Nela5

Der Elie Saab Le Parfum wurde mir vor etlichen Jahren (glaube 2012 oder 2013) von meinem Mann zum Hochzeitstag geschenkt. Er hat überhaupt kein Interesse an der Duftwelt, erfreut sich jedoch sie an mir zu riechen. Womit er wirklich gar nicht zurecht kommt, sind Parfümerien. Die Mischung aus vielen verschiedenen Düften auf kleinstem Raum ist sein Endgegner. Das Ziel ist also, so schnell wie möglich mit etwas in der Hand rausgehen, was der Frau womöglich im Idealfall gefallen könnte.
Seine Aussage bei der Verkäuferin: „sie mag frisch, blumig, nicht zu süß“. Das hat sie bestimmt noch nie gehört. Darauf hin hat ihn die Verkäuferin gefragt, welche Blume ich mag und er sagte „Jasmin“ und zack war das Parfum eingepackt (türkisblau mit Schleife ) und landete bei mir.

Beim ersten Sprühen war ich weder enttäuscht noch hin und weg und sagte, ich muss ihn erstmal eine Weile tragen.
Und dann kamen die Erinnerungen an einen wunderschönen Urlaub in Tunesien hoch. Abends sind wir dort durch die verwinkelten Gassen spazieren gegangen und an jeder zweiten Ecke roch es betörend nach Jasmin. Er blühte so prachtvoll und kletterte an sämtlichen malerischen Hausfassaden, alten Türen und Zäunen entlang. Der Wind wehte uns immer wieder den Duft zu, ehe wir den Jasmin sehen konnten. Wir waren beide begeistert von diesem Dufterlebnis.
Ohne meinem Mann davon zu erzählen, fragte ich ihn, was er gerochen hat und warum er sich für diesen Duft entschieden hat? Er erzählte mir natürlich als erstes, wie unerträglich er es in der Parfümerie fand und wie das Gespräch mit der Verkäuferin war. Nämlich schnell und unkompliziert. Dann aber meinte er, den Jasmin gerochen zu haben, der ihn ganz stark an unseren schönen Urlaub erinnert hat. Somit war es um mich geschehen. Der Duft wurde jahrelang zu meinem Signaturduft, den ich im Sommer bevorzugt mit Kleidern getragen habe. Mein Mann liebte übrigens den Duft an mir.

Heute nochmal nüchtern betrachtet, finde ich, dass Elie Saab Le Parfum ein solider Duft aus dem Designersegment ist. Er ist recht schick und trotz einer gewissen Schwere, weht immer wieder ein leichter Wind hindurch, der einen durchatmen lässt und Frische hineinbringt. Ich persönlich habe absolute Sommerassoziationen, obwohl er natürlich auch im Winter geht.

Wenn ich an Oud Save the Queen denke, sehe ich eine reife Queen mit schwerer Robe und opulentem Schmuck. Sie trinkt ihren Tee an einem reich gedeckten Tisch und isst ein staubtrockenes Gebäck dazu. Sie ist sinnlich und hat Haare auf den Zähnen zugleich. Es ist Winter und natürlich trägt sie ihren Lieblingsduft „Oud Save the Queen“.
Obwohl die Duftnoten in der Komposition auf etwas Modernes ahnen, ist mein Dufteindruck eher staubig und alt.
Im Opening hat mich der Duft durch die Frische der Bergamotte geblendet, die sich schnell verabschiedet und gepackt. Für einen kurzen Moment war ich hin und weg. Ziemlich schnell präsentierte sich die Gewürznelke dazu und leider wurde ich sie im gesamten Duftverlauf nicht mehr los. Diese Präsenz hat mich leider gezwungen mich von der Queen zu verabschieden. Im weiteren Verlauf wird der Duft cremig, die weißen Blüten schwingen mit und werden von einem Gewürzmix getragen. Das schützende Oud habe ich jedoch die gesamte Zeit über vermisst.

Abgesehen von der Gewürznelke, die den Duft sehr reif und auch etwas maskulin macht, ist der Duft schön. Wer Gewürznelke mag, wird sich an dem Duft erfreuen!

Atomic Rose ist für mich der Inbegriff für die Rose, die zeigen möchte, was sie alles kann - nämlich umhauen! Sie ist so facettenreich, schön und gefährlich zugleich. Lieblich und doch etwas dunkel und sexy. Sie ist unfassbar elegant und verrucht dabei, so dass Frau und Mann sie nur auf Händen - Nein! - auf der Haut tragen möchte. Faszinierend, anziehend und schön - Atomic Rose -