RiverRun83

RiverRun83

Rezensionen
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1 - 5 von 9
RiverRun83 vor 4 Jahren 5 3
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Die Literatur bringt es auf den Punkt
Trotz der vielen Werbung von Jeremy seinerzeit, habe ich mich mehrfach an diesem Duft versucht. Vielleicht fiel es mir schwer zu glauben, dass eine Marke wie Dior etwas auf den Markt bringt, was zumindest nach kurzer Zeit auf diesem nur noch als Mainstream bezeichnet werden konnte. Ein Fan oder Anhänger von Jeremy war ich jedenfalls nie. Letztlich bin ich bei diesem Duft mit der überbordenden Ambrox Note nie zurecht gekommen.
Wenn mir jemand entgegenkommt, den eine Wolke dieses Duftes oder eines seiner vielen Nachahmer im Kaugummi-Duschgel-Segment umgibt, habe ich aber auch den Eindruck, dass ich gar nicht der Zielgruppe entspreche.
Nachdem ich also keinen Zugang fand und zudem schon soviel zu diesem Duft geschrieben worden ist, sah ich zunächst keinerlei Veranlassung selber einen Kommentar zu verfassen, bis ich das Buch "Wie man die Zeit anhält" von Matt Haig las und darin einer wunderbar treffende Beschreibung fand, die so sehr meine eigenen Gedanken und Erfahrungen traf, dass ich sie gerne hier teilen wollte. Zitat:
"Dubai. [...] Ich schlendere durch einen Laden, in dem mich eine Frau mit After Shave besprühen will. 'Äh danke nicht nötig' sage ich, doch sie ist anderer Meinung. Sie sprüht den Duft, 'Sauvage' auf eine dünne rechteckige Karte und hält sie mir hin, dabei lächelt sie so nachdrücklich, dass ich die Karte nehme und damit weggehe. Ich schnuppere an dem Stück Karton und stelle mir all die Pflanzen vor von denen der Duft stammt, denke daran wie fern von der Natur wir leben, wie sehr wir die Natur bearbeiten müssen, bevor wir sie in Flaschen abfüllen und das Wort 'sauvage', 'wild' aufs Etikett schreiben können. Der Duft löst nichts in mir aus, außer Kopfschmerzen."
Hinsichtlich der Kopfschmerzen ging es mir zumeist ähnlich und von den genannten Elementen aus der Natur konnte ich hinter dem Ambrox meist wenig finden.
Trotz Kopfschmerz hat der Duft viele Anhänger gefunden und einen gewissen Hype ausgelöst, sowie zu zahlreichen Nachahmungen inspiriert. Diesen Umstand erkenne ich mit einigen Prozentpunkten in der Bewertung an. Die Haltbarkeit ist besser als es mir bei meinen Testanläufen am Ende lieb gewesen ist. Der Flakon ist elegant und schön, wie man es von Dior kennt.
3 Antworten
RiverRun83 vor 5 Jahren 9 2
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Ein flüchtiger Sportsmann
Nachdem ich den modernen Klassiker "Azzaro Chrome" unbedingt einmal testen wollte, stieß ich zwischen den vielen anderen Flankern auf diesen hier. Die Kombination aus positiven Statements und dem wirklich günstigen Preis führten dazu, dass ich ihn parallel zum Original gleich mit getestet habe.

Nach einigen Tests kann ich mich Fresh21 nur anschließen, der Duft ist in der Tat " einladend sympathisch und macht gute Laune".
Nach dem Aufsprühen kommen gleich die ausladenden Zitrusnoten hervor und dann entfaltet sich mit dieser Kopfnote für einen kurzen Moment ein Hauch der original Chrome DNA. Der Duft wird kurz aber wirklich nur ganz kurz von einer leicht metallisch-aquatischen Synthetik durchzogen, die aber sofort wieder verschwindet. Es entfaltet sich schnell die Ingwernote, die den Duft sogleich abrundet bevor er später in die weiche Moschus-Zeder Basis übergeht. Eine Prägnante Ambernote konnte ich da nicht entdecken.
Er erinnert mich im Verlauf viel mehr an "Mercedes-Benz Colgne" oder "Dior Homme Cologne (2013)", weniger an den "Versace Man Eau Fraiche". Ich denke mit dem Versace hat er nur die Synthetik im Auftakt gemein und die ist hier meiner Meinung nach weniger ausgeprägt.

Leider hat der Duft keine sonderlich gute Sillage und ist eher Hautnah. Er hält dann bei mir ca 4-5 Stunden. Bei dem günstigen Preis kann man aber Bedenkenlos nachsprühen. Ich habe ihn auch schon beim Sport getragen, dafür eignet er sich gut ist aber fast ein wenig schade dafür. Schöner ist es in der Sonne zu liegen und den erfrischend, freundlichen Duft wirken zu lassen. Das erzeugt Urlaubsfeeling. :-)

Der Flakon ist ziemlich massiv, der Sprüher in die Kappe integriert. Als handlich würde ich das nicht bezeichnen und auch wenn der Sprühkopf einen feinen Nebel erzeugt, lässt er sich schlecht betätigen. Immerhin sieht das ganze recht wertig aus.

Insgesamt ist Azzaro Chrome Sport zwischen den Chrome Flankern ein kleiner Geheimtipp, den ich Fans der oben genannten Colognes nur empfehlen kann.
2 Antworten
RiverRun83 vor 5 Jahren 4 2
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Synthetisches Herz
Nach all den positiven Kommentaren zu diesem Duft war ich so neugierig, dass ich sogleich einen eigenen Flakon hier im Souk erstanden habe.
Nach Kommentaren wie "Die Ausgewogenheit in Person" und "Unaufdringlicher Begleiter" gefolgt von Vorstellungen Südfrankreichs, war ich doch sehr gespannt. Der Preis für diesen sehr günstigen Duft hat mich sogleich zum Flakon greifen lassen.
Inzwischen habe ich ihn einige Zeit und konnte dem entsprechend die Duftentwicklung testen und herausfinden wann er am angenehmsten zu tragen ist.

Zunächst zum Duft:
Obwohl der Auftakt sehr frisch ist, lassen sich die angegebenen Zitrusnoten für mein Empfinden nur erahnen. Der ganze Auftakt wirkt schon recht synthetisch und tatsächlich eher aquatisch. Im weiteren Verlauf lassen sich dann schnell Kardamom, Minze und Salbei wahrnehmen, gepaart mit Lavendel, vielleicht schwingt auch Pfeffer mit, den ich aber nicht klar identifizieren kann.
Auf die Basis aus Moschus, Sandelholz und Vanille wartet man während der Haltbarkeit dieses Duftes vergebens. mehr als die frisch aquatische Kräuter-Synthetik nehme ich, auch wenn der Duft nach ca. 6 Stunden hautnah wird nicht war.

Da ich kein Fan von aquatischen Düften bin und auch die Synthetik nicht so sehr mag, habe ich den Duft selten getragen. Die einzig gute Gelegenheit ihn aufzulegen fand ich beim Sport. Es gibt zwar auch eine Sport-Version des Duftes aber dieser hier eignet sich dafür ebenfalls ganz gut.

Vielleicht ist dieser Duft seit seiner Einführung 1997 auch der einen oder anderen Reformulierung zu Opfer gefallen, vielleicht muss man ein Freund aquatischer Synthetik sein um die Ausgewogenheit dieses Duftes festzustellen und sich in südfranzösische Landschaften versetzt zu fühlen.
Bei mir konnte er diese Wirkung leider nicht erzielen.

Der Flakon ist wirklich ein Handschmeichler und der Verschluss eine nette Spielerei. Insgesamt wirkt der Duft und seine Verpackung hochwertiger als es der Preis vermuten lässt.
Aus meiner Sammlung muss er dennoch wieder ausziehen aber wer Lust auf synthetisch-aquatische Frische mit einer Portion Kräuterwürze hat, der ist mit diesem Vertreter der späten 90er gut bedient.
2 Antworten
RiverRun83 vor 5 Jahren 6
8
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Wie ein Tag am Badesee...
...so empfinde ich diesen Varvatos Duft. Es beginnt mit diesem zitrisch krautigen Auftakt, der dem ganzen Duftverlauf erhalten bleibt, soweit man überhaupt ernsthaft von einem Verlauf sprechen kann.
Für mein Empfinden verschwimmen Kopf-, Herz- und Basisnote so schnell ineinander, dass allenfalls zum Ende hin ein Verlauf zu erkennen ist, doch dazu später mehr.

Die Kopf- und Herznote vereinen diverse zitrische Noten mit Lavendel, Majoran, Thymian und Ingwer. Ich kann mir einzelne dieser Duftnoten innerhalb dieses Duftgemisches vorstellen, als eigenständige Note herausriechen kann ich sie nicht aber das macht auch nichts. Beim erschnuppern dieses Dufts denke ich immer sogleich an einen Tag am Badesee oder an einem abgelegenen Strand am rande eines Wäldchens. Die sonne scheint auf Büsche und Gras, auf eine Wiese die vielleicht wenige Tage zuvor gemäht wurde. Menschen liegen in der Sonne ein Hauch von Sonnencreme wird vom Wind herbeigeweht... ja man bekommt sogleich Lust sich in die Sonne zu legen und sich eine leichte Sommerliche Brise um die Nase wehen zu lassen...

Leider geht diesem Duft, wie schon meine Vorredner erwähnten schnell die Puste aus, nach 2-3 Stunden ist er zunehmend nur noch hautnah zu erschnuppern und das wird bei höheren Temperaturen leider eher noch schlechter (zumindest bei mir).
Nun könnte man natürlich gelegentlich nachsprühen aber hier ist Vorsicht geboten, denn auch wenn man sie bei einmaligem Sprühen zum Ende der Dufthaltbarkeit kaum wahrnimmt, bleibt die Basisnote erhalten und die ist, wie man oben sehen kann sehr synthetisch geprägt. Im vergangenen Sommer hatte ich das Gefühl, diese synthetische Basis verstärkte sich mit jedem Nachsprühen und nach zweimaligem Nachsprühen an einem heißen Tag empfand ich den Duft dann mit einem Mal sehr streng, nahezu stechend.
Dieses Erlebnis hat mir den Duft leider für den Sommer ruiniert aber gerade für sonnige Frühlingstage, die noch mit moderaten Temperaturen knapp unterhalb der 20°C aufwarten, ist er ideal und verbreitet den ersten Hauch von Sommertagen am Badesee....

Den Flakon finde ich zum Duftthema gelungen gestaltet, wie auch diverse andere Flakons von Varvatos. In der 75 ml Variante ist er auch noch recht handlich.
0 Antworten
RiverRun83 vor 5 Jahren 6 2
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Süß-geschmeidiger Ferrari aus der Provence....
Die Düfte der Automarken haben häufig keinen so guten Ruf, was sich leider in der Fülle der Düfte häufig bestätigt. Es gibt aber auch einige richtig gute Ausnahmen.

Diesen hier ist meiner Meinung nach nur teilweise gelungen. Im Auftakt erinnert die provenzalische Lavendelnote an Pour un homme de Caron, ist aber schon hier deutlich weicher und süßer angelegt.
Während PuhdC zunächst mit einer zitrisch-scharfen Lavendelnote würzig beginnt, scheint hier der zitrische Teil schnell überzugehen in die Herznote, allenfalls ein Hauch Kardamom ist kurz wahrzunehmen.

Der Lavendel verschwindet nach kurzer Zeit zunehmend hinter dem Salbei und wird fast schon ab dem Auftakt des Duftes von der Vanille begleitet. Zusammen mit Patchouli wird der Duft nach einiger Zeit sehr süß und spätestens hier unterscheidet sich Ferrari Pure Lavender deutlich vom Caron. Während dieser in eine vielschichtige geschmeidige Vanillenote abgleitet, wird der Ferrari einfach sehr sehr süß und dabei ziemlich synthetisch, was mir nach einiger Zeit Kopfschmerzen verursacht. Das Kaschmirholz kann ich nicht so recht wahrnehmen, will aber nicht bezweifeln, dass es im Untergrund der Basisnote vorhanden ist.

Währen der Auftakt des Duftes sehr vielversprechend ist, da stimme ich Ajlen zu, enttäuscht die weitere Duftentwicklung. Insgesamt ist die Haltbarkeit mit 8 Stunden bei mir ganz gut aber leider vergeht der schöne Auftakt zu schnell.
Für mich leider kein Kandidat für die Sammlung, wer es jedoch süß oder gar gourmandig mag und eine gewisse Synthetik nicht scheut, der sollte diesen einmal testen.
2 Antworten
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