Maieronfire

Maieronfire

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1 - 5 von 9
Maieronfire vor 14 Jahren 2
2.5
Haltbarkeit
7
Duft
Verblüffende Küchenkräuter
Als ich diesem Duft zum ersten Mal begegnete, war ich absolut geflasht:

Er riecht nach Sushi!

Die Kombination von Seetang- und Reisdüften mit etwas kräuterig-süßlichem verleitete mich sofort zum Kauf.

Meine Begeisterung ist etwas gewichen. Holz kann ich seltsamerweise kaum erahnen, Zeder vielleicht, eher Petersilie, Dill, Liebstöckel, Sauerampfer und andere Salat- und Suppenkräuter.

Die mangelnde Haltbarkeit wurde ja schon kritisiert, wird aber von mir eher begrüßt, denn was ich beim Kaufen nicht bedachte (Guten Morgen, Herr Maier!): Wer will schon stundenlang nach Essen riechen?

Trotzdem ein interessanter Duft, auf eine eigenartige Weise auch ein Gourmand, der sich unter den Designerdüften stark abhebt und eine wirklich verblüffende Kopfnote besitzt.
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Maieronfire vor 14 Jahren 13 2
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Geborgenheit und Würde
Schon länger mein Lieblingsduft, jetzt, an einem verregneten Sonntagabend ist endlich die Zeit gekommen, ein frisch gebügeltes weißes Hemd anzuziehen und Euch nochmal von ihm vorzuschwärmen:

Wenn ich ihn auftrage, fühle ich mich an ein Zimmer in einem altehrwürdigen italienischen Familienhotel erinnert.
Nach einem langen Stadtbummel durch das herbstliche Florenz, Turin oder eben Milano, die Heimat Pradas betrete ich das ewig hohe, renaissancehaft anmutende Zimmer mit den knarzenden Dielen, streife meine sauteuren Lederschuhe (natürlich Prada!) ab und kuschele mich in das blütenweiße, steif gebügelte, frisch duftende Baumwollbettzeug...

Diese Verbindung von Sauberkeit, Wärme, Gemütlichkeit mit einer so feinen Eleganz, respekteinflößenden Konzentration auf das Wesentliche und der katholisch-schauerlichen Aura des Weihrauchs, der mit der Zeit sanft angeweht kommt, ist mir nie so begegnet wie hier.

Ja, er ist seifig!

Na und??

Ich liebe es, daß dieser Duft auch nach Stunden das Gefühl vermittelt, gerade eben aus der Dusche gehüpft zu sein. Er wird sehr wohl vom Gegenüber wahrgenommen, drängt sich aber, glaube ich, nicht auf, sondern lullt seine Opfer durch seine dezente Pudrigkeit eher in eine Wolke von Sympathie und gleichzeitig Respekt, ohne daß die so richtig was davon mitbekommen.

Der Duftverlauf ist für mich ein Wunder an Harmonie und Konstanz: Der orangige, zugleich frische und warme Auftakt geht nahtlos in die vielgerühmte Phase der pudrigen Sauberkeit, durch Iris und Vetiver vermittelt, über, die sukzessive würziger wird, Nelken- und Zederndüfte durchläßt, und schließlich den würdevollen und soo italienischen Weihrauch heraufbeschwört.

Ein Meisterwerk!
2 Antworten
Maieronfire vor 14 Jahren 6 4
7
Duft
Leider ungefährlich!
Ich mußte diesen neuen Duft auf jeden Fall haben, da ich eh Fan von der "Infusion"-Reihe bin.

Schon die Kampagne hebt sich sooo wohltuend von tausend anderen Parfumwerbungen ab. Ich kann diese ewigen superschönen, supercoolen, humorlosen und stinklangweiligen Models bei anderen Labels nicht mehr sehen. Und das betrifft Herren- wie Damendüfte gleichermaßen.
Prada hat schon mit der Kurzfilmreihe (auch wenn da vielleicht nicht alle so toll sind) für "Infusion d´Homme" gezeigt, wie man einen Duft auch anders bewerben kann: Stylisch, künstlerisch-pfiffig und vor allem mit einem guten Schuß Selbstironie. So auch wieder in den Clips zu "Infusion de Vétiver" und "de Tubereuse".
Schaut Euch die Website an!
Von einem modernen Mann wird doch erwartet, daß er auch über sich selbst lachen kann. Wen bitteschön sollen dann diese Machos wie zum Beispiel bei D&G the one for men ansprechen?
Vielleicht merkt man hier, daß Prada von einer Frau geführt wird?...

Jetzt rege ich mich aber mal ab und komme zum Duft:

Auf dem Teststreifen zeigte sich gleich eine deutliche, aber süße Vetivernote.

Auf dem Handgelenk aber hält sich diese zunächst sehr zurück zugunsten einer starken Grapefruitnote (In der Werbung beschrieben als "an almost grapefruit impression of ginger"). Außerdem identifiziere ich sowas wie Wacholder; ergibt mit dem Alkohol in der Kopfnote eine angenehme und sehr erfrischende Assoziation an Gin-Tonic.
Die Grapefruit geht allerdings ziemlich schnell in eine fast klebrig-süße Mandarine über, die aber schön fruchtig bleibt und durch die Gewürze im Hintergrund Struktur behält, wobei ich Estragon und Pfeffer kaum einzeln herausrieche. Nach längerer Zeit treten die Zitrusnoten zurück und die trockeneren und rauchigeren Vetiveranteile kommen wieder zum Vorschein, aber sehr höflich und dezent.

Fazit:
Von einem Vetiver-Duft hätte ich erwartet, daß die Macher so ruppig und mutig vorgehen wie die Kampagne verspricht. Rausgekommen ist ein liebes und nettes jugendliches Sommerdüftchen, nicht halb so komplex wie "Infusion d´Homme". Es hat schon Struktur und Charakter, ist aber eben eher poppig als experimentell. Die kratzigen und knarztrockenen Seiten von Vetiver vermisse ich hier total.
Trotzdem Sympathiepunkte, nicht zuletzt auch für das schöne geometrische Design auf Packung und Deckel.
4 Antworten
Maieronfire vor 14 Jahren 3 1
5
Haltbarkeit
8
Duft
Verträumt
Mich hat zunächst mal die Aufmachung begeistert: Der Gegensatz zwischen diesem klobigen Kubusflakon und dem verspielten, verträumten Violett (Veilchen als Kopfnote für ein Herrenparfüm ist schon mutig und außergewöhnlich!).

Riecht einfach superlecker, man möchte immer wieder daran schnuppern. Allerdings hab ich das Gefühl, daß es relativ schwach ist. Man verträgt gut drei ordentliche Sprühstöße, ohne wie ein ganzer Parfümladen zu riechen!

In der Kopfnote explodieren erstmal neben den oben beschrieben Aromen Düfte nach frischem Heu und Waldmeister (Kumarin), sowie fruchtige Anteile, etwa wie Aprikose und Banane, die sich auch in die Herznote ziehen, die mich an Lebkuchen und Weihrauch erinnert.

Ich finde das Ganze nicht so herb-würzig, eher süßlich. Wie gesagt ein toller Duft, aber ich bin mir nicht so sicher, wie man als Mann damit wirkt!?
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Maieronfire vor 14 Jahren 2
7
Duft
Wellnessurlaub
Angenehm direkter, frisch-würziger Start, wie ein Saunaaufguß. Der zweite Eindruck entspricht dem Blick aus dem Whirlpool auf den nahegelegenen Mischwald in der Blüte des Frühsommers, also noch mit kühleren Schatten zwischen Fichten und Tannen, wofür der Elemianteil sorgt. Durch den Ingwer schwingt noch ein Stück Fernweh nach wärmeren Gefilden mit. Die Abrundung bringen angenehm warme Holznoten, die an die Saunabank, aber auch an die antiken Möbel im Hotelzimmer erinnern...
Trotz allem unerklärlicherweise für mich ein bißchen pauschal und eindimensional und für einen Sportduft zu süßlich und feminin.
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