22.01.2015 - 05:56 Uhr
ParfumAholic
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Rot – eine Farbe mit Ausrufezeichen! / Red Aoud – ein Duft ohne Ausrufezeichen?
Rot ist definitiv eine der plakativsten Farben, die es gibt. Rot assoziiert Wärme, Leidenschaft, pure Lebensfreude, Sünde, Farbe des Blutes, Warnung, Wut (Zornesröte) und noch vieles mehr.
Wer rote Kleidung trägt, wird beachtet und kann sich nicht dahinter verstecken. Rot will selbstbewusst getragen werden und bietet keinen Schutz, macht nicht unsichtbar, sondern schreit förmlich nach Aufmerksamkeit (insofern ist es nicht verwunderlich, dass viele Red-Carpet Kleider in dieser Signalfarbe daherkommen). Der gute Valentino hat die Farbe sogar zu einer Art Aushängeschild für seine Kreationen erkoren („Valentino-Rot“).
Was erwarte ich also von einem Duft, der den Namen „Red Aoud“ trägt? Kurzum: Einen Kracher-Duft mit viel Wärme und selbstbewusstem Auftritt. Nicht mehr und nicht weniger.
Da Montale Düfte ja gerne mal lauter daherkommen (nicht negativ gemeint), sollte sich das aus meinen bisherigen Erfahrungen mit der Marke ja eigentlich bewerkstelligen lassen.
Mit dem Einstieg habe ich allerdings gleich (und bei jedem Test immer wieder) echte Probleme. Der Pfeffer ist noch OK, wirkt sogar extrem spritzig und belebend, aber das Oud ist eher sonderbar. Manchmal hat es eine Haarspray-Note, dann wieder einen medizinisch anmutenden Touch. Ich werde nicht wirklich schlau daraus und vertraue auf den weiteren Duftverlauf.
Doch der lässt, zumindest bei mir, gut und gerne mehr als eine Stunde auf sich warten.
Ganz allmählich nehme ich dann jedoch herrlichen Safran wahr, warm und weich durchzieht er nun das Oud und bringt den Duft erstmals in eine „Rot-Richtung“, die ich mit hellrot bezeichnen würde. Den Kümmel kann ich nicht wirklich ausmachen, wahrscheinlich ist er in dem Oud irgendwie untergegangen.
Doch der Star dieses Dufts sollte erst noch kommen: Für mich ganz klar die Basis, die mit absolut pudriger Iris (göttlich!) in Verbindung mit balsamischem Vetiver aufwartet. Verfeinert und abgerundet wird dieses Gemisch immer noch und immer wieder mit feinen Safran-Fäden. Hört sich jetzt etwas wie ein Kochrezept an, ist aber wirklich (m)ein Duft – Eindruck ;-)
In diesem Stadium hat sich das anfänglich mehr als dominante Oud komplett verflüchtigt. Die Basis bleibt nun über Stunden wie sie ist: äußerst präsent, warm, weich und kuschelig.
Doch wie rot ist „Red Aoud“ denn nun? Rot ja, aber eher gemäßigt rot. Sozusagen das Rot für jeden Tag, aber nicht das außergewöhnliche und aufsehenerregende Rot, das der Name verheißt. Beim Tragen des Dufts fühle ich mich wohl und gut aufgehoben, allerdings fehlt mir dieser Extra-Kick, der diesen Duft so besonders macht. Und die Assoziation mit Leidenschaft oder gar Sünde mag sich auch nicht wirklich einstellen.
Aus meiner Sicht verspricht der Name weitaus mehr, als der Duft zu halten vermag. Das ist zwar schade, aber dennoch ist „Red Aoud“ beileibe kein schlechter Duft, sondern ein solider Orientale mit eingebautem Wohlfühl-Faktor, der auf jeden Fall einen Test wert ist.
Und um die Eingangsfrage zu beantworten: „Red Aoud“ ist für mich ein Duft ohne Ausrufezeichen.
Punkt.
Wer rote Kleidung trägt, wird beachtet und kann sich nicht dahinter verstecken. Rot will selbstbewusst getragen werden und bietet keinen Schutz, macht nicht unsichtbar, sondern schreit förmlich nach Aufmerksamkeit (insofern ist es nicht verwunderlich, dass viele Red-Carpet Kleider in dieser Signalfarbe daherkommen). Der gute Valentino hat die Farbe sogar zu einer Art Aushängeschild für seine Kreationen erkoren („Valentino-Rot“).
Was erwarte ich also von einem Duft, der den Namen „Red Aoud“ trägt? Kurzum: Einen Kracher-Duft mit viel Wärme und selbstbewusstem Auftritt. Nicht mehr und nicht weniger.
Da Montale Düfte ja gerne mal lauter daherkommen (nicht negativ gemeint), sollte sich das aus meinen bisherigen Erfahrungen mit der Marke ja eigentlich bewerkstelligen lassen.
Mit dem Einstieg habe ich allerdings gleich (und bei jedem Test immer wieder) echte Probleme. Der Pfeffer ist noch OK, wirkt sogar extrem spritzig und belebend, aber das Oud ist eher sonderbar. Manchmal hat es eine Haarspray-Note, dann wieder einen medizinisch anmutenden Touch. Ich werde nicht wirklich schlau daraus und vertraue auf den weiteren Duftverlauf.
Doch der lässt, zumindest bei mir, gut und gerne mehr als eine Stunde auf sich warten.
Ganz allmählich nehme ich dann jedoch herrlichen Safran wahr, warm und weich durchzieht er nun das Oud und bringt den Duft erstmals in eine „Rot-Richtung“, die ich mit hellrot bezeichnen würde. Den Kümmel kann ich nicht wirklich ausmachen, wahrscheinlich ist er in dem Oud irgendwie untergegangen.
Doch der Star dieses Dufts sollte erst noch kommen: Für mich ganz klar die Basis, die mit absolut pudriger Iris (göttlich!) in Verbindung mit balsamischem Vetiver aufwartet. Verfeinert und abgerundet wird dieses Gemisch immer noch und immer wieder mit feinen Safran-Fäden. Hört sich jetzt etwas wie ein Kochrezept an, ist aber wirklich (m)ein Duft – Eindruck ;-)
In diesem Stadium hat sich das anfänglich mehr als dominante Oud komplett verflüchtigt. Die Basis bleibt nun über Stunden wie sie ist: äußerst präsent, warm, weich und kuschelig.
Doch wie rot ist „Red Aoud“ denn nun? Rot ja, aber eher gemäßigt rot. Sozusagen das Rot für jeden Tag, aber nicht das außergewöhnliche und aufsehenerregende Rot, das der Name verheißt. Beim Tragen des Dufts fühle ich mich wohl und gut aufgehoben, allerdings fehlt mir dieser Extra-Kick, der diesen Duft so besonders macht. Und die Assoziation mit Leidenschaft oder gar Sünde mag sich auch nicht wirklich einstellen.
Aus meiner Sicht verspricht der Name weitaus mehr, als der Duft zu halten vermag. Das ist zwar schade, aber dennoch ist „Red Aoud“ beileibe kein schlechter Duft, sondern ein solider Orientale mit eingebautem Wohlfühl-Faktor, der auf jeden Fall einen Test wert ist.
Und um die Eingangsfrage zu beantworten: „Red Aoud“ ist für mich ein Duft ohne Ausrufezeichen.
Punkt.
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