MarieTheres

...noch deine große Schwester sind mein Fall. Selten lasse ich mich zu solchen Angaben hinreißen, aber dieser Duft stinkt. An Olympea hat mich die salzige Vanille oder was das war gestört, die ja hier nicht vorhanden ist. So dachte ich, dass ich In Flames vielleicht mögen könnte, aber dem ist nicht so. Er kratzt, er riecht irgendwie schwülstig und total penetrant. Ich hatte ihn aufgesprüht, einen Pulli übergezogen und dann schnell festgestellt, dass er nix für mich ist. Der Pulli roch allerdings auch noch am nächsten Tag nach diesem furchtbaren Wässerchen, sodass ich ihn gleich in die Wäsche steckte. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen - wir waren, sind und werden keine Freunde!

Früher durfte ich immer mit meinem Opa in den Getränkemarkt unseres Dorfes und wir haben eingekauft - Mineralwasser, einen Kasten Bier, Saft... Und für mich gab es dann entweder eine Flasche Waldmeister- oder Himbeerbrause. Erstere war giftgrün (das war noch zu Zeiten, als natürliche Farbstoffe nicht sonderlich gefragt waren...), letztere leuchtend pink. An Himbeerbrause ließ mich Coach denken, den ich jüngt leergesprüht habe.

Der Duft ist keine absolute Innovation, aber doch ein schönes Parfum. Er passt zu den edlen Lederkreationen, die Coach schafft. Er startet fruchtig-spritzig dank Himbeere und Pfeffer, die Rose lässt ihn alsbald klassischer und feminin werden. Coach entwickelt sich und ich glaube,das ist einer der Kandidaten, die sich auch auf verschiedenen Häuten unterschiedlich entwickeln. Holzig und weich klingt er schließlich aus und bei mir hält er auch einige Stunden auf der Kleidung durch.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Verschluss, den man durch Drehen öffnen und schließen muss - für die Handtasche oder auf Reisen ist das aber eigentlich gar nicht übel. Coach ist nicht wirklich verspielt oder süß, sondern schon ein damenhafter Duft - aber doch für junge Damen, die mit beiden Beiden fest im Leben stehen. Eben die Himbeerbrause für Große!

Mit Puderdüften habe ich es nicht so, wenn ich ehrlich sein soll. Eau Poudrée von Narciso Rodriguez finde ich ganz furchtbar, siehe meinen dortigen Kommentar und den Vergleich zu Tante Pusseliese aus "Pippi Langstrumpf". Puderdüfte sind oft so muffig, so staubig, so altbacken - ich habe bisher noch keinen getroffen, der modern interpretiert wurde und mir hundert prozentig gefällt.

Bis ich Jil Sanders Puder-Versuch entdeckt habe! Auch hier steckt zwar Moschus drin, aber der erdrückt einen nicht. Ich weiß nicht genau, wie Reis riecht, aber er macht sich in diesem Duft ganz wunderbar in Kombination mit dem weichen Cashmeran und der süßen Tonkabohne. Mandarine mag ich sowieso gerne und die Freesie lässt das Parfum ein wenig mädchenhaft werden.

Mich erinnert die Komposition total an die alten Bebe Babypflegeprodukte, die ich in meiner Jugend total mochte. Sehr angenehm und nicht aufdringlich, sodass man Simply auch sehr gut im Büro tragen kann. Ihn überzudosieren (...heißt das so?) ist ohnehin schwierig, denn zugegebenermaßen sind Sillage und Haltbarkeit nicht der Burner. Auf der Haut hält er bei mir komischerweise sogar länger als auf der Kleidung, sonst ist das immer anders herum. Morgens aufgetragen, kann ich ihn nachmittags nachlegen, wenn ich von der Arbeit komme.

Ich habe eine neue Obsession. Cherry Coke. Seit neuestem gibt es die zuckerfreie Variante auch in Deutschland und nun steht immer ein Kasten bei mir im Vorratsschrank. Eiskalt aus dem Kühlschrank, aus dem passenden Coke Glas, vielleicht mit einem Eiswürfelchen... Moah! Ich würde sagen, das ist wohl mein Laster. Und ziemlich genau zur selben Zeit, wie ich Cherry Coke für mich entdeckt habe, habe ich auch Prada Candy Gloss in mein Herz geschlossen.

Irgendwie haben die beiden nämlich etwas gemeinsam: Sie sind süß, aber auch ein bisschen prickelig, im Abgang etwas vanillig, und im Vordergrund steht natürlich die Kirsche. Voll, prall, rot, vielleicht ein bisschen künstlich. Das Rosa des Flakons passt toll zum Duft, er ist nicht so markant und klebrig-süß wie der ursprüngliche Candy, sondern viel frühlingshafter und fruchtiger.

Rosa ist meine Lieblingsfarbe. Ich trage sie am liebsten in Form von Blusen zu einem smarten Rock ins Büro. Und genau zu diesem Outfit passt Prada La Fremme L'Eau. Für mich ist er ein klassischer Büroduft, der vielen Frauen stehen dürfte.

Er ist blumig, ein wenig spritzig und leicht süß. Das Spritzige rührt wohl von der Mandarine, die ich generell in Parfums sehr gerne rieche. Die drei Blumen gehören sonst eigentlich nicht zu meinen absoluten Favoriten (Jasmin über alles!), aber hier gefallen sie mir überraschend gut. Sie sind nicht schwülstig oder sonstwie unangenehm, sondern eher frisch und sauber. Ein bisschen wie Waschmittel!

L'Eau heißt Wasser, doch ein dünnes Wässerchen ist La Femme nicht. Sie ist schon ausdrucksstark, aber hält sich eben doch im Hintergrund. Ein bisschen so wie die Farbe Rosa - die besteht ja auch aus knalligem Rot, aber gleichermaßen aus zartem Weiß. Wenn ich den Duft morgens aufsprühe, bevor ich mich auf ins Büro mache, kann ich ihn nachmittags nach Feierabend immer noch gut wahrnehmen. Besonders lange hält er auf der Kleidung, da erschnuppere ich ihn sogar abends noch sehr gut.

Prada La Femme ist ein femininer Duft, der klassisch angehaucht ist - für ganz junge Mädels ist er meiner Meinung nach nichts. Die werden dann doch eher bei Chloé fündig, da wird die Sauberkeit moderner interpretiert. Deswegen wohl auch der Kontrast zum Rosa im Flakon - Gold wirkt meines Erachtens immer ein wenig schwerer als beispielsweise Silber.