20.09.2019 - 13:32 Uhr
SchatzSucher
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SchatzSucher
Top Rezension
49
Damals war manches... ach lassen wir das....
In einem früheren Kommentar stellte ich fest, daß bei Düften in vielerlei Hinsicht früher mehr Lametta war. Diese Feststellung soll nicht für jeden gelten, doch für mich stelle ich das weiterhin fest, wenn ich mal wieder in der Vergangenheit herumwühle.
Nun kam vor einiger Zeit eine sehr großzügig bemessene Probe von Theorema aus dem Hause Fendi zu mir und wieder stelle ich fest, daß das Wühlen in der Vergangenheit Freude macht und viel Gutes an Düften hervorgebracht hat, auch wenn ich zu gut weiß, daß damals auch nicht alles gut war.
Fendi, in erster Linie bekannt als Modeunternehmen mit Sitz in Rom. Seit 1925 werden unter diesem Namen luxuriöse Pelzwaren, Handtaschen und sonstige Lederwaren gefertigt, dazu kommen noch Bekleidung und Accessoires. Über die Preise schweige ich mich hier mal aus.
Daß Karl Lagerfeld bis zu seinem Tod Chefdesigner für die Fendi-Damenkollektionen war, muß ich sicher nicht noch extra erwähnen.
Seit den 80er Jahren wurden auch Parfums auf den Markt gebracht, der erste Duft war das großartige Fendi für Damen. Eins dieser untergegangenen Juwelen.
Weitere Düfte folgten, damals noch in etwas größeren Zeitabständen als heutzutage. Ein Tempo, das mir persönlich besser gefällt als der "Duftabwurf", der in der heutigen Zeit vorherrscht.
Das Duftportfoilo bei Fendi blieb insgesamt überschaubar.
1998 erschien Theorema, ein blumig-würziger Duft mit leichten orientalischen Anklängen, die für uns europäische Nasen aber zurückhaltend und höchst angenehm auftreten. Und zu einer Zeit, in der man an Oud noch nicht dachte...
Diesen Duft trug meine liebste, beste und engste Freundin eine lange Zeit und ich mochte den Duft immer sehr gern an ihr.
Wir wohnten einige Jahre Tür an Tür und es verging kaum ein Tag, an dem wir uns nicht sahen. Zu erzählen gab es ja eh immer etwas.
Und natürlich wurde ihr Duftregal auch immer wieder beäugt, ebenso wie sie meines immer beäugt hat. Und beim Gucken blieb es natürlich auch nicht.
Mir gefällt bei Theorema schon der Auftakt, ein Mix aus blumigen und würzigen Komponenten, an Kardamom und Muskat bleibt meine Nase besonders hängen. Einzelne Blütentöne vermag ich nicht herauszuriechen, sie wirken im Ganzen. Und hier und da blitzen ein paar Zitrusfrüchte hervor.
Blumig und würzig geht es weiter, gleichzeitig bekommt der Duft eine gewisse balsamische Wärme, auch hier lassen sich einzelne Blütentöne nicht klar herauserkennen, sie harmonieren sehr gut miteinander. Eine leichte Süße kommt mit ins Spiel, die aber nicht aufdringlich wird.
Und im weiteren Verlauf mischen sich noch holzige Noten mit dazu und diese gewisse Wärme bleibt bis zum Ausklang erhalten, der dann mit sanfter Süße und feinwürzig vonstatten geht. Wirklich köstlich.
Theorema wirkt auf mich sehr elegant und wird in keiner Phase seines Verlaufs zu viel oder gar erdrückend.
Der Duft ist kein lauter Schreihals, das war in den 90er Jahren auch nicht mehr so gefragt, doch zeigt er eine schöne und feine Präsenz. Die Noten sind hier sehr gut ausbalanciert und in sich stimmig. Und der Duft behält durchgehend eine gewisse Leichtigkeit.
Frau Nagel hat hier sehr gute Arbeit geleistet.
Die Haltbarkeit ist trotz der eher zurückhaltenden Art recht gut, 8-9 Stunden kann ich den Duft wahrnehmen, auch wenn er innerhalb von ca. 1 1/2 Stunden relativ hautnah wird.
Durch die wärmeren Töne sehe ich Theorema eher in der kühleren Jahreszeit, auch wenn er durch das unaufdringliche Auftreten durchaus auch im Sommer getragen werden kann. Und Anlässe zum Tragen gibt es mehr als genug, ob im Büro (verbreitet keinen Riesenduftschleier) oder bei schönen Unternehmungen in der Freizeit. Gut beduftet ist man hier auf jeden Fall.
Es ergab sich natürlich auch, daß ich Theorema auch an mir selbst probierte. Vor Damendüften schreckte ich eh nie zurück. Und von der lieben Freundin gab es sogleich einen Riesenanpfiff...
Nicht weil ich ungefragt ihre Düfte probiert habe. Nein, sie stellte fest, daß Theorema mir tatsächlich besser stehen würde als ihr. An mir wirkt der Duft etwas weniger süß, eher etwas holziger und recht würzig.
Um ihr den Lieblingsduft nicht zu verleiden, ist es bei diesem einen Mal probieren geblieben und ich habe mir Theorema nie selbst gekauft. Dafür hatte ich meine Freundin und enge Vertraute viel zu gern.
Durch einen Umzug ihrerseits an das andere Ende Deutschlands haben wir uns in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren, auch wenn wir immer noch in gutem Kontakt stehen. Theoretisch könnte ich nun loslaufen und mir Theorema kaufen. Doch leider ist er vom Markt verschwunden und mittlerweile werden in bekannten Online-Auktionsforen recht stolze Preise verlangt.
Doch bin ich der Ansicht, daß Theorema auch heut noch sehr gut funktionieren würde. Und es kommt einem immer wieder so vor, daß stets genau die falschen Düfte aus dem Verkehr gezogen werden. Und bei näherem Betrachten scheinen mittlerweile keine Düfte mehr unter dem Namen Fendi vertrieben zu werden.
Eine sehr bedauerliche Entwicklung.
So wird es für mich eine schöne Erinnerung an vergangene Zeiten bleiben. Und für das Auffrischen dieser schönen Erinnerung danke ich IrisNobile ganz herzlich!
Nun kam vor einiger Zeit eine sehr großzügig bemessene Probe von Theorema aus dem Hause Fendi zu mir und wieder stelle ich fest, daß das Wühlen in der Vergangenheit Freude macht und viel Gutes an Düften hervorgebracht hat, auch wenn ich zu gut weiß, daß damals auch nicht alles gut war.
Fendi, in erster Linie bekannt als Modeunternehmen mit Sitz in Rom. Seit 1925 werden unter diesem Namen luxuriöse Pelzwaren, Handtaschen und sonstige Lederwaren gefertigt, dazu kommen noch Bekleidung und Accessoires. Über die Preise schweige ich mich hier mal aus.
Daß Karl Lagerfeld bis zu seinem Tod Chefdesigner für die Fendi-Damenkollektionen war, muß ich sicher nicht noch extra erwähnen.
Seit den 80er Jahren wurden auch Parfums auf den Markt gebracht, der erste Duft war das großartige Fendi für Damen. Eins dieser untergegangenen Juwelen.
Weitere Düfte folgten, damals noch in etwas größeren Zeitabständen als heutzutage. Ein Tempo, das mir persönlich besser gefällt als der "Duftabwurf", der in der heutigen Zeit vorherrscht.
Das Duftportfoilo bei Fendi blieb insgesamt überschaubar.
1998 erschien Theorema, ein blumig-würziger Duft mit leichten orientalischen Anklängen, die für uns europäische Nasen aber zurückhaltend und höchst angenehm auftreten. Und zu einer Zeit, in der man an Oud noch nicht dachte...
Diesen Duft trug meine liebste, beste und engste Freundin eine lange Zeit und ich mochte den Duft immer sehr gern an ihr.
Wir wohnten einige Jahre Tür an Tür und es verging kaum ein Tag, an dem wir uns nicht sahen. Zu erzählen gab es ja eh immer etwas.
Und natürlich wurde ihr Duftregal auch immer wieder beäugt, ebenso wie sie meines immer beäugt hat. Und beim Gucken blieb es natürlich auch nicht.
Mir gefällt bei Theorema schon der Auftakt, ein Mix aus blumigen und würzigen Komponenten, an Kardamom und Muskat bleibt meine Nase besonders hängen. Einzelne Blütentöne vermag ich nicht herauszuriechen, sie wirken im Ganzen. Und hier und da blitzen ein paar Zitrusfrüchte hervor.
Blumig und würzig geht es weiter, gleichzeitig bekommt der Duft eine gewisse balsamische Wärme, auch hier lassen sich einzelne Blütentöne nicht klar herauserkennen, sie harmonieren sehr gut miteinander. Eine leichte Süße kommt mit ins Spiel, die aber nicht aufdringlich wird.
Und im weiteren Verlauf mischen sich noch holzige Noten mit dazu und diese gewisse Wärme bleibt bis zum Ausklang erhalten, der dann mit sanfter Süße und feinwürzig vonstatten geht. Wirklich köstlich.
Theorema wirkt auf mich sehr elegant und wird in keiner Phase seines Verlaufs zu viel oder gar erdrückend.
Der Duft ist kein lauter Schreihals, das war in den 90er Jahren auch nicht mehr so gefragt, doch zeigt er eine schöne und feine Präsenz. Die Noten sind hier sehr gut ausbalanciert und in sich stimmig. Und der Duft behält durchgehend eine gewisse Leichtigkeit.
Frau Nagel hat hier sehr gute Arbeit geleistet.
Die Haltbarkeit ist trotz der eher zurückhaltenden Art recht gut, 8-9 Stunden kann ich den Duft wahrnehmen, auch wenn er innerhalb von ca. 1 1/2 Stunden relativ hautnah wird.
Durch die wärmeren Töne sehe ich Theorema eher in der kühleren Jahreszeit, auch wenn er durch das unaufdringliche Auftreten durchaus auch im Sommer getragen werden kann. Und Anlässe zum Tragen gibt es mehr als genug, ob im Büro (verbreitet keinen Riesenduftschleier) oder bei schönen Unternehmungen in der Freizeit. Gut beduftet ist man hier auf jeden Fall.
Es ergab sich natürlich auch, daß ich Theorema auch an mir selbst probierte. Vor Damendüften schreckte ich eh nie zurück. Und von der lieben Freundin gab es sogleich einen Riesenanpfiff...
Nicht weil ich ungefragt ihre Düfte probiert habe. Nein, sie stellte fest, daß Theorema mir tatsächlich besser stehen würde als ihr. An mir wirkt der Duft etwas weniger süß, eher etwas holziger und recht würzig.
Um ihr den Lieblingsduft nicht zu verleiden, ist es bei diesem einen Mal probieren geblieben und ich habe mir Theorema nie selbst gekauft. Dafür hatte ich meine Freundin und enge Vertraute viel zu gern.
Durch einen Umzug ihrerseits an das andere Ende Deutschlands haben wir uns in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren, auch wenn wir immer noch in gutem Kontakt stehen. Theoretisch könnte ich nun loslaufen und mir Theorema kaufen. Doch leider ist er vom Markt verschwunden und mittlerweile werden in bekannten Online-Auktionsforen recht stolze Preise verlangt.
Doch bin ich der Ansicht, daß Theorema auch heut noch sehr gut funktionieren würde. Und es kommt einem immer wieder so vor, daß stets genau die falschen Düfte aus dem Verkehr gezogen werden. Und bei näherem Betrachten scheinen mittlerweile keine Düfte mehr unter dem Namen Fendi vertrieben zu werden.
Eine sehr bedauerliche Entwicklung.
So wird es für mich eine schöne Erinnerung an vergangene Zeiten bleiben. Und für das Auffrischen dieser schönen Erinnerung danke ich IrisNobile ganz herzlich!
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