W.s parfümierte Erkenntnisse
W., der letzte Universalgelehrte, der sich im Laufe seines langen Forscherlebens in allen Bereichen der Wissenschaft profundes Nichtwissen angeeignet hatte - und wer würde ihm hier das Wasser reichen wollen? - saß an seinem Schreibtisch, vor sich eine dampfende Tasse Nescio-Kaffee, und sprach: Ich will einmal untersuchen, warum Lakritzschnecken so gern "Aventus (Eau de Parfum) | Creed" tragen.
Lakritzschnecken sind, wie allgemein bekannt, Raubtiere. Sie lauern ihrer Beute ausschließlich paarweise auf, vorzugsweise im Wald an beidseitig baumgesäumten Wegen, indem sie jeweils einzelschnürig locker in gegenüberliegenden Zweigen hängen. Im geeigneten Augenblick stürzen sie sich synchron auf ihr Opfer und meucheln es blitzschnell, wobei sie sich selbst straff parallel aufrollen. (Keine Sorge, liebe Kinder, die im Handel befindlichen Lakritzschnecken sind - wie unschwer an ihrer Doppelschnürigkeit erkennbar - bereits gesättigt und somit ungefährlich.)
Was hat es nun mit dem Lieblingsduft dieser Raubschnecken auf sich? Nun, die Beute der Lakritzschnecken ist von Hause aus unbekleidet, und so spürt zum Beispiel ein arglos daherspazierendes Käferchen wohl die implizite Aufforderung des Duftes, bleibt unter den jägerbesetzten Bäumen stehen, ratlos... und zack, das war‘s... macht lieber die Augen zu, liebe Kinder.
- Heitere Waldstimmung vor dem Überfall:
Chant d'Arômes - Die dräuende Gefahr:
Nebbia Densa - Meuchelschnecken in Aktion:
Eau Noire - Zufriedene Lakritzschnecken machen ihr wohlverdientes Verdauungsschläfchen:
Fourreau noir - Rührendes Gedenken an das Opfer:
Juozas Statkevičius - Im Wald kehrt wieder Friede ein:
Sylvan Song