Lolle

Die allererste Begegnung mit Samsara hatte ich Kind durch eine Bekannte meiner Eltern, die diesen Duft gerne trug. Sie war eine große, mondäne Frau mittleren Alters, mit schwarzen langen Locken und Pelzmantel. Das war irgendwann Mitte der 90er Jahre und dürfte noch das nicht-reformulierte Ursamsara gewesen sein. Und sie roch wunderbar, überall im Raum war dieser Duft mit seinem warmen, süßlichen Sandelholz.

Als ich dann Jahre später rausfand um welchen Duft es sich handelte, musste ich ihn haben, ob nun reformuliert oder nicht.
Die Eröffnung ist schön mit Bergamotte und grünen Noten und dann kommt Ylang-Ylang. Den mag ich hier nicht. Und diese Note hält sich auch noch länger und wird ergänzt durch irgendwas herb würziges (Gartennelke?), was mir die ansonsten schöne floral-balsamische Herznote irgendwie ein wenig madig macht.
Der eigentliche Star bei Samsara ist und bleibt für mich aber dieses balsamische, weiche Sandelholz, was zu Beginn schon erahnbar ist und dann immer weiter aufdreht bis zur Basis. Ja, die Basis ist ein Sandelholz-Traum, passend ergänzt duch Amber und Vanille. Toll! Das war der Duft der Bekannten.

So unendlich haltbar wie oft gesagt wird ist Samsara garnicht. Also das Eau de Toilette an mir zumindest nicht. Geschätzte 8 Stunden nehm ich es schon wahr, dann klingt es sanft ab. Vielleicht liegts ja an der Reformulierung. Die Projektion ist nach wie vor nicht zu verachten und es ist definitiv kein Duft für warme Tage.
Leider verleidet mir die kratzige Würze in der Herznote eben diese, sodass ich ihn nicht so oft tragen kann wie ich eigentlich wollte, weil die Basis so unglaublich schön ist.

Songes habe ich getestet ohne zu wissen was mich erwarten könnte.
Dann, eine tropische Explosion haut mich aus den Socken. Ein Gemisch aus Frangipani, Tiaré und Ylang Ylang, welches sehr dicht, fast schon stickig auf mich wirkt, ist einfach zu viel des Guten. Irgendwie erinnert mich dieser Duft an Homo Fabers Beschreibung des Dschungels. Jasmin kann ich nicht entziffern. Zudem hat dieser exotische Blumenoverkill mit leichter Süße eine ordentliche Sillage. Vom Handgelenk steigt mir Songes in der Straßenbahn nach nur einem Sprühstoß und nach ca. 2 Stunden deutlich in die Nase.

Nach einiger Zeit wird der Duft lieblicher. Eine weiche Vanille ist deutlich auszumachen und die gelben schreienden Blümchen sind nun leiser geworden. Vetiver erkenne ich nicht. Die Haltbarkeit ist durchaus gut. Am Ärmel der Jacke war der Duft am übernächsten Morgen noch deutlich wahrnehmbar.

Ich kann verstehen dass Songes viele Liebhaber hat, da er meiner Meinung nach ein markanter und gut gemachter Duft ist. Jedoch sind diese vielen exotischen Blüten etwas zu dominant für mich und daher nicht mein Fall.

Nachdem ich die Kommentare zu diesem Duft gelesen hatte, hat er mich unglaublich neugierig gemacht, sodass ich ihn beim nächsten Stadtbummel unbedingt testen musste.
Zudem war ich auf der Suche nach einem (weiteren) Duft für den Sommer, diesmal mit einer schönen Sonnencremenote. Und genau so empfinde ich ihn. Am Anfang kommt er leicht stechtend rüber; eine Freundin, die ihn ebenfalls getestet hat, hatte Assoziationen zum Klostein. Finde ich auch, allerdings nur in den ersten paar Minuten. Danach rieche ich nur noch was salziges und Sonnencreme. Haltbarkeit und Sillage sind mittelmäßig, was für einen Sommer- und Strandduft für mich aber in Ordunung ist. Alles in allem find ich ihn für den Preis aber total schön und so durfte er mit.
Den Flakon finde ich mäßig hübsch; Muscheln sind toll aber der Plastikdeckel, in dem sie wohnen nicht so.
Egal, ich hoffe es wird bald wärmer, damit ich ihn mal ausführen kann.