Oloroso

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16 - 20 von 20
Oloroso vor 12 Jahren 10 2
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Zitrone in Quellwasser
Nanu, was ist denn hier los? Kein Kommentar und gegenwärtig bin ich hier der einzige, der den Duft besitzt? Na, dann schreibe ich den Kommentar eben für mich selbst. :))
Auch gut, denn ich wollte mir über diesen Duft schon immer etwas klarer werden!

Apropos klarer: Immer wenn ich diesen Duft aufsprühe, habe ich die Assoziation von Zitronen in Quellwasser. Der Duft gibt einem ein angenehmes Gefühl von Frische und Sauberkeit und hat damit schon fast den Charakter eines Cologne, allerdings mit einer besseren Haltbarkeit.

Frisch-würzig-holzig ist er und hat mit seinem Namen nichts zu tun, denn wer z.B. an etwas Aquatisches denkt, liegt falsch – so wie ich zuerst.

Die Kopfnote startet sehr frisch und erfrischend und durch den Koriander und die Mandarine sehr dezent säuerlich und grün. Es ist eine sehr angenehme und runde Kopfnote.
Die Herznote ist durch den Pfeffer etwas würziger, aber der frische Eindruck bleibt. Ein leichter Hauch Lotus rundet die Sache sehr schön ab.
In der Basisnote merkt man die holzigen Noten und auch ein leichter Schleier von Patchouli ist vorhanden.

In Blue arbeitet die Pyramide sehr schön ab und erfüllt die Erwartungen. Die Übergänge sind fließend, hier holpert und poltert nichts.

In Blue ist daher eine mehr als solide und gute Arbeit eines Parfümeurs, wenn auch vielleicht keine große Parfümkunst Es ist ein sehr guter Alltags- und Freizeitduft und mehr als bürotauglich, da er auch nie aufdringlich ist. Es ist aber für mich kein Ausgehduft, obwohl ich ihm die Eleganz nicht vollständig absprechen möchte.

Mich wundert es, dass er hier in der Gemeinde so ein Schattendasein führt, denn es gibt so viele schlechte Düfte, die mehr Beachtung finden. Auch die Vorgänger Armand Basi Homme und Basi Homme wurden bereits kommentiert und kamen nicht so schlecht weg.

Ich möchte hier keinen Geheimtipp aussprechen, aber vielleicht dem einen oder anderen, der es manchmal frisch-würzig-holzig mag – so wie ich – einen Kandidaten ans Herz legen, denn einen Test hat In Blue auf jeden Fall verdient. Wer seine Herbst- und Winterdüfte schon hat, kann sich ja bereits auf die Suche nach dem nächsten Frühlings- und Sommerduft machen. 100 ml sind bereits für unter 30,- Euro zu finden.
2 Antworten
Oloroso vor 12 Jahren 9 3
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
3
Duft
Verzweifelter Zorro nippt am Kirschsaft
"Antonio Banderas - die Bettwäsche"
"Antonio Banderas - die Sonnenbrille"
"Antonio Banderas - der Schlüsselanhänger"
"Antonio Banderas - der Vibrat..."

Ja, das nennt man Merchandising und dieses hat die Parfumwelt ja schon lange erobert. Da gibt es nicht nur Schauspieler, sondern auch Sänger, Fotomodelle, Fußballspieler und ... äh ... andere, die sich nicht eindeutig definieren lassen, denn sogar Katzenberger hat schon einen eigenen Duft und vermarktet ihren guten (kicher) Namen!

Katzenberger!?!? Wieso habe ich eigentlich noch keinen Duft?
Sogar der Hund meiner Nachbarin, er heißt Snoopy, hat schon einen Duft. Ob er ihn auch selbst kreiert hat? Ich glaube kaum, obwohl Hunde ja eine feine Nase haben sollen ... aber sie beweisen eben nicht immer guten Geschmack, denn Snoopy riecht auffällig lange und hingebungsvoll am Hinterteil von anderen Hunden ... aber ich schweife mal wieder vom Thema ab ...

Wie dem auch sei! Denn jetzt kommt "Antonio Banderas - das Parfum" oder besser: "Antonio Banderas - die Parfums"! Denn hier bei parfumo sind bereits 24 gelistet und ich weiß nicht, ob das schon alle sind.

Vielleicht sind die besten Zeiten als Schauspieler vorbei und bevor man noch ein paar schlechte Filme macht, macht man eben ein paar gute Düfte. Warum eigentlich nicht, könnte man meinen.
Es sei denn, der Parfümeur hat den Apfellikör selbst getrunken und ersatzweise Kirschsaft hineingeschüttet, denn das war mein erster Eindruck.

Etwas Likörhaltiges scheint enthalten, denn er ist schwer und süß, aber er riecht nach Kirsche und zwar anhaltend. Der Duft zeigt keinen echten Verlauf, Sillage und Haltbarkeit sind mittelmäßig und erst im Abgang zeigt sich zaghaft Zeder. Mehr aber auch nicht, denn dann ist alles vorbei.
"The Golden Secret" ist dann auch, wo die anderen Noten bleiben. Wahrscheinlich bleiben sie unter Verschluss, so wie es der Flakon andeuten möchte.

Und noch etwas: "The Golden Secret" erinnert mich sehr stark an "Mitico" von Lamborghini, man könnte fast schon von einem Zwilling sprechen. Und genau auf diesem Niveau befindet sich dieser Duft. Auch wenn "Mitico" vielleicht noch einer der besseren Düfte aus der Drogerie ist, bedeutet es nicht, dass er lohnenswert ist.

Antonio Banderas verbinde ich persönlich mit Filmen wie Desperados, Four Rooms oder Zorro, auch wenn ich letzteren nie gesehen habe. Mit einem Parfum habe ich ihn bisher nicht verbunden und nach "The Golden Secret" wird es auch nicht so sein.

"The Golden Secret" kaufte ich mir blind, da mich die Duftpyramide ansprach und sagte: "Probier mich!" Nun, folgsam wie ich bin, gehorchte ich.

Aber man sollte nicht immer auf Duftpyramiden hören, denn sie lügen und täuschen ...
... und eigentlich können sie gar nicht sprechen, meint mein Psychiater :))
3 Antworten
Oloroso vor 12 Jahren 11 1
2.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Zino tanzt Lambada - gute, alte Zeit!
"Chorando se foi" ... so beginnt Lambada, das Lied von Kaoma, das - in Verbindung mit dem gleichnamigen Tanz - im Jahre 1989 Europa eroberte.
Es bedeutet "Weinend ging er". Gut, ganz so heftig war meine Reaktion auf diesen Duft nicht, denn so schlecht ist er nicht. Aber ich bin mir auch noch unschlüssig, wie gut ich den Duft finde. Also weder Tränen der Trauer noch heißer Freudentanz am Strand.

Aber vielleicht erinnert sich auch noch jemand an die Parodie von Badesalz "Lambada auf neuem Rhythmusgerät" ... Okay, das hat jetzt nichts mehr mit dem Duft zu tun und ich schweife vom Thema ab.

Die Beschreibung von Harry Lehmann ist wie immer wortarm: "erogen, blumig, würzig" und ich gestehe jetzt und hier, dass mich besonders das erste Attribut motivierte, den Duft zu bestellen. Ja, es ist ein Reizwort für Männer, das - ähnlich wie Pavlovs Glocke den Speichelfluss von Hunden - Männerherzen und andere männliche Organe erwachen lässt. :))

Lambada ist ein echter Retroduft, denn er erinnert stark an die Duftkreationen der 80er-Jahre. Dies ist kein Negativkriterium, denn zu jeder Zeit gab es gute und weniger gute Düfte. So gesehen passt der Name perfekt!
Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber ich denke, dass der Duft auch aus dieser Zeit stammt. Heute würde man so einen Duft nicht mehr kreieren und auch nicht so nennen. Vielleicht sollte man mal eine Anfrage bei Lehmanns - das Geschäft wird von einer Erbengemeinschaft geführt - starten. Vielleicht ist es daher kein Retroduft, sondern ein Lehmann-Klassiker.

Nach längerer Überlegung und wiederholtem Schnuppern bin ich endlich darauf gekommen, woran mich Lambada die ganze Zeit erinnert - Zino von Davidoff.
Sie haben viele Gemeinsamkeiten. Die leichte zitrische Akkord zu Beginn und die ausgeprägte rosige, würzige und holzige Note ist bei beiden Düften deutlich wahrnehmbar. Wer Zino kennt, denkt wahrscheinlich zuerst an diese unverkennbare Kopfnote. Zinos Hüftschwung zum Auftakt kommt dem eines Elefanten gleich und hier ist Lambada etwas geschmeidiger.

Im weiteren Verlauf nimmt die Verwandtschaft zu und die beiden ähneln sich immer mehr und ich bin versucht, von einem Zwilling zu sprechen. Allerdings kann Zino mit einer längeren Haltbarkeit und Sillage aufwarten. Hier liegt Lambada nur im Mittelfeld, obwohl es ein EdP ist. Dies ist zumindest auf meiner Haut so. Beim Test auf Textilien zeigt auch Lambada eine gute Haltbarkeit.

So wie Zino ist auch Lambada definitiv kein Unisex-Duft, sondern eindeutig maskulin.

Plan: Die Jacke mit den Schulterpolstern aus dem Keller holen, Lambada auf das linke Polster, Zino auf das rechte Polster und dann in die Retro-Disko. Mal schauen, wie beweglich ich noch in den Hüften bin und wer mit mir in diesem Outfit überhaupt tanzen will :))
1 Antwort
Oloroso vor 12 Jahren 13 6
2.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Nur wo Orange draufsteht, ist auch Orange drin!
Die Duftbeschreibungen von Harry Lehmann sind so kurz und schmucklos wie aussagekräftig. Beim EdP Orange steht einfach nur "wie eine frische Orange" und wenn man daran riecht, denkt man: "Wie eine frische Orange!".
Da braucht es kein Gelaber aus der Werbeabteilung à la "Der Duft, eine Offenbarung, vermittelt ein Gefühl von Unendlichkeit und grenzenloser Natur..." (Yves Rocher).
Der Duft spricht für sich und man bekommt das, was draufsteht. Gut!

Schon als Kind liebte ich den Duft einer frisch geschälten Orange. Das EdP kommt dem natürlichen Geruch sehr nahe, ist aber ungleich intensiver. Man merkt nichts von Künstlichkeit, was ein gutes Zeichen für die Qualität des Inhalts ist.

Es gibt keinen Verlauf, da es kein komponierter Duft ist. Wer kein Orangenfetischist ist und keine Einfachheit mag, wird hier enttäuscht sein.

Die Haltbarkeit ist auf meiner Haut eher moderat. Dies mag generell daran liegen, dass das Aroma von Zitrusfrüchten sehr flüchtig ist, wenn es nicht durch weitere Komponenten künstlich verlängert wird oder selbst künstlich ist.

Es ist sehr universal, kann daher von Männern und Frauen und zu jeder Jahreszeit getragen werden. Es ist sicherlich kein Ausgehduft für die Oper, aber eine sehr angenehme Sache für den Alltag.

Gut gemachter Minimalismus! Schön!
6 Antworten
Oloroso vor 12 Jahren 10 6
2.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Eigentlich bedauerlich ...
Caracta hat in ihrer Antwort auf Cavaradossis Kommentar etwas geäußert, was ich besonders bei den Rocher-Düften sehr bedauerlich finde. Wir alle - so auch ich - unterliegen häufig dem Irrglauben, dass Billigdüfte auch billig riechen. Ich persönlich finde die Rocher-Düfte gut bis sehr gut, da sie ein wirklich sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis haben. Dies wurde aber schon von Cavaradossi genau erläutert.

Ich mache manchmal den Selbsttest und bewerte einen Duft mit meinem Wissen über Hersteller, Parfümeur, Preis etc. Wenn ich wissentlich an einem Billigduft rieche, bewerte ich ihn schlechter.
Dann rieche ich noch einmal und stelle mir dabei vor, der Duft sei hochpreisig und - siehe da - ich empfinde den Duft als deutlich besser.
Ich denke, vielen oder allen von uns geht es ähnlich, denn es ist normal und menschlich. Ich versuche es trotzdem mal objektiv ... :))

Der Duft ist einfach, aber gut und solide komponiert. Er strahlt eine holzige und süße Wärme aus, die alltagstauglich ist, aber dann natürlich eher für die kühleren Tage im Herbst und Winter geeignet ist. Den Frühling assoziiere ich eigentlich nicht damit. Ich brauche für den Frühling normalerweise eine wahrnehmbare grüne Note. Aber das ist meine Sicht der Dinge.

Der Einfachheit der Komposition ist es natürlich geschuldet, dass Hoggar keinen besonderen Verlauf hat, die anfängliche, für meine Nase nur leicht wahrnehmbare zitrische Note schwindet bald und Hoggar verweilt bis zum Abgang in diesem holzig-warmen Ton, der sehr angenehm, nicht billig und auch nicht aufdringlich ist.

Hoggars Äußeres leidet unter dieser hässlichen Verschlusskappe, die aus billigem Kunststoff und in überdimensionierter Größe den eigentlich gar nicht mal so schlechten Glasflakon regelrecht erdrückt. Ohne diese sieht er gleich viel besser aus.

Fazit: Objektive 80% :))
6 Antworten
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