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Der Light Blue pour Homme Eau Intense war mein zweiter Duft und damit auch mein erster Sommerduft. Ich hatte ihn mir für meinen ersten Jungsurlaub mit meinen besten Kumpels in Italien geholt. Damals als ich noch 15 war, ging ich in meinen örtlichen Douglas und roch nach mehreren anderen Düften an ihm. Ich fühlte mich erleuchtet und dachte mir, kann es noch besser werden? Er roch jugendlich und daher passend für mich. Dabei schaffte er es trotzdem auf eine Art und weise vital, wach und garantiert nicht kindlich zu wirken. Diese Unbeschwertheit, die er verkörperte musste für mich einfach mit in den Urlaub. Ich konnte mir schon bildlich vorstellen, wie ich mit ihm auf der Haut das erste mal barfuß durch den heißen Sand zum kühlen Wasser laufe.

Nun zum Duft, er ist frisch, aquatisch, leicht zitrisch aber auch ein bisschen cremig und kühl. Er hat sowohl etwas Eisiges als auch etwas sanftes. Für mich verkörpert er eine weiße Leinenhose in einer Küstenstadt Italiens. Er ist sehr easy-going und daher unpassend für kühle Tage oder formelle Anlässe. Im Urlaub oder allgemein im Sommer zu entspannter, geflegter Kleidung wenn man einfach diesen frische Kick braucht ist er perfekt. Zusammenfassend wirkt er wie ein gut gelaunter Sommertag. Mühelos - aber nicht belanglos.

Natürlich gibt es viele andere Düfte, die auch genau diesen Vibe vermitteln und es vielleicht auch besser machen, vor allem in der Welt der Nische. Mir persönlich gibt aber kein anderer Duft genau diese Emotionen, die ich damals mit 15 hatte.

Nachdem man viele Düfte getestet hat und auch die ein oder anderen der Sammlung zugefügt hat, sucht man irgendwann nicht mehr einfach nur nach welchen, die gut riechen. Man fängt an nach Düften zu suchen, die Emotionen wecken oder Geschichten erzählen. Der Falcon Leather ist so einer.

Ich sprühe ihn auf meine Haut und befinde mich direkt in einer Mercedes S-Klasse mit neuen Ledersitzen. Es ist spät in der Nacht, ich fahre mit einem Kumpel durch die Straßen und durch einen kleinen Spalt am Fenster bläst eine kühle Brise. Der Duft ist dunkel, ledrig, intensiv, fast ein wenig rebellisch. Aber nicht wild im Sinne von Chaos, sondern kontrolliert. Er schafft es die Ledernote sehr modern rüberzubringen. Sie wirkt geschmeidig und angenehm. Nichts Altes, nichts Staubiges. Der Safran und das Teer geben dem Duft noch die nötige Tiefe und Charakter.

Um ihn zu tragen, braucht man Selbstbewusstsein und Persönlichkeit. Wenn du nicht weißt, was du willst solltest du ihn nicht tragen. Dieser Duft fällt auf ohne laut zu sein. Er spricht nicht, hat aber das letzte Wort.

Ich trage ihn nicht oft, denn wenn ich das tue will ich nicht gefallen, sondern faszinieren. Falcon Leather will ein Statement setzen und Emotionen wecken. Das gelingt ihm.

Wenn man sich mit dem Thema Parfüm auseinandersetzt, kommt man nicht an dem Prada L´Homme vorbei. Egal ob Einsteiger, der seine Nase an die ersten Designer Düfte im örtlichen Douglas oder Müller heranführt oder als Erfahrener Sammler der nach einigen Nischen Tests doch noch einmal zu den besten Designern zurückkehrt und diese ausgiebiger testet.
Schon beim ersten Sprüher hat man das Gefühl in ein frisch gebügeltes Hemd zu schlüpfen oder seinen besten Anzug zu besonderen Anlässen aus der renomiertesten Reinigung der Stadt abzuholen.
Iris und Neroli zu kombinieren ist nichts neues aber der L´homme macht es auf eine Art, die ihn so unwiderstehlich cremig, pudrig, aber auch gleichzeitig elegant und distanziert macht.
Mein Vater meinte zu mir der Duft riecht wie ein gut gekleideter Mann, der nicht laut spricht oder protzt aber dessen Präsenz trotzdem klar wahrgenommen wird. Das beschreibt ihn ganz gut für mich.
Kein Duft für Party Nächte, sondern für Tage an denen man sich selbst ernster nimmt oder ernster genommen werden will. Beispielsweise in einem wichtigen Meeting im Büro.
Für mich ist er definitiv ein moderner Klassiker und wird den schnell wechselnden Hype und Markt definitiv überdauern.