Dufterlebnisse im Büro
Der Duftalltag im Büro ist eintönig. Die Kollegin, die sich regelmäßig beduftet, trägt immer noch tagein tagaus Bottega Veneta *gähn*. Der Kollege, der nach Weichspüler und Waschpulver duftet, trägt kein Parfum, sie waschen tatsächlich mit so viel Weichspüler. Eine Zeitlang dachte ich, er trägt vielleicht Musc Bleu, nein, tut er nicht. Als ich ihn danach gefragt habe, schaute er mich an, als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Nun, als einzige Kauffrau, die auch noch jeden Tag anders duftet, scheine ich ein komisches Wesen zu sein. Übrigens mag ich Musc Bleu, ich schnupper gerne an „Sauberdüften“. Die jungen, wilden Forscher aus den Arbeitsgruppen tragen auch keine Düfte, sie berauschen sich am Spleißen und Veröffentlichen von Papern. Liebenswerte Nerds halt :o) Ich hab bis heute nicht kapiert, was Spleißen nun ist. Obschon einer unserer Professoren mir das öfters mit viel Liebe zum Detail erklärt hat. Vielleicht mit zu vielen Details, ich kann nicht anders, mein Hirn schaltet dann ab, trotzdem nicke ich und lächle interessiert. Das machen die Kollegen übrigens auch so, wenn ich erkläre warum man Originalbelege mit Angabe des Steuersatzes für die Abrechnung von Drittmitteln braucht.
Aber gestern kam Bewegung in den Duftalltag. Forscherbesuch einer anderen Uni. An meinem Schreibtisch wehte ein frischer, transparenter, zart zitrischer Duft vorbei. Hm, sehr angenehm, ich fühlte mich ein wenig an Oxygene erinnert. Im Laufe des Tages konnte ich den „Übeltäter“ festmachen und sagte beiläufig „schöner Duft, was ist das denn?“ „Knowledge, ein Duft der an der Uni in Bochum entwickelt wurde“. „Ah, weiß ich, hab ich von gelesen“ antwortete ich lässig. Und nun suche ich mal das Pröbchen, irgendwo hab ich eins.
Das Duftzentrum auf meiner Arbeit ist der Aufzug über drei Etagen.
Den benutzen vorwiegend Kunden.
Oft gibt es dann ein "Wiederriechen" mit alten Mainstream- Bekannten.....;D
Und es gibt sie auch bei uns, die Menschen die mit einem seltsamen Blick in unser Refugium kommen. Nun ja, eine Mischung aus Flowerbomb und Weihrauch ist nicht jedermanns Sache. :D
Da sie schon um 14:00 Uhr ihren Dienst beendet hat und ich dann noch ein paar Stunden ausharren muß, packe ich des Öfteren meinen TZ aus und bedufte mich erbarmungslos, sobald nichts mehr von ihr zu sehen ist.......!
Wenn Sie Urlaub hat, lege ich gnadenlos meine Wummser auf, dann müssen lediglich vorbeischauende Kollegen damit klar kommen:-)
Unter meinem Kollegen bin ich allerdings die einzige, die Parfum nutzt.
Ich treffe hier beruflich wohl zu 75% auf die oben sehr schön beschriebenen Weichspülerhaushalte. Für mich oft Ka-Ta-Stro-Phe! Bäh! Schlimmer sind nur noch die ganz ungewaschenen (machen vielleicht 1% aus), ungewaschen aber überparfümiert ist mir noch nicht untergekommen. Von den restlichen 24% duften 14% so in etwa nach nichts. 10% tragen Düfte, bislang auch so gut wie immer welche, die ich mag.
Ort: Vorort von HH
Erstens: Ich bin der KaufMANN, der jeden Tag anders duftet.
Zweitens: Spleißen kenne ich aus meiner Zeit als Seemann.
Drittens: Das mit den beim-thema-rechnungs-anforderungen-hirn-abschaltenden Kollegen haben wir hier auch.
Viertens: Den Knowledge habe ich schon getestet. Wer's mag...