12.12.2020 - 18:56 Uhr

FvSpee
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FvSpee
Top Rezension
72
Ungerecht vielleicht, aber der Ärger muss raus.
An sich wollte ich heute keinen Kommentar schreiben, sondern nur noch ratzfatz einen Schnelltest absolvieren und ein mehr oder weniger geistloses Statement dazu raushauen.
Also schnell in die bedrohlich leere Testkiste gegriffen: Was hier? Nina Ritschi, Lährdüdings, Klassiker, anspruchsvoll, womöglich hammergut, muss man dann Kommentar mit Kunst und intellektuell und so sich abquälen, bloß sowas jetzt nicht. Ich will kein Problemfilm, ich will Krimi, 45 Minuten.
Jo, da, das Gratisdings von der Versandparfümerie, "Black Opium", das passt. Kann so schlecht nicht sein, Üsel ist ja irgendwie ne okeene Marke und das olle Opium ist ein geiles Gebräu, Pur-Om und Nicht-Pur-Om, Odepaföng und Odetolett, alles primig. Also sicher so'n Flanker, klare Sache.
Ungeduldig fusseliges Pappdings drumrum aufgerissen, sprühsprüh. Und: Nee jetzt, oder? Das ist jetzt nicht ernst? Ich dachte, Duftkram ist irgendwie Urlaub von der ganzen Sch... da draußen, schöne Scheinwelt und so, Klimakatstrophe und den fiesen intriganten Arbeitskollegen vergessen halt.
Damit aber nicht, mit diesem Üsel. Der macht mich richtig wütend, wütender als die Nachrichten. Was erlauben? Der macht mich so bockig, dass ich mehr Platz als für ein Statement brauche, um das rauszulassen, schon aus therapeutischen Gründen.
Erstens: Dieser Duft hat so viel mit dem Original-Opium zu tun wie ein Koffer Milchpulver mit reinem Heroin. Geschenkt, kann man sagen, das ist bei Dior Homme und Dior Homme auch so. Ärgert mich trotzdem. Warum nennen sie es dann nicht "Milchpulver Black", "Saccharose Black" oder wenn es unbedingt echte Drogen sein sollen, wenigstens "Crack Black", dann sieht man, ok, is was anderes als Opium, und reimen täte es sich sogar auch noch.
Zweitens: Wofür zum Geier steht hier "Black"? Für Nacht, Gefahr, Bedrohung, Zwielicht, Gotham City, Drogen, Sünde, Sex, kleines Schwarzes, Netzstrümpfe? Nee, oder? Für den schwarzen Humor, der darin liegt, Kundinnen dazu zu bewegen, sich damit freiwillig einzusprühen und dafür auch noch Geld herzugeben? Vielleicht. Oder für die finstere Bewusstlosigkeit, in die man wegen Zuckerschocks fällt, wenn man diesen Iso-Glukose-Fruktose-Invertzuckersirup konsumiert, der mit naturidentischen Aromastoffen so vollgepumpt ist wie der durchschittliche Besucher eines Muscle-Temples mit Steroiden?
Warum? Wozu? Für wen? Diffus schwitzende Orangenblütoide in klebrigen Süßkram eingelegt, und als gefeierte Herznote ein Büro-Filterkaffee, der zu lange auf der Warmhalteplatte gestanden hat. Weil keine Milch mehr da war, hat jemand drei Karamellbonbons drin aufgelöst. Geht auch.
Und hört mir jetzt bloß auf mit andere Zielgruppe. Muss eine 18-jährige Auszubildende (nach Corona) im Club in Friedrichshain (Berlin) oder Friedrichshafen (Bodensee) in the heat of the night Chanel No 5 oder ein Nischenlabel aus Timbuktu auflegen? Nein, muss sie nicht (obwohl es, wer weiß, vielleicht auch nicht schaden würde). Will sie irgendwie gut und sexy duften? Ja, will sie wahrscheinlich. Das kann sie aber, wallah, mit zwanzig Billigprodukten aus dem untersten Regal der örtlichen Drogerie (da liegen weiß Gott nicht nur schlechte Düfte!) oder, warum eigentlich nicht!, mit ihrem natürlichen Hautduft, weit besser als mit dieser Plörre.
Meine Fantasie ist zwar ausschweifend sowie hemmungs- und zügellos genug, mir eine Frau vorzustellen, die so sexy aussieht, dass sie sogar noch attraktiv ist, wenn sie sich diese Riechware an ihren Body gepappt hat. Vorsorglich: Natürlich gehören alle 575 Frauen dazu, die dieses Geruchsprodukt laut rechter Spalte besitzen.
Die Vorstellung aber, dass es ein weibliches (oder anderes) Wesen gibt, das nicht ohne Black Opium noch bedeutend hinreißender und atemberaubender wäre als mit Black Opium, die wäre sogar mir Wüstling zu weitgehend.
Wenn man "atemberaubender" allerdings medizinisch versteht, dann wäre doch mit Black Opium besser.
"Nathalie Lorson, Marie Salamagne, Olivier Cresp, Honorine Blanc": Viele Köch*innen verderben den Babybrei.
Also schnell in die bedrohlich leere Testkiste gegriffen: Was hier? Nina Ritschi, Lährdüdings, Klassiker, anspruchsvoll, womöglich hammergut, muss man dann Kommentar mit Kunst und intellektuell und so sich abquälen, bloß sowas jetzt nicht. Ich will kein Problemfilm, ich will Krimi, 45 Minuten.
Jo, da, das Gratisdings von der Versandparfümerie, "Black Opium", das passt. Kann so schlecht nicht sein, Üsel ist ja irgendwie ne okeene Marke und das olle Opium ist ein geiles Gebräu, Pur-Om und Nicht-Pur-Om, Odepaföng und Odetolett, alles primig. Also sicher so'n Flanker, klare Sache.
Ungeduldig fusseliges Pappdings drumrum aufgerissen, sprühsprüh. Und: Nee jetzt, oder? Das ist jetzt nicht ernst? Ich dachte, Duftkram ist irgendwie Urlaub von der ganzen Sch... da draußen, schöne Scheinwelt und so, Klimakatstrophe und den fiesen intriganten Arbeitskollegen vergessen halt.
Damit aber nicht, mit diesem Üsel. Der macht mich richtig wütend, wütender als die Nachrichten. Was erlauben? Der macht mich so bockig, dass ich mehr Platz als für ein Statement brauche, um das rauszulassen, schon aus therapeutischen Gründen.
Erstens: Dieser Duft hat so viel mit dem Original-Opium zu tun wie ein Koffer Milchpulver mit reinem Heroin. Geschenkt, kann man sagen, das ist bei Dior Homme und Dior Homme auch so. Ärgert mich trotzdem. Warum nennen sie es dann nicht "Milchpulver Black", "Saccharose Black" oder wenn es unbedingt echte Drogen sein sollen, wenigstens "Crack Black", dann sieht man, ok, is was anderes als Opium, und reimen täte es sich sogar auch noch.
Zweitens: Wofür zum Geier steht hier "Black"? Für Nacht, Gefahr, Bedrohung, Zwielicht, Gotham City, Drogen, Sünde, Sex, kleines Schwarzes, Netzstrümpfe? Nee, oder? Für den schwarzen Humor, der darin liegt, Kundinnen dazu zu bewegen, sich damit freiwillig einzusprühen und dafür auch noch Geld herzugeben? Vielleicht. Oder für die finstere Bewusstlosigkeit, in die man wegen Zuckerschocks fällt, wenn man diesen Iso-Glukose-Fruktose-Invertzuckersirup konsumiert, der mit naturidentischen Aromastoffen so vollgepumpt ist wie der durchschittliche Besucher eines Muscle-Temples mit Steroiden?
Warum? Wozu? Für wen? Diffus schwitzende Orangenblütoide in klebrigen Süßkram eingelegt, und als gefeierte Herznote ein Büro-Filterkaffee, der zu lange auf der Warmhalteplatte gestanden hat. Weil keine Milch mehr da war, hat jemand drei Karamellbonbons drin aufgelöst. Geht auch.
Und hört mir jetzt bloß auf mit andere Zielgruppe. Muss eine 18-jährige Auszubildende (nach Corona) im Club in Friedrichshain (Berlin) oder Friedrichshafen (Bodensee) in the heat of the night Chanel No 5 oder ein Nischenlabel aus Timbuktu auflegen? Nein, muss sie nicht (obwohl es, wer weiß, vielleicht auch nicht schaden würde). Will sie irgendwie gut und sexy duften? Ja, will sie wahrscheinlich. Das kann sie aber, wallah, mit zwanzig Billigprodukten aus dem untersten Regal der örtlichen Drogerie (da liegen weiß Gott nicht nur schlechte Düfte!) oder, warum eigentlich nicht!, mit ihrem natürlichen Hautduft, weit besser als mit dieser Plörre.
Meine Fantasie ist zwar ausschweifend sowie hemmungs- und zügellos genug, mir eine Frau vorzustellen, die so sexy aussieht, dass sie sogar noch attraktiv ist, wenn sie sich diese Riechware an ihren Body gepappt hat. Vorsorglich: Natürlich gehören alle 575 Frauen dazu, die dieses Geruchsprodukt laut rechter Spalte besitzen.
Die Vorstellung aber, dass es ein weibliches (oder anderes) Wesen gibt, das nicht ohne Black Opium noch bedeutend hinreißender und atemberaubender wäre als mit Black Opium, die wäre sogar mir Wüstling zu weitgehend.
Wenn man "atemberaubender" allerdings medizinisch versteht, dann wäre doch mit Black Opium besser.
"Nathalie Lorson, Marie Salamagne, Olivier Cresp, Honorine Blanc": Viele Köch*innen verderben den Babybrei.
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