PennyPearl

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PennyPearl vor 11 Jahren 6 2
5
Duft
In der Süßigkeitenfabrik
Rosa Tore öffnen sich, Fetzen einer Spieldosenmelodie wehen einem entgegen, Willie Wonkas Ooompa Loompas tanzen mit Zuckerstangen in der Hand ihre Begrüßungsperformance und marschieren über kleine Brücke, die sich über Flüsse voll Vanillemilch und Fruchtsirup spannen :-)

Ich war im letzten Jahr auf der Suche nach einem süßen, warmen Duft, um mich auf die Vorweihnachtszeit einzustimmen und bestellte mir, aufgrund der leckeren, bildhaften Kommentaren hier, Pink Sugar blind.
Testen kann man ihn ja schon länger nirgendwo mehr.
Ich erwartete keinen raffinierten Duft, sondern einfach was für den winterlichen Alltag und für gemütliche Abende Zuhause.
Beim ersten Sprühstoß und während der ganzen Kopfnote war ich etwas geschockt und verwirrt, ich roch eine stechende Orangennote, Lakritz und das Grün vom Feigenblatt, Duftnoten, auf die ich bei einem süßen Kuschelduft gut verzichten kann, und dann explodierte auch noch alles gleichzeitig aus der Flasche.
Natürlich sind auch all diese Duftnoten in der Pyramide aufgeführt, aber die meisten meinen, diese Noten zu Beginn würde man kaum wahrnehmen und darauf hatte ich auch bei mir gehofft.
Kurzzeitig verirrte sich dann der künstliche Geruch von Barbierhaaren und der von den duftenden "my-little-pony"- Pferdchen meiner Kindheit in meiner Nase.
Dann, endlich, ließ die komische, deplatzierte Lakritznote endlich nach und ich roch nur noch Himbeer-Zuckerwatte.
Ich finde, der Name Pink Sugar passt sehr gut, denn an mir rieche ich zunächst keine warme Süße von heißen Keksen aus dem Ofen, Kuchenteig, warmen Karamell oder gebrannten Mandeln, sondern girlie-mäßige Bonbonsüße.
Wenn sich die Zuckerwattenote richtig entfaltet, wird es wirklich angenehm und lecker, die dezenter werdende Himbeernote stört dann auch überhaupt nicht mehr.
Auf die Basis musste ich lange warten, dann wurde es nämlich endlich warm "vanillig-karamellig".
Auch am nächsten Morgen roch ich noch die Vanille an mir, allerdings roch sie im abgestandenen Zustand dann sehr künstlich, wie dieses Vanille-Deospray von Impulse.
Zum ersten Mal trug ich das Parfum auf der Arbeit, bloß einen Spritzer, und hatte trotzdem das Gefühl, eine ganze Duftwolke inter mir herzuziehen.
Als das erste Kind, ein Junge, den Raum betrat, waren seine ersten Worte: "Hmmm, Frau
, was riecht denn hier so gut?"
Und er wich mir den ganzen Tag nicht mehr von der Seite, auch alle anderen Kinder waren an diesem Tag lammfromm und anschmiegsam, dafür also sehr gut einsetzbar ;-)
Allerdings denke ich nicht, dass ich es mir, wenn die Flasche (irgendwann) leer ist, unbedingt nachkaufen müsste. Aber es ist nett, es zu kennen.

Edit: Mittlerweile nervt mich die stechend synthetische Lakritznote.
Mag ich nun doch nicht mehr tragen.
2 Antworten
PennyPearl vor 11 Jahren 10 3
2
Duft
Doppelt hält besser oder zwei sind zwei zuviel
O je, das ist für mich eines dieser Parfums, bei denen man nicht mehr nachvollziehen kann, warum man es sich gekauft oder, wie in meinem Fall, zum Geburtstag gwünscht hat.
Der Werbespot mit einer ach-so-natürlichen, albern herum hampelnden Sienna hätte eigentlich Abschreckung genug sein müssen. ;-)

Es fing an mit einer Duftprobe in einer Zeitschrift, als der Duft gerade in die Läden kam, hmmm, das riecht doch fruchtig-süß-sommerlich, passt schon, ab auf die Geburtstagswunschliste.
Ich muss gestehen, ich machte mir damals wohl einfach noch nicht genug Gedanken über Parfums und war in meinen Duftvorlieben noch nicht wirklich gefestigt.
Also kurz vorm Geburtstag mit meiner Mama ab in die Parfümerie, nochmal kurz Proberiechen, die Verkäuferin kommentierte seeehr kompetent und frohlockend lächelnd: "Ja, das ist doch ein schönes Parfum für junge Damen und toll für den Sommer!"
Na, wenn das nicht überzeugend war...
Meine Mama bezahlte die 50-ml-Flasche (30 ml wären ja absolut zu wenig gewesen) und ließ es hübsch einpacken.
An meinem Geburtstag ließ ich meine Oma auch mal an dem Parfum schnuppern, und die urteilte: "Joa, riecht nett, aber doch ein bisschen altbacken und nicht ausgefallen."
Das sagt ja wohl alles :-D
Zu allem Überfluss bekam ich von jemand anderem noch Boss Orange in der 30-ml-Version zum Geburtstag geschenkt und scheinbar ahnte ich da bereits unterbwusst, dass dieser Duft und ich keine intensive,lange Liebesbeziehung führen würden, sondern bloß eine flüchtige, lieblose Affäre.
Einige Monate später verkaufte ich also die ungeöffnete 30-ml-Flasche, weil ich mich bereits sattgerochen hatte, und die 50-ml-Flasche habe ich nie bis zur Hälfte aufgebraucht.
Zum Duft:
das meiste wurde schon sehr treffend in vorherigen Kommentaren ausgedrückt, eigentlich riecht es nur nach Orange und dezenter, biederer Vanille, es erinnert mich an Solero-Eis.
Überhaupt nicht raffiniert, sehr eintönig ohne große Duftentwicklung, unweiblich, im Laufe der Zeit nervig fruchtig.
Anfangs gefiel mir die Orangenblüten-Note noch gut, (es muss doch irgendeinen Grund gegeben haben, weshalb ich es haben wollte...?), weil die Fruchtnote nicht Obstsalat-quietschig-süß riecht wie z.B. bei den Escada-Sommer-Parfums, sondern weicher und milder, aber letztlich ist es ein Duft ohne Wiedererkennungswert, auf den ich sehr gut verzichten kann.
3 Antworten
PennyPearl vor 11 Jahren 8 1
4
Duft
Eine burschikose Madame
Beim Parfumstöbern im Internet stieß ich auf Parfumo, angestachelt von den wunderschönen und sehr hilfreichen Kommentaren, beschloss ich schließlich, auch meinen "Senf dazuzugeben" ;-)
Diesem Duft stand ich zunächst zwiespältig gegenüber, nun bin ich mir sicher, dass er leider nichts für mich ist.
Noch eine kleine Anmerkung am Rande: ich will keinesfalls behaupten, dass die, die dieses Parfum mögen, burschikos sein müssen, ich fühle mich einfach burschikos, wenn ich Ma Dame an mir rieche.
Als Ma Dame in die Läden kam, testete ich ihn sofort in der Parfümerie, da ich Classique sehr gelungen fand, wollte ich wissen, wie mir Ma Dame gefällt.
Kaum war er auf der Haut, verzogen meine Shoppingbegleitung und ich das Gesicht, die Kopfnote roch nur kratzig und scharf, der erste Reflexgedanke war: Bitte abwaschen!, und ich befasste mich nicht länger mit dem Duft- eine zugegebenermaßen sehr oberflächliche Dufterfahrung.
Vor Kurzem erhielt ich eine Probe von Ma Dame und gab ihr nach all der Zeit noch eine Chance.
Zu Beginn schüttelte es mich wieder wie bei unserer ersten unangenehmen Begegnung, doch ich zwang mich, diesmal genauer "hinzuriechen":
das fruchtig-süße rieche ich an mir nicht, süß ist da eigentlich erstmal gar nichts, nur säuerliche, scharfe Zitrusnoten, die mir gar nicht gefallen, unterstützt vom würzigen Sternanis und ein wenig Lakritz, was mir fast noch weniger zusagt als die Chili-Zitrone.
So bleibt der Duft auch recht lange, der Duft scheint die ganze Zeit über zu knistern und zu kribbeln wie Brausepulver auf der Zunge.
Schließlich rieche ich Rose, immer noch mit der Säure, der schrillen Grenadine und dem "Anis-Lakritz", bis sich diese Noten endlich verflüchtigen und es rosig-holzig wird, eine Basis, die mir ganz gut gefällt, eine starke, tiefe Holznote mit pudriger, moderner Rose, die mich nicht an altmodische Blumenseife erinnert.
Ich musste mich immer selbst daran erinnern: "Obwohl du die Basis als sehr wohlriechend empfindest, denk dran, wie wenig dir der Duft davor gefällt."
Mich persönlich erinnert der Duft an ein selbstbewusstes, widersprüchliches, etwas provozierendes Mädchen mit Zungenpiercing, Hello-Kitty-Tätowierung, das in einem angesagt-abgewrackten Club in dreckigen Ballerinas und einem Wodka-O in der Hand entspannt unsexy und wild herumtanzt, zwischendurch einen Lolli im Mund, der die Backe von innen ausbeult. Die androgyne Agyness fand ich als Gesicht für dieses Parfum deshalb ziemlich passend.
Für die, die diese Duftrichtung mögen, sicher ein frecher, interessanter Duft, an mir empfinde ich ihn fremd, nicht harmonisch, eben ein sehr anstrengender Duft für meine Nase.
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