Roveena

Ich habe ja selten so viele unterschiedliche Wahrnehmungen zu ein und demselben Duft gelesen, es scheint also nicht ganz einfach zu sein, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, was es auch nicht leichter macht, einen hilfreichen Kommi zu schreiben. Aber gut, ich versuch's mal.

Zu aller erst finde ich, das der Duft einen wirklich schönen und authentischen Amber-Akkord mit sich bringt - und ja, der kann einen schon ein bisschen an Räucherstäbchen, oder einen indischen Basar erinnern - und ja, ich muss zugeben, ich mag das. Aber dieses Amber wurde auch wunderschön verpackt - die Kopfnote ist für mich persönlich ein liebliches und fruchtig-süßes Meisterwerk, die Herznote kuschelig balsamisch und die sanfte Vanille aus der Basis schwebt von Anfang bis Ende über Allem. Ich bin begeistert. Der Duft ist klassisch ohne altbacken zu sein, sehr feminin und sinnlich und verdammt süß. Bei dezenter Dosierung ist er ganztagstauglich und kann selbst bei heißen Temperaturen zumindest noch am Abend getragen werden.

Weniger schön finde ich, dass der Duft bei unvorsichtiger Dosierung kopfschmerzverursachend und aufdringlich sein kann und es trotzdem schafft, sich nach gerade mal 3-4 Stunden sang- und klanglos zu verabschieden. Preislich gehört er durch die geringe Haltbarkeit dann auch nicht mehr in die günstige Kategorie.

Aber gut, wir reden hier schließlich von Yves Rocher und ich finde, hier hat man einen guten Job gemacht.

Interessant, trotz völlig anderer Duftpyramide nehme ich deutliche Anklänge von einem meiner Lieblings-Parfums war: "Datura Noir" von Serge Lutens. Die gleiche sinnliche und gar nicht pudrige Cremigkeit, die mich sofort an eine (teure) Sonnencreme denken lässt und dieselbe tropische Blumigkeit. Nur dass "Intense Tiaré" etwas direkter, nicht ganz so mysteriös ist und einen mehr "anspringt" wobei das "intense" tatsächlich wörtlich zu nehmen ist. Trotzdem empfinde ich die Sillage bei normaler Dosierung nicht als anstrengend.

Ich kann jeden Bestandteil der Pyramide herausriechen und empfinde den Duft irgendwie als...sahnig...auch wenn zu viel Blume drin ist, um von einem Gourmand zu sprechen. Wer Tiaré und Kokos mag, dürfte mit diesem schön ausbalancierten, femininen und lang anhaltenden Duft gut bedient sein. Mir persönlich ist die Jahreszeit beim Tragen ja völlig wurscht, aber im Sommer und bei vorsichtiger Dosierung dürfte dieser Duft seine volle Stärke zeigen.

Wie immer bei Montale empfinde ich den Flakon als hässlich, er hat aber den Vorteil, dass er so leicht ist, dass man selbst eine 100 ml-Flasche noch problemlos in der Handtasche mitnehmen kann, weil das Gewicht gar nicht zu spüren ist.

Fazit: "Datura Noir" bleibt zwar mein Favorit, aber mit "Intense Tiaré" hat Montale alles richtig gemacht.

Ach, neee...wat schön... Als ich angefangen habe, den Duft zu tragen, habe ich mich in den ersten Tagen ständig dabei ertappt, mich zu fragen, was hier so gut riecht. Da fruchtige Düfte nicht so mein Ding und daher auch kaum Bestandteil meiner Sammlung sind, fiel "Scandal" bislang nicht dem leidigen Schicksal zum Opfer, dass ich ihn selbst nach kürzester Zeit kaum noch an mir wahrnehme.

Jeder Duft hat für mich einen hervorstechenden Charakterzug, sozusagen ein Hauptthema, dass man mit wenigen Worten beschreiben kann und "Scandal" ist für mich die frische, kühl-fruchtige Rose. Mit kühl meine ich nicht unnahbar, sondern mehr wie einen kühlen, erfrischenden Wind, der den Duft gerade erblühter Rosen mit sich bringt und zu den Früchten gibt es bei DER Kopfnote wohl nichts hinzuzufügen.

"Scandal" erinnert mich ein wenig an "Amethyste" von Lalique, nur dass ihm das Herbe fehlt und die Rose sanfter ausfällt. Die Kopfnote besteht für mich aus einer sehr stimmigen, Melange, aus der keine Frucht hervorsticht, obwohl ich die Aprikose deutlich wahrnehme, aber die Rose ist von Anfang dabei. Und auch wenn "Scandal" nicht unbedingt ein Frische-Wäsche-Duft ist, ist dieser Duft einer der wenigen, die in mir den ganzen Tag über dieses Frisch-Gewaschen-Gefühl vermitteln - nur ohne Assoziation mit Waschmittel oder Seife. Der Moschus ist genau mein Ding, ganz sanft, ohne kratzige Anklänge - und vermutlich für Einige zu zahm, aber ich mag das sehr.

Ich kenne das Original leider nicht, bin aber mit der Neuauflage sehr zufrieden. Ich habe 50 ml "Scandal" als Eau de Toilette (ich glaube ein Eau de Parfum gibt's bislang nicht, oder?) für gerade mal 22 € im Sonderangebot erstanden. Die Haltbarkeit geht für ein Eau de Toilette total in Ordnung - ich sprühe morgens und lege mittags einmal nach und bin den ganzen (Arbeits-)tag lang gerüstet. Die Sillage ist...hm...normal? "Scandal" ist ein eher dezenter Duft und für mich liegt sie total im Rahmen.

Für meine Nase ist das mal wieder ein sehr schöner Wohlfühlduft von Lanvin, mit dem man nichts falsch machen kann. Fraglich ist für mich nur, wer sich den bescheuerten Namen hat einfallen lassen...ich kann ihn nicht finden...den Skandal...

Bin heute nicht so kreativ, daher liste ich einfach mal auf, was mir so in den Sinn kommt:

Cremig, süß, floral, sanft pudrig ohne kratzig zu sein, sonnig, warm, intensiv, sehr gute Haltbarkeit (obwohl's den Duft nur als Eau de Toilette gibt, aber dagegen können viele Eau de Parfums einpacken), klassisch und modern zugleich, fröhlich, verspielt, sinnlich, weiblich, balsamisch, sommerlich (aber eher nicht für hohe Temperaturen geeignet), sparsam zu dosieren da ziemlich heftige Sillage.

So, ich glaube, das war's. Wie alle Cavallis hat auch dieser Duft etwas an sich, was vermutlich nicht jeder mag, so etwas...wie sag ich es...etwas Aggressives, das einen regelrecht anspringt und möglicherweise ein bisschen plump und mit einer gewissen "Bling-Bling"-Attitude daher kommt, eben eine typische Cavallig-Signatur. Das ist eigentlich nicht unbedingt meins, aber da Just bereits der vierte Duft von Cavalli ist, den ich gut finde (und der zweite, den ich besitze), kann ich nur sagen, Cavalli versteht sein Handwerk.

Dieser Duft wurde mir von einer Freundin vermacht, die ihn geschenkt bekam und nicht mochte. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht so ganz sicher, ob ich ihn mag oder nicht - ich habe es generell nicht so mit fruchtigen Düften und fruchtig ist "Lanoe White" wirklich. Leider bin ich mal wieder nicht in der Lage, die einzelnen Duftnoten zu identifizieren, stattdessen ergibt all das Obst eine Duftnote von der meine Nase steif und fest behauptet, es würde sich um Ananas handeln, frisch, säuerlich und durchdringend, und dabei bleibt es von Anfang bis Ende.
Die ganze Basis geht bei mir flöten, der Duft bleibt von Anfang bis Ende gleich und wirkt dadurch ziemlich eindimensional und das trotz der tollen Duftnoten lt. Pyramide. Könnte ich wenigstens das versprochene Teak und die angekündigte Mimose herausschnuppern, wäre ich wahrscheinlich begeistert. Aber da das nicht der Fall ist und ich den Duft als relativ durchdringend und "laut" empfinde (und das erstaunlich langanhaltend), bleibt er für mich leider nur Mittelmaß.

Aber ich denke, dass er als fruchtig-frischer und sehr haltbarer Sommerduft auch ohne mich als Fan seine Liebhaber finden wird.