Mariesophie

Mein erster Gedanke: Genau so müssen Vampire duften! Die Ambivalenzen in diesem Duft sind für mich schon sehr stark. Denn einerseits trägt er mich an einen vernebelten Friedhof mit diesem leicht nassen Erdgeruch (dürfte wohl vom Patchouli kommen) - nicht stechend unangenehm, aber gibt dem Duft etwas sehr mysteriöses und dunkles.

Andererseits seh ich die Vampirgrazie (unisex) auch in einer prunkvollen Villa mit langer schwarzer Samtrobe, blassen, blutunterlaufenen, dennoch eleganten Nägeln inmitten von historischen Renaissance Möbeln und Ölgemälden.

Fest steht: es handelt sich hierbei um ein sehr komplexes aber auch harmonisch ausgewogenes Meisterwerk. Und trotzdem kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, den auch tragen zu wollen. Wahrscheinlich, weil ich das Patchouli so vordergründig wahrnehme. Haltbarkeit ist definitiv sehr stark und der performt und strahlt sicherlich auch räumefüllend.

Womöglich tanze ich hier jetzt ein wenig aus der Reihe mit meiner Wahrnehmung aber hier kommt meine Geschichte zu Rosendo Mateu Nr. 5.

Zuerst als Abfüllung getestet und danach gleich 2 Flaschen bestellt! Ich nehme diesen Duft sehr linear verlaufend wahr, also das was raus kommt verändert sich nicht sonderlich und bleibt auf meiner Haut Stunden und Stunden..
Dieser Duft.. Halleluja.. kann ich das hier so schreiben? Aber für mich riecht er nach Sex, nackter Haut und Sinnlichkeit pur. Ein Himmelbett in dem noch die Federn in der Luft fliegen von der wilden Nacht zuvor, nacktes Erwachen in der wundervoll seidigen Bettwäsche, ein romantischer Ausblick auf einen ländlichen Garten.
Ich denke, jedes Geschlecht kann diesen Duft tragen - dennoch hat er für mich irgendwie weibliche Göttinnenvibes an sich. Floral, Amber, Sensual Musk hat mir die meisten Komplimente und Nachfragen zu dem Parfum gebracht. Ich könnte ihn jeden Tag tragen - weil die Liebe so groß ist hihi - allerdings sollte er mit Bedacht gewählt werden, man fällt den Menschen im Umfeld definitiv auf und so manche:r könnte davon nicht genug bekommen :b

Der BDK Creme de Cuir wurde von mir durch Zufall und total im Affekt gekauft, ohne ihn ausgiebig gerochen zu haben- zum großen Glück, denn auf den ersten Sniff hätte ich mich wahrscheinlich nicht verliebt. Er startet mit zitrischen Noten, die ihm auch im Auftakt diese sommerliche Spritzigkeit verleihen, sobald die verflogen sind merke ich ein total cremiges, weiches Sandelholz gepaart mit einer sommerlichen eleganten Lederjacke. Nicht diese Art von Jacke die man mit Bikern assoziiert, sondern eine unaufdringliche, seriöse Wildledervariante.
Für mich ist er eher ein Alltagsduft- aber absolut schön und ausgewogen gemacht.