09.08.2016 - 10:04 Uhr

EspritDeGout
16 Rezensionen

EspritDeGout
Top Rezension
31
In guten wie in schlechten Zeiten - Ja ich will
Vor 1 1/2 Jahren entdeckte ich meine unerschütterliche Liebe zu Düften, als ich an einem Kollegen "Lagerfeld Photo" gerochen habe und diesem markantem Parfum nachgehen musste. An dieser Stelle meine große Missachtung - Lagerfeld Photo wurde eingestellt - Zum Glück ist mein Flakon noch halb voll...
Seither zog ich meine Runden um die besten Parfüms (für meine Nase) zu suchen und zu finden. Welch ein Glück auch, dass meine direkte Nachbarin eine Parfümerie besaß. Als die Dame von meinem Vorhaben erfuhr, nahm sie mich gleich mit, um in diese Welt eintauchen zu können. Was ich nicht bedacht hatte: Ein ungeübtes Näschen verliert schon nach ein paar Düften die Orientierung und kann nichts mehr wahrnemen. Sie zeigte Verständnis, lächelte und sagte: "Komm Esprit, ich geb dir ein paar Proben mit nach Hause".
Sie nahm eine Tüte und packte reichlich ein...ich war verwundert, wieveile Düfte es doch gab.
Und ich war wohl der Letzte, der sich beklagen konnte, fand ich doch in der Tüte wirklich gut ausgesuchte Parfüms vor. Von Cool Water, One Million, bis über Dior's Eau Sauvage und Fahrenheit. Ich habe dennoch nie gezählt, wieviele es tatsächlich gewesen sind.
Ich beschloss, jeden Morgen einen neuen Duft aufzusprühen und ihn den ganzen Tag wirken zu lassen. Ich war zu dieser Zeit jeden Vormittag in einem Französisch Kurs der mir einiges Abverlangte und die Anfang August lodernde Hitze gab mir den Rest. Dennoch hatte es einen Vorteil: Ich konnte außer meiner bescheidenen Meinung noch weitere Kursteilnehmer fragen, wie sie den Duft fanden.
Und so saß ich bei meinem Morgentlichen Knuspermüsli und durchwühlte die Tüte nach einem beliebigen Duft. Was ich in Händen hielt war "L'HOMME von Yves Saint Laurent". Und mein erster Gedanke war: "Och nicht noch so ein Designerwässerchen..." Der Name Saint Laurent war mir bekannt, Fashion, Glamour, Seifenblasen. Nichtsdestotrotz benebelte ich das linke Handgelenk mit diesem Wässerchen, mehr auf das Müsli konzentriert. Ein unerwarteter Geruch schwebte in der Luft, etwas unbeschreibliches geschah in diesem Moment mit meiner Nase, mit mir und meinem weitern Leben. Ich nahm das Handgelenk und musste schnuppern. Noch nie zuvor hatte ich derartige Perfektion, Sinnlichkeit und Wohlgefühl gerochen als an diesem Morgen. Den weiteren Tagesablauf habe ich vergessen, Französisch musste sich hinten anstellen, hing ich doch nur mehr an meinem Arm! Trotz einiger netter Leute um mich ließ ich niemanden daran riechen -warum, weiß ich bin Heute nicht- vielleicht wollte ich diese Vollkommenheit einzig und allein mir gönnen. Vielleicht.
Ein paar Tage darauf stürmte ich zu meiner Nachbarin is Geschaft und erzählte ihr von meinen Eindrücken. Ich erzählte ihr von den Düften, die ich nicht mochte (Versace Eros, Calvin Klein Eternity Now,...) und von denen, die ich mochte (Boss Bottled, Terre d'Hermes Eau très fraiche,...) und von dem Duft, den ich um jeden Preis an diesem Tag gekauft hätte: L'HOMME. Ich legte ihr einiges Bargeld auf den Tresen (keine Ahnung vom Preis des Duftes). Da ging sie an ein Regal, ich brüllte ihr noch nach: "Ich hoffe es ist genug!" Sie gab mir eine Schachtel in die Hand, voller Eleganz und Anmut. Es waren 60 ml meines neuen Lieblingsgeruchs. Sie meinte noch, das Geld wäre knapp nicht ausreichend gewesen und gab mir Rabatt. Im Wagen zeigte ich diesen Umwerfenden Flakon gleich meinem Vater und jedem, dem ich begegnete...
Ich sprühte ihn auf mich, meine Sommersachen, mich und meine Wintersachen. Diesen Duft wollte ich als "meinen Körpergeruch". Und seitdem -bis zu meinem Tode an- wird bei mir immer ein Flakon (jetzt schon der vierte) von Yves Saint Laurents L'Homme zu finden sein. Meine Liebe hat sich niemals im geringsten geschmälert und er ist (nicht an jedem Tag, aber oft) mein treuster Wegbegleiter. Ich verbinde ihn mit schönen Momenten (Hochzeit, Sommer, Weihnachten, ja ich trug ihn sogar als ich meinem Schwarm einen Liebesbrief gab..nach 3 Jahren). Ich verbinde ihn auch mit schlimmen Momenten (Begräbnisse, Bewerbungsgespräche, als vor meinen Augen eine Katze überfahren wurde und als ich erfuhr, dass mein Schwarm auch nach dem Liebesbrief das Gegenteil von mir empfand).
Dieser Geruch wurde zu meinem Leben. Es hat ihn erstaunlicherweise kein einziges Mal jemand kritisiert, er gab mir Vertrauen in angespannten Situationen, als ich unsicher war und als ich glücklich war. Und jetzt, beim schreiben dieses Textes.
L'Homme, ich freue mich auf unsere Zukunft.
Seither zog ich meine Runden um die besten Parfüms (für meine Nase) zu suchen und zu finden. Welch ein Glück auch, dass meine direkte Nachbarin eine Parfümerie besaß. Als die Dame von meinem Vorhaben erfuhr, nahm sie mich gleich mit, um in diese Welt eintauchen zu können. Was ich nicht bedacht hatte: Ein ungeübtes Näschen verliert schon nach ein paar Düften die Orientierung und kann nichts mehr wahrnemen. Sie zeigte Verständnis, lächelte und sagte: "Komm Esprit, ich geb dir ein paar Proben mit nach Hause".
Sie nahm eine Tüte und packte reichlich ein...ich war verwundert, wieveile Düfte es doch gab.
Und ich war wohl der Letzte, der sich beklagen konnte, fand ich doch in der Tüte wirklich gut ausgesuchte Parfüms vor. Von Cool Water, One Million, bis über Dior's Eau Sauvage und Fahrenheit. Ich habe dennoch nie gezählt, wieviele es tatsächlich gewesen sind.
Ich beschloss, jeden Morgen einen neuen Duft aufzusprühen und ihn den ganzen Tag wirken zu lassen. Ich war zu dieser Zeit jeden Vormittag in einem Französisch Kurs der mir einiges Abverlangte und die Anfang August lodernde Hitze gab mir den Rest. Dennoch hatte es einen Vorteil: Ich konnte außer meiner bescheidenen Meinung noch weitere Kursteilnehmer fragen, wie sie den Duft fanden.
Und so saß ich bei meinem Morgentlichen Knuspermüsli und durchwühlte die Tüte nach einem beliebigen Duft. Was ich in Händen hielt war "L'HOMME von Yves Saint Laurent". Und mein erster Gedanke war: "Och nicht noch so ein Designerwässerchen..." Der Name Saint Laurent war mir bekannt, Fashion, Glamour, Seifenblasen. Nichtsdestotrotz benebelte ich das linke Handgelenk mit diesem Wässerchen, mehr auf das Müsli konzentriert. Ein unerwarteter Geruch schwebte in der Luft, etwas unbeschreibliches geschah in diesem Moment mit meiner Nase, mit mir und meinem weitern Leben. Ich nahm das Handgelenk und musste schnuppern. Noch nie zuvor hatte ich derartige Perfektion, Sinnlichkeit und Wohlgefühl gerochen als an diesem Morgen. Den weiteren Tagesablauf habe ich vergessen, Französisch musste sich hinten anstellen, hing ich doch nur mehr an meinem Arm! Trotz einiger netter Leute um mich ließ ich niemanden daran riechen -warum, weiß ich bin Heute nicht- vielleicht wollte ich diese Vollkommenheit einzig und allein mir gönnen. Vielleicht.
Ein paar Tage darauf stürmte ich zu meiner Nachbarin is Geschaft und erzählte ihr von meinen Eindrücken. Ich erzählte ihr von den Düften, die ich nicht mochte (Versace Eros, Calvin Klein Eternity Now,...) und von denen, die ich mochte (Boss Bottled, Terre d'Hermes Eau très fraiche,...) und von dem Duft, den ich um jeden Preis an diesem Tag gekauft hätte: L'HOMME. Ich legte ihr einiges Bargeld auf den Tresen (keine Ahnung vom Preis des Duftes). Da ging sie an ein Regal, ich brüllte ihr noch nach: "Ich hoffe es ist genug!" Sie gab mir eine Schachtel in die Hand, voller Eleganz und Anmut. Es waren 60 ml meines neuen Lieblingsgeruchs. Sie meinte noch, das Geld wäre knapp nicht ausreichend gewesen und gab mir Rabatt. Im Wagen zeigte ich diesen Umwerfenden Flakon gleich meinem Vater und jedem, dem ich begegnete...
Ich sprühte ihn auf mich, meine Sommersachen, mich und meine Wintersachen. Diesen Duft wollte ich als "meinen Körpergeruch". Und seitdem -bis zu meinem Tode an- wird bei mir immer ein Flakon (jetzt schon der vierte) von Yves Saint Laurents L'Homme zu finden sein. Meine Liebe hat sich niemals im geringsten geschmälert und er ist (nicht an jedem Tag, aber oft) mein treuster Wegbegleiter. Ich verbinde ihn mit schönen Momenten (Hochzeit, Sommer, Weihnachten, ja ich trug ihn sogar als ich meinem Schwarm einen Liebesbrief gab..nach 3 Jahren). Ich verbinde ihn auch mit schlimmen Momenten (Begräbnisse, Bewerbungsgespräche, als vor meinen Augen eine Katze überfahren wurde und als ich erfuhr, dass mein Schwarm auch nach dem Liebesbrief das Gegenteil von mir empfand).
Dieser Geruch wurde zu meinem Leben. Es hat ihn erstaunlicherweise kein einziges Mal jemand kritisiert, er gab mir Vertrauen in angespannten Situationen, als ich unsicher war und als ich glücklich war. Und jetzt, beim schreiben dieses Textes.
L'Homme, ich freue mich auf unsere Zukunft.
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