste meine Suche weitergehen.
Auf Parfumo stieß ich dann zufällig auf die Marke Kerosene. Die Markengeschichte und die Geschichte hinter den Düften und dem Parfumeur ist einfach unglaublich authentisch und sympathisch, sodass ich „Walk the sea“ einfach eine Chance geben musste…
Ich habe das Parfum blind gekauft und dies bis heute nicht bereut.
Bereits nach dem ersten Aufsprühen lässt sich die blumig-salzige Note sofort angenehm riechen, eine große Duftveränderung über die nächsten Stunden nehme ich nicht wahr.
Die richtige Überzeugung setzte bei mir ein, als ich mit dem Duft das Haus verließ, und mich draußen der erste Windzug traf, mit dem sich dann meine eigene „Duftwolke“ vermischte.
Das flashte mich nun endgültig. Die Wahrnehmung des kontinentalen Windes vor meiner Haustür als frische Meeresbriese bei einem Strandspaziergang traf genau meine ersehnte Duftfreude. Das Thema und der Parfumtitel wurden wirklich perfekt getroffen, die blumige Note ist nicht störend, sondern fügt sich perfekt in die Gesamtkomposition ein und wertet den Duft sogar etwas auf, obwohl es nicht unbedingt zum Thema „Strandspaziergang“ passt. Die Tragbarkeit für Männer ist gut, durch das starke salzige Aroma lässt sich der Duft sowohl von Männern als auch von Frauen gut tragen.
Ich bin begeistert, Haltbarkeit ist für mich mit ca. 12 Stunden sehr gut, für aquatische Düfte schon überdurchschnittlich, Sillage ist auch vollkommen ausreichend, wirkt für einen selbst und die Umgebung zu keiner Zeit aufdringlich.
Einzig der Flakon gefällt mir nicht so richtig, das Handling ist manchmal abenteuerlich, aber Gott sei Dank ist das jetzt für die Bewertung des Parfums nicht wirklich entscheidend.

Ich bin froh, für mich den bisher pefektesten Meeres-Duft gefunden zu haben.
3 Antworten
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