IndianSummer

… Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!“






Dieser Auszug aus Eduard Mörickes berühmtem Frühlingsgedicht ist für mich eine ziemlich treffende Beschreibung von Cartier de Lune. Sanft und frühlingsfrisch kommt er daher und breitet die schönsten Blüten vor mir aus: Maiglöckchen und Rose, Geißblatt, Ackerwinde und Alpenveilchen. Na bitte, da haben wir sie ja, die Veilchen. Auf die Basisnote warte ich dann allerdings vergebens.

Der Duft kommt mir bekannt vor und meistens, wenn sich dieser Eindruck bei einem Testkandidaten einstellt, fällt mir auch irgendwann ein, an welches andere Parfum es mich erinnert. Hier allerdings geschieht das nicht. Es dauert eine Weile bis ich dahinter komme, warum das so ist: Cartier de Lune erinnert mich nämlich nicht an einen bestimmten Duft. Diese Creation erinnert mich vielmehr an die so zahlreichen leichten und dezenten Frühlingsdüfte in ihrer Gesamtheit.

Ein Hauch von Frühling, eine sanfte, zarte Berührung die nicht von langer Dauer ist – flatterhaft eben wie das Blaue Band, das durch Eduard Mörickes Frühlingsgedicht weht. Für die momentane Jahreszeit sicher ein idealer Begleiter, aber für mich persönlich eher nicht.

Wahrscheinlich können das viele hier nicht nachvollziehen, aber genauso empfinde ich Cartier de Lune.

Hm, vielleicht sind leichte Frühjahrsdüfte für mich auch einfach nicht mehr das Richtige. Aber meine Jahreszeit ist ohnehin der Spätsommer/Frühherbst.

Ein Dankeschön an Basia für die Probenspende!

Tous ist ein schöner und wohl eher seltener Duft, zumindest hierzulande. Diese Marke war auch mir völlig unbekannt, aber dank Parfumo habe ich ja schon viele Schätzchen kennengelernt. Meinen beiden Probenspenderinnen herzlichen Dank!

Für mich ist Tous, der mich am Anfang übrigens an First Premier Bouquet erinnert, in erster Linie ein gut gemachter Blütenduft, bei dem Jasmin und Iris perfekt miteinander harmonieren. Die Schwarze Johannisbeere verhindert, dass die Komposition zu sehr ins Süße abgleitet. Als elegant wurde dieser Duft bezeichnet und das unterschreibe ich gerne, so empfinde ich ihn ebenfalls.

Als kuschelig, edel, oder nur für den besonderen Anlass gemacht kann ich Tous allerdings nicht einstufen. So entfaltet sich dieser Duft bei mir einfach nicht. Von Entfaltung kann eigentlich gar nicht groß die Rede sein, denn angefangen vom Auftragen bis hin zum Schlussakkord nehme ich ein zwar schönes und elegantes Blütenbouquet wahr – aber eins das leicht und dezent ist und das sich bei mir auch leider viel zu schnell verflüchtigt.

Als ich die vorherigen Kommentare gelesen habe, konnte ich gar nicht glauben, dass Tous so eine gute Haltbarkeit haben soll. In der Regel halten sich Düfte auf meiner Haut nämlich sehr gut. Zumindest solche, die darauf ausgelegt sind.

Dies hier ist für mich nicht mehr, aber auch nicht weniger als ein eleganter, leichter und dezenter Blütenduft. Kein Schmeichler, kein Duft mit Tiefe oder eigenem Charakter. A Touch of Tous wäre meiner Meinung nach als Name für dieses Parfum passender gewesen.

Ich mag den Duft wirklich, aber die volle Prozentzahl kann ich ihm leider nicht geben.

Obwohl ich mich von den Muglerdüften bisher fern gehalten habe, auf diesen Außerirdischen hier war ich neugierig. Wie gut, dass ein liebes Parfumomitglied mir eine kleine Probe überließ, denn nun kann ich immerhin mitreden. Gestern habe ich ihn getestet und heute gleich noch mal.

Ja… was wollt ich gleich noch sagen? Irgendwie fehlen mir die Worte. Alien Le Goût haut mich nämlich vom Sockel, ich stehe wohl noch ein bisschen neben mir. Ein winziger Sprüher, und das Alien setzt mit viel Getöse und Funkenflug zur Landung an. Beim ersten Test überlegte ich, ob ich noch mal nachsprühen soll, aber zum Glück hab’ ich das nicht getan. Ein paar winzige Tröpfchen genügen ihm nämlich um sich voll in Szene zu setzen.

Keine Ahnung, ob hier wirklich Butterkaramell drin ist. Was mir, ehrlich gesagt, aber auch ziemlich egal ist. Dieser Duft ist so weich, so cremig, so würzig, so sinnlich, so… ach, er ist einfach wunderbar. Was für eine Creation! Ein Wummser, obwohl ich ihn nicht als zu schwer bezeichnen würde. Ein Duft mit Tiefgang, einfach nur genial.

Seit Stunden umhüllt, umschmeichelt mich nun schon dieses atemberaubende Parfum. Alien Le Goût ist nach wie vor präsent, jetzt allerdings weicher, eine Spur dezenter. Eindeutig der Amber. Ich habe das Gefühl zu schweben, verliere mich in Träumen. Zu gerne würde ich den Außerirdischen begleiten, denn irgendwann wird er wieder aufbrechen um seine Reise fortzusetzen.

Ich möchte nicht, dass mich dieser dunkle, verführerische Außerirdische verlässt, aber leider kann ich nicht mit ihm gehen und werde wohl hier bleiben müssen.

Aber vielleicht habe ich ja Glück und er läuft mir noch mal irgendwann über den Weg…

Vielen Dank, liebe Lilau, für dieses überirdische Dufterlebnis!

Ich war aufgeregt. Konnte es nicht erwarten, bis ich das Probenpäckchen mit Amouagedüften endlich in Empfang nehmen durfte, das mir ein liebes Parfumomitglied so günstig überlassen hat. Endlich kam es bei mir an.

Und nun - bin ich immer noch aufgeregt. Einerseits, weil dies mein erster Kommentar seit längerem ist, andererseits, weil dies außerdem der erste Amouageduft ist, den ich kommentiere. Erfahrenswerte habe ich daher nicht aufzuweisen, denn noch kann ich Honour Woman nicht mit den anderen Amouages vergleichen. Was mir aber gleich auffällt – und was auch alle anderen vor mir hervorgehoben haben – ist die Überraschung, als ich das erste Mal an meinem frisch eingesprühten Handgelenk schnuppere. Eigentlich hatte ich einen schweren Orientalen erwartet, aber zu Honour Woman passt diese Bezeichnung nun so überhaupt nicht.

Noch etwas fällt mir auf. Auch ich habe das Gefühl etwas ähnliches schon mal geschnuppert zu haben und es dauert lange, bis bei mir der Groschen fällt. Aber dazu komme ich später noch.

Früchte (auch wenn ich den Rhabarber nicht direkt ausmachen kann), meine geliebten weißen Blüten, nicht süß, dafür herrlich frisch, leicht, angenehm, und von einer sanften Cremigkeit. Herrlich. Wunderbar. Zum Reinsetzen. Und irgendwo versteckt sich da diese eine Note, die ich kenne. Ich rätsle und rätsle herum, komme nicht drauf…

Die Basisnoten machen sich bemerkbar, umschmeicheln mich mit einem würzigen Bouquet, das ich so noch nie gerochen habe. Nicht süß, schwer und intensiv, sondern… dezent und unaufdringlich. Amber, Weihrauch, Vetiver… dezent? Irgendwie scheint das nicht zu passen, besonders nicht für einen Orientalen und dennoch – zu diesem leichten, heiteren, beschwingten und nichtsdestotrotz eleganten Duft passt es hundertprozentig.

Hm, da war doch aber noch irgendetwas. Ach ja, natürlich – diese Note, die sich am Anfang so geschickt versteckt hat, so verschämt im Hintergrund. Und die ich nun wieder in der Nase habe – Einbildung, oder kommt da etwa die Herznote wieder durch?

Blumig, frisch, leicht, aber nicht süß… das kenne ich doch… so etwas Ähnliches habe ich schon mal in einem anderen Kommentar geschrieben.

Und plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen.

„…Blumig ist er, aber nicht süß-schwer, sondern frisch und leicht. Beschwingt….“

Diese Zeile habe ich bei mir selbst gemopst und zwar bei meinem Kommentar zu Forever and Ever Dior. Ja, für mich ist es jetzt ganz eindeutig: In Honour Woman hat sich die für mich typische Diornote hinein verirrt - oder versteckt, was auch immer.

Egal, das tut der Schönheit dieses Duftes keinen Abbruch, so empfinde ich es zumindest. Auch wenn ich ihn mir höchstwahrscheinlich aufgrund des Preises nicht zulegen werde. Oder na ja, vielleicht doch... irgendwann, wenn ich vielleicht mal viel Geld habe. ^^

Der Name Prada steht vor allem für exklusive Taschen, Koffer, Schuhe und für elegante, klassische Mode. Dass ein renommiertes Modehaus auch qualitativ hochwertige Düfte herstellen kann, ist zwar kein Einzelfall, aber leider auch nicht selbstverständlich. Negativbeispiele gibt es genug.

Prada gehört zu denen die es können und reiht sich mühelos in eine Reihe mit Chanel, Dior, Guerlain und Hermès ein. Prada… so heißt auch der erste Duft dieses berühmten Modehauses und er ist ein Meisterstück geworden.

Es ist allerdings gar nicht so leicht, diesen Duft zu beschreiben. Er startet ohne eine Spur von Süße würzig-blumig, ein klein wenig fruchtig und sehr intensiv – trotzdem ist es kein 'schwerer' Duft. Vielleicht durch die fehlende Süße, sicher spielt aber auch die Bergamotte eine wichtige Rolle dabei. Sie sorgt für einen leichten, angenehmen Hauch von Frische.

In der Herznote bekommt Prada einen etwas dunkleren, weicheren Touch, was man wohl dem Patchouli und einer zurückhaltenden Rose zuschreiben kann. Den Abschlussakkord bildet eine holzig/würzig/cremige Vanille-Tonkabohne Komposition, gebettet auf Sandelholzsplittern. Einfach schön.

Dieser Duft ist etwas ganz Besonderes. Er ist so edel und elegant wie die Pradamode, der ideale Begleiter zum Ausgehen und für den Abend. Kein Immergeher, nicht für jeden Tag gemacht, sondern ein Parfum für ganz besondere Anlässe.

Prada eben - denn Gutes, qualitativ Hochwertiges kann so einfach sein. Einfach im Sinne von einfach gut, einfach raffiniert, einfach brilliant - einfach Prada.