SereqHetit

...und an der Hüfte Bananen!

Na, wer kennt das noch (im Original ein wirklich schöner Samba, später dann von France Gall gesungen, mit dem zitierten deutschen Text)?!

Mir ging es mit diesem Duft wie der lieben Pudelbonzo, es war ein ungeplanter Zufallskauf. Eigentlich fällt Puma Sync so gar nicht in mein Beuteschema, aber irgendwie sprach mich der gewaltig preisreduzierte Flakon in seiner pastelligen Niedlichkeit doch so an, dass er ungetestet mit musste :-)

Um aber jetzt wieder auf meine Überschrift zu kommen: Ich rieche hier zwar keine Bananen, aber dafür sonst alles, was in einen Obstkorb gehört: Zitronen, Apfelsinen, tropische Früchte, ein paar Beeren, einen hübschen kleinen Kullerpfirsich und eine zarte, blumige Note, vielleicht der Lotus?
Alles in allem erinnert mich dieses tropische Arrangement an die Düfte, die Escada jeden Sommer herausbringt (ohne, dass ich jetzt einen speziellen herauspicken könnte). Man hat etwa ein Stündchen Freude daran, dann macht es *Puff* und weg ist es!
Ein hübscher, günstiger Spaß, kann man in die Handtasche packen und entsprechend oft nachsprühen, wenn man will...

Obwohl ich schon einige echte Mumien gesehen habe, habe ich noch an keiner gerochen und ich glaube, auf dieses Erlebnis möchte ich auch lieber verzichten.

Offenbar bin ich aber im Besitz einer veritablen Duftmumie, nämlich von Aegyptus vor der Reformulierung. Der Duft liegt schon fast 10 Jahre bei mir in einer kühlen, dunklen 'Gruft' und wenn mich die Abenteuerlaune packt, dann gehe ich diese erkunden. Beim letzten Mal fiel mir dieser kleine Schatz in die Hände. Der Flakon ist die oben abgebildete, goldene Aluminiumdose mit Hieroglyphen, Kyfi-Essence steht darauf. Wie schon angemerkt sieht der Flakon heute anders aus.

Was einen beim Aufsprühen erwartet, sind wunderbare Dinge: Ein Haufen Gewürze unterlegt mit einer cremigen, holzigen Basis. Ich würde jetzt nicht direkt von Weihrauch sprechen, aber Räucherwerk allgemein würde schon passen. Alles in allem ein sehr haltbarer, warmer und würziger Duft, meiner Meinung nach nur bedingt für das Tragen bei hohen Temperaturen geeignet.
Wer noch an die alte Version herankommt und es gerne gewürzlich-cremig mag, bitte unbedingt probieren!

... ist ein Laubgehölz, welches rund um das gesamte Mittelmeer anzutreffen ist. In Sardinien nutzen Imker die kurze Blütezeit des kleinen Baumes, um ihre Bienen darauf anzusetzen. Sie stellen den dunklen, bitteren Corbezzolo-Honig daraus her, der nicht mit dem blumigen, sanften Akazienhonig vergleichbar ist, den der Name des Duftes suggeriert. Dieser Honig ist keiner, den man löffelweise essen kann oder sich in den Tee macht, dieser Honig macht keine halben Sachen: Er ist bitter, süß und würzig gleichzeitig, genauso wie Golden Acacia. Für mich riecht dieser Duft nicht nur nach diesem bestimmten Honig, sondern auch nach der sardischen Macchia, diesem immergrünen Gesträuch, das man schon von der Fähre aus riechen kann, wenn diese morgens in einen der sardischen Häfen einläuft. Bitter, süß und würzig, etwas harzig, intensiv und langanhaltend, so ist dieser Duft und für mich ganz eng verbunden mit den Düften dieser wunderbaren Insel im Mittelmeer.

Das Meer! Das Meer!
So möchte man rufen, wenn einem Sandflowers in die Nase steigt. Ob man nun eher bei James Joyce ist und das Meer als große süße Mutter sieht, oder es eher mit den griechischen Truppen hält, die nach dem Persienfeldzug endlich am schwarzen Meer ankamen, das Meer berührt jeden, auf die eine oder andere Weise.
Zum Duft möchte ich sagen, dass ich hier nicht unbedingt das Meer selbst rieche, sondern eher den Eindruck vermittelt bekomme, irgendwo am Meer zu sein. Es ist kein Urlaubsstrand, hier gibt es Stranddisteln und Wacholderbüsche und viel Wind und Gischt, deren Duft sich mit dem Gebüsch vermischt. Vor allem mein Umfeld hat den Geruch von Sonnencreme in der Nase, was ich so für mich nicht bestätigen kann. Es handelt sich meiner Meinung nach hier nicht um einen aquatisch, fruchtig leckeren Urlaubsfeelingduft, man hat hier schon ernsthaft versucht, den Eindruck von Strand und Meeresufer zu vermitteln. Dazu passt auch eine salzige Note, die ich feststellen kann.
Sandflowers ist ziemlich mächtig und wenn ich nicht aufpasse (nie mehr als ein Sprüher), dann werde ich auch schonmal Seekrank...

...heißt ein Hörspiel von Dylan Thomas, und auch wenn es in diesem Duft um Sägemehl im profansten Sinn des Wortes geht, so kann ich doch nicht anders, als auch an den Milchwald zu denken, wann immer ich ihn trage. Das in diesem Duft durch das Sandelholz dargestellte Holz- oder Sägemehl hat eine seidige, warme Qualität, die ich auch in Milch (mit oder ohne Honig) finden kann und die in Verbindung mit den gebäckartigen, teigigen, trockenen Noten, die der Duft mit sich bringt derartige eine Anziehungskraft hat, dass ich die Nase nicht mehr vom Arm kriege. Wenn ich mich konzentriere kann ich auch die Iris gut herausriechen, etwas trocken Karottiges, ganz ähnlich der Iris in Hiris.
Bois Farine ist für mich auch kein Duft, den ich "draußen" trägen würde, er ist nur für mich.

Es wurde ja schon oft gesagt, dass es sich um einen Kuschelduft handelt, hervorgerufen durch die Ähnlichkeit mit Gebäck aller Art, variierend nach dem Träger und seinen jeweiligen Erfahrungen.
Bei mir sind es Anisplätzchen, frisch aus dem Ofen...