Mien

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Rezensionen
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1 - 5 von 8
Mien vor 12 Jahren 2
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
4
Duft
Dead Black
Ui ui ui, Dead Sexy ist starker Tobak - ich hatte wie Tarata sofort ein Gefühl des dejà vu und ich kam auch gleich darauf, was es bei mir ausgelöst hat: Es riecht wie Bvlgaris Black - mit 10 potenziert. Wer sich schon immer geärgert hat, dass einem Black in der Kopfnote die Autowerkstatt vorgaukelt, sich aber nach ein paar Minuten in die Vanillekipferlbackstube verzieht - probiert Dead Sexy No. 6! Das gleiche Konzept in ausdauernd. Haltbarkeit vorbildlich, Sillage oho, Synthetik nach vorn!
Und jetzt weiß ich vielleicht auch, warum Blacks Gummiatem nicht länger andauert: länger als die paar Minuten ist er nämlich schwer erträglich. Hust.
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Mien vor 12 Jahren 3
1
Duft
Karottensamen
Ich mag ja die Kreationen von Olivia Giacobetti, aber diese hier stellt die unrühmliche Ausnahme dar.
Weil ich den Flakon schon einmal auf parfumo gesehen hatte und recht apart fand, musste ich den Duft gleich testen, als er mir im Laden über den Weg lief. In der Kopfnote riecht er noch schön karottig-saftig-frisch, aber nach 15 Sekunden geht er über in die Herznote, die für mich ausschließlich aus dem "Duft" der Karottensamen besteht. Ich kenne das Öl der Karottensamen aus der Naturkosmetik, hier wird es aufgrund seiner hautpflegenden Wirkung, TROTZ - und nicht WEGEN - seines gewöhnungsbedüftigen muffig-erdigen Duftes eingesetzt. So riecht die Karotte halt "untendrunter". Und nun hier als Parfum. Bis zur Basisnote bin ich nicht mehr vorgedrungen und frage mich, warum man sich aus dem Potpourri der natürlichen Essenzen gerade einen der muffigsten (und olfaktorisch unbeliebtesten) aussucht, um daraus ein Parfum zu stricken. Vielleicht sucht Frau Giacobetti ja die Herausforderung. Was kommt wohl als nächstes: "I love garlic"?
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Mien vor 12 Jahren 5 2
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
In the Geisterbahn
Auf den Test dieses Parfums habe ich mich schon sehr lange gefreut, denn ich liebe den Geruch von Büchern. Sowohl von neuen Büchern (vor allem Bildbänden mit richtig viel Druckfarbe!) als auch von alten Büchern - gilbig, staubig, hach, lecker! Vielleicht hat es etwas damit zu tun, dass ich meine halbe Kindheit in der Bibliothek meines Opas verbracht habe ... jedenfalls habe ich etwas recherchiert, ob es wohl ein Parfum mit Papier- oder Bücherduft gibt und bin auf dieses gestoßen.

Heute war es dann so weit, rauf auf's Handgelenk mit der Brosiusschen Bücherei! Zunächst konnte ich den Duft kaum wahrnehmen. Aber nach ein paar Minuten kam er dann, und wie! Und blieb. Aber Bücher sind es nicht, die ich hier wahrnehme. Meine Erwartungen an den Duft waren "alte und neue Bücher, Druckfarbe, Holz, Leder, Staub" - alles tolle Gerüche, leider finden sich hier nur zwei: Altes und staubiges. Der Staub liegt in einem Raum, das stimmt schon mal, aber ist es eine Bibliothek? Wo ich mich hier befinde, kann ich nicht so ganz entschlüsseln. Trocken und braun. Der Raum wurde zeit Jahrzehnten von keine Menschenseele betreten. Unheimlich. Und unangenehm ... komischerweise kann ich trotzdem nicht aufhören zu schnuppern ...

Und von irgendwoher weht ein Geruch heran, der das Unheimliche noch verstärkt ... als hätte jemand ein paar Türen weiter vor Jahren schon etwas vergossen ... irgendetwas, dass man aus seiner Kindheit kennt, etwas halbvergessenes ... saure Milch? Vergorenes Obst? Saure Babybäuerchen? Etwas gelatineartiges? Vermodertes Pausenbrot? Ich komme nicht drauf, habe das Gefühl, ich muss hier schnellstens raus, aber ich kann nicht aufhören, im Verborgenen zu wühlen ... mit den Stunden verklingt der saure Unterton und zurück bleibt, wie im wahren Leben, nur der Schimmel.

Ich kann den Duft mit den bekannten Dufttypen nicht einordnen, eine Bewertung fällt mir auch schwer ... leider kein Papier, keine Bibliothek, aber ein interessanter Nasentrip. Würde mich freuen, die Meinung eines anderen Testers zu lesen!
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Mien vor 12 Jahren 5 1
5
Flakon
5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
6
Duft
Eine Horde heißer Bikinigirls
Ich habe heute bei Minusgraden draußen "at the beach" getestet und komme zum gleichen Schluss wie bei Bonds "Fire Island": ich muss wohl eine andere Sonnenlotion benutzt haben als all die begeisterten Fans!
Beim Aufsprühen assoziiere ich noch direkt Sommer, Sonne, Strand und Creme mit dem Duft. Auch eine kleine süße Öligkeit ist vorhanden, die sich jedoch sofort wieder verzieht. Nach ca. 15 Minuten ist die Creme dann kommplett eingezogen und es bleibt ein blümelnder Hauch zurück - der gleiche wie bei Fire Island, nur hier etwas schöner und etwas haltbarer ausgeführt, wenngleich es nicht sooo besonders lang dauert, bis sich die Blümelein komplett verkrümelt haben. Eine Basis ist für mich nicht erkennbar ...
Hm, anscheinend duftete die Sonnenlotion, die hier zitiert wird, nach diesen sanft-frischen Blumen - ich werde an Orangenblüten erinnert, jedoch ohne deren kratzige Seifigkeit. Eigentlich ganz schön, aber ich glaube fast in unserer Familie wurde eher zum Tiroler Nussöl gegriffen, denn unter Sonnencreme stelle ich mir etwas warm-cremig-nussigeres vor!
Und wo sind überhaupt die aquatischen Noten, wo ist der Holzsteg, der Sand und die warme Haut?
Nach dem Nachhausekommen hielt ich mein Handgelenk meinem Freund hin und der meinte sofort mit leuchtenden Augen: "Oooh! Das riecht nach Sommer!!" und als ich ihm erzählte, dass das Parfum wie eine spezielle Sonnenlotion riechen solle: "Genau! Wie wenn eine Horde heißer Bikinigirls an einem vorbeiläuft!" (verträumter Blick).
Also so ganz steige ich nicht dahinter, woher diese Sonnencremeassoziation kommt, aber recht schön finde ich ihn trotzdem, ein kleiner fröhlich-frisch-sanfter Sonnenstrahl und darum auch, wie ich finde, gut für den Winter geeignet. Wem der Bond gefällt, kann hier gerne mal testen!
1 Antwort
Mien vor 12 Jahren 9 3
2.5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
4
Duft
Begegnung vor'm Blumenladen
Dass ich diesen Duft besitze, habe ich einer so netten Begebenheit zu verdanken, dass ich oft still in mich hineinschmunzeln muss, wenn ich des Fläschchens ansichtig werde.

Eines Sommertages beim Lavendelschnupern vor einem Blumenladen - ich liebe Lavendel, und wenn ich so ein Büschlein sehe, kann ich oft nicht anders, als mal einen tiefen Zug zu nehmen, kam ich mit einer neben mir schnuppernden Dame in's Gespräch. Das Gespräch drehte sich natürlich um den Lavendel und so erzählte sie mir von ihrer Jugend und Uralt Lavendel. Sie und ihre Freundinnen hätten damals beim Tanzkurs immer ein Fläschchen Uralt Lavendel im Tanztäschchen bei sich gehabt. Wurde die Aufregung zu groß, kam das Fläschchen zum Einsatz und es wurde geschnuppert und betupft ... sie bekam glänzende Augen bei der Erinnerung und meinte noch, der Name, der für uns nun etwas "angestaubtes" hat, hätte damals die hohe Qualität des Wässerchens transportiert - Uralt Lavendel, so wie Asbach Uralt - wenn etwas schon so lange existiert, dass es "uralt" ist, muss es ja etwas besonders gutes sein!

Ein paar Wochen später sah ich das Fläschchen in einem Müller Markt im untersten Regal angestaubt herumstehen - für einen einstelligen Eurobetrag zu haben, also nahm ich ihn mit und freue mich seitdem darüber. Der Duft an sich riecht für mich einfach nur nach Lavendel, exakt so, als hätte man ätherisches Lavendelöl mit Alkohol verschüttelt. Aber wer Lavendel liebt, der liebt eben auch den uralten!
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