Sniffo

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16 - 19 von 19
Sniffo vor 4 Jahren 4 4
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Mein erster Lutens...
...ist Chergui und wir werden langsam warm miteinander.
Er war mein Mitbringsel aus dem letzten Parfümeriebesuch, dabei war ich mir beim Kauf sogar sehr unsicher. Ich hatte zwar viel gutes über ihn gelesen, aber als ich ihn schließlich auf der Hand hatte, war es keine Liebe auf den ersten Riecher. Auch jetzt, fast eine Woche später frage ich mich, was genau ausschlaggebend für den Kauf war. Denn günstig ist er nicht gerade und besonders vielseitig einsetzbar (eigentlich) ebenfalls nicht.
Ich glaube letztendlich war es wohl sein interessanter Duftcharakter, welcher mich so fasziniert hat die 180 Euro für einen großen Flakon auszugeben (die kleinen waren aus, ganz zum Leidwesen meines Geldbeutels).
Denn Chergui hat Etwas an sich, was mich in seinen Bann zieht.
Er startet würzig und irgendwie etwas medizinisch. Dann ist da noch Heu... und Honig, Honig und nochmals Honig. Sehr süß und schwülstig. Definitiv orientalisch. Bis jetzt nichts für schwache Nerven. Diese Kombination hält sich erstmal die erste Stunde. Dann nimmt das Heu ab und der Honig kommt noch mehr zur Geltung. Obwohl der Auftakt schon verdammt süß war, habe ich das Gefühl, dass Chergui's Süße im Verlauf noch deutlich zunimmt. Später wird er dann noch cremiger und ich habe fast Assoziationen mit Honigmilch.
Nichts desto trotz hat der Duft etwas trockenes an sich. Macht Sinn, wenn man bedenkt daß er nach einem Wüstenwind benannt ist. Alle Achtung Herr Lutens, das nenne ich Mal gelungen.
Die Haltbarkeit ist enorm. Er hält den ganzen Tag und die Sillage ist ebenfalls stark. Daher vorsichtig dosieren, nicht zuletzt da der Duft zu polarisieren weiß. Zwei Sprühstöße dürften fürs Tagesgeschehen reichen.
Chergui ist definitiv ein Duft für kalte Tage, da ist er wirklich kompromisslos. Ich mag mir nichtmal ausmalen wie er im Hochsommer in der U-Bahn wirken müsste.
Um so absurder ist es, dass Chergui für mich trotzdem ein gewisses Potenzial aus Alltagsduft besitzt. Ich habe ihn zwar noch nicht als solchen getestet (wird wohl aufgrund des nahenden Sommers auch noch dauern...), habe aber immer mehr das Gefühl, dass er als ein solcher funktionieren kann.
Auch ist er definitiv unisex, wobei er meiner Meinung nach gut in der Mitte liegt.
Den Träger würde ich dabei ab Mitte 20 aufwärts einschätzen.
Ehrlich gesagt bin ich immernoch ein bisschen ratlos, wenn es um die Bewertung dieses Duftes geht. Er gefällt mir aber zunehmend besser und langsam legt sich das Gefühl, dass er nur ein Impulskauf war. Man muss sich eher auf ihn einlassen, als ihn mit aller Gewalt mögen zu wollen, dann offenbart er sich einem. Da bin ich zuversichtlich.

LG
4 Antworten
Sniffo vor 4 Jahren 6 1
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Der Aventus des Kleinen Mannes...
... oder auch Rumz Al Rasasi 9325 pour Lui, ist einer der vielen Aventus ähnlichen Düfte und hat es nun auch in meine Sammlung geschafft. Ich habe ihn mir zugelegt, da ich die DNA sehr schätze und ebenso als sehr alltagstauglich empfinde. Um so schmerzlicher wäre es jeden Morgen 3 bis 4 Spritzer Aventus in meinem Hals- Nackenbereich zu verteilen, nur um ab und an ein Wabern von Ananas um die Nase zu haben. Aufgrund der Bewertungen hier und des attraktiven Preises schlug ich also zu.

Der Flakon sah auf Bildern sehr ansprechend aus, als ich ihn schließlich in der Hand hielt, war ich doch recht ernüchtert. Der Sprühkopf war nicht der beste und die Plastikverkleidung machte auch keinen besonders guten Eindruck. Das Zebra sieht zwar ganz gut aus, wenn es durch das Glas scheint, es ist aber lediglich auf der Rückseite aufgeklebt und sieht nebenbei aus, als hätte es ein Drittklässler ausgeschnitten.... Aber egal.

Der Duft Beginnt frisch und zitrisch. Dabei wirkt er etwas synthetischer als Aventus, das legt sich aber mach wenigen Minuten. Die Ananas kommt gut zu Vorschein und wird schon untermalt von einer gewissen Rauchigkeit. Dieses Konzept behält der Duft bei.

Im direkten Vergleich mit Aventus unterscheiden er sich für mich lediglich in der Kopfnote. Die kommt etwas saurer und synthetischer daher, ansonsten sind sie sich wirklich sehr ähnlich.

Die Haltbarkeit beträgt bei mir an die 7 bis 8 Stunden, was ich als sehr angenehm empfinde, da es perfekt zum Arbeitstag passt.

Ich selber nehme den Duft ganz gut an mir wahr, auch nach mehreren Stunden noch.
Komplimente gab es bisher nur von der Freundin, ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die aktuelle Lage schuld daran ist (Abstand halten, wenig Kontakt, keine Größeren Gruppen bilden etc.) .

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich um einen absolut soliden Duft handelt, der eine ähnliche Performance wie CA besitzt. In der DNA unterscheiden sich die beiden nur minimal. Tragbar ist er grundsätzlich für jeden und zu jedem Anlass, obwohl ich ihn eher an wärmeren Tagen auftragen würde. Auch ist er zu empfehlen für Jugendliche, welche durch den Hype von Aventus grade im Begriff sind ihr ganzes Taschengeld zusammenzukratzen.
Tut das nicht, kauft euch lieber den hier, oder eine der zahllosen alternativen.

Kleiner Nachtrag: Der Duft hat inzwischen einiges an Komplimenten eingetragen. Besonders erfreut war ich, als ich nach der Arbeit noch darauf angesprochen wurde (das muss bestimmt 10 Stunden nach dem Auftragen gewesen sein). Zudem hat man ihn für Aventus gehalten und beteuert, dass er nahezu identisch riecht. Darüber bin ich doch im Nachhinein noch sehr erfreut und korrigiere meine Wertung etwas nach oben.
1 Antwort
Sniffo vor 4 Jahren 2 2
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Einer für alle, alle für...
Dior Sauvage kann man als meinen eigentlichen Einstieg in die Welt der Parfums bezeichnen. Natürlich hat man sich zuvor mit den üblichen Verdächtigen a la Bruno Banani, oder Mexx herumgeschlagen, jedoch ohne wirklich einen Bezug zu der Thematik zu haben oder auch nur zu wissen, worauf genau man eigentlich abzielen möchte. Ebenso tätigte man unnötige Fehlkäufe (in meinen Augen), ein Mahnmal dessen steht in Form eines halb geleerten Invictus Pokals auf meiner Komode und verstaubt.
So kam es schließlich, dass ein guter Freund und ich bei einem kurzen Einkaufsbummel, einen Abstecher in die Parfümabteilung machten. Wir hatten gar keine großen Intentionen, sondern genossen es einfach die schicken Flakons der Reihe nach zu testen und uns gegenseitig zu ein Feedback zu geben. Schließlich hatte ich ihn in der Hand. Sauvage EdT. Den Flakon kannte ich bereits aus der Werbung, war ja auch kaum zu übersehen...
Muss ja gut sein, also ab aufs Handgelenk.
Und tatsächlich hatte dieser Duft etwas, was ich bis dato nicht kannte. Bis zu diesem Moment waren Düfte immer etwas, was man gut tragen konnte, ich jedoch auch ohne Probleme darauf hätte verzichten konnen.
Ich werde gar nicht darauf eingehen wie er riecht, das wurde schon zur Genüge getan. Viel mehr geht es darum, wie Sauvage mein Empfinden gegenüber Düften grundlegend verändert hat und damit vielleicht als mein Einstieg in die Welt der Parfuminteressierten bezeichnet werden kann. Denn mir gefiel Sauvage von dem ersten Aufsprühen an und begleitete mich fortan (den 60ml Flakon packte ich natürlich direkt ein) über mehrere Jahre. Er passt in fast jeder Situation, gefällt den meisten und lässt sich problemlos zu den meisten Outfits kombinieren. Seine Sillage ist kurz nach dem Aufsprühen recht intensiv und bleibt für die nächsten Stunden auch gut wahrnehmbar für das Umfeld. Dabei legt sich seine "Kratzbürstigkeit" (dem Ambroxan geschuldet?) etwa nach einer halben Stunde bei mir, was ich sehr begrüße. Nach etwa 4 Stunden wird er hautnah. Auch habe ich festgestellt, dass Sauvage am besten zu Geltung kommt, wenn er in der Luft liegt. Wenn man ihn testet, sollte man vielleicht einen Freund damit einsprühen, da ich ihn beim direkten Test, etwa auf dem Handrücken, deutlich anders wahrnehme.
Auch verändert er sich, meiner Ansicht nach, sehr in Temperaturabhängigkeit, was nicht verwunderlich ist, nur hier sticht es mir besonders ins Auge. Darum sollte man gerade an wärmeren Tagen mit der Dosierung aufpassen, da er gerne Mal stark ins süße schwenkt. Das gefällt nicht jedem und nimmt ihm etwas von seiner herben Männlichkeit, welche ihm für mich ausmacht.
Mittlerweile hat sich das Bild, welches ich von Sauvage EdT habe, etwas gewandelt. Zweifellos stellt er immernoch einen qualitativen und alltagstauglichen Duft da. Allerdings habe ich im Laufe der Zeit viele Alternativen gefunden, welche in einzelnen Situationen besser passen, oder spezielle Aspekte besser zum Vorschein bringen, als Sauvage es tut. Aber sowas kommt erst mit der Zeit und wenn man entsprechendes Interesse an der Materie besitzt. Wenn man nur einen Duft sucht, welchen man problemlos tragen kann, dann sollte Sauvage definitiv auf dem Merkzettel stehen.
Auch sollte man sich mit seinen Abkömmlingen auseinandersetzen, wovon zumindest das EdP eine (in meinen Augen) bessere Alternative darstellt.

LG
2 Antworten
Sniffo vor 4 Jahren 2 1
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Le Male für den diskreten Gentleman...
...oder auch Amouage Reflection Man genannt. Aufgrund des bevorstehenden Frühlings, war ich auf der Suche nach einem geeigneten Duft für die Arbeit und den Alltag. Beeinflusst von diversen YT Videos und den vielen positiven Kommentaren hier, bestellte ich mir einen 100ml Flakon. Den Duft schließlich auf der Hand, war der erste Eindruck ernüchternd. "Riecht ja fast genau wie Le Male!?". Auch von der metallischen Kühle, welche von vielen beschrieben wurde und welche die größte Abgrenzung zu dem JPG darstellen sollte, war noch nichts zu merken. Am Anfang ist die Sillage Recht kräftig, nimmt aber nach den ersten zwei Stunden ab und wird recht hautnah. Nach etwa 7 Stunden rieche ich nichts mehr (vielleicht auch der Erkältung zu verdanken). Allerdings glaube ich langsam zu verstehen was den Duft nun eigenständiger macht. Denn jene Aspekte von LeMale, welche ich eher als laut und prollig empfinde, treten hier viel dezenter auf und geben dem Duft eine Eleganz, welche seines gleichen sucht. Ob das allein reicht den Preis von 160 euro zu rechtfertigen, muss jeder für sich entscheiden. Aufgrund dieser Eigenschaften würde ich ihn auch in gänzlich anderen Situationen tragen, als seinen Bruder. Durch seinen unterschwelligen Charakter und seine Alltagstauglichkeit wäre wohl ein Date oder eine einfache Verabredung sein Einsatzgebiet. Allerdings lässt er sich auch ohne Probleme im Alltag und auf der Arbeit tragen, obwohl es dort bessere Alternativen gibt. Auch sehe ich ihn nicht an einem Teenager. Es ist eher ein Duft ab Mitte 20, wenn sich der Jugendliche Leichtsinn gelegt. Davor würde ich auf den JPG zurückgreifen, da dieser deutlich jugendlicher daher kommt und nur ein Drittel kostet.
LG

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