Morpheus1

Eins vorweg: Die Vintage Parfum de Toilette Version hat es in sich.

Ich habe von einer netten Parfuma einen Vintage Flakon im alten 1986 Design mit blauer Kappe erstanden.

Parfum de Toilette war wohl die ursprüngliche Bezeichnung für das spätere Eau de Parfum von Guerlain, so sagt man. Trotzdem ist das PdT stärker als das EdP.

Davor hatte ich einen 2004er Shalimar Eau de Toilette getestet.

Diese Version von 1992 hat so fast gar nichts mit den modernen Shalimar gemein.

Der Duft:

Evtl. sollte man Leute vor dem Sprühen in der näheren Umgebung vorwarnen. Empfindliche Gemüter könnten in eine olfaktorische Ohnmacht fallen.

Die Opulenz ist von Anfang an da und man sollte 1 bis max. 2 Sprüher tätigen.

Zum Start kommt neben den Blüten eine helle, frische Bergamotte zum Vorschein, bevor es im Mittelteil mit Iris weitergeht. Rose nehme ich nicht bewusst wahr.
Die ersten 5-10 Minuten sind etwas schwer durchzuhalten, man muss die Parfumwand durchbrechen.

Nach ein paar Minuten gesellt sich eine enorme harzige Rauchigkeit dazu, wie ich es davor nicht von Shalimar kannte (keinen echten Vintage gerochen).
Der Duft macht dennoch eine lange Entwicklung durch.
Der Raum schwebt bereits in einer pudrig rauchigen Iris Blüten Note.
Die balsamische Vanille und Tonkabohne kommen relativ spät (nach 30-45 Min.) dazu und vermengen sich mit der präsenten Rauchigkeit.

Der Vintage ist kein Orientale für Anfänger! Man muss sich trauen ihn zu tragen.
Insbesondere die Haltbarkeit aber auch die Sillage gehen mehr in Richtung Extrait als Eau de Parfum.

Die neuere Version EdT 2004 hingegen hat kaum Rauchigkeit in sich und wesentlich mehr einfache pudrige Vanille. Natürlich auch eine kürzere Gesamtentwicklung.

Wie so oft Vintage zu Neuzeit eben.

... ist dieser wunderschöne, traumhafte Vintage Duft.

Ich muss sagen ich hatte nie viel am Hut mit Opium und habe schon einige Vintage Damen Düfte unter der Nase gehabt.

Aber dieser Duft hebt sich deutlich ab von allem bis dato Gerochenem sowie von der restlichen Opium Reihe.

Von solchen Düften kann man heute leider nur noch träumen.

Zimtig süß und warm umhüllend mit Vanille, vermischt mit orientalisch blumigen Noten.
Opulent, aber sehr gut ausbalanciert und kreirt.
Würzige Noten sind für mich stark im Hintergrund bzw. nicht direkt als solche in der Gesamtkomposition wahrnehmbar.

Sinnlich, schwer, elegant, luxuriös und edel riechend.
Nichts stört meine Nase.

Keine überladenen Gewürze, nicht seifig, nicht altbacken, keine Aldehyde.

Man muss jedoch Vanille mögen.

Ein Traum von einem Vintage Orientalen, perfekt für den Winter und kalte Weihnachtstage.

Er ist betörend schön und sinnlich.

Wer diesen Duft noch bekommen kann und orientalisch schwere Düfte mag, dem sei Opium Secret de Parfum wärmstens empfohlen!

Haltbarkeit und Sillage sind sehr gut.

Es war mal wieder einer dieser Vintage Blindbuys vom Online Marktplatz, durch die aktuelle Lage bedingt da es momentan leider keine Flohmärkte gibt.

Ein Duft direkt von Coty, da gab es viele gute Klassiker, also mal testen.

Ich rieche den Duft das erste Mal und muss sagen: er packt einen von Anfang an.

Er hat Charme, Raffinesse, Männlichkeit und Facettenreichtum an Duftnoten.
Wow. Was für eine Komposition.

Jetzt verstehe ich warum er als guter, leider eingestellter Klassiker gilt.

Die Route 66 Blechdosen werden zu ordentlichen Preisen gehandelt.

Einem zitrisch (leicht) süsslich-fruchtigem (Ananas) Start folgt ein von Eichenmoos und krautigen Akzenten geprägter Mittelteil, schließlich übergehend in die würzig holzig Basis. Patchouli und Tabak gepaart mit Hölzern tun hier ihr Übriges und verleihen dem Duft seine Männlichkeit.

Dieses anfangs Fruchtige gemischt mit dem moosig-krautigem, dazu würziges Holz mit Patchouli und Tabak ergibt einen einzigartigen Duft.

Männlich, aber keineswegs altbacken.

Man muss ihn gerochen haben um es zu verstehen.

Willkommen im meiner Sammlung Route 66 von Coty!

Ich hatte vom braunen Vintage Glasflakon mit eingebautem Sprüher nur gehört und gelesen.

Er soll sehr stark und kräftig sein, ein opulentes Duft Monster welches als 1. Version mittlerweile hochpreisig gehandelt wird.

Davor hatte ich nur die Gelegenheit das Vintage After Shave als Mini zu testen.

Nun konnte ich ihn also erwerben und testen.

Was soll ich sagen? Es stimmt.

Ein olfaktorisches Feuerwerk mit starker Präsenz und Haltbarkeit.

Im Auftakt treffen knarzige Kräuter auf ätherisches Lavendel mit Veilchen und anderen Blumen.
Hat etwas von einem Kräuterbad für die Badewanne.

Anschließend begegnet würziges Holz animalischem Leder auf süßlichem Eichenmoos. Viel Eichenmoos.
Süßlich durch das Amber.

Sillage stark, Haltbarkeit noch stärker.
Ein Oldschool Duft durch und durch.

Eine komplexe Zusammensetzung die mir insgesamt rund und passend als Ganzes in Erscheinung tritt.

Man mag ihn oder nicht.
Dazwischen gibt es nichts.

Ein Duft mit hohem Liebhaber-, Sammler- und Nostalgiefaktor.

Vorlieben:
verändern sich, Ansichten und Kommentare manchmal auch

Charakteristik:
staubtrockene Hölzer, Gewürze und Weihrauch. Holzig-würzig, männlich.

Anlässe:
wenige, kein Duft für den Alltag

Sillage: stark, raumfüllend
Haltbarkeit: lange Ausdauer

Träger, Alter:
gestandener Mann mittleren Alters, schwarzer Anzug, nach hinten gekämmte Haare, Zigarre im Mund, Luxus Limousine, gebildet mit guten Umgangsformen, am Abend ein Glas Cognac oder Whiskey vor dem Holzkamin
auf seinem alten Anwesen auf dem Land

Legende:
so heißt es in der Erzählung,
in der Neuzeit nach dem Millenium,
ich weiß ja nicht so recht

Trauer, Wehmut: nein

Vintage:
aus der modernen Neuzeit nach 2000, nicht vergleichbar mit den Vintage Duft Klassikern der 80er oder 90er Jahre

Duftzwilling: gibt es keins
Einzigartig in seiner Art: ja

Neubewertung: ja

In die eigene Sammlung:
nur noch aus Nostalgie, kleine Restmenge, kein ganzer Flakon

Lobeshymnen: keine (mehr)

Preise:
bis max. 200 Euro / 100ml, mehr nicht

Eigene olfaktorische Interessen Weiterentwicklung: ja