
Hasi
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Niemand liebt dich, warum ich?
Ein Kommentar zu einem Duft, den keiner kennt, keiner hat, keiner braucht, keiner will.
Außer mir.
Von Antoine einst mit dem Roll-on bedacht – siehe Bild unten – habe ich mich sofort in diese ultrakünstliche, synthetische Billig-Plörre verliebt.
Geißblatt? Nur in den ersten 3 Sekunden wirklich als solches zu erkennen, allerdings künstlich.
Dann wird er:
Synthetisch grün
Synthetisch zitrisch
Synthetisch blumig
Synthetisch seifig
Ich wette, JEDER andere würde die Nase rümpfen, so seifig, kalt und steril kommt der Duft rüber.
Vergleichbar ist er tatsächlich mit den grünen Staubsauger-Erfrischern - diese grünen Sticks, die man in den Staubsaugerbeutel steckt. Die würde ich sogar als Duftzwilling angeben.
Warum ich ihn dann liebe?
Ich trage ihn am liebsten bei kühlem bis kaltem Wetter. Wenn ich dann in der Früh warm eingepackt im Morgendunkel an der Bushaltestelle warte und mir der eisige Wind den Duft unter die Nase treibt, dann ist das wie ein extra Schwall eiskaltes Wasser ins Gesicht, sozusagen shower-to-go.
Ich fühle mich so derartig frisch mit diesem Duft, dass Gähnen zum Fremdwort wird.
Ich habe das Gefühl, ein schneeweißes, ultragestärktes Hemd mit extra steifem Kragen zu tragen, dass mich so gerade dastehen lässt, als hätte ich ein Korsett an, obwohl ich nur ein schwarzes Baumwoll-Shirt trage.
Aus Angst, dass der 10ml Roll-on bald leer sein könnte, und weil ich den Hals nicht voll kriegen kann, wenn mir was gefällt, habe ich mir dann das 100ml EDT geordert, was dann leider ein Griff ins Klo war. Was da auf Sprühkopfdruck entwich, erinnerte an verschmortes Plastik mit einem Hauch davon, was ich aus dem Roll-on kenne. Vielleicht war der Duft nur gekippt, aber mir war es zu mühselig, wegen 9,50 Euro eine Retoure nach Frankreich zu veranlassen.
Der Roll-on ist in vielen verschiedenen Duftrichtungen für 5 Euro die 10ml zu haben. Ich gehe davon aus, dass nicht jeder so riecht wie Chevrefeuille, also User-freundlicher ist, aber ich werde mir Chevrefeuille sicher wieder bestellen und dann noch ein paar andere testen!
http://www.parfumdegrasse.com/les_roll_on
Ilse Bilse, niemand willse, kam der Koch, nahmse doch. ;)
Außer mir.
Von Antoine einst mit dem Roll-on bedacht – siehe Bild unten – habe ich mich sofort in diese ultrakünstliche, synthetische Billig-Plörre verliebt.
Geißblatt? Nur in den ersten 3 Sekunden wirklich als solches zu erkennen, allerdings künstlich.
Dann wird er:
Synthetisch grün
Synthetisch zitrisch
Synthetisch blumig
Synthetisch seifig
Ich wette, JEDER andere würde die Nase rümpfen, so seifig, kalt und steril kommt der Duft rüber.
Vergleichbar ist er tatsächlich mit den grünen Staubsauger-Erfrischern - diese grünen Sticks, die man in den Staubsaugerbeutel steckt. Die würde ich sogar als Duftzwilling angeben.
Warum ich ihn dann liebe?
Ich trage ihn am liebsten bei kühlem bis kaltem Wetter. Wenn ich dann in der Früh warm eingepackt im Morgendunkel an der Bushaltestelle warte und mir der eisige Wind den Duft unter die Nase treibt, dann ist das wie ein extra Schwall eiskaltes Wasser ins Gesicht, sozusagen shower-to-go.
Ich fühle mich so derartig frisch mit diesem Duft, dass Gähnen zum Fremdwort wird.
Ich habe das Gefühl, ein schneeweißes, ultragestärktes Hemd mit extra steifem Kragen zu tragen, dass mich so gerade dastehen lässt, als hätte ich ein Korsett an, obwohl ich nur ein schwarzes Baumwoll-Shirt trage.
Aus Angst, dass der 10ml Roll-on bald leer sein könnte, und weil ich den Hals nicht voll kriegen kann, wenn mir was gefällt, habe ich mir dann das 100ml EDT geordert, was dann leider ein Griff ins Klo war. Was da auf Sprühkopfdruck entwich, erinnerte an verschmortes Plastik mit einem Hauch davon, was ich aus dem Roll-on kenne. Vielleicht war der Duft nur gekippt, aber mir war es zu mühselig, wegen 9,50 Euro eine Retoure nach Frankreich zu veranlassen.
Der Roll-on ist in vielen verschiedenen Duftrichtungen für 5 Euro die 10ml zu haben. Ich gehe davon aus, dass nicht jeder so riecht wie Chevrefeuille, also User-freundlicher ist, aber ich werde mir Chevrefeuille sicher wieder bestellen und dann noch ein paar andere testen!
http://www.parfumdegrasse.com/les_roll_on
Ilse Bilse, niemand willse, kam der Koch, nahmse doch. ;)
22 Antworten
Hase im Pfeffer
...oder: der unfassbare Hase
Ich rechne jetzt mal nach Hasenart: Grapefruit + Lavendel = Weißer Pfeffer!
Und Hasen versucht man zu fangen, indem man ihnen Pfeffer aufs Schwänzchen streut, zumindest der Fabel nach. Dafür muss man den Hasen aber erstmal haben! ;)
Jedenfalls startet Lucky Charms mit einer frischen Grapefruit, die einige Sekunden lang so derart sauer ins Tageslicht blinzelt, dass Lavendel in Windeseile kommt, um sie beruhigend zu umschmeicheln. Sie ziehen sich alsdann unter eine Decke aus Weißem Pfeffer zurück und wurden von Stund' an nicht mehr gesehen!
Tatsächlich ist diese Weiße Pfeffer-Note so stark, dass ich richtig laut niesen musste! Und mehr passiert dann auch nicht mehr. Zumindest nicht bei mir.
Diese Erfahrung habe ich aber nun schon öfter gemacht, dass sich mir bei Parfums mit Pfeffer in der Duftpyramide ausschließlich und sehr stark der Pfeffer zeigt - Lily & Spice von Penhaligon's fällt mir ad hoc ein, auch Etra von Etro.
Auch da zeigte sich mir nur Weißer Pfeffer - Schwarzen Pfeffer empfinde ich vom Duft her etwas schärfer und rasser, Weißen Pfeffer feiner, heller, "lieblicher" - der alles andere überdeckte.
Ich kann hier nichts anderes mehr als Pfeffer ausmachen, nach einiger Zeit unterlegt von einer milden Süße, die ich der Vanille zuschreiben würde.
Ob sich nun der Weiße Pfeffer in den hier angegebenen "würzigen Noten" verbirgt, oder Nieswurz zwischen die Blüten geschmuggelt wurde, kann ich nicht sagen, jedenfalls löst das geriebene Pulver der unterirdischen Pflanzenteile der Nieswurz - auch bekannt unter Christ- oder Schneerose - Niesreiz aus.
Hat bei mir ja geklappt, aber mit diesem Pfeffer kriegt ihr mich nicht, da könnt ihr soviel Sprühen oder Streuen wie ihr wollt!
http://tinyurl.com/ompv2mq
Ich rechne jetzt mal nach Hasenart: Grapefruit + Lavendel = Weißer Pfeffer!
Und Hasen versucht man zu fangen, indem man ihnen Pfeffer aufs Schwänzchen streut, zumindest der Fabel nach. Dafür muss man den Hasen aber erstmal haben! ;)
Jedenfalls startet Lucky Charms mit einer frischen Grapefruit, die einige Sekunden lang so derart sauer ins Tageslicht blinzelt, dass Lavendel in Windeseile kommt, um sie beruhigend zu umschmeicheln. Sie ziehen sich alsdann unter eine Decke aus Weißem Pfeffer zurück und wurden von Stund' an nicht mehr gesehen!
Tatsächlich ist diese Weiße Pfeffer-Note so stark, dass ich richtig laut niesen musste! Und mehr passiert dann auch nicht mehr. Zumindest nicht bei mir.
Diese Erfahrung habe ich aber nun schon öfter gemacht, dass sich mir bei Parfums mit Pfeffer in der Duftpyramide ausschließlich und sehr stark der Pfeffer zeigt - Lily & Spice von Penhaligon's fällt mir ad hoc ein, auch Etra von Etro.
Auch da zeigte sich mir nur Weißer Pfeffer - Schwarzen Pfeffer empfinde ich vom Duft her etwas schärfer und rasser, Weißen Pfeffer feiner, heller, "lieblicher" - der alles andere überdeckte.
Ich kann hier nichts anderes mehr als Pfeffer ausmachen, nach einiger Zeit unterlegt von einer milden Süße, die ich der Vanille zuschreiben würde.
Ob sich nun der Weiße Pfeffer in den hier angegebenen "würzigen Noten" verbirgt, oder Nieswurz zwischen die Blüten geschmuggelt wurde, kann ich nicht sagen, jedenfalls löst das geriebene Pulver der unterirdischen Pflanzenteile der Nieswurz - auch bekannt unter Christ- oder Schneerose - Niesreiz aus.
Hat bei mir ja geklappt, aber mit diesem Pfeffer kriegt ihr mich nicht, da könnt ihr soviel Sprühen oder Streuen wie ihr wollt!
http://tinyurl.com/ompv2mq
13 Antworten
Es war einmal...
...vor langer Zeit, in den 1990ern, da brachte Yves Rocher seine Les Plaisirs-Serie heraus und verschaffte somit bestimmten Früchten ihren großen Solo-Auftritt.
Ich weiß nicht mehr, in welcher Reihenfolge sie kamen, oder welcher der allererste war, aber ich hatte irgendwann "Noix de Cocos", und die anderen Früchte testete ich zwar, aber sie erreichten mein Herz nicht, bis... ja, bis 1999 "Figuier/Fig" auf den Markt kam, da war ich rettungslos verloren.
Erwerben konnte man Körpermilch, Dusch-Mousse und Eau de Toilette. Letztere beiden hatte ich und die Liebe fing mit dem Dusch-Mousse an.
Die Konsistenz des Mousse war wie Schlagsahne oder Rasierschaum, so feinporig und fest, und gleichzeitig so weich, zart und cremig, und die Sillage war so enorm, dass nach einer Dusche bei geschlossener Badezimmertür der kleine Spalt unter der Tür reichte, um die komplette Wohnung mit dem Duft auszukleiden.
Genau dieser starke, süßlich-fruchtige, köstlich-grünsaftige Duft fixte auch meine damalige Mitbewohnerin (der Duft erfüllte auch ihr Zimmer) und andere Freundinnen an, die sich ebenfalls Dusch-Mousse und EDT zulegten.
So wie das Dusch-Mousse war auch das EDT: ein köstlicher, süßlich-grüner, milchiger, saftiger Duft, der sofort den Speichelfluss anregte.
Die Haltbarkeit war fantastisch für so einen fruchtigen Sommerduft. Eine verschwitzte, durchtanzte Nacht machte ihm nichts aus, er blieb frisch, fruchtig und präsent, und auch bei Sonnenaufgang hauchte man mir noch Komplimente zu dem Duft an den Hals.
"Du riechst soooo gut nach Pfirsich!"
... ???..
Aha.
An dieser Stelle möchte ich festhalten, dass Männer sich einfach besser mit süßen Früchtchen als mit Obst auskennen ;)
Aber: Zwei meiner Freundinnen bekamen einen leicht juckenden Ausschlag an den besprühten Hautstellen, vor allem da, wo die Haut besonders dünn und zart ist, Hals und Dekolleté. Und plötzlich war die ganze Serie komplett vom Markt verschwunden. Besonders merkwürdig wenn man sich vor Augen hält, wie lang die meisten Yves Rocher-Produkte sich im Programm halten. Oft Jahrzehnte. Ich kann nur vermuten, dass auch andere Personen unliebsame Nebenwirkungen nach Gebrauch des EDT an sich beobachteten, und daraufhin die ganzen "Figuier/Fig"-Produkte eingezogen wurden, denn schon nach kürzester Zeit, noch im selben Jahr 1999, gab es nichts mehr von der Serie zu kaufen.
In größeren Abständen suchte ich immer wieder im Netz, in der Bucht, nach Restbeständen, aber ohne Erfolg. Man findet sowieso so gut wie keine Infos über diesen Duft. Je ein Bild von der Körper-Milch und dem Dusch-Mousse, und mein hier eingestelltes Bild von meinem Flakon (zwei hatte ich insgesamt) sind die einzigen im ganzen www. Und eine Handvoll Rezensionen, das war's dann auch schon. Zu kurz war der Duft auf dem Markt, um deutlichere Spuren zu hinterlassen.
Als ich zu Parfumo kam, schrieb ich Feige in meine "mag ich"-Liste und ersoukte wie wild alle möglichen Feigen-Düfte in der Hoffnung, einen Ersatz zu finden. Aber die meisten waren mir zu süß und gingen schon eher in die Richtung getrocknete Feige (diesen Geruch mag ich überhaupt nicht), und vor allem ist den allermeisten Feigen-Düften für meinen Geschmack einfach zu viel Beiwerk dazugemixt worden. Ich mag die Feige weder mit Heu noch mit Minze, weder zu süß, zu säuerlich, noch zu krautig, und erst recht nicht mit Vanille, getrockneten Früchten und Sandelholz. Und warum zum Teufel muss der Feige immer Kokos zur Seite gestellt werden?! Das riecht zwar nach Sommer, Urlaub und Cocktails in der Strand-Bar, aber ich suche die unschuldige, jungfräuliche Einzelgänger-Feige, die, die grün und fest sich zwischen Blättern versteckend am Baum noch hängend dem lüsternen Auge entzieht. Die, die dieses unvergesslich grüne, milchige Aroma hat.
Google bzw. Basenotes lehrt mich, dass unreife Feigen - innen noch weiß und fest, mit einer zartrosa Mitte - den mundwässerndsten Duft verströmen, aber in diesem Reifestadium die Milch der Feige die Haut reizen kann.
Wir wissen, dass Yves Rocher tierversuchsfreie Produkte herstellt und viel mit natürlichen Pflanzenstoffen arbeitet, aber es sind keine reinen Naturkosmetik-Produkte, und so kommen auch viele synthetische Bausteine zum Einsatz. Die Moleküle Stemone, Hedione und Iso-E Super rekreieren den milchigen, grünen, erfrischenden Duft der Feige und machen den Duft besonders leicht und locker.
Und ganz gleich, ob jetzt tatsächlich die Milch der unreifen Feige in den Flakon gepresst wurde, oder die Duftbausteine verwendet wurden, irgendetwas in diesem Parfum löste beim Auftragen bei manchen Menschen Allergien aus, woraufhin "Figuier/Fig" zu meinem größten Bedauern von der Bildfläche verschwand.
"Figuier/Fig" ist mit Sicherheit der kurzlebigste Duft, denn YR je herausbrachte, und auch der unbekannteste. Ich bin sehr gespannt, ob es nach meinem Kommentar Parfumo-Nasen gibt, die sich noch an den Duft erinnern, ihn vielleicht sogar hatten.
Aber Feige kann ich wohl nun getrost aus meiner "mag ich"-Liste streichen.
Ich weiß nicht mehr, in welcher Reihenfolge sie kamen, oder welcher der allererste war, aber ich hatte irgendwann "Noix de Cocos", und die anderen Früchte testete ich zwar, aber sie erreichten mein Herz nicht, bis... ja, bis 1999 "Figuier/Fig" auf den Markt kam, da war ich rettungslos verloren.
Erwerben konnte man Körpermilch, Dusch-Mousse und Eau de Toilette. Letztere beiden hatte ich und die Liebe fing mit dem Dusch-Mousse an.
Die Konsistenz des Mousse war wie Schlagsahne oder Rasierschaum, so feinporig und fest, und gleichzeitig so weich, zart und cremig, und die Sillage war so enorm, dass nach einer Dusche bei geschlossener Badezimmertür der kleine Spalt unter der Tür reichte, um die komplette Wohnung mit dem Duft auszukleiden.
Genau dieser starke, süßlich-fruchtige, köstlich-grünsaftige Duft fixte auch meine damalige Mitbewohnerin (der Duft erfüllte auch ihr Zimmer) und andere Freundinnen an, die sich ebenfalls Dusch-Mousse und EDT zulegten.
So wie das Dusch-Mousse war auch das EDT: ein köstlicher, süßlich-grüner, milchiger, saftiger Duft, der sofort den Speichelfluss anregte.
Die Haltbarkeit war fantastisch für so einen fruchtigen Sommerduft. Eine verschwitzte, durchtanzte Nacht machte ihm nichts aus, er blieb frisch, fruchtig und präsent, und auch bei Sonnenaufgang hauchte man mir noch Komplimente zu dem Duft an den Hals.
"Du riechst soooo gut nach Pfirsich!"
... ???..
Aha.
An dieser Stelle möchte ich festhalten, dass Männer sich einfach besser mit süßen Früchtchen als mit Obst auskennen ;)
Aber: Zwei meiner Freundinnen bekamen einen leicht juckenden Ausschlag an den besprühten Hautstellen, vor allem da, wo die Haut besonders dünn und zart ist, Hals und Dekolleté. Und plötzlich war die ganze Serie komplett vom Markt verschwunden. Besonders merkwürdig wenn man sich vor Augen hält, wie lang die meisten Yves Rocher-Produkte sich im Programm halten. Oft Jahrzehnte. Ich kann nur vermuten, dass auch andere Personen unliebsame Nebenwirkungen nach Gebrauch des EDT an sich beobachteten, und daraufhin die ganzen "Figuier/Fig"-Produkte eingezogen wurden, denn schon nach kürzester Zeit, noch im selben Jahr 1999, gab es nichts mehr von der Serie zu kaufen.
In größeren Abständen suchte ich immer wieder im Netz, in der Bucht, nach Restbeständen, aber ohne Erfolg. Man findet sowieso so gut wie keine Infos über diesen Duft. Je ein Bild von der Körper-Milch und dem Dusch-Mousse, und mein hier eingestelltes Bild von meinem Flakon (zwei hatte ich insgesamt) sind die einzigen im ganzen www. Und eine Handvoll Rezensionen, das war's dann auch schon. Zu kurz war der Duft auf dem Markt, um deutlichere Spuren zu hinterlassen.
Als ich zu Parfumo kam, schrieb ich Feige in meine "mag ich"-Liste und ersoukte wie wild alle möglichen Feigen-Düfte in der Hoffnung, einen Ersatz zu finden. Aber die meisten waren mir zu süß und gingen schon eher in die Richtung getrocknete Feige (diesen Geruch mag ich überhaupt nicht), und vor allem ist den allermeisten Feigen-Düften für meinen Geschmack einfach zu viel Beiwerk dazugemixt worden. Ich mag die Feige weder mit Heu noch mit Minze, weder zu süß, zu säuerlich, noch zu krautig, und erst recht nicht mit Vanille, getrockneten Früchten und Sandelholz. Und warum zum Teufel muss der Feige immer Kokos zur Seite gestellt werden?! Das riecht zwar nach Sommer, Urlaub und Cocktails in der Strand-Bar, aber ich suche die unschuldige, jungfräuliche Einzelgänger-Feige, die, die grün und fest sich zwischen Blättern versteckend am Baum noch hängend dem lüsternen Auge entzieht. Die, die dieses unvergesslich grüne, milchige Aroma hat.
Google bzw. Basenotes lehrt mich, dass unreife Feigen - innen noch weiß und fest, mit einer zartrosa Mitte - den mundwässerndsten Duft verströmen, aber in diesem Reifestadium die Milch der Feige die Haut reizen kann.
Wir wissen, dass Yves Rocher tierversuchsfreie Produkte herstellt und viel mit natürlichen Pflanzenstoffen arbeitet, aber es sind keine reinen Naturkosmetik-Produkte, und so kommen auch viele synthetische Bausteine zum Einsatz. Die Moleküle Stemone, Hedione und Iso-E Super rekreieren den milchigen, grünen, erfrischenden Duft der Feige und machen den Duft besonders leicht und locker.
Und ganz gleich, ob jetzt tatsächlich die Milch der unreifen Feige in den Flakon gepresst wurde, oder die Duftbausteine verwendet wurden, irgendetwas in diesem Parfum löste beim Auftragen bei manchen Menschen Allergien aus, woraufhin "Figuier/Fig" zu meinem größten Bedauern von der Bildfläche verschwand.
"Figuier/Fig" ist mit Sicherheit der kurzlebigste Duft, denn YR je herausbrachte, und auch der unbekannteste. Ich bin sehr gespannt, ob es nach meinem Kommentar Parfumo-Nasen gibt, die sich noch an den Duft erinnern, ihn vielleicht sogar hatten.
Aber Feige kann ich wohl nun getrost aus meiner "mag ich"-Liste streichen.
13 Antworten
Ea versus Embruns d'Ambre - Ring frei! oder: Ein Zwilling kommt eben doch manchmal allein!
Vorneweg: Was ist ein Duftzwilling?
Für mich muss ein Duftzwilling "eineiig" sein. Das heißt: Wenn jemand hier im Forum die Frage nach einem Duftzwilling zu seinem ihm/ihr auf Dauer zu teuren oder sogar ausgelisteten Lieblingsduft stellt, dann erwartet der-/diejenige Tipps zu Düften, die seinem/ihrem so nahe wie möglich kommen. Am besten natürlich zu 100 %, was gar nicht möglich ist (selbst menschliche eineiige Zwillinge haben kleine Unterschiede), aber man ist schon überaus glücklich, wenn man dank der Tipps auf einen Duft stößt, dem man 95 oder sogar euphorische 99 % geben kann.
Leider finde ich, dass hier oft großzügig Duftzwillinge angegeben werden, nur weil sie in einem Neben-Hauch, einer Bei-Note, einem Unterton, allein durch die Salzig-/Cremig-/Pudrigkeit, oder ausschließlich wegen Kopf- oder Basis-Note an einen anderen Duft erinnern, aber sonst nichts gemeinsam haben. In diesem Fall würde es sich um einen "zweieiigen" Duftzwilling handeln - mit gewissen Ansätzen an Gemeinsamkeiten, aber dennoch vollkommen unterschiedlich bzw. eigenständig. Dann würde ich sagen "der riecht ähnlich wie..." oder "geht in die Richtung von...", und nicht, "der riecht genau wie...".
Wie auch bei Ea, der, wie ich zufällig mitbekam, als Duftzwilling zu Embruns d'Ambre von Stephanie de Saint-Aignan angegeben wurde.
In der Hoffnung, vielleicht einen Ersatz zu dem bereits eingestellten Embruns zu finden (ich habe zwar noch eine volle Flasche, aber "be prepared!"), ersoukte und testete ich Ea. Here are the results:
Wo mir bei Embruns schon beim Start die Ambergischt entgegentost, wo mich Embruns mit seinem krautig-salzigen, warmen 'festen' Duft am Boden hält, lädt mich der leichte, luftige, transparente Ea zum Fliegen ein, entführt mich mit seiner ausgeprägten Menthol-Note in schwindelnde Höhen, dorthin, wo die Luft dünn und kristallklar ist, wo einem die Sturmböen den Atem vom Mund reißen und man somit den Eindruck gewinnt, man könne bei soviel Luft zwar einatmen, würde aber nicht genug Sauerstoff abbekommen und muss deshalb immer nochmal und tiefer einatmen.
Wo Embruns nach kurzer Zeit seine warmen holzigen Noten (Amber) ausbreitet, wartet Ea mit einen hauchfein-säuerlichen Blütigkeit (Quitte + Blüten) auf.
Embruns wärmt das Herz, Ea öffnet den Kopf (und die Atemwege).
Mit Embruns liege ich AM Meer, mit Ea schwebe ich darüber.
Hier bin ich auch ganz bei der Geschichte zu Ea in der es heißt, dass der Duft von den heiligen Wassern des Zweistrom-Landes Mesopotamiens inspiriert wurde, dass das Zentrum des Duftes das reine und klare Flusswasser widerspiegelt, welches ins Meer mündet. Mit Ea habe ich das Gefühl, einem Seevogel gleich, hoch über dem Flussdelta von Euphrat und Tigris zu schweben und die Vereinigung mit dem Meer aus der Entfernung zu betrachten.
Ea, benannt nach einem babylonischen Gott, den Namen Ea versuchte man als „Wasserhaus„ zu deuten. Als Machtsphäre des Gottes gilt der unterirdische Süßwasserozean - kein Wunder also, dass hier auch die salzige Komponente des Meeres fehlt. Allenfalls vermeint man durch das Menthol einen minimal salzigen Anklang zu erkennen, aber die aquatischen Noten sind durch das Blütige doch eher süßlich.
Wenn Euphrat und Tigris zurückkehren in den kristallenen Unterwasser-Dom Eas, zieht auch der Duft sich zurück (bei mir nach etwa 4 Stunden), wird hautnah, und es bleibt nur eine Ahnung der schönen Reise durch die Wasserlandschaft.
Hier ist Embruns immer noch deutlich warm-ambriert und holzig-sandig auf der Haut.
Es ist also nicht nur so, dass Embruns und Ea in der Duft-Pyramide keine Gemeinsamkeiten aufweisen sondern dass auch ihr Charakter komplett unterschiedlich ist, vom Luftikus zum Bodenständigen, vom Süßwasser zum Salzwasser. Allein das Thema Wasser bleibt.
Der Kampf geht darum unentschieden aus, da man mit Ea eben keinen Duftzwilling zu Embruns d'Ambre, sondern einen wunderschönen, aber eigenständigen Duft bekommt.
Für mich muss ein Duftzwilling "eineiig" sein. Das heißt: Wenn jemand hier im Forum die Frage nach einem Duftzwilling zu seinem ihm/ihr auf Dauer zu teuren oder sogar ausgelisteten Lieblingsduft stellt, dann erwartet der-/diejenige Tipps zu Düften, die seinem/ihrem so nahe wie möglich kommen. Am besten natürlich zu 100 %, was gar nicht möglich ist (selbst menschliche eineiige Zwillinge haben kleine Unterschiede), aber man ist schon überaus glücklich, wenn man dank der Tipps auf einen Duft stößt, dem man 95 oder sogar euphorische 99 % geben kann.
Leider finde ich, dass hier oft großzügig Duftzwillinge angegeben werden, nur weil sie in einem Neben-Hauch, einer Bei-Note, einem Unterton, allein durch die Salzig-/Cremig-/Pudrigkeit, oder ausschließlich wegen Kopf- oder Basis-Note an einen anderen Duft erinnern, aber sonst nichts gemeinsam haben. In diesem Fall würde es sich um einen "zweieiigen" Duftzwilling handeln - mit gewissen Ansätzen an Gemeinsamkeiten, aber dennoch vollkommen unterschiedlich bzw. eigenständig. Dann würde ich sagen "der riecht ähnlich wie..." oder "geht in die Richtung von...", und nicht, "der riecht genau wie...".
Wie auch bei Ea, der, wie ich zufällig mitbekam, als Duftzwilling zu Embruns d'Ambre von Stephanie de Saint-Aignan angegeben wurde.
In der Hoffnung, vielleicht einen Ersatz zu dem bereits eingestellten Embruns zu finden (ich habe zwar noch eine volle Flasche, aber "be prepared!"), ersoukte und testete ich Ea. Here are the results:
Wo mir bei Embruns schon beim Start die Ambergischt entgegentost, wo mich Embruns mit seinem krautig-salzigen, warmen 'festen' Duft am Boden hält, lädt mich der leichte, luftige, transparente Ea zum Fliegen ein, entführt mich mit seiner ausgeprägten Menthol-Note in schwindelnde Höhen, dorthin, wo die Luft dünn und kristallklar ist, wo einem die Sturmböen den Atem vom Mund reißen und man somit den Eindruck gewinnt, man könne bei soviel Luft zwar einatmen, würde aber nicht genug Sauerstoff abbekommen und muss deshalb immer nochmal und tiefer einatmen.
Wo Embruns nach kurzer Zeit seine warmen holzigen Noten (Amber) ausbreitet, wartet Ea mit einen hauchfein-säuerlichen Blütigkeit (Quitte + Blüten) auf.
Embruns wärmt das Herz, Ea öffnet den Kopf (und die Atemwege).
Mit Embruns liege ich AM Meer, mit Ea schwebe ich darüber.
Hier bin ich auch ganz bei der Geschichte zu Ea in der es heißt, dass der Duft von den heiligen Wassern des Zweistrom-Landes Mesopotamiens inspiriert wurde, dass das Zentrum des Duftes das reine und klare Flusswasser widerspiegelt, welches ins Meer mündet. Mit Ea habe ich das Gefühl, einem Seevogel gleich, hoch über dem Flussdelta von Euphrat und Tigris zu schweben und die Vereinigung mit dem Meer aus der Entfernung zu betrachten.
Ea, benannt nach einem babylonischen Gott, den Namen Ea versuchte man als „Wasserhaus„ zu deuten. Als Machtsphäre des Gottes gilt der unterirdische Süßwasserozean - kein Wunder also, dass hier auch die salzige Komponente des Meeres fehlt. Allenfalls vermeint man durch das Menthol einen minimal salzigen Anklang zu erkennen, aber die aquatischen Noten sind durch das Blütige doch eher süßlich.
Wenn Euphrat und Tigris zurückkehren in den kristallenen Unterwasser-Dom Eas, zieht auch der Duft sich zurück (bei mir nach etwa 4 Stunden), wird hautnah, und es bleibt nur eine Ahnung der schönen Reise durch die Wasserlandschaft.
Hier ist Embruns immer noch deutlich warm-ambriert und holzig-sandig auf der Haut.
Es ist also nicht nur so, dass Embruns und Ea in der Duft-Pyramide keine Gemeinsamkeiten aufweisen sondern dass auch ihr Charakter komplett unterschiedlich ist, vom Luftikus zum Bodenständigen, vom Süßwasser zum Salzwasser. Allein das Thema Wasser bleibt.
Der Kampf geht darum unentschieden aus, da man mit Ea eben keinen Duftzwilling zu Embruns d'Ambre, sondern einen wunderschönen, aber eigenständigen Duft bekommt.
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Zu Tisch bei Hasens
Nur wenige wissen, was Hasen bzw. Kaninchen tatsächlich alles essen können. Die meisten sehen ihr Knast-Leben lang nur Karotten + Grün, Kohlrabi + Blätter, Salat, Äpfel und Trockenfutter. Dabei reichen 2 eng beschriebene DIN A4 Seiten nicht aus, um die vielfältigen Möglichkeiten der Gourmet-Verkostung aufzuzeigen. Ich habe nunmehr 12 Jahre lang die Freude, 3-Sterne-Koch für meine Hasen zu spielen, um ihnen ihren Speiseplan so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Wanderungen über Wiesen und Felder, immer mit geeignetem Ernte-Werkzeug und riesigen Taschen bewaffnet, gehören zur Wochenendplanung. Wenn ich dann so ein Tablett gefüllt mit den herrlichsten Wiesenkräutern, Blättern, Salaten, Gemüse und Obst an meinen Freundinnen vorbeitrug, um es den Hasen zu kredenzen, so schmatzten sie jedes Mal laut und meinten, dass sie das jetzt am liebsten selbst hätten, ich solle doch bloß noch Essig + Öl und Salz + Pfeffer bringen. Ein besonderes Schmankerl war für meine Hasen immer ein Stück Banane, dass es selten gab, aber die sie so sehr liebten, dass beim Mampfen immer der Poppes wie verrückt zuckte.
Pyrgos startet sehr heftig und ungewöhnlich, und wird mehr Naserümpfen als seelige Gesichtsglättung hervorrufen. Es ist kein gefälliger Duft, der gerade in der ersten Phase ganz stark an eine Kräuter-Heilsalbe erinnert. Scharf und muffig. Vollkommen unsüß kommen hier Bergamotte, Lavendel, und Fenchel als ätherische Öle. Diese Note ist geradezu zum Greifen fett/ölig/salbig, und man denkt eher an Apotheke als an Parfumerie. Wäre da nicht nach einigen Sekunden diese leichte Bei-Note nach getrockneten Bananen-Chips, wäre ich wahrscheinlich über die Eröffnung nicht hinausgekommen. Aber genau diese Bananen-Chips-Note (wenn man die Tüte frisch öffnet) war mein besonderes Schmankerl, wegen der ich am Ball blieb bzw. mit der Nase am Arm, und die mich durch den weiteren Duftverlauf begleitete.
Pyrgos wird nach einiger Zeit weicher und lässt nun die feineren Noten hervortreten. Die ätherischen Öle haben sich verflüchtigt, die fette Salben-Note tritt zurück und macht den Kräutern Platz. Allen voran Anis, die stärkste Komponente in diesem Duft, begleitet von Oregano und Fenchel-Grün, dass viel weicher als die Knolle duftet. Immer dabei, diese köstliche Bananen-Chips-Note. Und ab hier mag ich Pyrgos am liebsten, denn jetzt riecht er so, wie meine Hasen aus den Mäulchen riechen, wenn sie sich abwechselnd an Fenchel und Banane verlustiert haben. Um das Mäulchen rum riecht das Fell stark nach Fenchel, aber aus der Mundhöhle kommt das dumpfe süßlich-muffige Bananen-Aroma.
Die Anis-Note ist vergleichbar mit dem Duft eines Gläschens Ouzo, wenn man an der besprühten Stelle sehr langsam und ganz nach hinten in den Rachenraum einatmet.
Ich glaube nicht, dass Bananen-Chips hier eine geheime ungenannte Zutat ist, sondern eher, dass Anis in Verbindung mit den anderen Noten dieses Aroma ergibt. Ich mag diesen schwierigen, ungewöhnlichen Duft.
Die Firma Sigilli ist in Umbrien ansässig, auf der schön gestalteten Homepage kann man alle Düfte erwerben. ALzD vertreibt die Düfte auch, wobei einige schon nicht mehr zu haben sind.
Pyrgos ist auf jeden Fall draußen schöner als im Innenraum.
Pyrgos ist kein Parfum, aber ein wunderbares Aroma, mit dem man sich selbst einen Gefallen tut.
Pyrgos ist nicht zum Essen, aber zum Inhalieren geeignet! ;)
Pyrgos startet sehr heftig und ungewöhnlich, und wird mehr Naserümpfen als seelige Gesichtsglättung hervorrufen. Es ist kein gefälliger Duft, der gerade in der ersten Phase ganz stark an eine Kräuter-Heilsalbe erinnert. Scharf und muffig. Vollkommen unsüß kommen hier Bergamotte, Lavendel, und Fenchel als ätherische Öle. Diese Note ist geradezu zum Greifen fett/ölig/salbig, und man denkt eher an Apotheke als an Parfumerie. Wäre da nicht nach einigen Sekunden diese leichte Bei-Note nach getrockneten Bananen-Chips, wäre ich wahrscheinlich über die Eröffnung nicht hinausgekommen. Aber genau diese Bananen-Chips-Note (wenn man die Tüte frisch öffnet) war mein besonderes Schmankerl, wegen der ich am Ball blieb bzw. mit der Nase am Arm, und die mich durch den weiteren Duftverlauf begleitete.
Pyrgos wird nach einiger Zeit weicher und lässt nun die feineren Noten hervortreten. Die ätherischen Öle haben sich verflüchtigt, die fette Salben-Note tritt zurück und macht den Kräutern Platz. Allen voran Anis, die stärkste Komponente in diesem Duft, begleitet von Oregano und Fenchel-Grün, dass viel weicher als die Knolle duftet. Immer dabei, diese köstliche Bananen-Chips-Note. Und ab hier mag ich Pyrgos am liebsten, denn jetzt riecht er so, wie meine Hasen aus den Mäulchen riechen, wenn sie sich abwechselnd an Fenchel und Banane verlustiert haben. Um das Mäulchen rum riecht das Fell stark nach Fenchel, aber aus der Mundhöhle kommt das dumpfe süßlich-muffige Bananen-Aroma.
Die Anis-Note ist vergleichbar mit dem Duft eines Gläschens Ouzo, wenn man an der besprühten Stelle sehr langsam und ganz nach hinten in den Rachenraum einatmet.
Ich glaube nicht, dass Bananen-Chips hier eine geheime ungenannte Zutat ist, sondern eher, dass Anis in Verbindung mit den anderen Noten dieses Aroma ergibt. Ich mag diesen schwierigen, ungewöhnlichen Duft.
Die Firma Sigilli ist in Umbrien ansässig, auf der schön gestalteten Homepage kann man alle Düfte erwerben. ALzD vertreibt die Düfte auch, wobei einige schon nicht mehr zu haben sind.
Pyrgos ist auf jeden Fall draußen schöner als im Innenraum.
Pyrgos ist kein Parfum, aber ein wunderbares Aroma, mit dem man sich selbst einen Gefallen tut.
Pyrgos ist nicht zum Essen, aber zum Inhalieren geeignet! ;)
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