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Shamis’ Blog
vor 10 Jahren - 18.07.2014
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Die Wahrheit über eine rätselhafte Einstellung

Die richtige Einstellung ist für Nod sehr wichtig. Die sollte man ruhig öfter mal überprüfen. Ach, wenn man schon dabei ist kann man eigentlich gleich sämtliche Einstellungen einer genauen Prüfung unterziehen. Schwierig ist das zum Glück ja nicht: einfach "Einstellungen" anklicken und loslegen.

Möglich ist nun zum Beispiel, an seinem Äußeren zu arbeiten. Nach Belieben kann man jünger, schöner oder zum Tier werden. Sogar zur Zeichentrickfilmfigur. Interessant findet Nod hier ja die unterschiedlichen Gruppen, in die sich die Parfümixbewohner einteilen lassen: die "Beständigen", die "Wechselhaften" und die Randgruppe "Mir doch egal!".

Die "Beständigen", zu denen Nod sich ja zählt, verändern ihr einmal festgelegtes Aussehen selten oder gar nicht. Bei Nod hat das auch einen guten Grund: es geht ihm nicht nur um ein gepflegtes Äußeres, sondern vor allem um den Wiedererkennungswert. Der ist ihm schon wichtig. Schließlich kann man wohl nicht davon ausgehen, dass immer alle auch das Kleingedruckte ("Admin") lesen. Falls er also in die unangenehme Situation kommt, eine Rüge erteilen zu müssen, möchte er nicht auch noch mit der Frage konfrontiert werden: "Ey, wer bist du überhaupt?!" Klären ließe sich diese Frage ja schnell mit einem dezenten Hinweis auf die Liste der Verantwortlichen. Schön fände er es aber nicht, sich immer erst ausweisen zu müssen. Überhaupt möchte er in seiner Funktion als Oberhaupt von Parfümix nicht ständig in Erklärungsnot geraten. Also sein Auftreten immer erst erklären müssen. Etwa: "Als Admin. sage/ frage/ wünsche ich..." Oder noch schlimmer: "Achtung, Achtung! Hier spricht euer Admin.!" Nein, das fände er reichlich lästig. Da verzichtet er lieber auf allzuviel äußere Veränderung.

Das sehen die "Wechselhaften" allerdings anders. Beinahe täglich erfinden sie sich neu. Nun ja, eine Vernachlässigung ihres Äußeren kann man den Vertretern dieser Gruppe wohl nicht nachsagen... Dem typischen "Mir doch egal!" hingegen ist sein Aussehen vollkommen gleichgültig. Er oder sie (überraschenderweise befinden sich auch Frauen in dieser Gruppierung) verschwendet weder einen Gedanken noch einen Mausklick daran. Mutig verlassen sich die Betroffenen auf ihren hoffentlich guten Namen und die inneren Werte - eine erstaunliche Einstellung, findet Nod.

Die mögliche Einstellung "Unter beliebte Autoren verstecken" erstaunt Nod ebenfalls. So ist das mit den genialen Einfällen - am Ende weiß man manchmal selbst nicht mehr so richtig, was man da Tolles erfunden hat. Nod kommt ins Grübeln. Können sich da die weniger beliebten Textverfasser unter ihren erfolgreicheren Kollegen verstecken? Das würde ja wohl heißen, die Rangliste zu verfälschen! Praktisch wäre es natürlich. Wird man erst einmal als "beliebter Autor" geführt, werden es sich die so gar nicht geneigten Leser womöglich zweimal überlegen, ob sie tatsächlich den verhassten "Wenig hilfreich"-Knopf drücken sollen. Aber trotzdem - das ist doch nicht richtig! Die Einführung einer so kriminellen Einstelung kann Nod sich beim besten Willen nicht erklären.

Wenn es sich also nicht um eine von allerhöchster Stelle legitimierte Form der Wettbewerbsverzerrung handelt, was könnte es dann damit auf sich haben? Vielleicht, überlegt Nod, können sich ja die tatsächlich beliebten Autoren mit der entspechenden Einstellung vor den Folgen dieser Beliebtheit schützen, indem sie auf eine Anzeige verzichten. Wobei Nod ja gerne mal wissen würde, welcher Art diese Folgen wohl sein könnten. Ach, er hätte seine hoffnungsvoll begonnene Karriere als Kommentarschreiber nicht so vernachlässigen dürfen! Wenn seine zahlreichen Aufgaben auf Parfümix ihn nicht so beansprucht hätten, wäre er längst auch ein "beliebter Autor"...

Verträumt stellt Nod sich vor, wie so ein Leben als besonders beliebter Autor wohl aussehen würde: die zahlreiche Fanpost hätte ihm bestimmt viel Freude bereitet, gewissenhaft hätte er darauf geantwortet. Und natürlich Signierwünsche erfüllt. Ist ja auch schnell erledigt. Einfach auf die Pinnwand des geschätzten Fans ein "Herzlichst, NOD!" schreiben, fertig. Und erst die Fangeschenke...

Moment mal, sollte man als VIP nicht lieber etwas Vorsicht walten lassen? Mit in Ausicht gestellten Geschenken wollen sich die Fans doch nur die Adresse des geliebten Autors erschleichen! Kommt nicht in Frage, beschließt Nod, seine Privatadresse gibt er nicht raus! So ein gemeiner Trick, darauf fällt er aber nicht herein. Die Fanpost wird auch langsam lästig. Man kommt ja kaum noch dazu, sich mit Freunden auszutauschen oder Geschäfte abzuwickeln. Und dann immer diese Seitenhiebe von der neidischen Konkurrenz...

Ach so, er hat seine Karriere als Kommentarschreiber ja vor einiger Zeit auf Eis gelegt - was für ein Glück, da bleiben ihm all diese Probleme erspart. Andernfalls bliebe ihm wohl nur ein Ausweg: schleunigst die Funktion "Unter beliebten Autoren verstecken" aktivieren. Ja, die haben es gut, diese beliebten Autoren. Nicht nur, dass sie beliebt sind, sie können auch nach Belieben untertauchen. Das möchte er auch mal können! Also, irgendwann erfindet er noch "Unter Liste der Verantwortlichen verstecken" als frei wählbare Option.

Eine Signierstunde würde er aber trotzdem gerne mal geben. Das würde ihm Spaß machen, nur hat ihn leider noch nie jemand um ein Autogramm gebeten. Schade!

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