22.01.2022 - 17:32 Uhr
Medianus76
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41
Die verborgene Falknerei
Unweit meiner Heimatstadt gelegen liegt, inmitten eines malerischen Landstrichs, eine alte und traditionsreiche Falknerei. Tief im Wald, versteckt vor der Außenwelt und den neugierigen Blicken der Menschen, ruht das alte Gehöft. Nur wenige wissen um die Existenz dieser Einrichtung Bescheid und das soll auch so sein. Denn es handelt sich hier um eine spezielle Aufzuchtstation für Falken und seltene Greifvögel. Genauer gesagt bildet diese Falknerei die majestätischen Tiere für die reichen Scheichs aus Dubai und den vereinigten Arabischen Emiraten aus. Eine Klientel, bei der Geld gewiss keine Rolle spielt…
Um die scheuen Tiere für die Jagd und die außergewöhnlichen Anforderungen in den Wüstenstaaten fit zu machen, bedarf es absoluter Ruhe. Deswegen sind Besuche der Falknerei in aller Regel nicht möglich und auch die abgelegene Lage im Wald zwingend erforderlich. Dieses Waldareal nutzen die Falkner, um mit den Tieren die Jagd zu erlernen. Aber keine Sorge, als privates Gelände deklariert ist die behördliche Genehmigung reine Formsache.
Wie bin ich nun in den seltenen Genuss gekommen dieser faszinierenden Einrichtung einen Besuch abstatten zu dürfen? Schlussendlich haben mir berufliche Gegebenheiten hier Tür und Tor geöffnet, um einen Nachmittag lang die fantastische Atmosphäre dort zu genießen und den Falknern bei ihrer Arbeit über die Schultern zu schauen.
Beim Betreten der Anlage herrscht eine magische Stimmung! Der alte Steinadler, mächtig und majestätisch auf einem großen Felsbrocken sitzend, empfängt mich mit durchdringenden und messerscharfen Blicken. Imposant allein schon die Größe des Vogels, ist die Tatsache, dass er sich in KEINEM Käfig befindet, fast schon angsteinflößend. Er betrachtet das Anwesen als sein Zuhause, sein Revier, dreht manchmal eine Runde im Wald und kommt von allein wieder zurück -faszinierend.
Geht man weiter trifft man auf die kluge Schnee-Eule. Beim Passieren ihres Geheges dreht sie neugierig Ihren Kopf, fast einmal um die eigene Achse, um mich ja nicht aus dem Blickfeld zu verlieren und stößt dabei geheimnisvolle Laute aus, als würde sie die anderen vor mir warnen wollen.
Wenig später erreichen wir die Gehege der Falken und hier beginnt die olfaktorische Reise auf den Schwingen des ungemein gelungenen „Falcon Leather“ aus der Schmiede Matière Première.
Im Auftakt erinnert mich Falcon Leather tatsächlich an die Atmosphäre in den Falkner Gehegen. Mit einer leicht scharfen und stechenden Note, ähnlich der im Käfig herrschenden Aura, begrüßt einen der Raubvogel und nimmt einen mit auf die Reise. Dieser etwas harsche Beginn, inspiriert vom Birkenteer, wird durch den Safran flankiert bzw. kontrolliert und es entsteht eine äußerst harmonische Symbiose beider Akteure. Denn weder der Birkenteer wird zu rauchig dominant, noch gewinnt der Safran die Oberhand. So entstehen schön ausgewogene Parallelen zu Tuscan Leather, als auch dem sehr gelungenen Vert Gothique.
Relativ zügig wird dann das Hauptthema umgesetzt. Der Falknerhandschuh soll im Mittelpunkt stehen und es entwickelt sich eindrucksvoll eine unglaublich smooth und filigran ausgearbeitete Ledernote. Wie nun tatsächlich der Handschuh eines Falkners duftet, vermag ich trotz meiner Erlebnisse nicht zu sagen. Aber diese Kombination aus der anfänglichen Schärfe, in Verbindung mit dem weich gegerbten Leder ist schon sagenhaft. Atemberaubend, wie die hierfür verwendeten Ingredienzien, Labdanum und Siam Benzoe, eine schöne hell-harzig, warm-weiche Illumination erzeugen. Dabei wird das Leder konsequent in den Vordergrund gedrängt und ein Effekt erzeugt, als ob sich der Handschuh wie eine zweite Haut um einen legt, um Platz für die Rückkehr des am Himmel kreisenden Falken zu bieten. Wohlgemerkt handelt es sich die ganze Zeit über um ein sehr weiches und zugängliches Leder. Als ob der Falke es mit seinen Klauen und durch seine unzähligen Landungen weich und elastisch geknetet hat.
Dieser Verlauf bleibt für meine Wahrnehmung relativ linear erhalten. Eventuell wird es zum Dry Down noch harziger und eine leicht süßliche Facette lässt sich ebenfalls verbuchen.
Der Falke selbst kreist viele Stunden am Himmel und hat eine sehr schöne Haltbarkeit. Die einen umgebende olfaktorische Aura ist zu jedem Zeitpunkt jedem Zweifel erhaben und einfach nur wunderschön.
Für mich gehört Falcon Leather definitiv zu den Highlights im Jahre 2021. Wenngleich aktuell noch auf der Basis von Abfüllungen genutzt, steht dem Kauf eines Flakons eigentlich nichts mehr im Wege.
Denn es handelt sich hier schon beinahe um einen Millennium Falcon…
Möge die Macht mit Euch sein!
Um die scheuen Tiere für die Jagd und die außergewöhnlichen Anforderungen in den Wüstenstaaten fit zu machen, bedarf es absoluter Ruhe. Deswegen sind Besuche der Falknerei in aller Regel nicht möglich und auch die abgelegene Lage im Wald zwingend erforderlich. Dieses Waldareal nutzen die Falkner, um mit den Tieren die Jagd zu erlernen. Aber keine Sorge, als privates Gelände deklariert ist die behördliche Genehmigung reine Formsache.
Wie bin ich nun in den seltenen Genuss gekommen dieser faszinierenden Einrichtung einen Besuch abstatten zu dürfen? Schlussendlich haben mir berufliche Gegebenheiten hier Tür und Tor geöffnet, um einen Nachmittag lang die fantastische Atmosphäre dort zu genießen und den Falknern bei ihrer Arbeit über die Schultern zu schauen.
Beim Betreten der Anlage herrscht eine magische Stimmung! Der alte Steinadler, mächtig und majestätisch auf einem großen Felsbrocken sitzend, empfängt mich mit durchdringenden und messerscharfen Blicken. Imposant allein schon die Größe des Vogels, ist die Tatsache, dass er sich in KEINEM Käfig befindet, fast schon angsteinflößend. Er betrachtet das Anwesen als sein Zuhause, sein Revier, dreht manchmal eine Runde im Wald und kommt von allein wieder zurück -faszinierend.
Geht man weiter trifft man auf die kluge Schnee-Eule. Beim Passieren ihres Geheges dreht sie neugierig Ihren Kopf, fast einmal um die eigene Achse, um mich ja nicht aus dem Blickfeld zu verlieren und stößt dabei geheimnisvolle Laute aus, als würde sie die anderen vor mir warnen wollen.
Wenig später erreichen wir die Gehege der Falken und hier beginnt die olfaktorische Reise auf den Schwingen des ungemein gelungenen „Falcon Leather“ aus der Schmiede Matière Première.
Im Auftakt erinnert mich Falcon Leather tatsächlich an die Atmosphäre in den Falkner Gehegen. Mit einer leicht scharfen und stechenden Note, ähnlich der im Käfig herrschenden Aura, begrüßt einen der Raubvogel und nimmt einen mit auf die Reise. Dieser etwas harsche Beginn, inspiriert vom Birkenteer, wird durch den Safran flankiert bzw. kontrolliert und es entsteht eine äußerst harmonische Symbiose beider Akteure. Denn weder der Birkenteer wird zu rauchig dominant, noch gewinnt der Safran die Oberhand. So entstehen schön ausgewogene Parallelen zu Tuscan Leather, als auch dem sehr gelungenen Vert Gothique.
Relativ zügig wird dann das Hauptthema umgesetzt. Der Falknerhandschuh soll im Mittelpunkt stehen und es entwickelt sich eindrucksvoll eine unglaublich smooth und filigran ausgearbeitete Ledernote. Wie nun tatsächlich der Handschuh eines Falkners duftet, vermag ich trotz meiner Erlebnisse nicht zu sagen. Aber diese Kombination aus der anfänglichen Schärfe, in Verbindung mit dem weich gegerbten Leder ist schon sagenhaft. Atemberaubend, wie die hierfür verwendeten Ingredienzien, Labdanum und Siam Benzoe, eine schöne hell-harzig, warm-weiche Illumination erzeugen. Dabei wird das Leder konsequent in den Vordergrund gedrängt und ein Effekt erzeugt, als ob sich der Handschuh wie eine zweite Haut um einen legt, um Platz für die Rückkehr des am Himmel kreisenden Falken zu bieten. Wohlgemerkt handelt es sich die ganze Zeit über um ein sehr weiches und zugängliches Leder. Als ob der Falke es mit seinen Klauen und durch seine unzähligen Landungen weich und elastisch geknetet hat.
Dieser Verlauf bleibt für meine Wahrnehmung relativ linear erhalten. Eventuell wird es zum Dry Down noch harziger und eine leicht süßliche Facette lässt sich ebenfalls verbuchen.
Der Falke selbst kreist viele Stunden am Himmel und hat eine sehr schöne Haltbarkeit. Die einen umgebende olfaktorische Aura ist zu jedem Zeitpunkt jedem Zweifel erhaben und einfach nur wunderschön.
Für mich gehört Falcon Leather definitiv zu den Highlights im Jahre 2021. Wenngleich aktuell noch auf der Basis von Abfüllungen genutzt, steht dem Kauf eines Flakons eigentlich nichts mehr im Wege.
Denn es handelt sich hier schon beinahe um einen Millennium Falcon…
Möge die Macht mit Euch sein!
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