Katzoy

Als ich diesen Duft zum ersten Mal gerochen habe, fand ich das er etwas sehr besonderes ist. Er hat mich fühlen lassen, als wäre ich in einem Teehaus in Taiwan. Von einer Dose zur nächsten schnupper ich mich durch die unterschiedlichen hochwertigen Teesorten.

"Aged Tea | P Seven" beginnt mit einer herben, holzigen Note, wie wenn man eine Dose starken schwarzen Tees öffnet und daran riecht. Im Hintergrund baut sich dann langsam eine zitrische Note auf.

Es wird nach und nach balsamisch teeig, erinnert ein wenig an einen frisch aufgebrühten Earl Grey. Die herbe Note lässt ganz allmählich nach.

Mit der Zeit wird er etwas sanfter, der kräftige schwarze Tee bekommt Oolong-Noten, es wird insgesamt weicher und holziger.

Zum Schluss bleibt ein frischer, sehr authentischer und hochwertiger taiwanesischer Eistee mit Aiyu Jelly.

Besonders schön finde ich, in welche Richtung sich der Duft mit der Zeit entwickelt. Mich wundert nicht, dass dieser Duft einen Art & Olfactory Award gewonnen hat. Meiner Meinung nach ist er der intensivste aus der Tee-Reihe von P Seven. Dennoch sprechen wir hier immer noch bei Tee Düften, die oftmals nicht so gut performen was die Silage und Haltbarkeit angeht. Von der Haltbarkeit ist er nicht so gut, aber noch immer besser als die anderen P Sevens. Nach zwei Stunden nehme ich ihn an mir nur nooch kaum wahr, es scheint, als würde er im Sommer besser performen. Um ehrlich zu sein, habe ich aber bisher auch noch kaum Tee-Düfte getestet, der länger bei mir gehalten haben.

Insgesamt ein totaler Luxusduft, vor allem sehr komplex durch den Wandel der verschiedenen Tee-Noten. Sehr empfehlenswert!

In der Kopfnote rieche ich einen frisch arrangierten Blumenstrauß mit vorrangig weißen Blüten. Mit der Zeit gesellt sich eine fast schon herbe Note hinzu, die an die frisch geschnittenen Blumenstiele erinnert. Aus der Ferne kommt dann ganz dezent und leicht die Rosengeranie dazu. Nach einer Weile mischt sich ein Hauch Jasmin unter, kombiniert mit einer leichten Oolong-Note. Wobei der Jasmin anfangs deutlich stärker wahrnehmbar ist und dann der Oolong in den Vordergrund rückt.

Wie alle Düfte von P Seven ist auch dieser eher zurückhaltend. Wenn man etwas mehr aufträgt, entsteht eine zarte blumig-teeige Duftspur. Der Duft verfliegt relativ schnell und es bleibt eine leicht holzige Note zurück. Insgesamt ein sehr schöner Duft, der sich vor allem für den Alltag eignet. Er sticht nicht besonders heraus, hat aber einen gewissen besonderen Twist.

Unter den Oolong-Düften ist dieser hier als sehr leicht und fast feminin einzuordnen. Auf jeden Fall frisch und sommerlich. No brainer!

Der Duft ist wunderbar komplex, aber leider auch sehr flüchtig. Oft habe ich ihn aufgetragen, ohne ihn richtig wahrnehmen zu können. Ich habe das Gefühl, dass ich mir wirklich Zeit nehmen muss, um die Nuancen wahrnehmen zu können. Auch darf man keine anderen Düfte parallel testen, weil man sonst leider nichts riecht.

Am Anfang dominieren blumig-weiße Noten, vermischt mit grünem Tee und einem Hauch Honig. Mit der Zeit verschwindet der grüne Tee, dafür entwickelt sich immer mehr ein fermentierter blumiger Oolong Tee, der an Oriental Beauty erinnert. Die Honignote verfliegt sanft und es fühlt sich an, als würde ich einen frisch aufgebrühten, leicht gesüßten Oolongtee aus einem Holzbecher trinken. An manchen Tagen nehme ich sogar eine malzige Note wahr.

Der Duft ist außergewöhnlich komplex und schmeichelnd, nur leider auch
sehr leicht. Er verflüchtigt sich bei mir extrem schnell. Bereits 30 Minuten nach dem Auftragen ist er nur noch kaum wahrnehmbar, ich nehme an mir nur noch eine ganz dezente Moschusnote wahr.

Für mich ist dieses Parfüm wie eine Art Meditation - es erfordert Konzentration und Aufmerksamkeit. Es ist kein Duft, den man einfach nebenbei aufsprüht und einfach wahrnimmt.

Meiner Meinung nach sind die Noten trotzdem etwas ganz Besonderes und sie sprechen mich sehr an. Allerdings ist der Duft wirklich nur kurz und für andere wahrscheinlich kaum bis gar nicht wahrnehmbar. Trotzdem genieße ich es, wenn ich mich voll auf ihn einlassen kann.

Yanaka, Tokio, 2017. Ich streife durch eins meiner Lieblingsviertel dort. In der Gegend befinden sich viele kleine traditionelle Läden, die händgemachtes Papier, Geschenke und andere Kleinigkeiten verkaufen. Am Ende der Allee war dieser kleine Laden, der Räucherstäbchen verkauft hat. Ich erinnere mich an die vielen Gerüche dort, vieles mir noch unbekannt. Ich hab da diesen Duft entdeckt, so unüblich für Räucherstächen- cremig, pudrig, weich. Erinnert ein wenig an Reis, wie die Mochis, aber in viel frischer. Ich kannte diesen Geruch schon von woanders: Den Duschgels, Seifen und Waschmittel aus Japan. Die Räucherstäbchen hab ich mitgenommen und besitze sie noch immer, gut verstaut in der Kiste mit meinen Reiseerinnerungen.

Als mein Freund mir dieses Parfüm aus Japan mitgebracht hat, hat er es ganz passend beschrieben: Es erinnert an Japan. Aufs Handgelenk aufgesprüht, nehme ich eine cremige, weiche pudrige Synthetik wahr, schon fast süß, aber ohne süß zu sein. Am Anfang noch synthetisch rein, wie frisch gewaschene Japanische Bettwäsche und im Verlauf wird das Ganze etwas holziger und das Sandelholz kommt stärker raus. Ich rieche eine leichte Fruchtigkeit, jedoch kann ich sie nicht zuordnen, Birne? Ja, vielleicht. Für mich ist der Reis und die Milch sehr stark wahrnehmbar, jedoch mit einem leichten Twist, vielleicht ist es die Jasmin Note. Diese Synthetische frische hält einige Stunden an und wird dann zunehmend hautiger, am nächsten Tag nehme ich nur noch den synthetischen Moschus wahr. Der Geruch erinnert mich sehr an die Pflegeprodukte und die besagten Räucherstäbchen aus Japan.

Insgesamt ein sehr sauberer und dabei trotzdem cremiger Duft der mir so in dieser Form noch nicht begegnet ist. Ich bilde mir ein, dass es riecht wie ein Mix aus "Mojave Ghost (Eau de Parfum) | Byredo" und "Une Nuit à Oman - Sun Bleached | Une Nuit Nomade" mit einem gewissen Japanischen Twist. Ein wirklich toller wohlfühlduft, den ich gerne in meiner Freizeit oder zur Arbeit trage.

Ich liebe Oolong Tee. Viele Sorten hab ich schon probiert und lieben gelernt. Meine Begeisterung hat mich sogar motiviert Taiwan zu bereisen und auch dort weitere Teesorten zu entdecken. It's a thing.

Vor einiger Zeit habe ich beim Trinken eines Milky Oolong Tees gedacht: Diesen Duft würde ich am liebsten den ganzen Tag riechen- und hab mich auf die Suche begeben. Ich bin auf "Oolong Tea | One Day" gestoßen und gleich enttäuscht festgestellt, das man ihn nur in Hongkong erwerben kann. Glücklicherweise hatte eine Parfuma aus Italien eine Flasche ergattern können und hat ein paar Abfüllungen im Souk verkauft. Ein paar Tage später durfte ich nun die erste Etappe meiner Oolong Tee Parfümreise starten.

Ein Sprühstoß aufs Handgelenk. Es entfaltet sich der typisch aromatisch-florale Oolong Duft. Zeitgleich kommt noch eine ganz andere Note hinzu: Ich würde es als Erdig-Schokoladig bezeichnen. Interessanterweise entwickelt sich diese Note nur auf meiner Haut- die Haut meines Freundes blieb davon verschont. Ich empfinde diese Note als ein wenig störend, es erinnert mich an einen dunklen Gaba Milky Oolong mit einer Malzigen Note. Ich bin eher Team grüne Oolong Noten. Ich erinnere mich gelesen zu haben, dass der Parfumeur nicht an reinen Oolong Tee gedacht hat, sondern Oolong Tee mit Gebäck und Konfitüre- ganz passend eigentlich dann.

Nach einiger Zeit verschwindet die Schokoladige Note weitesgehend in den Hintergrund und es kommt eine süßlich florale Note zum Vorschein. Auch wenn es nicht gelistet ist, erinnert es mich viel mehr an Osmanthus, als an Jasmin. Ich denke das macht die Honig Note.

Ich rieche ein kleines Teehaus in Taiwan, Holzböden, ziehender Oolong Tee mit Honig, Gebäck, ein Bouquet mit asiatischen Blumen.

Der Duft bleibt eine Weile sehr angenehm aromatisch, entwickelt sich noch mehr ins Holzig Florale. Leider gefällt er mir nach einigen Stunden nicht mehr so sehr wie am Anfang- irgendwie bleibt nur die süßlich Florale Note und er wirkt dadurch etwas altbacken. (aber das ist Meckern auf hohem Niveau)

Insgesamt kommt der Geruch doch sehr nahe an den versprochenen Oolong Tee- ich hätte mir jedoch gewünscht, dass er etwas moderner und unisexiger wäre- so wie der Flakon es im ersten Moment vermittelt. Irgendwie schwebt da noch eine schwere mit, die in in meinen Augen etwas alt wirken lässt.

Das war die erste Etappe meiner Oolong Reise- auf meiner Wunschliste stehen noch weitere Düfte. Es bleibt spannend. "Milky Dragon | Isabelle Larignon" oder "Tea Service | Chasing Scents" kommen wohl als nächstes.