Kirthi

Kirthi

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11 - 15 von 31
Kirthi vor 10 Jahren 22 11
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Am Anfang war das Pferd....oder: Arabian Nights
Blindkauf mit dem Wissen, den werde ich lieben! No risc, no fun!
Herzdonnern beim Öffnen der Packung.
Aufgesprüht.
Kirthi in Gedanken in weiter Steppe auf dem Pferd. Wild galoppierend.
Rauher Wind. Herbe Landschaft. Einöde.
Yiiihaaaaa!!!
(Ist auch echt nur ein Gedanke, in der Realität wäre ich sofort runtergekracht..)
So riecht Arabian Horse beim Start. Das Pferd ist da, von Anfang an.
Herbes Leder, fast schon bitter.
Ich rieche das feuchte Gras.
Ein atemberaubender Duft. Wirklich abenteuerlich.
Kein feines Leder wie die Sitze eines Bentleys. Und trotzdem oder gerade deswegen unglaublich sexy.
Nach und nach kommen zarte Blütenanklänge durch, machen den Duft etwas weicher, zahm. Dennoch dominiert das Leder.
Die erste Stunde ist göttlich.
Dann wird der Duft ruhiger. Das Leder wird anschmiegsamer.
Nun scharrt das Pferd mit den Hufen.
Dann kommt eine feine Süße dazu. Sonnenuntergang.
Das Leder rückt komplett ins Abseits.
Animalischer Moschus durchflutet dieses Meisterwerk, welches Pierre Guillaume da geschaffen hat.
Eine Mischung aus Gewürzen, zartem Zimt, und Honig macht sich breit.
Der Duft bekommt eine starke Gourmand-Note, die bis zum Ende bleibt.
Ein Zusammenspiel von Ambre Narguilé und Eau des Baux.
Das Parfum ist verdammt gut und hätte eindeutig 100% verdient.
Und ich bin mir sicher, dass es von einigen Parfumos, gerade von Männern diese bekäme.
Da mir die oben genannten Düfte ein wenig zu süß sind und ich kein Fan von Gourmand-Noten bin, bekommt Arabian Horse von mir 90%.
(Oh Bel Ami, so bleibe doch...)
Das Parfum ist eindeutig unisex!
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass der Duft sich bei einem Mann ganz anders entwickelt als bei einer Frau.
Sehr spannend finde ich.
Der Duft hat eine sehr gute Haltbarkeit, die Basis flechtet sich nach ca. 2 Stunden langsam in die Herznote ein, eine Weile gehen die beiden Hand in Hand bis nur noch die gourmand-würzige Endnote auf der Haut ruht. Holz und Amber geben sich die Ehre. Über 8 Stunden.
Abends erneut aufgesprüht, war Arabian Horse morgens noch deutlich auf meiner Haut zu riechen.
Das Parfum hat eine starke Sillage, ich weiß nicht, ob es ein guter Begleiter für die Arbeit ist. Ich benutze es trotzdem, meine Kollegen sind aber auch schon leidgeprüft und zeigen sich großzügig...
AH ist ein Abend- und Ausgeh-Duft für die Herbst- und Winterzeit,
würde aber sparsam dosiert im Sommer sicher neue Facetten zeigen.
Meine Verliebtheit wächst, vielleicht bekommt er doch noch 100%, aber das ist nebensächlich.
Soweit ich weiß, kann man das Parfum nur direkt bei Parfumerie Générale kaufen.
Seit diesem Jahr.
Es wurde bereits 2012 lanciert (anlässlich des 10 jährigen Jubiläums von PG), war aber vorerst nicht käuflich.
In der chinesischen Astrologie ist 2014 das Jahr des Pferdes. Passt.
Arabian Horse ist ein goldener Tropfen Abenteuer, Charakter, Erotik, Sinnlichkeit, Pferd und Wildblume!
11 Antworten
Kirthi vor 10 Jahren 29 7
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Wonderland
Innuendo hat lange keine Beachtung bei mir gefunden.
Andere Düfte hatten sich immer in den Vordergrund geschoben.
Nach einigen Anläufen hat er, wie auch Danger mein Herz und meine Nase im Sturm erobert.
(Ohh noooo, ich war in Düsseldorf..)
Aber jetzt, wo der Frühling da ist und die Sonne strahlt ist Innuendo genau der richtige Duft.
Eindeutig ein Roja Dove!
Innuendo startet frisch und fruchtig. Spritzig.
Ein kantiger Beginn.
Ein markanter Start.
In der ersten Phase ist er laut und unanschmiegsam.
Eine Kracher-Sillage.
Und das über einen längeren Zeitraum.
Dann gibt es ein herrliches Spiel zwischen Rose und Jasmin.
Das Veilchen bekommt er viel später seinen Auftritt.
Mal gewinnt die Rose die Oberhand, mal dominiert der Jasmin mit dieser süßen zarten Honignote, die ich so liebe.
Die Rose ist frisch, leicht und vital, als würden morgengraue Tautropfen zu ihr gehören.
Lange benimmt der Duft sich, als wäre er ein edler Rosenduft,
welcher einen herben Ton dazugewonnen hat. Ich vermute dahinter Moschus.
Nach einer ganzen Weile verschwindet die Frische.
Es entsteht eine würzige sehr pudrige balsamische Gourmandnote.
Vermutlich die Mischung aus Sandelholz und Tonkabohne.
Auch hier wie bei einigen anderen Roja Dove Düften ist die langanhaltende, von der Herznote noch stark begleitete Basis ein Traum von ausgewogener harmonischer in sich stimmiger Würze und entwickelt eine Cremigkeit, die betört.
Der Duft ist nun sehr weich, warm und hautnah.
Nur wer dir nahe kommt, wird dir erlegen sein ;)
Innuendo ist für mich von den RDP getesteten Parfums das mit der größten und überraschendsten Entwicklung.
Vielseitig und spannend.
Auch hier besitzt der Duft eine unbeschreibliche Komplexität, die staunen lässt.
Innuendo ist ein äußerst facettenreicher und tiefgründiger Duft, der als Eau de Parfum eine sehr gute Halbarkeit hat.
Meiner Ansicht nach ist es ein sehr femininer Duft, vom Anfang bis zum Ende.
Einem grauen Mäuschen würde er Farbe und Glanz verleihen.
Einer Femme Fatale gäbe er eine Zartheit und Weichheit, ohne dass ihr selbstbestimmtes Auftreten gemindert würde.
7 Antworten
Kirthi vor 10 Jahren 35 13
0
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Symbiose
Seit Tagen kreisen meine Gedanken um Danger..und wie ich ihn wohl beschreiben könnte. Ich finde einfach kein Bild für ihn.
Meine erste Begegnung mit Danger war im Douglas auf der Kö bei unserem Parfumo-Treffen, er bekam nur noch einen klitzkleinen Testfleck auf meinem Oberarm, der Rest meines Armes war schon ein Duftmeer. Keine Möglichkeit, ihn wahrzunehmen.
Beim zweiten Test hatte er einen Arm für sich..puuuh, dachte ich, welch Bombe, zu mir drang nur Animalisches. Nicht mein Ding.
Irgendwie ist ein kleiner Stachel übriggeblieben, der meine Neugierde nicht ruhen lies.
Also besorgte ich mir eine Abfüllung. Ganze drei Tests erforderte es bis es knallte. Leise knallte.
Obwohl Danger laut daher kommt wie eine aufgetackelte Diva in schrillem Kostum, so ist sie doch eine ernste ernstzunehmende Dame.
Ein Vollweib.
Danger beginnt wie ein Feuerwerk, wo die Funken nur so sprühen.
Ein Klumpen Honig, verquirlt mit Blüten, frische zitrische Spritzer, die für Erleichterung sorgen. Sehr schwer, angenehm süß. Für mich ein bißchen animalisch.
Mit einer kräftigen Sillage.
Gerade teste ich nur das Eau de Parfum. Ich bin gespannt auf das Parfum.
Der starke Anfang gibt nach mehr als einer Stunde ein wenig Ruhe.
Hier bekommen liebliche Blumen ihren Auftritt. Der Duft wird schön pudrig. Eine leichte Seifigkeit kommt hinzu. Den Pfirsich rieche ich nicht heraus, aber die Rosen in sehr dezenter Form. Rosenhonig. Ist es der Jasmin? Es gibt eine Duftnote, und es sind nicht die zitrischen Noten!, die den Duft ein wenig belebend macht, durchgängig, ganz miniminimalistisch scharf. Ich würde glatt sagen, es ist Pfeffer. Aber wahrscheinlich werde ich dafür ausgelacht....
So bleibt der Duft über viele Stunden. Sehr intensiv, aber ohne zu schwer zu sein. Danger könnte eine Cousine von Coco sein. Aber Coco bleibt schwer.
Danger begleitet mich durch den ganzen Tag ohne dass ich nachsprühen muss.
Wie ein warmer weicher Schal, ohne mich einzuengen.
Es gibt kaum Düfte, die ich erotisch finde.
Danger finde ich hocherotisch. Sinnlich. Elegant.
Mich würde brennend interessieren, wie Männer diesen Duft wahrnehmen.
Ich empfinde Danger als einen sehr komplexen Duft, obwohl mir die Worte für eine Begründung fehlen. Erwachsen.
Und was ich am meisten an diesem Parfum liebe ist das Ende.
Für mich riecht die Basis nach warmer, dünn mit Honig eingestrichener Haut.
Definitiv mehr warme Haut als Honig.
Deswegen ist Danger für mich ein Skinduft. Anders als L´Eau D´Hiver, der ist frisch und bringt mich ans Meer.
Das Ende ist Nähe, Körperlichkeit und Geborgenheit. Immer noch erwachsen.
Und auch das hält noch Stunden..wie herrlich gut...
Dieses Parfum regt meine Phantasie an.
Aufgrund meines jahrelangen Guerlain-Traumas (welches ich inzwischen überwunden habe ;)) kann ich leider keine Parallelen zum hier angegebenen Duftzwilling herleiten.
Danger, kein schöner Name für diesen Duft, kein schöner Klang.
Aber an der Bedeutung ist wohl Einiges dran.
13 Antworten
Kirthi vor 10 Jahren 13 5
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Kindheit, Kaugummi...bunte Lampions..
Das waren meine ersten Assoziationen, als ich gestern mittag das erste Mal einen Stoß der Probe nahm..
Ich rümpfte die Nase und dachte: Huiuiui, ist der süß!
Nach den anderen Kommis hatte ich was ganz anderes erwartet.
Und dann war ich einfach überwältigt..
Belle Hélène ist süß, fruchtig, frisch und eigen.
Ein bißchen spritzig zitrisch.
Ehrlich gesagt rieche ich die Birne gar nicht so heraus.
Ich rieche Kaugummi..und Ahoi-Brause.
Da stehe ich eigentlich echt nicht drauf.
Aber irgend etwas berührt mich in meiner Seele.
Und ich höre ein Lied, was mich seit Jahren in meinem Geiste begleitet..kennt ihr Fellini´s Amacord?
Kurze Gedankenfetzen..
Ich tanze ich über einen Zirkusplatz.
Es ist eine warme Nacht, bunte Lampions hängen in den Bäumen.
Melancholische und lustige Zirkusmusik höre ich leise im Hintergrund.
Oh Mann, lange ist´s her, dass mich ein Duft auf Anhieb so gepackt hat.
So ist das mit unserem Riechzentrum..du denkst, du hast alles im Griff, nur mal kurz riechen und dann knallt´s unverhofft olfaktorisch in deinem Unterbewußtsein..
Um jetzt mal wieder in die Realität zurück zu kehren, das Parfum macht den Eindruck eines lauten Krachs, der genauso schnell wieder verschwindet.
So hatte ich es auch erwartet.
Aber die Haltbarkeit ist bei mir sehr gut (ca. 10 Stunden), am heutigen Morgen konnte ich Hélène noch deutlich riechen, leiser und würziger, aber noch voll da! Keine umwerfend große Entwicklung vorhanden.
In der Gegenwart ist der Duft für mich reine unschuldige Freude, wie William Pharrell zu singen pflegt: ...because I´m happy..
Vielleicht hat der Duft nur eine vorhandene Stimmung in mir aufgegriffen..
...aber Halleluja, die ist gut!!
La Belle Hélène kann Angélique Noire nicht enttrhonen, aber sie räkelt sich friedlich auf dem Altar daneben ;)
Vielmehr gibt es dazu gar nicht zu sagen.
Bertrand Duchaufour hat eigenwillige Kreationen geschaffen, nicht jedermanns Sache, aber einige von ihm halten mich gefangen.
5 Antworten
Kirthi vor 11 Jahren 23 7
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Der Krieger, der Frieden fand!
Ashoka ist ein sehr vielschichtiger Duft.
Er ist eine Herausforderung.
Er hat eine starke Persönlichkeit.
Ashoka ist anstrengend, schwierig, durchdringend...zunächst.
Eine leicht bissige grüne Note lässt meinen Atem kurz stocken.
Die Feige gibt von Anfang bis zum Ende den Ton an, mal begleitet von pudriger Milch, mal von zarten Blüten, eindeutig bahnt die Osmanthus-Blüte sich ihren Weg.
Dann sind würzige Hölzer der krackselige Begleiter.
Abgelöst von einer blitzartigen Oud-Note, die nach einigen Minuten wieder das Feld räumt.
Ashoka ist aber auch weich, zart, lieblich...zeitweise.
Vermutlich ist das das Anstrengende an dem Parfum...ruht man sich nach der herben grünen stichigen Note gerade auf dem weichen pudrigen milchig nach Kokos duftenden Blütenbett aus, kommt ohne Vorwarnung das mit Oud eingeriebene Leder um die Ecke und lässt es krachen.
Man kann die Peitschenhiebe, die auf das Leder niederschlagen förmlich riechen.
Sehr spannend, wie ich finde.
Dieses Parfum kann man meiner Meinung nach nicht jeden Tag tragen, dazu ist es zu kantig und unangepasst. Es ist tragbar im Frühling und auch im Winter, aber ich finde, es ist ein Herbst-Parfum!
Bei Sturm durch den Wald spazieren, die bunten Blätter fliegen durch die Luft und der Wind zischt einem kalt in den Nacken.
Man zieht den Kragen hoch..und wird durchströmt von Ashoka, welcher noch am Kragen haftet..
Was bleibt ist ein intensiver reichhaltiger würziger Duft, der etwas von einer feinen Creme hat.
Cremig, grün, blumig, holzig, pudrig.
Für mich ist die Basis das Beste vom langen Weg.
Der Weg ist das Ziel.
Der Weg lohnt sich.
Das Ziel auch.
Wenn ich mir die Geschichte des Namensgebers Ashoka so durchlese, finde ich, dass der Duft durchaus diesen Namen verdient hat.
Einer der größten Herrscher der indischen Antike, der zum Buddhismus konvertierte.
Ashoka, der von gewaltvollen Eroberungen Abstand nimmt und den gewaltfreien Weg wählt.
Auch wenn der Duft turbulent erscheint, so ist es doch ein sehr stimmiges und gut gemachtes Duftbild.
Unruhig und laut.
Ruhe ausstrahlend und leise.
Der Duft hat eine sehr gute Haltbarkeit von mehreren Stunden.
Die Wahrnehmungen sind bekanntlich sehr unterschiedlich, aber einem kann ich mich der Vorkommentatorin Seerose nicht anschließen, bzw. ich widerspreche sogar,
ich kann an Ashoka trotz einer starken Gourmand-Note nichts von Milchreis oder Curry finden... Und ich liebe Curry in jeglicher Form ;)
Ich finde den Duft rein in der Pflanzenwelt wieder, anders als z.B. Bombay Bling!
Aber das Mosaik der Wahrnehmung mit all seinen Einflüssen aus der Vergangenheit und der Gegenwart machen ja genau diese Unterschiede aus.
Ich stelle mir den Duft an einem Mann sehr aufregend vor.
Das Parfum ist definitiv Unisex.
Die Neela Vermeire Flakons, von Pierre Dinand entworfen, sind für mich mit die Schönsten auf dem Markt.
Ich verneige mich vor den beiden Künstlern Neela Vermeire und Bertrand Duchaufour, weil sie es in ihren Kreationen wirklich hinkriegen, eine olfaktorische Brücke zwischen Indien und Europa zu schaffen.
Ernsthaft unkitschig.
7 Antworten
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