19.12.2020 - 09:48 Uhr

Seerose
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Seerose
Top Rezension
Iris und Zitrone
Als "Intense so Iris" bei mir eintraf und ich ihn nach ein paar Stunden vorsichtig ein wenig aufsprühte dachte ich: Ist das jetzt der Duft den ich wollte?
Denn ich habe "Intense so Iris" schon einige Zeit auf der Wunschliste. Allerdings konnte ich ihn, als ich kaufen wollte nicht in Deutschland finden.
Ich wohne in einer Gegend in der es keine Parfümerien gibt, nur die üblichen Kosmetikdiscounter. Dieses Jahr kam ich nirgendwo hin, wo ich hätte kaufen oder wenigstens testen können.
Jetzt habe ich ihn! Und bei dem Preis auch noch blind gekauft.
Ich kenne mich jedoch. Wenn ich etwas bekomme, das ich mir sehr gewünscht habe, fremdele ich zunächst. Bin vielleicht unsicher und ein bisschen enttäuscht.
Daher teste ich "Intense so Iris" seit einigen Tagen. Dabei habe ich noch einmal rekapituliert, welchen Irisduft ich denn wollte.
Denn ich habe einige Irisdüfte und möchte nicht mehr einen in der Art wie ich sie schon habe: Den hell-blumigen "Iris de Champs" von Houbigant, den erdigen und nussig-aparten "Bois Farine" von L'Artisan, und den wunderschönen exquisiten geschmeidigen festlichen Irisduft mit einer - für mich - Ebenholznote von Roméa de Améor "Les Impératrices du Japonaises". Letzterer ist einer meiner Signaturdüfte.
Ich wollte einen mehr ruralen, erdigen Irisduft in der Richtung etwa von Lebreton's "Incarnata. "Incarnata" hat die von mir gewünschte erdige Note. Leider sind in ihm auch noch andere mir nicht so angenehme Geruchsnoten. Zudem nahm in "Incarnata" die Irisnote mehr wie eine ungewaschene noch mit frischer Erde behaftete Wurzel wahr, will sagen, dass ich sie überzogen dosiert empfinde.
Bei der Suche nach zu einem alternativen Duft zu meinen Irisdüften landete ich immer wieder bei "Intense so Iris" EdP. (Es wird hier und da als Extrait deklariert, aber es ist ein EdP und auf dem Flakon und der Verpackung steht nirgendwo "Extrait") .
Also zuerst: Ja, "Intense so Iris" ist der Duft, den ich mir wünschte. Und doch ist "Intense so Iris" etwas anders als ich mir vorstellte. Zu sehr hatte ich unbewußt etwas mehr in Richtung von "Iris des Champs", also lieblicher, geschmeidiger erwartet.
Nun zum Verlauf mich immer mehr in den Bann ziehenden "Intense so Iris" von Montale. Ich vergesse stets das es ein Montale-Duft ist, zu untypisch für Montale empfinde ich ihn.
Als erstes kommt mir eine heftige Eruption einer unsüßen und recht sauer-herben Zitronennote entgegen, halb frischgepresster Saft, halb frisch abgeriebene Zesten.
Das erste Mal war ich erschrocken, weil ich dachte, dass es nun in Richtung Cologne geht, die ich nicht mag. Aber es ist eine helle unsüße Zitronennote die binnen einer Sekunde schon die Iris mit hoch reißt.
Eine wunderschöne deutliche leicht spröde erdige und pudrig staubtrockene Irisnote. Ich rieche weder Möhren noch etwelche andere Wurzelgemüse.
Nach wenigen Minuten, auf dem Dekolletee kann es bis zu 20 Minuten dauern, nimmt sich die frische Zitronennote sehr zurück. Offenbar durch den gelisteten Moschus, den ich überhaupt nicht wahrnehme, verwandelt sich die herbe-frische Zitronennote in eine ganz leise zarte Zitronenblütennote. Wenngleich auch immer als leise Grundierung die Zitronennote mitduftet und "Intense so Iris" dadurch hell, frisch und luftig hält. Somit ist die erdige Iris niemals dumpf oder muffig-stickig. Wenig später entwickelt sich eine zurückhaltende cremige Sandelnote.
Sie verleiht "Intense so Iris" eine raffinierte Geschmeidigkeit ohne den Charakter der ruralen Iris ins Belangslose zu modulieren.
Sonst passiert im Hauptverlauf nichts weiter.
Die ersten Sekunden scheint "Intense so Iris" eine starke Sillage zu haben. Jedoch hat "Intense so Iris" eine mittelstarke Sillage. Mit der maßvollen Sillage hat der Duft ebenfalls eine mittlere Haltbarkeit.
Allerdings wird "Intense so Iris" danach noch lange körpernah von mir wahrgenommen, dabei ist dann der cremige Sandel deutlicher.
Ich kann sagen: "Ja, das ist genau der Irisduft, den ich wollte. Und die Eingebung der Parfümeurin oder des Parfümeurs mit der für mich unerwartet frischen Zitronennote ist meiner meiner Meinung nach der Clou.
Lippenstiftnote in Irisdüften? Ich kann damit nichts anfangen und nehme so eine Note auch in "Intense so Iris" sowie auch bisher in keinem anderen Duft, der diese Note haben soll wahr.
Warum andere User*innen bei Iris eine Lippenstiftnote erwarten und auch oft wahrnehmen ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich kann mich zu keiner Zeit an solche Lippenstifte erinnern, da müsste ich mindestens zwischen 90 und 100 Jahren alt sein.
Jedoch will ich nicht bestreiten, dass andere genau das wahrnehmen, weil sie diese Note mit dem Geruch alter Lippenstifte verbinden.
Wie ich sehe, besitzen auch nicht wenige Männer "Intense so Iris". Ich stimme der Einordnung wegen schon wegen des Fehlens jeglicher Süße sowie der einer üppigen Blüten völlig zu.
Meine Suche nach Irisdüften ist somit für längere Zeit beendet.
Denn ich habe "Intense so Iris" schon einige Zeit auf der Wunschliste. Allerdings konnte ich ihn, als ich kaufen wollte nicht in Deutschland finden.
Ich wohne in einer Gegend in der es keine Parfümerien gibt, nur die üblichen Kosmetikdiscounter. Dieses Jahr kam ich nirgendwo hin, wo ich hätte kaufen oder wenigstens testen können.
Jetzt habe ich ihn! Und bei dem Preis auch noch blind gekauft.
Ich kenne mich jedoch. Wenn ich etwas bekomme, das ich mir sehr gewünscht habe, fremdele ich zunächst. Bin vielleicht unsicher und ein bisschen enttäuscht.
Daher teste ich "Intense so Iris" seit einigen Tagen. Dabei habe ich noch einmal rekapituliert, welchen Irisduft ich denn wollte.
Denn ich habe einige Irisdüfte und möchte nicht mehr einen in der Art wie ich sie schon habe: Den hell-blumigen "Iris de Champs" von Houbigant, den erdigen und nussig-aparten "Bois Farine" von L'Artisan, und den wunderschönen exquisiten geschmeidigen festlichen Irisduft mit einer - für mich - Ebenholznote von Roméa de Améor "Les Impératrices du Japonaises". Letzterer ist einer meiner Signaturdüfte.
Ich wollte einen mehr ruralen, erdigen Irisduft in der Richtung etwa von Lebreton's "Incarnata. "Incarnata" hat die von mir gewünschte erdige Note. Leider sind in ihm auch noch andere mir nicht so angenehme Geruchsnoten. Zudem nahm in "Incarnata" die Irisnote mehr wie eine ungewaschene noch mit frischer Erde behaftete Wurzel wahr, will sagen, dass ich sie überzogen dosiert empfinde.
Bei der Suche nach zu einem alternativen Duft zu meinen Irisdüften landete ich immer wieder bei "Intense so Iris" EdP. (Es wird hier und da als Extrait deklariert, aber es ist ein EdP und auf dem Flakon und der Verpackung steht nirgendwo "Extrait") .
Also zuerst: Ja, "Intense so Iris" ist der Duft, den ich mir wünschte. Und doch ist "Intense so Iris" etwas anders als ich mir vorstellte. Zu sehr hatte ich unbewußt etwas mehr in Richtung von "Iris des Champs", also lieblicher, geschmeidiger erwartet.
Nun zum Verlauf mich immer mehr in den Bann ziehenden "Intense so Iris" von Montale. Ich vergesse stets das es ein Montale-Duft ist, zu untypisch für Montale empfinde ich ihn.
Als erstes kommt mir eine heftige Eruption einer unsüßen und recht sauer-herben Zitronennote entgegen, halb frischgepresster Saft, halb frisch abgeriebene Zesten.
Das erste Mal war ich erschrocken, weil ich dachte, dass es nun in Richtung Cologne geht, die ich nicht mag. Aber es ist eine helle unsüße Zitronennote die binnen einer Sekunde schon die Iris mit hoch reißt.
Eine wunderschöne deutliche leicht spröde erdige und pudrig staubtrockene Irisnote. Ich rieche weder Möhren noch etwelche andere Wurzelgemüse.
Nach wenigen Minuten, auf dem Dekolletee kann es bis zu 20 Minuten dauern, nimmt sich die frische Zitronennote sehr zurück. Offenbar durch den gelisteten Moschus, den ich überhaupt nicht wahrnehme, verwandelt sich die herbe-frische Zitronennote in eine ganz leise zarte Zitronenblütennote. Wenngleich auch immer als leise Grundierung die Zitronennote mitduftet und "Intense so Iris" dadurch hell, frisch und luftig hält. Somit ist die erdige Iris niemals dumpf oder muffig-stickig. Wenig später entwickelt sich eine zurückhaltende cremige Sandelnote.
Sie verleiht "Intense so Iris" eine raffinierte Geschmeidigkeit ohne den Charakter der ruralen Iris ins Belangslose zu modulieren.
Sonst passiert im Hauptverlauf nichts weiter.
Die ersten Sekunden scheint "Intense so Iris" eine starke Sillage zu haben. Jedoch hat "Intense so Iris" eine mittelstarke Sillage. Mit der maßvollen Sillage hat der Duft ebenfalls eine mittlere Haltbarkeit.
Allerdings wird "Intense so Iris" danach noch lange körpernah von mir wahrgenommen, dabei ist dann der cremige Sandel deutlicher.
Ich kann sagen: "Ja, das ist genau der Irisduft, den ich wollte. Und die Eingebung der Parfümeurin oder des Parfümeurs mit der für mich unerwartet frischen Zitronennote ist meiner meiner Meinung nach der Clou.
Lippenstiftnote in Irisdüften? Ich kann damit nichts anfangen und nehme so eine Note auch in "Intense so Iris" sowie auch bisher in keinem anderen Duft, der diese Note haben soll wahr.
Warum andere User*innen bei Iris eine Lippenstiftnote erwarten und auch oft wahrnehmen ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich kann mich zu keiner Zeit an solche Lippenstifte erinnern, da müsste ich mindestens zwischen 90 und 100 Jahren alt sein.
Jedoch will ich nicht bestreiten, dass andere genau das wahrnehmen, weil sie diese Note mit dem Geruch alter Lippenstifte verbinden.
Wie ich sehe, besitzen auch nicht wenige Männer "Intense so Iris". Ich stimme der Einordnung wegen schon wegen des Fehlens jeglicher Süße sowie der einer üppigen Blüten völlig zu.
Meine Suche nach Irisdüften ist somit für längere Zeit beendet.
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