Riecht es nicht schon deutlich nach Sommer … ?

Obwohl die Wettervorhersage für heute und morgen eher Trübes verheißt, bin ich doch schon seit einiger Zeit sehr sommerlich gestimmt.

Um mich herum sprießendes Grün, die Rosenstöcke in Nachbars Garten blühen bereits, Duftwolken lieblicher Fliederdolden oder würziger Holunderblüten wehen durch die Luft. Bei klarem Himmel strömen die Menschen in die Biergärten, Straßen-Cafés und Eisdielen, sitzen an kleinen Tischen oder auf bequemen Bänken, halten die Nasen in die Sonne und genießen.


Traditionellerweise befinden sich im Eisbecher in der Regel bekannte Sorten wie Vanille, Schokolade, Straciatella, Erdbeer oder Nuss. Variationen mit Cookies oder als Frozen Yoghurt werden in gut geführten Häusern angeboten.


Aber mir steht der Sinn nach Anderem, Neuen. Seit ich in einem Café in Südfrankreich unter einer dreihundert Jahre alten gigantischen Platane saß und mir eine Kugel Eis gönnte. Das ist dort ein verglichen mit hier sehr teures Vergnügen. Die Wahl fiel mir schwer, auch weil so viele Sorten angeboten wurden, die ich noch nicht kannte. Ich entschied mich für Erdbeere mit Basilikum. Und bin dem seither verfallen. Es war ein fruchtvolles, leichtes Sorbet und das Basilikum ergänzte das Fruchtaroma wirklich wunderbar.

Seit diesem Genuss bin ich auf der Suche nach Eissorten, die mit Zutaten experimentieren. Die ungewöhnliche Zusammenstellungen von Fruchtaromen, Gewürzen oder anderen Geschmacksträgern bieten.


Fündig geworden bin ich bisher bei lokalen Anbietern dieser süßen Suchtwaren mit Apfelweinsorbet, ­Limette-Zitrone-Minze-Mix, Ingwer-Heidelbeer-Sorbet, Karamelleis mit grünem Pfeffer, Schokolade mit Chili und Pfirsich-Prosecco. Auch exotisch, aber kein bisschen gewöhnungsbedürftig war das Ananas-Petersilien-Eis, das ich neulich probiert habe.


Das Schöne ist ja, dass man sich mit relativ einfachen Mitteln sein Lieblingseis selbst herstellen kann. Ich verwende dazu ein altes Wiener Rezeptbuch und meine Fantasie. Hilfe erhalte ich von einer dieser praktischen kleinen Eismaschinen, die aus einem Topf und aufzusetzendem Rührbesen bestehen. Lemongras, Rauchmandeln oder gesalzene Erdnüsse warten noch auf ihre Partner, aber der Sommer hat ja gerade erst angefangen:)

Das ist dann ein ganz klein wenig ähnlich, wie ich mir das Düfte komponieren vorstelle. Man überlegt, was die Zunge zuerst kitzeln soll, welcher Geschmack im Gaumen zündet und was der beste Nachklang sein kann.


Das ist für mich ein besonders schöner Aspekt am Sommer. Und wenn man die Nase ganz dicht dran hält an die leckeren eisigen Verführungen, dann duftet es auch so, oder findet ihr nicht?

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