Peet

Encre Noire für den Mann ist ein soo toller Duft!
Er erinnert mich an einen dunklen, düsteren Wald in dem es gerade morgen wird. Aber Ecnre Noire Pour Elle hat bis auf den Namen nichts gemein mit dem männlichen Pendant.
Anfangs wird man von einer unglaublich seifigen Note erschlagen. Die weicht zwar recht zügig der Rose, aber verschwinden kommt für sie nicht in Frage. Das die Rose sich überhaupt noch zeigt hätte ich auch nicht gedacht bei dem Auftakt. Es ist eine sehr zarte, ein Röschen wenn man so will. Ich schließe mich meinen Vorrednern an, es ist ein eher heller Duft als ein dunkler.
Eine leicht holzige Note kommt zum Schluss noch zum Vorschein, das passt mit dem Röschen ganz gut. Ist mir aber zu lasch.
Die Probe hat mir ein Parfumo Mitglied beigelegt. Ich habe mich sehr gefreut als bekennender Liebhaber des Herrenduftes.
Bin ich enttäuscht?
Ja, was meine Erwartungen in Anbetracht des Männderduftes anbelangt.
Nein, da es kein schlechter Duft ist, hat durchaus irgendwo seine Reize.
ENPE ist ein gut gemachter Duft, mehr nicht. Er wird nie polarisieren wie es das wohl uns allen bekannte „Alien“ vermag oder eines der Montales.
Muss aber auch nicht jeder Duft und da es sich hier um einen Kandidat im bürgerlichen Preissegment handelt ist alles in Ordnung. Zum Ausgehen finde ich ihn etwas zu schwach, es ist eher so der „Daily“ Typ. Für interessierte merke ich an das der Duft zeit braucht eher er sich richtig entfaltet. Die Haltbarkeit geht in Ordnung, der Duft erreicht seinen Qlimax nach ca. 20 Minuten bei mir, wenn er so bleiben würde wären auch 70% drin gewesen.

Ich vergebe 60%.

Chocolate Greedy ist ein Duft der ewig auf meiner Merkliste vor sich hindümpelte. Ich fand ihn sehr interessant ohne ihn gerochen zu haben. Als ich ihn mal bei Lübner sah lies ich ihn mir auf einen Teststreifen sprühen, da beide Arme bereits voll waren.

Ja, das roch schon stark nach richtig schöner Schokolade.
Soweit so gut.

Als dann die Probe ins Haus kam zuckte ich schon beim Schnüffeln am Sprühkopf ein wenig zusammen. Da taten sich bei mir schon erste Zweifel auf.

Also dann, aufsprühen und gucken was kommt...
Ja, das lässt sich als heftig bezeichnen. Riecht wie zerflossene Alpenmilch-Schokolade. Aber schlimm ist, das die Note so gar nicht weg geht. Chocolate Greedy ist der erste Duft der so stark ist das ich ihn abwaschen musste, was ich bis dato nie nachvollziehen konnte wie manche Leute etwas so schlimm finden können.
Der Duft strahlt eine unglaubliche Präsenz aus. Während man bei fast allen Düften die man nur an der Hand trägt nach kurzer Zeit schon die Hand zur Nase führen muss, ist das bei Chocolate Greedy gar nicht nötig. Der „dampft“ schon von alleine so stark aus .
Schön wäre gewesen wenn die angegebene Bitterorange herauszuriechen wär. Ist sie aber für mich leider nicht, das hätte das ganze aufgelockert.
Fraglich auch, wann dieser Duft zu tragen ist. In einer Beziehung, wenn der Partner den Duft mag, ist das sicher ne „leckere“ Sache. Aber schwer vorstellbar, er ist einfach sehr heftig.
Die Haltbarkeit ist sehr gut, da gibt es nichts!
Chocolate Greedy ist ein hochwertiger Duft, keine Frage. Alles wirkt gut gemacht und auch so gewollt. Der Drydown verläuft harmonisch und linear. Es sind keine Überraschungen oder besondere Wendungen zu erwarten.
Schlussendlich bleibt die Frage nach der Bewertung. Das Thema wurde eindeutig erreicht. Ich für meinen Teil hätte es lieber „kakaoartiger“ gehabt. Immerhin kommt er sehr butterig rüber, vielleichts des Karamels wegen? Dennoch, sehr schokoladig. Chocolate Greedy bitte nicht blind kaufen, es sollte vorher unbedingt getestet werden.
50%, da Thema immerhin sehr gut erreicht wurde, aber halt nicht mein Fall!

Was ist das denn?

Das war mein erster Gedanke als ich „Red Aoud“ von Montale auftrug.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Inala für die Probe.

Aber fangen wir mal vorne an.

Seit geraumer Zeit teste ich einen Montale nach dem anderen.
Anfangs konnte ich denen ja irgendwie so gar nichts abgewinnen

Das änderte sich nach und nach aber. Und wie es sich änderte!

Diese „medizinische“ Oud Note spaltet tatsächlich die Leute in 2 Lager.
Wer die Heftigkeit von Black Aoud und Aoud Queen Roses kennt, wird hier mit einer milderen Note überrascht.
Zwar ist die hier auch am Anfang äußerst präsent, aber bei weitem nicht so ausgeprägt und sie geht auch recht schnell zurück.

Was aber das Interessanteste ist, kommt auch gleich am Anfang:
Eine Gourmand-Note!
Und zwar eine gute, schokoladige! Keinesfalls eine so intensive wie bei Chocolate Greedy, die bei mir irgendwann wirklich Unwohlsein auslößte.
Zufälligerweise war ich grade dabei Toblerone (die dunkle) zu essen und schaute reflexartig zur Verpackung auf dem Tisch vor mir und dann roch ich an meinen Fingern ob ich mich nicht eingesaut hätte.
Nein.
Habe ich nicht.
Das ist der Duft!

Diese lässt sich ja nun anhand der angegeben Noten nicht wirklich erahnen.
Ich habe diese Probe eigentlich aus 2 Gründen bekommen wollen:

1. Montale
2. Aoud!

Ich habe mir die beiden Kommentare hier vorher nicht durchgelesen, deswegen ja auch die Überraschung dieser Note.

Nun kommen wir zur Folgenden Situation:

Jemand der sich den Duft aufgrund der angegebenen Noten kauft wird diese Note nicht erwarten und womöglich auch nicht wollen.
Der hat Glück, bei mir zumindest verschwindet diese Note sehr schnell zu, naja sagen wir mal 99%.

Jemand der sich gleich in die Note verliebt, muss auf die Trennung gefasst machen - die vermeintlich neue Liebe gibt einem schneller einen Korb als man glaubt!

Aber was bleibt übrig von Red Aoud?
Das lässt sich am besten beschreiben indem man ihn mit den anderen Montales vergleicht.
Die typische Montale-Aoud Note bleibt dezent da.
Ich würde hier auch sagen das Red Aoud massentauglicher ist als Black Aoud, Moon Aoud oder Aoud Queen Roses.

Eine gewisse Süße bleibt vorhanden. Eine angenehme. Keine die einen erschlägt, sie ist auch im Sommer für Softies geeignet.

Oud, Safran und Vetiver lassen sich hier am Besten herausriechen.

Grade der Vetiver ist zu gut im Drydown zu erahnen, wenn auch einer der mir so eher kaum begegnet ist.

Kommen wir mal zur Haltbarkeit.
Die ist ja bei den Montale Düften immer gut bis sehr gut (kenne aber noch nicht alle)

Auch Red Aoud hält hier gut bis sehr gut.
Und das ist es was mich an diesem Duft so sehr begeistert. Er hält lange, aber bleibt danach, für einen Montale wohlbemerkt, dezent.

Diesen Duft stelle ich mir als passend vor wenn man einen Abend überwiegend zu Zweit verbringt und den anderen nicht unbedingt erschlagen will, was mit Black Aoud ginge bei mutiger Dosierung.

Red Aoud ist eindeutig ein Unisex-Duft, dafür sorgt wie ich finde der Pfeffer.
Der Duft hat nämlich eine minininimale schärfe.

Wenn ihr meine Wunschliste durchgeht werdet ihr aktuell nur Montales entdecken.
Red Aoud kam heute sofort dazu und teilt sich den Platz des nächsten Kaufes mit Greyland und Moon Aoud!


Ich vergebe 90%.