HommeFlorale

Ich gebe zu ich hatte anfänglich meine Zweifel ob diese kleine Exklusivreihe von Byredo was taugt. Dennoch musste dieser Duft ausgiebig getestet werden, zu neugierig war ich. Und was soll ich sagen, es handelt sich hier wahrscheinlich um eine der komplexesten Kreationen des Hauses.
Ich bin kein großer Tuberose Liebhaber und versuch diese eher zu meiden, aber hier ist sie so fein ausbalanciert, dass sie nicht nur erträglich sondern absolut schön und ergänzend ist! Wahnsinn, dass ich mich noch mal selbst erlebe Tuberoseeinsatz zu loben. Die gesamte Kreation ist einfach rund und es scheint mir als wäre diese Komposition nicht gerade in Eile entstanden. Der Duft pendelt vom Eindruck ständig zwischen Klassik und Moderne und zwingt einen permanent am eigenen Handgelenk zu schnüffeln. Die Pflaume nimmt man meines Erachtens ganz eindeutig über die ganze Kopf und Herznote wahr. Während der Herznote entfacht ein Zusammenspiel zwischen Jasmin, Lilie und Rose , die gemeinsam riechen wie ein 1000€ Blumenbouquet. Nelke rieche ich nicht wirklich raus, dafür aber einen stetigen ganz sanften holzigen Unterton, der im Laufe der Stunden immer mehr durchkommt. Eine Sache die mich immer wieder begeistert ist der Verlauf der Süße. Der Duft hat eine gewisse Grundsüße, nicht zu gewagt, eher wohldosiert. Die erste Süße die man wahrnimmt ist eine Pflaumensüße und irgendwann ganz heimlich wandelt sich diese Süße in eine für Honig ganz untypische dezente Honigsüße um. In den letzten Stunden nehme ich eine Art Rosenholz wahr dazu die eben genannte Honignote. Diesen Duft sehe ich für abendliche Anlässe, außergewöhnliche Events und besondere Momente. Zu besonders um ihn einfach so zu tragen. Allein der Preis lässt dieses Parfum sowieso kaum als Alltagsduft zu.
Eine Lobenswerte Kreation aus dem Hause Byredo!

Er ist es. Oh was hast du alles getan. So unscheinbar in deinem kleinen Flakon, hast mir eine kleine Welt geschafft. Ganz klar mein Favorit der drei Dior Homme Sport Versionen (2008,2012,2017)
Um es vorweg zu nehmen, was nun folgt ist etwas sehr persönliches und für mich prägendes.
Ich errinere mich an diesen Tag als wär es grad das letzte Wochenende passiert. Wir schreiben das Jahr 2008 und ich bin 11 Jahre alt. Wie so üblich begleitete ich meine Eltern beim Stadtbummel und einmal Jährlich erfolgte dabei auch der obligatorische Besuch einer Parfümerie. Beim Zahlvorgang wurden natürlich meinen Eltern Pröbchen beigelegt und plötzlich beugt sich die Verkaufsdame zu mir runter und drückt mir eine kleine Schachtel in die Hand. Ich freute mich wahnsinnig und bedanke mich. Es war eine Duschgelprobe des damaligen Dior Homme Sport. Ich glaube es waren 30ml. Recht ungewöhnlich, ich kannte damals schließlich nur die kleinen Parfümpröbchen im Zerstäuber. Fast 2 Wochen später war ich auf dem Geburtstag einer Klassenkameradin eingeladen und begab mich kurz vor Abfahrt in die Dusche wo mich dieses kleine Schächtelchen begrüßte. Zu diesem besonderem Anlass wollte ich mal testen wie es so ist. Hohe Erwartungen hatte ich sowieso nicht, mit 11 Jahren war Duschgel für mich halt, naja halt nur Duschgel und roch eh fast immer gleich. Beim Duschen hat es mich komplett umgehauen! Was war das für ein Geruch? Was ist das für ein Duschgel? Soetwas schönes und hochwertig riechendes kam mir noch nicht unter die Nase. Da war es geschehen, ich war infiziert. Stolz trat ich aus der Dusche und freute mich das erste mal einfach nur so vor mich hin wegen etwas so banalem wie einem Geruch. Meine Mutter erwähnte noch, was ich denn getan hätte, dass ich so gut rieche. Ich errinerte sie an das Pröbchen. Der Geburtstag war toll und er wurde sogar im laufe des Abends noch besser als mir bestimmt die hälfte der anwesenden Mädchen Komplimente für meinen Geruch machten. Komplimente für meinen Körpergeruch zu bekommen, war mir damals etwas Unbekanntes was ich zuvor nicht erlebte. Aber es bestätigte meine Annahme, dass dieser holzig zitrische Geruch etwas ganz Besonderes ist. Seit diesem Erlebnis wurde ich sehr sensitiv was Gerüche anging. Ich achtete auf alles was Geruch hatte und war auf der Suche nach weiteren Düften. Doch keiner konnte dem Dior Homme Sport Duschgel in seiner leichten zitrischen Ingwer frische das Wasser reichen, bis auf meine Dusche. Ich war verliebt. Oft öffnete ich einfach nur den Klappverschluss des Duschgels um mal wieder kurz daran zu schnuppern. Taschengeld habe ich nie bekommen, also sparte fast ein Jahr lang jedes erdenkliche Geld um mir kurz vor meinem 12. Geburtstag dann eine kleine 50ml der 2008er Version Dior Homme Sport Eau de Toilette zu kaufen. Ich war stolz und freute mich wahnsinnig über mein damals zweitgrößtes Investment ( Das Kettcar war teurer). Der Duft war identisch zu dem Duschgel und haute mich ebenso jedes mal um. Damals hatte ich keinen Plan von einzelnen Duftnoten, ich konnte doch garnicht beschreiben was mich so an dieses Duftwässerchen fesselte, aber es war so wunderschön. Seit dem habe ich mir zusätzlich zu jedem Geburtstag und zu jedem Weihnachtsfest nur eines gewünscht: Das 150ml Duschgel des Duftes, welches immerhin stolze 35.-€ kostete. Das hielt auch immer halbjährlich, da ich es nur für besonderste Anlässe kombiniert mit dem Parfum trug. Das Parfum habe ich mir jährlich von eigenem Geld gekauft. Dieser Duft lies mich einfach nicht mehr los, ich verbachte meine Kindheit und komplette Jugend mit ihm. Als die 2012er Version erschien bin ich mitgezogen und blieb meinem Dior Homme Sport treu. Die Folgeversion gefiel mir, auch wenn ich das Original präferierte.
Ich habe noch ca. 60ml der 2012er Version und eine leere Duschgelpackung eines 2008ers. Jedes mal wenn ich wieder diesen Deckel aufklappe und daran rieche mache ich eine Reise. Eine Reise zurück in schöne Momente, in schlechte Momente. Errinerungen an damals noch lebende Familienmitglieder. An helle und auch dunkle Tage meiner Schulzeit, meine erste Freundin, an viele Orte und Situationen.
Ich bin garnicht in der Lage, diesen Duft rein sachlich zu bewerten.
Selbst die 2012er Version errinert mich im Gegensatz zur aktuellen 2017er Version noch sehr sehr sehr stark an die damalige Zeit. Es ist einer der wenigen Düfte, die ich nicht einfach mal so tragen kann wie man es mit Düften macht. Es ist ein Duft bei dem ich jedes mal ganz genau weiß was passiert, sobald ich ihn aufsprühe. Eine Zeitreise, jedes einzige mal. Und so schwinden die letzten 60ml dahin wie die damals letzten Tage meiner Kindheit. Beides weiß ich zu schätzen, doch auch beides muss ich irgendwann hinter mir lassen. Was irgendwann bleibt ist die Erinnerung.


Danke. :-)

Der einzige Duft der Les Elixirs Precieux Reihe bei dem ich nicht empfehlen würde ihn pur zu tragen. Nicht weil er nicht hält was er vorgibt zu sein, nein weil er viel mehr kann als man ursprünglich denken mag. Pur aufgetragen und in die Haut eingerieben (wie man es bei Ölen dieser Art macht) entfaltet sich der wohl seifigste Moschusgeruch der mir unter die Nase gekommen ist. Sehr reinlich und deutlich gefälliger als ich ursprünglich annahm für praktisch puren Moschus. Belässt man es dabei hat man gute 12 bis 14 Stunden eine begleitende sanfte Moschusaura. Nett, aber wäre mir das Geld nicht wert. Eines Tages kam ich dann auf die Idee den Duft mal mit etwas aus der Prive Kollektion von Christian Dior zu layern, da die meisten ohnehin auf weißem Moschus basieren. Ich entschied mich spontan für Sakura. Gesagt getan layerte ich über wenige eingeriebene Tröpfchen Musc zwei Sprühstöße Sakura, dies Tat ich an drei Körperstellen.
Was mich dann empfing war nicht der Sakura den ich kannte es war eine gewaltige Symbiose schönster Dinge die eine Tiefe entfaltete, die ich hätte nicht erahnen könne. Es haute mich förmlich um. Ich konnte garnicht mehr aufhören an meinem Handgelenk zu schnüffeln. Ich war zu dem Zeitpunkt in Eile doch im merkte schnell, dass Körperwärme dem Moschus nicht schadet, ganz im Gegenteil. Neben der Tatsache, dass sich der Duft so wunderschön entwickelt und verändert, hielt der Sakura dank dem Öl locker 2 bis 3 Stunden länger auf der Haut, als er es üblicherweise tut. Netter Nebeneffekt.
Die Veränderung die ein Duft dank Musc durchmacht ist nicht auszudenken. Am selben Abend traf ich mich mit einer Bekannten die selbst Sakura besitzt und den Duft an mir garnicht wiedererkannt hat. Sie wollte einfach nur wissen was ich da trage. So ging es mir auch.
Es packte mich die Neugier darauf, wie sich die anderen Düfte der hauseigenen Kollektion verändern würden, sobald ich sie auf selbe Weise layer. Und dank diesem Gedankengang habe ich die wahre Stärke des Elixirs entdeckt die mich schlussendlich auch zum Kauf überzeugte.
Es gab fast keinen Duft der Reihe ,der nicht deutlich wertiger roch und langlebiger wurde. Eine kleine 3ml große Geheimwaffe, dessen Einsatz geringster Mengen genügt um gewaltige Wirkungen zu erzielen.
Musc ist extrem einfach, aber macht andere Dinge überraschend komplex.
Schön!

Drei Jahrgänge und eine Frage: Welcher ist es? Welcher ist der Beste?
2008, 2012 oder 2017. Für mich ist der 2012er verdienter Platz zwei. Eine helle diortypische Zitrusnote grüßt einen in den ersten Minuten. Dann folgt diese Sanfte und gefällige Iris gepaart mit Ingwer und bringt mich jedes mal zum lächeln. Ein Duft der bei mir viele Errinerungen birgt. Es ist einer dieser Düfte die ich nicht nebenher im Alltag trage, nein. Es ist ein Duft der mich immer wieder in die Zeit vor 8 Jahren zurück wirft. Demachy kreierte hier einen Duft der sportlich und gleichzeitig sehr elegant ist und nie aufdringlich. In der Basis erwartet mich mein Lieblingsholz: Zeder! Welch krönender Abschluss! Warum diese Formulation eingestellt wurde weiß keiner, naja Diors Wege sind unergründlich. Das ist inzwischen bekannt. Zumindest hat dies den Vorteil, dass ich es jedes mal als Privileg zu schätzen weiß meine restlichen 60ml genüßlich nach und nach zu genießen und so langsam die Vergangeheit hinter mir abklingen zu lassen.

Lucky, ein Duft der Potential hat wortwörtlich 'glücklich' zu machen.
Wer große Veränderungen im Duftverlauf erwartet wird hier enttäuscht sein. Die Kopfnote ist praktisch der ganze Duft. Maiglöckchen. Nach zwei,drei Minuten kommen hintergründig ein paar weiße Blüten hinzu, das wars. So simpel kann Schönheit sein. Der Maiglöckchengeruch ist eindeutig raus zu riechen, kommt mir aber jedes mal nach einigen Stunden immer ein klein wenig synthehtischer vor als noch zu Beginn, stört mich aber nicht. Immer wieder beeindruckt mich dafür die Haltbarkeit dieses frischen Duftes, 6 - 7 Stunden inkl. annehmbarer Sillage sind nicht unüblich. Diesen Frühlung und Sommer, hat sich der Duft einfach bewährt, in anderen Jahreszeiten seh ich ihn eher nicht so.
Zwar wird die ganze Prive Kollektion von Christian Dior als Unisex vermarktet, dennoch würde ich Lucky ganz klar eher als Frauenduft einordnen. Für einen wirklichen Unisex Duft fehlt Lucky der Ausgleich.
Dennoch freue ich mich auch als Mann, dass Lucky mich nächsten Frühling wieder begleiten wird.
Er ist definitiv einen Test wert, wer jedoch Komplexes und Bahnbrechendes erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein.