Pluto
Plutos Blog
vor 9 Jahren - 20.09.2015
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Erlebnisse eines Urlaubstags

Das Wetter auf Juist ließ zu wünschen übrig. Hellgrau bis dunkelgrau, windig bis stürmisch, Nieselregen bis Starkregen.Okay, viel lesen, wasserfest anziehen und am Strand laufen, gut essen gehen – alles im grünen Bereich. Nach vier Tagen machte sich aber in mir eine leichte Unruhe breit. „Sollen wir morgen nach Norderney fahren?“ Mein Mann stutzte. “Nee, das Beste dort ist der Ausblick nach Juist, was willst du denn da?“ „Da gibt es doch die Drogerie M....r, die es bei uns und auf Juist nicht gibt und die haben viel mehr Auswahl.“ Stutzen, dann die Erkenntnis: „Du sprichst von der Auswahl an Parfüms?“ Herr Pluto war überredet und am nächsten Morgen standen wir im Hafen an der Wappen von Juist. Leider hatten viele diese Idee und so bekamen wir nur noch einen ungeschützten Sitzplatz, an dem es wie Hechtsuppe zog und der Regen ungehindert durchkam.Der Kapitän teilte dann mit, dass die Überfahrt nun doch länger dauern würde und so wurden es noch mal 40 Minuten mehr. Alles nicht so schlimm, wenn uns das Wasser nach einer Weile nicht in den Nacken gelaufen wäre.Die regenfesten Hosen hatten wir zwar an und sie hielten gut durch, die Jacken leider nicht und die Handschuhe hatten wir vergessen. Nach einer Stunde spürte ich meine Hände nicht mehr und mein Lächeln war allmählich etwas eingefroren (schließlich hatte ich ja diese grandiose Idee und ließ mir nix anmerken).Endlich waren wir da, gute 2 Stunden Aufenthalt – nicht viel. Herr Pluto steuerte zielstrebig den großen Italiener an, erst einmal auftauen und etwas Warmes trinken.Mittlerweile war es 12:30 Uhr, mit vollem Bauch läuft es sich besser, Pizza und Spaghetti Aglio Olio wurden bestellt. Meine Spaghetti waren schlicht bescheiden, keine Spur von Pepperoni, dafür jede Menge Porree!? Außerdem waren sie in der Mikrowelle erwärmt, ohne Abdeckung, also hart obendrein – das hat nichts mit al dente zu tun. GsD ließ Herr Pluto ein Achtel seiner Pizza übrig... Danach schlenderten wir Richtung M.....r. Auf dem Weg dorthin fiel mir eine Fleecejacke in die Finger, kupferrot mit hellem Plüsch, sehr warm und wohlig und in einer Farbe, die mir gut steht. Kurzentschlossen wurde sie gekauft und sofort angezogen, ein passender Loop lag auch noch an der Kasse. Nun weiter zur Drogerie. Herr Pluto nieste und schnufte, die Serviette vom Italiener hielt nicht mehr lange vor. „Bringst du noch Tempos mit, ich warte draußen.“ Wenn ich eins hasse, dann sind es Leute, die auf mich warten. Umgekehrt mag ich es übrigens auch nicht. „Geh doch mit oder drüben ins Cafe.“ „Nee, ich warte draußen.“ Also im Schweinsgalopp am Parfümregal vorbei, kenn ich, mag ich nicht, lockt mich nicht usw. Und komischerweise war mir diese Drogerie größer und noch vielfältiger in Erinnerung geblieben – vielleicht liegt es einfach daran, dass ich in den letzten zwei Jahren an einigen 100 Düften schnuppern konnte? Ein Blick nach draußen, Herr Pluto im Regen. Aha, Eau Sensuelle von Lacoste, rasch auf den Streifen gesprüht, gar nicht so übel. Aber den hab ich schon preiswerter gesehen. Dann wird eben nichts gekauft, ab zur Kasse mit den Tempos. An der Kasse drehte ich um, schaute auf die Flakons, Pure Style fiel mir ins Auge, rasch zugegriffen und nun endgültig zur Kasse, der kostet ja nix. Ein Büroduft fiel mir ein, hatte ich hier gelesen, kann man immer gebrauchen. Dann ging es zum Bus und schon waren wir wieder auf dem Schiff zurück nach Juist.

In der Ferienwohnung stellte ich dann fest, dass der Loop aus mehreren Stoffstücken genäht war, nicht so schlimm, aber die meisten Nähte sind mit der heißen Nadel genäht und schon offen. Das Kupferrot der Jacke schmeichelt mir ungemein, aber der Schnitt lässt mich wie die Frau vom Michelin Männlein aussehen, macht mindestens 10 Kilo schwerer. Und Pure Style lässt sich sehr synthetisch an. Lerne ich was daraus? :o)

Einen Tag vor der Abreise klarte das Wetter übrigens auf, blauer Himmel, Schafswölkchen, 18 Grad.... Und Herr Pluto las gerade diesen Blog und meinte, ich hätte nicht klar ausgedrückt, dass ich Düfte testen wollte, dann wäre er doch mit reingekommen oder ins Cafe gegangen.....

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