Jarok

Jarok

Rezensionen
1 - 5 von 13
Jarok vor 2 Monaten
Angels’ Share On the Rocks
Eröffnet hell und lebensfroh: Orange und rosa Grapefruit sorgen für einen saftigen Zitrusausbruch. Nach einiger Zeit zeigt sich die unverkennbare DNA des Originals: Cognac, getrocknete Orangenschalen und ein leichter Hauch von Tonkabohne.

Auf meiner Haut trägt sich der Duft eher hautnah.
Insgesamt ist es eine frische, leichtere Version des kultigen Angels’ Share, ideal für den Tag und die warme Jahreszeit.

Er gefällt besonders denen, die das Original lieben, aber nach einer frischeren, transparenteren Interpretation suchen.
0 Antworten
Havana Gold – mein persönlicher Favorit
Havana Gold von Dries Van Noten ist ein Duft, in den ich mich regelrecht verliebt habe. Er klingt so faszinierend, dass ich immer wieder zu ihm zurückkehre – und genau jetzt ist er mein absoluter Favorit.

Das Erste, was ich wahrnehme, ist edler Tabak – nicht trocken und nicht herb, sondern weich, fast samtig. Dazu kommen spritzige Funken von Mandarine, die dem Ganzen Frische und Lebendigkeit verleihen. Und dann entfaltet sich die wahre Magie: warmer, leicht süßlicher Anis mit einem lakritzartigen Unterton, eingebettet in einen dichten, dunklen Aufguss von schwarzem Tee.

Diese Kombination schenkt ein Gefühl von Luxus und Geborgenheit zugleich.
Als säße man irgendwo in Havanna, umgeben von sanftem Halbdunkel, erfüllt von dem Duft von Tabakblättern, frischen Zitrusfrüchten und einer dampfenden Tasse würzigen Tees.

Für mich ist Havana Gold ein Duft, der fasziniert, umhüllt und hypnotisiert.
Darum nenne ich ihn meinen Stimmungsduft, meinen Inspirationsduft und meinen unangefochtenen Favoriten in diesem Herbst


p.s. Der Flakon ist natürlich konkurrenzlos – wie alle Flakons dieser Marke. Ein ästhetisches Vergnügen.
0 Antworten
Jarok vor 3 Monaten 2
Rezension zum Duft Passionfroudh von Fugazzi Ein Blindkauf, der ins Schwarze getroffen hat.

Blindkäufe sind immer ein Spiel mit dem Feuer – besonders in der Nischenparfümerie, wo das Risiko, missverstanden zu werden, beinahe garantiert ist. Doch Passionfroudh von Fugazzi war die glückliche Ausnahme.

Schon in den ersten Sekunden entfaltet sich der Duft wie eine kühne, aber überraschend harmonische Aussage. Er klingt nicht nur – er spricht, flirtet, verführt. Er trägt etwas zugleich Warmes und Raubtierhaftes in sich, wie ein Abend, der mit Champagner beginnt und mit philosophischen Gesprächen unter den Sternen endet.

Passionfroudh ist Provokation ohne Vulgarität, Leidenschaft ohne Drama, Freiheit ohne Chaos. Sein Duftschweif bleibt im Gedächtnis, ohne zu erdrücken. Er fordert keine Aufmerksamkeit – er bekommt sie.

Ich habe ihn blind gekauft und keine Sekunde bereut.
Das war einer dieser seltenen Momente, in denen die Intuition perfekt funktioniert hat. Fugazzi beweist erneut: Sie kreieren keine Düfte für alle – sondern genau für dich.
2 Antworten
Simurg von Mylanse – ein Duft, in dem eine Legende zum Leben erwacht.
Simurg zu tragen heißt, sich in den Duft eines Märchens zu hüllen, in dem man selbst die Hauptfigur ist.

Es gibt Düfte, die den Tag nicht nur verschönern – sie entführen. Simurg von Mylanse ist genau so ein Duft. Sein Name verweist auf den mythischen Vogel Simurgh – ein Symbol für Wiedergeburt, Weisheit und innere Stärke. Und genau das spürt man vom ersten Atemzug an.

Ein Hauch von samtigem Pfirsich schenkt dem Auftakt eine zarte Weichheit, wie Seide auf nackter Haut. Dazu gesellt sich die warme Würze des Safrans, die dem Duft eine edle, goldene Note verleiht – durchzogen vom funkelnden, frischen Licht des Zitrons.

Im Herzen schlägt eine florale Symphonie: Jasminrose, nicht bloß romantisch, sondern voller Leidenschaft und Eleganz. Maiglöckchen bringt Leichtigkeit und eine feine, kristalline Klarheit – wie der Duft eines Frühlingsmorgens im Blütenmeer.

Wenn sich der Duft entfaltet, führt er in tiefere Sphären.
Sandelholz bringt Wärme, erdende Noblesse und eine beruhigende Tiefe. Ambra verleiht einen Hauch rauchiger Süße und geheimnisvoller Sinnlichkeit, während Vanille alles in eine cremige, fast gourmandige Umarmung hüllt.

Simurg ist mehr als ein Parfum.
Es ist eine persönliche Geschichte von innerem Feuer, von Wandlung und Stärke. Ein Duft für jene, die selbstbewusst, feinfühlig und kreativ sind – für Menschen, die die Stille zwischen den Noten hören können.

Simurg zu tragen heißt, sich in ein Duftmärchen zu hüllen – und selbst der Held darin zu sein.
0 Antworten
Jarok vor 3 Monaten 2
Chergui (Erstausgabe) von Serge Lutens – ein Wind, der Geheimnisse trägt
Kürzlich hatte ich das seltene Glück, einer wahren Rarität zu begegnen – der allerersten Ausgabe von Chergui von Serge Lutens. Keine reformulierte Version, keine Neuauflage, nicht an moderne IFRA-Standards angepasst – sondern das ursprüngliche, ursprünglich pulsierende Werk, das noch den Geist der mutigen Parfümerie der frühen 2000er in sich trägt. Es ist, als würde man eine verborgene Tür in einem orientalischen Palast öffnen, in dem der Staub der Jahrhunderte noch immer Geheimnisse bewahrt.

Dieser Duft entfaltet sich nicht – er erscheint, langsam und lautlos, wie eine Fata Morgana über einer glühenden Wüste. Er spricht nicht – er atmet. Sofort erfüllt ein warmer, trockener Wind – der Chergui – die Luft, durchzogen vom Geruch getrockneter Kräuter, süßem Honig, Tabakblättern und sonnengewärmtem Leder. Das ist nicht bloß ein Duft – das ist eine Stimmung, eine Landschaft, ein Bewusstseinszustand.

Chergui in dieser Urform klingt tief und fast mystisch. Er versucht nicht zu gefallen – er erzählt, wie ein alter Mann am Feuer, der gelassen Geschichten aus der Wüste weitergibt. In ihm lebt eine Sinnlichkeit, die man heute kaum noch findet: dicht, schwer, von erwachsener Größe. Makellos komponiert, mit einer dunklen inneren Logik.

Die Duftpyramide? Nebensache. Dieser Duft lebt nach seinen eigenen Gesetzen. Er bewegt sich wie Dünen im Nachtwind – verändert sich, bleibt aber unverkennbar eins. Mal dominiert die süße Honignote, dann wieder der herbe, trockene Tabak. Und ganz im Hintergrund: ein warmer Rauch, wie der Nachklang eines abendlichen Gebets in einem marokkanischen Riad.

Chergui ist nicht dafür da, Eindruck zu machen. Er richtet sich an jene, die tiefer hören können. Kein Duft für Komplimente – sondern für das Gespräch mit dem eigenen Inneren. Für jene Momente der Stille, in denen Klarheit und Frieden aufsteigen.

Die erste Ausgabe von Chergui zu erleben, ist kein einfacher Dufttest – es ist eine Einweihung. Es ist, als fände man ein versiegeltes Manuskript, geschrieben von Lutens selbst, versteckt zwischen den Zeilen seiner Flakons.

Wenn euch jemals die Gelegenheit begegnet, diesen Wind einzuatmen – sagt nicht nein. Manche Düfte kommen, um für immer ein Teil von euch zu werden. Und manche Winde wehen nur einmal im Leben.

Mein tiefster Dank geht an Nina B., die diesen zauberhaften Schatz mit mir geteilt hat.
2 Antworten
1 - 5 von 13