Jannik200999

Jannik200999

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11 - 15 von 22
Jannik200999 vor 3 Jahren 11 5
6
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Mein Einstieg
Als Kind habe ich oft an den Parfüms meines Vaters gerochen und entdeckte früh meine Leidenschaft dafür. Irgendwann hab ich mir dann, ich schätze ich war 11 oder 12, im Rossmann ein billiges Playboy-Parfüm gekauft. Heute würde ich Schmerzensgeld verlangen, wenn ich nochmal daran riechen müsste. Wie dem auch sei, eines Tages hatte mein Vater sich "Opium pour homme" gekauft. Wenn er am Samstagabend ausging, schlich ich mich oft an seinen Schrank und sprühte es mir auf. Den ganzen Abend saß ich dann in meinem Zimmer und erfreute mich an dem Duft.

Zum Duftverlauf:
Alles beginnt mit einer süßen, schwarzen Johannisbeere und klar erkennbarem Sternanis.
Später gesellt sich dann noch ein kleiner Hauch Pfeffer hinzu, den ich selbst aber nur sehr schwach wahrnehme.
Dann kommt der eigentliche Star ins Spiel, nämlich die Bourbon Vanille. Warm, süß und cremig bettet sie alles in sich ein und hebt jedes Mal aufs neue mein Gemüt.

Opium pour homme von YSL war dann auch mein erster eigener Flakon von einem ernstzunehmenden Parfüm. 2 Flakons sind inzwischen leer, ob ein 3. kommt weiß ich noch nicht. Da an diesem Duft so viele Emotionen und Gedanken von mir hängen, werde ich wohl nicht lange ohne ihn auskommen.

Die Haltbarkeit und Sillage ist wirklich gut, es bringt einen gut über den Tag. Für mich einer der wenigen Düfte, die wirklich ausschließlich an kalten Tagen getragen werden können/sollten, sonst könnte er schnell zu viel werden.

YSL hat hier einen tollen Duft auf den Markt gebracht, an dem, wenn überhaupt, nur wenig auszusetzen ist: Der Flakon ist wirklich nicht "se yellow from se egg" ;)


5 Antworten
Jannik200999 vor 3 Jahren 8 4
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Riecht so die Erde in Frankreich?
...falls ja, muss ich schleunigst dorthin!

Terre d Hermès ist einer der ganz großen in der Duftwelt, und das überrascht mich!
Die DNA ist, wie ich finde, eigentlich keine die so leicht zu tragen ist. Aber von Anfang an.

Das erste mal roch ich ihn in einer Drogerie und war erst Mal etwas verwirrt. Erde? Ja. Orange? Ja. Brauch ich den? Nein.
Als ich die Drogerie wieder verließ, wusste ich nicht was ich von dem ganzen halten sollte.
Etwas später zog der Duft dann erstmalig als Wolke in meine Nase, und ich schnupperte nicht direkt an meinem Handgelenk.
Und da war's dann um mich geschehen.
In der Luft nehme ich ihn komplett anders wahr als direkt auf der Haut. Die nur leicht süße Orange vermischt sich traumhaft mit dem Vetiver und dem Feuerstein - es riecht wirklich wie eine edle, leicht fruchtig-frische Erde...und ich liebe es!

Ich konnte also (Mal wieder) nicht anders, als mir einen Flakon zu kaufen der, nebenbei bemerkt, übrigens eine absolute Augenweide ist.

Seit dem schätze ich Terre d Hermès sehr. Wie ich anfangs bereits erwähnte, überrascht mich der Erfolg dieses Duftes jedoch sehr, ich finde ihn keinesfalls 0815, eher außergewöhnlich und sehr besonders. Aber Geschmack ist eben subjektiv, und manchmal nicht zu begreifen.

Lustig an der ganzen Sache ist, dass ich eigentlich absolut KEIN Vetiver-Fan bin. Encre Noire z.B. war für mich ein Graus. Und doch liebe ich Terre d Hermès. Verrückt.

Die Haltbarkeit und Sillage ist für ein EdT super, aber nie raumfüllend oder aufdringlich. Man kommt mit dem morgendlichen Auftragen also gut durch den Tag.

Was für eine tolle Erde.
4 Antworten
Jannik200999 vor 3 Jahren 6
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Marketing-Kunststück
Zu ersteinmal entschuldige ich mich für einen weiteren Kommentar über diesen Duft, doch kommt man um diesen Duft nunmal nicht herum. Dior hat hier einen Goldesel geschaffen, wie es nur wenige in der Geschichte gab. Und das liegt an drei Faktoren. Eine offensive Werbekampagne inklusive dem Weltstar Johnny Depp, der mit seinem Oldtimer durch die dämmernde Wüste fährt - ein genialer Coup, der der breiten Masse im Kopf bleibt.
Der Startschuss für ein erfolgreiches Parfum.

Zweitens ist Dior einfach eine traditionsreiche Marke, die eine enorme Strahlkraft besitzt und die alle mit Luxus und Glamour verbinden. Damit kann man ja bestimmt nichts falsch machen, stimmt's?

Zuletzt hat Dior frühzeitig den sich wandelnden Geschmack antizipiert und ihn mit Sauvage perfekt und bisher unübertroffen in einem Flakon eingefangen. Die großen Zeiten von schwer-würzigen Herrenparfüms ala Azzaro pour Homme, Zino usw. sind (leider) vorbei und aus dem Mainstream verschwunden. Heute muss es frisch und sauber riechen, Ecken und Kanten sind unerwünscht. Die massiven Erfolge von den "blauen Düften" belegen dass.

Zum Duft selbst:
Er startet mit frisch mit viel Bergamotte und etwas Pfeffer. Schnell gesellt sich eine ordentliche Menge Ambroxan dazu, die die ganze Zeit über präsent bleibt und für die enorme Haltbarkeit verantwortlich ist.
Ein biiisssschen Sternanis meine ich im weiteren Duftverlauf noch zu entdecken.
Ganz ehrlich? Mehr rieche ich nicht heraus. Kein Lavendel, keine Vanille, nichts.

Versteht mich nicht falsch, ich finde den Duft nicht schlecht, eigentlich gefällt er mir recht gut. Auf Dauer ist er mir aber zu langweilig, zu eintönig,... ich kann keine wirkliche Bindung zu ihm herstellen, dafür ist er zu kühl und zu emotionslos.

Dior kann das selbstverständlich egal sein, die wissen wahrscheinlich gar nicht wohin mit dem Geld. Mit Mainstream lässt sich eben am meisten Profit machen.


0 Antworten
Jannik200999 vor 3 Jahren 14 3
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Ein Schaf im Wolfspelz
Das blaue Biest, stärkstes Parfüm überhaupt,untragbar,...
Wenn man nach diesem Duft sucht, dauert es nicht lange bis man auch auf die oben genannten Bezeichnungen stößt. Mich hat das aber nicht abgeschreckt, im Gegenteil, ich wollte diesen umstrittenen Duft endlich selber testen. Also spontan eine kleine Abfüllung bestellt. Das Paket in dem diese verpackt war, roch schon aus 50cm nach Interlude. Durchaus potent, um es vorsichtig zu umschreiben. Ausgepackt, aufgesprüht und jaaaaa... ein harzig-rauchige Wand, die direkt ins Hirn zieht. Waren die ganzen "Schreckgeschichten" also wahr?
Nein!
Sobald man die unbestreitbare Wucht dieses Duftes einschätzen kann, kann man sich auf eine besinnliche Orientalische Wüstenreise freuen. Die strenge Kopfnote entwickelt sich nach ca. 30min zu einem süßlich-harzigen Traum. Ja, er ist weiterhin ganz klar Nische, ganz klar kein typischer Crowdpleaser und sicherlich KEIN BLINDBUY!
Die Weihrauch- und Opoponaxnoten sind allgegenwärtig und wirken auf mich unglaublich besinnlich, spirituell und entspannend. Wenn sich dann noch das Sandelholz dazu gesellt, erlebe ich einen der besten Drydowns die ich kenne.

Geht man nur nach der Haltbarkeit und Sillage, kann man vielleicht von einem "Biest" reden, denn ein Flakon davon überlebt wohl seinen Besitzer selbst. Er strahlt den ganzen Tag und die ganze Nacht. Den Duft betrachtet ist er sicherlich kein Biest, im Gegenteil, er ist meditativ, mysteriös, ich assoziiere ihn gar mit religiösem.

Für mich ist "Interlude man" Kunst, und für die muss man bekanntermaßen ersteinmal ein Gefühl entwickeln.
3 Antworten
Jannik200999 vor 3 Jahren 4 2
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Selbstbild des Mannes
Die Marke Amouage ist eine, die ich sehr schätze für ihre Einzigartigkeit und Diversität. Von Mainstream bis äußerste Nische, alles ist im Portfolio zu finden.
Reflection Man ist sicherlich ersterem zuzuordnen.
Beim Flakon fasse ich mich kurz, die finde ich allgemein bei Amouage wunderschön schlicht und edel.

Nun zum Duft. Zu Anfang ist das Bitterorangenblatt die vordergründigste Note.
Nicht allzu süß und eher trocken nehme ich sie wahr.
Schnell gesellt sich dann Neroli und vor allem Jasmin hinzu, die dem Duft seine charakteristische florale Note verleiht.
Daraufhin mischt sich noch ein weiches, aber doch intensives Sandelholz hinzu.
Zusammen entsteht ein süßlich-floral-pudriger Duft, der in meinen Augen auch als Unisex eingeordnet werden könnte.
Er ist wirklich gefällig und universal einsetzbar, edel genug für die Arbeit und verspielt genug für's Wochenende.
Den oft gehörten Vergleich zum Le Male von JPG weise ich zurück, ich finde beide Düfte von Grund auf unterschiedlich.

Die Haltbarkeit ist im oberen Mittelfeld, was aber optimal ist, da er nie aufdringlich wird. Die Sillage ist lange präsent, aber auch hier so dezent, dass es nie zu viel wird.

Zusammenfassend könnte man sagen, dass man mit Reflection Man einen universell einsetzbaren Duft bekommt, der alle Situationen des Alltags meistert. Er ist nicht gerade günstig, aber er ist definitiv sein Geld wert und wird einem lange Freude bereiten.

Klare Kaufempfehlung.
2 Antworten
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