Karma92

In den ersten Sekunden nach dem Aufsprühen kommt Tag Him leicht synthetisch daher. Aber sobald der billige Alkohol verflogen ist, entwickelt sich ein bemerkenswerter und eigenständiger Duft.
In der Kopfnote sind vor allem Grapefruit und eine leicht würzige, pfeffrige Frische zu erkennen. Von der Herznote bekomme Ich ehrlich gesagt recht wenig mit, allenfalls den Ingwer könnte Ich erahnen. Dafür ist die Basisnote aber umso schöner: Speziell das Sandelholz ist herauszuriechen, dazu ein Zusammenspiel aus bekannten, herb-maskulinen Noten wie Zeder, Vetiver und Patchouli.
Zu einem unschlagbaren Preis von etwa 25€ / 100ml kann man hier meiner Meinung nach auch getrost einen Blindkauf wagen.

Hier kommen wir zu einer unerwarteten Stärke dieses Cheapies. Die Sillage ist absolut beeindruckend. Über 2-3 Stunden ist eine kräftige Projektion vorhanden.
Die Haltbarkeit beträgt auf meiner Haut 6 Stunden.

Tag Him passt meiner Meinung nach vornehmlich in die wärmeren Monate, ist jedoch zu keiner Jahreszeit und zu keinem Anlass unangemessen oder negativ auffallend.
Die Frische und Leichtigkeit qualifizieren dieses Parfum für den Frühling und Sommer, im Herbst und Winter greife Ich auf süßere, schwerere und länger anhaltende Alternativen zurück.

Mittlerweile konnte ich diesen Duft mit Bleu de Chanel EdP vergleichen, und ich finde sie nicht sonderlich ähnlich. Im Drydown sind Anleihen erkennbar, ansonsten riechen diese beiden Parfums für mich doch recht unterschiedlich.

L'Aventure startet frisch-zitrisch. Sehr zitrisch. Zum Glück nicht sehr harsch oder synthetisch. Zwar kräftig, aber dabei auch noch sanft. Ich bin kein Fan der Kopfnote dieses Duftes. Schon oftmals gerochen - nichts besonderes. Weiter machen.
In der Herznote wird es dann blumig-holzig, und erste Duftnuancen implizieren, wo die Reise mit diesem Duft noch hin gehen wird. Aber auch die Zitrone und Bergamotte aus der Kopfnote haben sich in diesem Stadium des Duftes noch nicht ganz verabschiedet. Auch ein Hauch von Ananas zeigt sich äußerst dezent.
Etwa 45 Minuten nach dem Auftragen kommt L'Aventure zu seiner Stärke, und zwar der herb-rauchigen Basisnote. Diese besteht aus einem Zusammenspiel aus Amber, Patchouli und Moschus, wobei Ich hier primär die letzten beiden Duftnoten als prägnant wahrnehme.
Vergleiche zu Aventus kann ich leider nicht ziehen, da Ich den Duft bislang noch nie gerochen habe. Ich werde hier editieren, sobald Ich den Vergleich anstellen konnte.
Für mich ist L'Aventure ein schöner, vielseitiger und eigenständiger Duft mit einem ordentlichen Preis-Leistungsverhältnis.

sind beide ordentlich. Für einen Dupe sogar mehr als das. Der Duft besitzt auf meiner Haut etwa 2 Stunden eine relevante Projektion und ist insgesamt ca. 7 Stunden wahrnehmbar.

Meiner Meinung nach passt L'Aventure in jede Jahreszeit und zu jedem Anlass. Er wird nie als zu laut, unpassend oder sonst wie negativ auffallen.
Durch die frische Eröffnung passt er optimal zu wärmeren Tagen, die etwas schwerere und rauchig-maskuline Basis passt aber ebenso gut zum Herbst und Winter. Persönlich werde Ich ihn wohl eher an wärmeren Tagen verwenden, da Ich an kälteren Tagen eher süße, gourmandige und wärmere Dufte bevorzuge.

Inzwischen konnte Ich dieses Parfum auch im direkten Vergleich zu Aventus testen. Meiner Meinung nach beträgt die Ähnlichkeit 90-95%. Die Kopfnote ist - wie schon beschrieben - weniger komplex, aber spätestens nach einer halben Stunde ist die Ähnlichkeit beeindruckend. Der Aventus-Drydown kommt mir minimal würziger vor, ansonsten absolut ebenbürtig. Nur in Sachen Performance (vor allem Haltbarkeit, aber auch Sillage) liegt Aventus klar vorne. Der klare Preis-Leistungssieger heißt für mich aber L'Aventure!

Was die Performance dieses Duftes angeht, muss ich meine Bewertung deutlich nach oben korriegieren. Mit 4 Sprays konnte ich den Duft heute beeindruckende 13 Stunden lang auf meiner Haut wahrnehmen. Dabei war eine ebenfalls starke Projektion für geschlagene 4 Stunden vorhanden. Chapeau!

SÌ Intense startet schon sehr dunkel und fruchtig, vor allem Johannisbeere sticht heraus. Auch die Likörnote kommt keineswegs alkoholisch-billig daher, sondern passt gut in diese Kopfnote. Die Herznote setzt sich aus blumigen Noten wie Rose und Neroli zusammen. Die Johannisbeerkomposition der Kopfnote tritt etwas in den Hintergrund, verschwindet aber nie komplett. Auch bei der folgenden, eleganten Basisnote aus Vanille, Hölzern und Patchouli ist sie noch zu erkennen.
Im Vergleich zum normalen Sì ist zwar kein großer Unterschied, aber das Intense kommt für meine Nase etwas voller, runder, edler und raffinierter daher. Wenn Ich von den beiden einen wählen müsste, würde Ich ohne lange zu überlegen zu der Intense Version greifen.

sind meiner Ansicht nach beide überdurchschnittlich gut. Der Duft hält bis zu 10 Stunden und besitzt dabei in den ersten 3 Stunden eine relativ starke Projektion, wird dabei aber nie zu laut. Die selbe Zeit vergeht noch einmal, bevor der Duft komplett hautnah geworden ist.

Meiner Meinung nach ist SÌ Intense das ganze Jahr über tragbar. Je nach Anlass und Temperatur würde Ich auch die Dosierung dieses Dufts variieren: An heißeren Tagen etwas zurückhaltender mit dem Sprüher, an kalten Tagen gern etwas mehr. Aufgrund der Schwere und Tiefe kommt der Duft wohl auch am besten in den kälteren Jahreszeiten zur Geltung.

Classique startet fruchtig-blumig, wobei für mich vor allem Orangenblüte, Birne und Anis präsent sind. Schnell geht der Duft zu seiner Herznote über, in welcher die Früchte merklich in den Hintergrund treten, auch wenn die Pflaume sich hier zur Duftkomposition gesellt. Die hauptsächlich wahrnehmbaren Duftnoten sind jedoch blumig, in Form von Iris, Orchidee und Rose. Nach einiger Zeit hat der Duft sich vollständig entwickelt und ist in seiner tollen, sinnlich-süßen Basisnote aus Amber, Vanille und vor allem Moschus angekommen.
Ich assoziiere diesen Duft nicht mit einer "billigen" Trägerin, sondern viel eher mit einer sexuell selbstbewussten, attraktiven Frau, die zu sich und ihren Trieben steht und sich auch nicht ziert, in die Offensive zu gehen um das zu bekommen, was sie will.

würde Ich sowohl als auch als überdurchschnittlich gut einstufen. Der Duft hält solide 8-9 Stunden und besitzt dabei über runde 3 Stunden eine einladende, laute aber nicht übertriebene Projektion.

Meiner Meinung nach passt dieser Duft in jede Jahreszeit. Aufgrund der Schwere und Süße würde Ich ihn bei hochsommerlichen Temperaturen jedoch sparsamer dosieren als sonst oder alternativ zu frischeren Düften greifen.
Aufgrund der beschriebenen Sexyness und Sinnlichkeit ist dieser Duft eventuell für formelle Anlässe oder den Büroalltag weniger geeignet. Für diese Umgebungen könnten sich gediegenere Parfums als die angemessenere Option herausstellen.

L'Homme ist ein Duft, der gefallen und möglichst nicht auffallen möchte. Er startet frisch, leicht und fruchtig mit Noten wie Ingwer und Zitrone. Schnell wandelt der Duft sich zur Herznote, in welcher sich blumige und würzige Nuancen in Form von Veilchen, Pfeffer und Basilikum zu dem frisch-zitrischen Auftakt gesellen. In der Basis sind vor allem Vetiver und Zedernholz herauszuriechen.
Während des gesamten Duftverlaufs kommt mir L'Homme unangenehm seifig vor. Dies würde Ich jedoch nicht auf minderwertige Qualität der Duftöle zurückführen. Dennoch löst dieser Duft bei mir Kopfschmerzen und Unwohlsein aus, was Ich bisher bei sonst lediglich bei der Kopfnote von Joop! Homme hatte.

sind beide eher schwach ausgeprägt. Nach 5-6 Stunden ist der Duft kaum mehr wahrzunehmen. Bis dahin besitzt er lediglich in den ersten 1,5-2 Stunden eine nennenswerte Projektion.

Hier kommen wir zu einer der Stärken dieses Duftes: Meiner Ansicht nach passt er uneingeschränkt sowohl in jede Jahreszeit, als auch zu jedem Anlass. Aufgrund der beschriebenen, schwachen Performance würde Ich ihn im Winter großzügiger dosieren und ggf. nach ein paar Stunden auffrischen, wenn er mir denn gefallen würde.