Leon101

ich möchte nicht lange um den heißen Brei reden, ich habe mich in dich verliebt. Als ich dich das erste mal in Form einer Abfüllung in den Händen hielt und auf die Innenseite meines Armes sprühte, veränderte sich meine Einstellung zum Thema Parfum grundlegend. Ich hatte schon viel gerochen. Aus der Nischen- wie der Designerwelt. Allerdings begann ich erst mit dir, Düfte aus meinem tiefsten Inneren als Kunst zu betrachten. Du begannst ähnlich wie dein kleiner Bruder Layton, süßlich, leicht zitrisch fruchtig, allerdings war mir sofort klar, dass bei dir ein anderer Wind weht. Die holzig- orientalische Basis, welche sich im weiteren Verlauf deiner Zeit auf meinem Arm immer breiter machte, war schon zu Beginn stark wahrnehmbar. Kardamom, Sandelholz und vor allem Oud, wie es schöner kaum sein könnte. Das einzige was du mit deinem kleinen Bruder gemeinsam hast, ist die Vanille, welche in der Familie Marly liegt, mit einem leichten!! Apfel- Zitrus touch. Auch eine weiche Kaffee (Espressonote) fiel mir und auch meinen Mitmenschen auf. Besser abgestimmt könnten deine doch sehr vielfältigen Duftnoten, welche eine doch etwas ungewöhnliche Kombination hergeben, meiner Meinung nach nicht sein. Du bist unique und doch sehr alltagstauglich. Du bist einfach perfekt! Sind das die Endorphine?

Du projezierst ewig. 10 Stunden. Vielleicht auch 12. Oder mehr. Ich vergesse die Zeit mit dir. Jeder in unserer Nähe spürt deine Präsenz, doch bist du kaum einem lästig. Du hast einen gefestigten, angenehmen Charakter, welcher eine Aura von Souveränität, Männlichkeit, Sinnlichkeit und Vertrautheit versprüht. Lass uns auf ewig Mann und Duft sein, bis dass der Tod uns scheidet.

In Liebe
Dein Leon

Basiert auf meiner persönlichen Wahrnehmung. Ich bin auf diesen Duft durch den allseitsgeliebten Herrn Fragrance aufmerksam geworden. Ein BR 540 Klon für ein Nasenwässerchen an Geld? Klingt verlockend. Aber für mich hat der entfernt nichts mit Baccarat Rouge zutun. Weder mit dem Eau de Parfum noch dem Extrait. Man erkennt zwar den versuch, BR zu klonen, die Ecken und Kanten, welche dessen Charakter formen, wurden hierbei mit der süßen Kokusnuss allerdings so glattgeschliffen, dass es riecht wie ein 0815 Damenduschgel. Außerdem ist er noch synthetischer als BR 540, was ich eigentlich kaum für möglich gehalten hatte. Erinnert mich eher an süßlich - klebriges Zeug wie Herod, nur in ganz billig. Haltbarkeit ist mit 3 bis maximal 4 stunden für den preis ganz ok. Einen hässlicheren, unhandlicheren Flakon habe ich allerdings noch selten gesehen. Auch finde ich es frech, einen Duft, welcher nach spätestens einer Stunde nur noch körpernah projeziert, als BR 540 Dupe zu betiteln. Das grenzt an Majestätsbeleidigung. Ich rate also von einem Kauf, von einem Blindbuy ganz zu schweigen, strengstens ab.

So, dann knöpfe ich mir mal den noch recht jungen Duft aus dem Hause Parfums de Marly mit dem Namen Kalan vor. Als ich die Noten las, klang dies für mich zunächst äußerst vielversprechend. Die hölzernen Töne in Kombination mit Blutorange und Gewürzen haben mein tiefstes Interesse geweckt. Außerdem finde ich die Kombination Orangenblüte - Lavendel toll, hoffte daher auch etwas von der eigentlich guten Idee hinter Gucci Guilty EdT (er hat Jehova gesagt, bitte steinigt mich nicht :D) in verbesserter Form als Teil des Ganzen wahrzunehmen. So weit so gut. Als ich mir eine Abfüllung davon bestellt hatte, sprühte ich diese direkt auf meine Haut und meine Erwartungen waren hoch - und sie wurden erfüllt... im Auftakt. Eine wunderschön abgestimmte Mischung aus Blutorange (keineswegs stechend), Gewürzen und einigen Hölzern machte sich breit, wirklich eine Wonne für mich. Der Duft entwickelte sich und nach etwa einer Stunde roch ich erneut und ließ auch andere daran teilhaben. Was geblieben war, waren die Gewürze in Kombination mit Hölzern. Die Blutorange war immernoch gut wahrnehmbar und verpasste dem Ganzen über den gesamten Zeitraum einen Flair. Ich würde hier Parallelen zu Terre d' Hermes Parfum ziehen, nur mit Blutorange statt Zitrone/Grapefruit. Doch jetzt kommen wir zu einem wirklichen Kritikpunkt meinerseits. Der Duft wird mit der Zeit wirklich herb und vor allem trocken. Nimmt man einen tiefen Riecher, so bekommt man trotz des angenehmen Geruchs sogar einen trockenen Mund. Es gibt bei diesem Parfum keine, aber auch keine wirklich wahrnehmbare Süße, im Abgang ist der Duft fast schon staubig. Die Orangenblüte bildet mit dem Lavendel tatsächlich eine Unternote, welche bei bewusstem Riechen an Guilty erinnern kann. Altersmäßig für mich ganz klar 40+. Auch Komplimente werden hierbei seeehr sporadisch vorkommen. Zumindest von ca. 10 Leuten welche ich befragt hatte (aus unterschiedlichen Altersklassen) fand den Duft nur eine Person gut, eine weitere fand ihn erträglich. Ich persönlich möchte ihn lieben, kann über die trockene, staubige Note allerdings nicht hinwegsehen. Wenn man der Typ dazu ist und sich mit einer trockenen Blutorange gepaart mit Hölzern und Pfeffer identifizieren kann, ist dies eine gute Wahl. Auch Terre d' Hermes Liebhabern würde ich zu einem Test raten. Leon.

Ich finde diesen Duft wirklich gelungen. Zwar ist er fast nur in den wirklich heißen Sommertagen richtig tragbar, allerdings stellt er, vor allem für jüngere Terre d' Hermes Liebhaber eine echte Alternative zum Orginal dar. Die 3 absolut dominanten Noten sind hierbei meiner Meinung nach Zedernholz, Grapefruit und Zitrone, was ihn sehr, sehr frisch macht mit einer durchaus holzigen, tiefergehenden Basis. Vetiver ist hierbei auch wahrnehmbar, allerdings bei weitem nicht in dem Maße wie bei dem Original. Er ist jedenfalls einer meiner Lieblingssommerdüfte, da er sehr unique ist und eine schöne, runde Zitrusaura versprüht. Definitiv einen Riecher wert.