Saray1900

2007 entdeckte ich diesen Duft und war hin und weg. Jeder, der ihn kennt, weiß, wovon ich spreche: diese Seifigkeit, diese Luxushotel-Vibes, diese Frische und gleichzeitig diese Wärme…

15 Jahre lang war er mein absoluter Liebling. Aberhunderte von Düften habe ich in der Zwischenzeit kennen- und manche auch lieben gelernt. Unmengen an Geld für Nischendüfte ausgegeben. Diese teilweise innig geliebt, aber nach einer gewissen Zeit wurden auch sie durch andere Düfte abgelöst.

Mein Prada Amber hatte seinen ganz besonderen Platz, den ihm niemand strittig machen konnte.

Mit Entsetzen habe ich 2021/2022 feststellen müssen, dass er nicht mehr erhältlich war. Ich suchte nach Alternativen, jedoch war alles vergeblich.

Sommer 2022. Ich bin in Madrid und finde ihn per Zufall in einer Parfumerie. Ich kann es nicht glauben. Ist das vielleicht einfach noch ein altes Exemplar? Der Tester riecht noch genau gleich wie mein Exemplar zuhause. Ich kaufe 100 ml, checke aber davor noch den Batchcode: vor 6 Monaten produziert! Wow, ich kann es nicht glauben, er wurde also doch nicht eingestellt. Wahrscheinlich einfach ein Lieferunterbruch, so wie es halt ab und zu vorkommt, wie z.B. bei "Armani Privé - Bleu Turquoise | Giorgio Armani".

Zurück zuhause entdecke ich ihn erneut in einer Parfumerie, wieder kaufe ich 100 ml. Online ordere ich noch weitere 100 ml. Drei große Flakons als Backup, das wird eine ganze Zeit lang ausreichen. Ich bin glücklich.

Ich nehme mein altes Exemplar "Amber pour Homme (Eau de Toilette) | Prada" wieder hervor und genieße ihn so sehr – mit dem Wissen, dass ich drei Backups habe. Ich trage ihn nicht mehr nur zu besonderen Anlässen, sondern auch im Alltag. Ja, ich sprühe sogar einfach so in die Luft, um den Duft zu genießen.

Der alte Flakon neigt sich dem Ende zu und ich öffne eines meiner dreier Backups. Komisch, die Farbe ist eher gräulich als blau-violett. Ich sprühe in die Luft. Noch einmal. Und noch einmal. Ich kann es nicht glauben. Ich sprühe auf einen Papierstreifen: Der Duft ist nicht mehr der gleiche!!!!! Ich öffne ein weiteres Backup – wieder das Gleiche!

Seit L‘Oréal Prada übernommen hat, riecht der Duft nicht mehr so wie früher. Ob‘s am in der Zwischenzeit verbotenen Lilial liegt oder nicht…
Den Duft, den ich über all die Jahre so innig liebte und an dem so viele Erinnerungen geknüpft sind, gibt es LEIDER nicht mehr.
Was bleibt mir da zu sagen?
Alles hat ein Ende.

PS: Die Bewertung bezieht sich auf die alte Version.

Ich schaute mich in Paris in einem Brillengeschäft um. Plötzlich betrat ein Herr den Laden und wollte wissen, warum es hier so gut rieche. Er ging wieder raus, dann rein. Konnte sich nicht erklären, ob es ein Parfum oder ein Duftgemisch war.

Auf jeden Fall wusste ich, was er roch. Es war Dulcis in Fundo. Ein Duft, in den ich mich erst nach dem dritten Mal Tragen verliebte. Wonach er riecht: nach Panettone!

Ich nehme Mandarine, Zitrone und Vanille wahr. Die Früchte sowohl in frischer als auch in kandierter Form. Er hat etwas sehr Gourmandiges, erinnert an eine Backstube, wo grad etwas süß Fluffiges, Teigiges seinen Duft verströmt.

Was ich so faszinierend an diesem Duft finde, ist, dass er trotz seiner Intensität und Süße etwas sehr Subtiles hat. Wer "Acqua di Sale | Profumum Roma", "Acqua e Zucchero | Profumum Roma" oder "Oud Satin Mood (Eau de Parfum) | Maison Francis Kurkdjian" kennt, wird wissen, dass man solche Düfte leicht übersprühen kann, und sie sich wie eine Wand um einen herum aufbauen können.
Bei Dulcis in Fundo ergeht es mir anders. Es ist keine undurchdringliche Wand, sondern eine transparent leuchtende. Kein Duft, der andere wegklatscht. Definitiv mehr als nur präsent, aber mit einer gewissen Sanftheit.

Es ist kein moderner Duft. Er erinnert mich an alte Zeiten. Wenn ich ihn trage, fühle ich mich geborgen, umarmt und glücklich. Ein Duft für Nostalgiker.

Sommerdüfte sind so ein Thema für mich. In den meisten davon kommen zitrische Noten vor, und die mag ich meistens leider gar nicht. Zu künstlich wirkend, zu sehr mit Putzmittel assoziierend.

Und der Rest der Sommerdüfte: Riechen für mir persönlich einfach oft zu billig. Wie eine synthetische Drogerieplörre.

Wie froh bin ich, dass Yaringa nach alldem NICHT riecht!!!

Maritimes Salz inkl. Seetang bilden mit einer sommerlichen Kokosnuss die Basis. Dazu kommt die Passionsfrucht, die dem Duft eine Fruchtigkeit verleiht, die Gott sei Dank überhaupt nicht billig wirkt. Thymian riecht man zwar kaum direkt raus, man nimmt aber eine sehr passende leichte Würze wahr.

Eine Yacht, Cocktails mit Kokos und Passionsfrucht, eine leichte Würze in der Luft und viel, viel Geld. So riecht der Duft für mich.

Der Sprüher ist erste Klasse. Ungefähr so wie bei Thameen. Sillage und Haltbarkeit super! Bei dem Preis auch angebracht.

Zugegeben: Als ich den Duft das erste Mal roch, fand ich etwas – wohl die Rosengeranie – zu stechend, zu aggressiv. Nichtsdestotrotz fand ich den Duft spannend. Ich entschied, ihn mir aufs Handgelenk zu sprühen und mit ihm Gassi zu gehen. Dieses leicht Stechende, was mich am Anfang etwas abschreckte, entpuppte sich als die Prise Salz, die diesen Duft so herrlich macht. Je öfter ich am Handgelenk schnupperte, desto besser gefiel er mir.

Ich nehme Rose wahr, viel Rosengeranie, Sandelholz und süße Vanille.

Wisst Ihr, wie ein Johannisbeer-Baiser-Kuchen schmeckt? Die zu saure Johannisbeere gepaart mit dem zu süßen Baiser (Meringue) ist die ultimative Kombination (für mich). Dieses Wechselspiel nehme ich auch bei Dolci Pensieri wahr:
Die Vanille allein wäre wohl vielen zu süß. Die Rosengeranie und das Sandelholz wohl vielen zu sauer, zu stechend. In Kombination sind sie einfach süchtigmachend und harmonieren perfekt.

Ein wunderschöner, sanfter Duft. Leicht süß, leicht pudrig, sanfte Harzigkeit und Frische. Minimal grün – in der bestmöglichen Form. Wenn ich diesen Duft trage, habe ich das Gefühl, dass es sich hierbei auch um ein ätherisches Öl aus einem romantisierten Zauberwald handeln könnte. Ein absoluter Immergeher. Trage ich oft beim Arzt, bei längeren gemeinsamen Autofahrten etc., also immer dann, wenn ich zwar gut riechen möchte, allerdings nicht das Risiko eingehen will, zu parfümiert zu wirken oder ,Parfumhasser‘ zu belästigen.