Sarazax

Sarazax

Rezensionen
Sarazax vor 3 Jahren 9 3
8
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Lilane Blüten vergoldet man und ummantelt sie mit feinster Lotusseide
"Der Parfümeur täuscht die Natur vor, indem er verschiedene Arten von Materialien mischt, um ihren Duft zu reproduzieren."
~ Francis Kurkdjian

Nach subjektiver Einschätzung scheint Francis bei seiner Kreation eines neuen Meisterwerks im Rosengarten reichlich Violas von einem namenhaften Süßwarenhersteller aus Bonn konsumiert zu haben, welche ihm wahnsinnige Inspiration bereitete für diesen Duft.

Mit einer verheerenden Erwartung von pinken Damaszener Rosen, deren Intensität einen bereits optisch blendet, überschüttet zu werden, überkam mich der intensive Geruch von Violas, sprich hinreißender Veilchennote.

Anfänglich vermerkte ich noch frische, grüne Noten, bis sich dieses Bravourstück allmählich in Seide hüllte. Die Veilchennote und die Vanille sind für mich unzweifelhaft die dominierenden Noten in höchster Perfektion miteinander vereint, wozu sich auf geringster Basis die Rosen hinzugesellen, jedoch kaum wahrnehmbar bleiben.

Nach ca. 7 Stunden wurde es etwas ruhiger um die lilane Blume und ein rauer Ton getragen von holzigen Noten solidarisiert sich mit dem süßen Konglomerat, doch von Oud fehlte jede Spur, dabei hat Oud auch in geringer Konzentration, meiner Empfindung nach einen würdigen Platz innerhalb der Noten verdient, daher vollendete ich dieses Erlebnis mit einem hauch Oud Wood aus dem Hause Tom Ford und ich wurde in keiner Weise von meinem Instinkt enttäuscht.
Die Harmonie aus Beiden ist unbeschreiblich und erstaunlich gut.

Die Sillage und die Haltbarkeit sind atemberaubend.
Ich selbst hatte zahlreiche Stunden (>9h) mit ihm verbringen dürfen und das Haus schmiedete sich in lilane Hüllen.
Der Duft, wie bereits ausführlich dargestellt wird meinerseits mit dem Geschmack der Violas assoziiert, welche genau so klebrig sind und vor Intensität trotzen.
Als Solo, aber auch in Kombination mit dem Oud Wood eine außergewöhnliche und verführerische Erfahrung.















3 Antworten
Sarazax vor 3 Jahren 8
8
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Einer Sillage, der ich selbst verfallen war.
Dem Wege entlang.
Wahrgenommen.
Leichte Verwirrung.
Begeistert.
Nein.
Schwer begeistert.
Herumgedreht.
Hinterhergelaufen, weiterhin verwirrt.
Benebelt.
Nebel im Kopf.
Wohin nur mit mir.
Das Ziel weiter im Blick.
Leichte Derealisation.
Tunnelblick.
Das mögliche Ziel erreicht.
Mut zusammen genommen.
Nicht stotternd, doch unsicher.
"Entschuldigen Sie"

Ziemlich genau so spielte es sich ab.
Mitten auf der Arbeit, in mitten meiner Ausbildungszeit und damit mein erster Kontakt zu EDP's.
Ein junger Mann, nicht deutlich älter als ich, erregte meine gesamte Aufmerksamkeit durch die Sillage, die er verbreitete. Ein Schweif aus Respekt, ein knallharter Entscheidungsträger mit doch so weichem, aber rauchigen Kern, der mich hinaufblicken ließ. Eine Inspiration für mehr. Eine Inspiration für mich.
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Sarazax vor 3 Jahren 7 2
10
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Eine intime Nacht auf Kuba, verschneite Landschaften, umgeben von Tonkabäumen beschmückt mit Zigarillos
Beinahe ein abstruser Titel, doch der Fantasie nach ein traumhafter Ort für diese Schöpfung aus dem Hause Tom Ford.

Ich lande mit einer Cessna auf der Insel, es war ziemlich stürmisch, bereits dunkel und die Insel, eine reine Schneelandschaft. Unweit der Landebahn eine Bar, um Sie herum Flammen aus alten Ölfässern ragend, Chan Chan vom Buena Vista Social Club legte sich um meine Ohren und die Wärme der Bar war deutlich zu spüren.

Je näher ich kam desto intensiver wurden die dort herrschenden Düfte, die mich bereits wenige Meter vor dem Eintreten vollständig umhüllten.
Voller Euphorie wurde ich begrüßt, regelrecht von allen Seiten abgeknutscht.
Der eine Kuss war alkoholisch, es muss der Rum gewesen sein, nicht der junge, der lang gereifte. Der andere war schokoladig und ein weiterer roch nach Zigarillos gestreckt mit bester Bourbon Vanille.

Es war traumhaft. Aus der Küche duftete es herrlich. Eine wahnsinnig attraktive Kubanerin servierte in der Bar gezuckerte Churros und sogar Flan konnte ich erkennen.
Ehe ich mich hinsaß wurde mir jenes geboten, dass ich zuvor wahrnehmen konnte.
Ich griff zu meinem Glas Santiago de Cuba, nahm einen Schluck und entzündete die Zigarillo und genoss die Atmosphäre, den Abend und die Nacht, die ich definitiv nicht alleine verbrachte.
2 Antworten
Sarazax vor 3 Jahren 7 2
3
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Der oder Die Schöne und das Beast
Von Tom Ford Lost Cherry inspiriert, das gilt für mich, als auch für Mahsam Raza, dem CEO & Owner von Dua Fragrance.

In dem Glauben LC könnte in der Süße und der Intensität von nichts und niemanden überholt werden, wurde ich eines Besseren belehrt. Der LC ist großartig, dass steht außer Frage. Er ist kraftvoll, kann aber auch zurückhaltend und schüchtern sein, je nach Dosierung.
Was jedoch unmöglich ist, sich komplett zu verstecken. Er fällt auf, man nimmt ihn wahr und das subjektiv gesehen sehr gerne.

Doch den Popped Cherry, da hilft bei bestem Willen nichts und das meine ich im positiven Sinne. Versuche ihn zu verstecken und er wird alles daran setzen auszubrechen und wenn er es erst einmal geschafft hat, dann sei Dir sicher, so schnell wirst Du, als auch deine Umgebung ihn nicht mehr los.
Nicht weil er penetrant ist, nicht weil er unangenehm ist, sondern weil er existent ist und das mit einem unvorstellbaren Volumen über sehr lange Zeit. Er ist deutlich kräftiger, noch länger gereift.
Süß ist hier kein Ausdruck mehr. Ein Blick und wir erleiden Diabetes.

Das Spiel der Duftnoten ist gigantisch und die Kirsche wird dauerbegleitet, ohne jemals in den Hintergrund zu weichen.

In meinen Augen eine wahnsinnige Explosion auf der Haut und noch mehr auf der Kleidung.
Getragenes samt Parfum nach einem Tag in den Kleiderschrank gehangen, am nächsten Morgen von einer Wolke beim Öffnen der Türen durch das Zimmer gefegt worden. Ganz ganz stark und eine tolle Komposition aus beiden Häusern!
2 Antworten
Sarazax vor 3 Jahren 10 1
5
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Gemeinsam in mitten der Toskana, ganz weiten oben auf dem Berg
Ich kann vollends jede Rezension nachvollziehen, bei der die Assoziation zum Barbershop aufkommt, meine ist nochmals eine Andere.

In mitten eines heißen Sommertags nach einer kalten Dusche und einer Rasur vollendet mit einem Hauch Pitralon.
Vorbereitend auf einen gemeinsamen Abend mit der Familie und den Freunden trage ich Beau de Jour auf. Meine Haare sind nass und mein Hemd, ein weißes, halb offen getragen.
Verlasse das Steinhaus an dem weiße Rosen hinaufwachsen und trete auf die Terrasse in mitten der Toskana und um mich herum eine atemberaubende Vegetation, ganz weit oben auf dem Berg.
Der Steinofen kommt langsam auf Temperatur, der Wein eiskalt.
Wir kommen zusammen.
Wir begrüßen uns.
"Schaut doch wie groß mittlerweile Sofia geworden ist"
Wir stoßen an. Salute!
Nonno legt Holz nach, während Nonna schreit: "Non bruciarti", was nichts anderes heißt, als dass er sich doch bitte nicht am Feuer verbrennen solle.
Beide haben ein Lächeln auf den Lippen und wissen einander zu haben.
Die Familie lacht und amüsiert sich.
Crostini di fegato wird gereicht und als Aperitif stellt uns Nonna bereits ihren Limoncello für das Abendessen zur Verfügung.
Die Sonne mittlerweile leicht hinter dem Haus verschwunden, ein wahnsinnig toller orangener Ton umgibt die Terrasse als Nonno die Lasagne und die Pizza serviert.
Wir sind umgeben von rauchigen Aromen, frischen Kräutern, gar zitrischen Noten und einer blühenden Kulisse, wie man sie sich nur wünschen kann.

Als Dessert und völlig unerwartet reichte Nonna ihr bestes Panna Cotta mit samtig feiner Vanille.
Sie kam so unerwartet, dass ich es kaum abwarten konnte, mir nachzunehmen.
Den Abend über wurde ausreichend getanzt, traumhafte Musik ertönte aus dem Gramophone von Nonno und wir vergnügten uns und genossen jenen Augenblick, dort oben auf dem Berg.

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