PattyBee

Wie gerne wollte ich Lune Féline lieben!
Monatelang hab ich von ihr geträumt, bevor ich mir endlich eine Herstellerprobe gekauft hab. Die Noten schienen genau meins: Kardamom, harzig-holzige Noten und Vanille - traumhaft!
Auf dem Papierstreifen war ich noch begeistert - schön gewürziger Auftakt mit Kardamom und Zimt, welche auch relativ lange zu riechen sind. Ein warmer, harziger Hintergrund, der trotzdem luftig und frisch wirkt und eine wunderschöne, dezent süßliche Vanille.
Leider verträgt er sich gar nicht mit meiner Haut. Die Gewürznoten verfliegen sofort und was mir bleibt ähnelt angekokeltem, harzigem Nadelholz. Als würde ich an einer Stelle schnüffeln, die durch das Feuer schon ganz verkohlt und schwarz glänzend ist.
Was lernen wir daraus? Uuuunbedingt auf der Haut testen
Ich werde den Rest meiner Probe auf meine Klamotten sprühen und noch kurz meinem Traum von diesem Duft nachtrauern

Amber Tangerine startet wunderbar frisch mit Mandarine und der zitrischen Harzigkeit von Elemi. Hierzu nehme ich bald die warmen Amber- und Weihrauchnoten in der Basis wahr, was ihn warm und angenehm umhüllend macht, ohne erstickend oder zu schwer zu werden.
Die zitrische Frische des Elemiharzes bleibt auch recht lang erhalten, was dem Duft eine erstaunliche Leichtigkeit gibt.
Die Blüten in der Herznote nehme ich nicht einzeln wahr - sie fügen sich eher ins Gesamtbild ein und runden es ab.
Im Sommer allerdings verfliegt die Zitrik schneller und der Duft wirkt allgemein noch süßlicher. Über 25 Grad könnte es sein, dass er trotz allem etwas zu schwer wird.

Meine Dufterfahrung ist tatsächlich überraschend weit weg von einem süßen, blumigen Gourmand.
In der Kopfnote wirkt der Duft recht spritzig und scharf in der Nase - hat also durchaus einen Champagner-Effekt. Allerdings wirkt er auf mich kaum fruchtig und gar nicht süß, sondern eher frisch und herb.
Nachdem die Kopfnoten etwas verflogen sind, erinnert mich Tonkazure eins zu eins an den ersten Windstoß, der aus einer stark aufgeheizten Fichtensauna kommt. Holzig, leicht säuerlich und etwas harzig-trocken.
Im Drydown wird er dann weich und es kommt die Tonka mit einer zarten süße durch.
Interessante Dufterfahrung, absolut abseits von Marketing und Noten, welche angegeben sind.

Bei diesem Duft komme ich ins Schwärmen!
Gleich der erste Hauch zaubert mir ein Grinsen ins Gesicht. Lalla la Rose ist süß, fruchtig-rosig und gibt ein Gefühl der Geborgenheit - richtig schön zum reinkuscheln.
Die Süße des Duftes ist präsent, aber zu keiner Zeit überwältigend oder klebrig. Laut Marketing ist der Duft ja Turkish Delight nachempfunden - was für mich auch ein durchaus passendes Bild ist. Wenn ich Lalla la Rose rieche, sehe ich vor meinem inneren Auge rosa Zuckerwatte-Wölkchen, Turish Delights und Marshmallowberge aufgebaut auf einem Tisch mit Sträußen voll pinker Rosen.
Für mich eine Reise durch ein rosiges Schlaraffenland!

Für mich dominieren allgemein die weißen Blüten sehr stark.
Auch in der Kopfnote finde ich ihn hauptsächlich blütig, die Kokosmilch ist für mich eher konsistenzgebend-cremig, als stark herausriechbar. Hat etwas von einer tropischen, blumigen Sonnencreme.
Im Drydown wird der Duft ganz sanft holzig-vanillig. Ich empfinde ihn dann aber als recht hautnah und dezent.
Wer sich einen süßen Kokos-Vanille Duft erwartet, wird hier eher erstaunt sein (zumindest, wenn es nach meiner Nase geht), da er weder besonders kokos- noch vanillelastig ist und nur eine ganz leichte Blüten- bzw. im Drydown holzige Süße hat.
Wirklich ein schöner Duft, der zum immer wieder schnuppern einlädt. Aber der Name ist tendenziell irreführend