Maryana

... ich kann mich nur wundern.

Bei mir:
Kopf - Strohblumen, ein Riesenstrauß
Herz - Strohblumen, mit einem leichten Suppenkräuterunterton
Basis - Strohblumen, extradry

trotzdem irgendwie interessant, so hartnäckig nach nach einer Trockenmischung Suppenkräuter zu duften (Schweinsbraten wäre schlimmer!)
Aber haltbar isser, das muß der Gerechtigkeit halber zugestanden werden.
Gestern morgen aufgesprüht (1 kurzer Sprüher) - heute, nach gesternabendlicher Dusche, nach Heutemorgendusche inclusive Eincremen, ist er jetzt am zeitigen Nachmittag hautnah noch immer deutlich zu erriechen. Das Suppige hat sich verflüchtigt, jetzt sind es mehr nur noch zartaromatische Kräuter.
DAS mag ich nun!

Barbie ist nicht da und Ken kommt eh nicht mehr!
Wie bin ich froh, hatte ich mich doch zuerst gar nicht rangetraut, von wegen "Pink"

Nein, nein, das ist ein kuscheliger Duft für große Mädchen.
Der Start - ein wenig wie angekokelte Vanilleschote. Das Kokelige verschwindet aber schnell um einer zarten Rauchigkeit Platz zu machen, die Vanille aber bleibt - fast völlig unsüß.
Unbemerkt zieht dann eine leichte Blumigkeit auf - eine Kombination, die recht gefällig ist.
Ich weiß nicht woher die Blumen kommen, sind sie doch nicht in der Pyramide zu endecken, aber ich könnte schwören so ein kleiner Stinker wie Levkoje oder ein paar Jasminblütchen haben sich eingeschlichen. Nicht daß es unangenehm würde, nein, aber sowas ganz zartes hart an der Grenze des Wohlgefallens ist da eindeutig zu erkennen.

Laaange Zeit, Stunden, später verschwindet alles Blumige und es ist nur noch eine verführerische, weichwarme, nur ganz wenig süße Vanillenote zu erschnuppern. Ein Duft nach junger Haut im Sommer. Sehr skinnig, sehr verführerisch.
Patchouli und Weihrauch sind so schöne verpackt, sie geben nur das gewisse Etwas um den Duft zu vertiefen und abzurunden.
Ja, ich mag ihn!
Und er hält und hält und hält!

Theorema? Was ist das?
Die weibliche Form von Theo?
Hört sich so nach" der Mann vom Holzplatz" an ...

Nein, Theorema ist eine junge Frau!
Mit schulterlangem, leicht gewelltem braunen Haar, schlank aber gutproportioniert, sehr natürlich und von einem selbstverständlichen Liebreiz.
Sie mag lange Spaziergänge bei Wind und Wetter, am liebsten an den Klippen. Im Wald sieht man sie eher nicht.

Theorema beginnt ganz gelassen mit dem dezenten Duft nach Blumenwiese, es gibt da noch ein paar trockene Halme vom Vorjahr und ein wenig Holz liegt auch herum.
Gewürze und die starken Blüten halten sich sehr im Hintergrund, nur eine kleine Ahnung davon gibt es, bevor die wundervolle Holzbasis auf die Bühne tritt.
Und ich könnte schwören, es ist Zedernholz, das den Ton angibt, auch wenn es in der Liste nicht aufgeführt ist. Diese typische, "ich spitz mir grad den Bleistift"-Note, ihr wißt schon.
Und so bleibt es laaange Zeit. Wunderbar!
Man fühlt sich wie von einer hellen, freundlichen Aura umgeben.
Sehr harmonisch und schlicht unmöglich, damit anzuecken.

Ihr habt es sicher schon gemerkt, Theorema ist einer meiner liebsten Düfte und ich habe echte Verlustängste, ist er doch nur schwer zu beschaffen.
Dementsprechend trage ich ihn auch nur zu besonderen Gelegenheiten.

Unlängst war solch ein Anlaß.
Mein Duft war Theorema, meinem Schatz hatte ich nur einen Hauch an Duft zugebilligt, damit mein Duftschätzchen nicht übertönt wird.
Am Tisch neben mir eine nette Dame mittleren Alters.
Sehr blond, wenn auch nicht die optimale Frisur für das eher spärliche Haar, aber sehr nett, wirklich!

Im letzten Drittel der Veranstaltung fühlte sie offenbar die Notwendigkeit, sich ein wenig "frisch" zu machen.
Als sie wiederkam, konnte ich sie schon lange riechen, bevor sie zu sehen war. Eine monströse Bugwelle von "ich-weiß-nicht-was" schrecklich betäubendem Mischmasch aus stechenden Blüten kündigte sie an.
Mit Inbrunst sehnte ich das Ende der Veranstaltung und damit frische Luft für meine Nase herbei.
Dagegen konnte mein Theoremchen wirklich nicht anduften.

Kennt ihr das Gefühl, angekommen zu sein?
Ich bin es - mit diesem Duft.
Ewigkeiten habe ich gesucht, getestet, geschnüffelt und nun hab ich ihn gefunden.
Trama ist jedenfalls für mich kein Drama, sondern eher genau mein Duft.
Allerdings kommen eine ganze Reihe der Inhaltsstoffe auf meiner Haut überhaupt nicht zum Tragen.
Der Start - hellgewürzig - Rosenholz ja, Pfeffer auch, aber nicht der schwarze sondern eher die Schinusfrüchte. Und nix Grünes weit und breit. Hier ist alles vertrocknet.
Und diese trockene holzige Würze gleitet relativ zügig und ohne die angegebenen Blüten der Herznote auch nur zu streifen in die Zedernholzbasis über, abgerundet durch wenig Harziges, das Patchouli kann ich auch nicht wahrnehmen.
Die Haltbarkeit ist bei mir mindestens gut, Sillage ausreichend - also nicht raumfüllend, sondern eher dicht bei mir.
Ein ungewöhnlicher Damenduft, so ganz ohne Blüten oder Süße, sondern trockenes Holz, das aber keineswegs hart, kantig oder streng wirkt, sondern mehr wie von Sonne und Wind ausgetrocknet und duftmäßig "weichgezeichnet".

Als ich noch ganz klein war, lebten wir in einer alten Wassermühle mit hohen Linden vor dem Haus.
Im Schatten der Bäume drückte sich ein winziges Gärtlein an die alten Mauern. Im Gärtlein einige wenige Blumen, vor allem Primeln im Frühling und Dahlien im Sommer, aber auch ein paar Johannisbeersträucher und ein einzelner etwas gageliger Rosenstrauch, ans Haus gelehnt.
Alle Gewächse bekamen leider viel zu wenig Sonne ab. Nur für kurze Zeit streiften täglich ein paar Sonnenstrahlen alles was wachsen wollte.
Die Johannisbeeren blieben trotz leichtem Erröten sauer, die Blumen zeigten wenige Blüten.
Dieser Rosenstrauch entsprach so überhaupt nicht meiner Vorstellung von der Königin der Blumen. Zerzauste Blütenköpfchen mit hunderten Blättchen in einem verwaschenen Pink erinnerten mich eher an kleine Kohlköpfe, als an die edlen Formen der Teehybriden.
Trotz schattigem Standort und wildem Wuchs bezauberte er mich dennoch jeden Sommer auf´s Neue mit seinem würzig-süß strömendem, geradezu betörenden Duft.
Der Duft der "Rose d'Arabie" .... eine Duftreise in meine Kindheit.