Nordwurst
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Der Duft den ich trage, wenn ich keinen Duft ertrage.
Es ist fünf Uhr dreißig. Ich stehe im Bad, die Hände auf den Waschbeckenrand gelehnt und versuche zu erkennen, wer der Typ im Spiegel ist. Meine Schläfen pochen und die Spiegelbeleuchtung brennt mir die Netzhaut raus. Die Nacht war viel zu warm und viel zu kurz. Der Sekundenschlaf unter der Dusche, mit dem Kopf an die Wand gelehnt, hat
offenbar auch nicht geholfen.
Der Gedanke an die endlosen Meetings, die heute meinen Kalender sprengen, lässt mich erschauern.
Also los, nützt ja nix. Die Frage, welches Parfüm ich an solchen Tagen trage stellt sich nicht. Meine Kopfschmerzen lassen meine Sinne eine Überempfindlichkeit gegen alles entwickeln. Licht, Geräusche, Gerüche - kann alles weg.
Fast alles. Im Regal steht der kristallklare Flakon des "Gentle fluidity (Silver) | Maison Francis Kurkdjian" , gefüllt mit einem ebenso kristallklaren Parfüm, sogar der Schlauch des Zerstäubers ist aus einem Material, das in der Flüssigkeit nahezu unsichtbar zu sein scheint, um den Gesamteindruck nicht zu stören.
Und das Bild, dass sich dadurch ergibt ist Programm.
2 Sprüher auf den Hals, Augen schließen und tief ein- und durchatmen. Diese kühle, herbe Frische der Wacholderbeere durchzieht den ganzen Körper und weckt mich auf. Es fühlt sich an als ob die Duftmoleküle meine verklebten Synapsen reinigen, bis in meine Finger- und Zehenspitzen vordringen und meinen Körper innerlich durchlüften. Nochmal einatmen. Wird schon nicht so schlimm der Tag...
Andere Duftnoten, die hier sicherlich zur Gesamtkomposition beitragen nehme ich nicht gesondert war. Auch empfinde ich den Duft als sehr linear, was ich als sehr positiv empfinde. An solchen Tagen brauche ich kein Oud, keine Rose oder Leder, dass nach einiger Zeit laut "Überraschung!" rufend um die Ecke springt und meine Schläfen Rumba pochen lässt. Ich brauche genau diese kühle Transparenz, die mir "Gentle fluidity (Silver) | Maison Francis Kurkdjian" gibt. So kämpfen wir uns gemeinsam durch die Meetings, fast den ganzen Arbeitstag, denn nach maximal 6 Stunden zieht sich der Duft leise zurück. Doch das reicht mir, den Rest schaffe ich dann noch irgendwie alleine.
offenbar auch nicht geholfen.
Der Gedanke an die endlosen Meetings, die heute meinen Kalender sprengen, lässt mich erschauern.
Also los, nützt ja nix. Die Frage, welches Parfüm ich an solchen Tagen trage stellt sich nicht. Meine Kopfschmerzen lassen meine Sinne eine Überempfindlichkeit gegen alles entwickeln. Licht, Geräusche, Gerüche - kann alles weg.
Fast alles. Im Regal steht der kristallklare Flakon des "Gentle fluidity (Silver) | Maison Francis Kurkdjian" , gefüllt mit einem ebenso kristallklaren Parfüm, sogar der Schlauch des Zerstäubers ist aus einem Material, das in der Flüssigkeit nahezu unsichtbar zu sein scheint, um den Gesamteindruck nicht zu stören.
Und das Bild, dass sich dadurch ergibt ist Programm.
2 Sprüher auf den Hals, Augen schließen und tief ein- und durchatmen. Diese kühle, herbe Frische der Wacholderbeere durchzieht den ganzen Körper und weckt mich auf. Es fühlt sich an als ob die Duftmoleküle meine verklebten Synapsen reinigen, bis in meine Finger- und Zehenspitzen vordringen und meinen Körper innerlich durchlüften. Nochmal einatmen. Wird schon nicht so schlimm der Tag...
Andere Duftnoten, die hier sicherlich zur Gesamtkomposition beitragen nehme ich nicht gesondert war. Auch empfinde ich den Duft als sehr linear, was ich als sehr positiv empfinde. An solchen Tagen brauche ich kein Oud, keine Rose oder Leder, dass nach einiger Zeit laut "Überraschung!" rufend um die Ecke springt und meine Schläfen Rumba pochen lässt. Ich brauche genau diese kühle Transparenz, die mir "Gentle fluidity (Silver) | Maison Francis Kurkdjian" gibt. So kämpfen wir uns gemeinsam durch die Meetings, fast den ganzen Arbeitstag, denn nach maximal 6 Stunden zieht sich der Duft leise zurück. Doch das reicht mir, den Rest schaffe ich dann noch irgendwie alleine.
5 Antworten
Tragödie mit Plot Twist
"Bloody hell!" So dachte ich, als mir der gute alte Lord George beim Erstkontakt unvermittelt seinen kantigen Seifenklotz mit Nachdruck ins Gesicht presste. Da hatte ich vom englischen Adel doch a little more restraint erwartet.
OK, never judge a book by its Kopfnote, oder so ähnlich. Ich mag es ja soapy und clean, also geben wir uns doch ein paar Minuten Zeit, um uns besser kennenzulernen: Hello Lord, darf ich dich Georgie nennen? Nein? Auch gut.
Peinliche Stille.
Ich war gobsmacked und gutted. Das soll der so viel gelobte Duft aus dem Hause Penhaligon's sein? Was stimmt nicht mit denen? Oder mit mir? Oder mit Lord Gerorge? Da muss doch noch was kommen...!
Und siehe da, good things come to those who wait. Und das auch nur ein paar Minuten. Denn schon bald gesellt sich zum Seifenklotz eine very pleasent sweetness. Lovely, my dear!
Die Seife bleibt, das soll sie ja auch, doch jetzt ergeben alle Zutaten dieser Komposition einen äußerst gefälligen Blend. Ist es Tonkabohne? Ist es Rum? Meine unaristokratische Nase vermag das nicht zu verifizieren, nervertheless vernimmt sie in Summe eine wunderbar unaufdringliche Sauberkeit, gekleidet in einen feinen Gourmantel. Der Lord braucht also nur etwas Zeit um sein wahres Gesicht zu zeigen.
Very pleased lehne ich mich zurück, Lord George sitzt auf meinem Schoß und schwingt vergnügt und gut gelaunt die Beine. Ist ja doch noch was geworden mit uns beiden.
Wonderful, isn't it?
OK, never judge a book by its Kopfnote, oder so ähnlich. Ich mag es ja soapy und clean, also geben wir uns doch ein paar Minuten Zeit, um uns besser kennenzulernen: Hello Lord, darf ich dich Georgie nennen? Nein? Auch gut.
Peinliche Stille.
Ich war gobsmacked und gutted. Das soll der so viel gelobte Duft aus dem Hause Penhaligon's sein? Was stimmt nicht mit denen? Oder mit mir? Oder mit Lord Gerorge? Da muss doch noch was kommen...!
Und siehe da, good things come to those who wait. Und das auch nur ein paar Minuten. Denn schon bald gesellt sich zum Seifenklotz eine very pleasent sweetness. Lovely, my dear!
Die Seife bleibt, das soll sie ja auch, doch jetzt ergeben alle Zutaten dieser Komposition einen äußerst gefälligen Blend. Ist es Tonkabohne? Ist es Rum? Meine unaristokratische Nase vermag das nicht zu verifizieren, nervertheless vernimmt sie in Summe eine wunderbar unaufdringliche Sauberkeit, gekleidet in einen feinen Gourmantel. Der Lord braucht also nur etwas Zeit um sein wahres Gesicht zu zeigen.
Very pleased lehne ich mich zurück, Lord George sitzt auf meinem Schoß und schwingt vergnügt und gut gelaunt die Beine. Ist ja doch noch was geworden mit uns beiden.
Wonderful, isn't it?
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