Souhsza

Souhsza

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11 - 15 von 23
Souhsza vor 10 Jahren 3 1
7.5
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9
Duft
Nein, das ist keine Pfeife ...
...und schon gar keine brennende. Es ist aber auch nicht die kalte Asche eines Kamins. Aber es ist der Geruch der jetzt kalten Wände einer alten Pfeife in die sich der Tabakgeruch eingebrannt hat. Es waren wohl einige aromatisierte süßliche Sorten Tabak beim Rauchen dabei.

Man kann die Gemütlichkeit vergangene Paffereien erahnen. Und ich stelle mir den Besitzer vor. Einen reifen geerdeten Mann in seinem Schaukelstuhl, der sofort Zutrauen weckt. Einen Mann in dessen Gegenwart sich die Menschen wohl fühlen.

So löst dieser Duft bei mir die positivsten Assoziationen aus. Es ist ein Gemütlichkeits- und Vertrauensduft, der eine warme Atmosphäre schafft.
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Souhsza vor 10 Jahren 12 5
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8
Duft
Robinsonfeeling bis zum Horizont
Alle meine alten Lieblingsdüfte mag ich nicht mehr. Keinen kann ich mehr (er)tragen! Oje! Dabei ist doch alles besser, als wenn jemand nach gar nichts riecht! Also Suche…

Dieser (Nicht)winter versetzt mich in eine seltsame Stimmung. Klassische Winterdüfte gehen nicht. Es scheint mich nach etwas leichtem, heiteren, unkomplizierten, sonnigen zu gelüsten. Ein Hauch Karnevalstimmung?

Nein, doch dazu mehr in Kürze!

Jedenfalls endlich die Erlösung durch Cocobello und Premier Figuier (Danke, Marron ich werde es nie vergessen!).

Cocobello ist Süden und Wärme! Doch bei näherem Hinsehen ist es nicht plakativ tropisch, keine Hula Mädchen, kein Baccardi Feeling, keine oberflächliche Geselligkeit in der man einmal derb die Sau herauslassen kann, kurz kein Karnevalsfeeling.

Cocobello ist Robinson Crusoe bei dem morgentlichen Rundgang durch sein Reich. Man spürt förmlich seine Füße im Sand, manchmal am Strand von Miniwellen umspielt. C ist die unverbrauchte, ungetrübte tropische Morgenstimmung, die noch rein und unschuldig ist. C ist Muße und Innehalten vor dem Tag. Und C ist das sich, mit sich selbst verstehen, so wie Robinson es gelernt hat. Die ersten Sonnenstrahlen versprechen einen guten Tag, schüren Zuversicht... Wohlauf, denn …

Das alles wird bewirkt, wie mein Vorkommentator so treffend formulierte durch "Grünpigmenten, die nach anfänglich starker Dominanz der Nuss die Führung übernehmen". Dieses "übernehmende Grünpigment" ist für mich ganz klar die magische Feige, die bis zum Schluss erhalten bleibt und wie mit der Kokosnuss tanzt, die bei jeder Drehung einmal ins Gesichtsfeld rückt. Also Feige, Kokosnuss, Feige, Kokosnuss ...

Na, ja und auf die Kappensitzung heute Abend passt es besser als ein Winterduft...
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Souhsza vor 10 Jahren 5 3
7.5
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9
Duft
Geheimschatz aus dem Erdreich
Rote Beete ist neben Sellerie für mich die bedeutenste Wurzelpflanze, und von den beiden die weiblichste. Beziehungen sind, wie ich finde, unübersehbar. Man betrachte nur den Saft, der reichlich in ihr ist und dessen Farbe.

Wohl deswegen habe ich zu ihr auf vielfältige Art eine besondere Beziehung:
Rote Beete ist meine Lieblingsfarbe. Sie hat nicht die Dramatik von blutrot, ist dafür fröhlicher und sonniger, jedenfalls anregender und verlockender als bordeauxrot. Sie setzt z.B. einen schönen Kontrast zu weißem Haar. Nochmehr: es ist eine Farbe, die Symbolkraft hat.

Genauso ist es mit der Wurzel, die aus der Erde kommt. Sie hat etwas Magisches. Wenn ich blute verlangt mich danach, sowie die Mutter von Rapunzel nach Rapunzeln. Der erdige Geschmack gleicht mein Wesen aus und verbindet mich auf seltsame Weise mit allem.

Dieses Gefühl bekomme ich auch, wenn ich beetroot rieche. Aus dem Flacon tritt keine auf Kindheitserfahrungen basierende Erdung, sondern eine universellere, wie aus dem kollektiven Unterbewußtsein entspringende. Der Duft spendet mir seltsam Trost und beruhigt mich.

Er ist wohl das näheste, was es für mich zur Natur gibt. Und er ist identisch genug, das ich nicht an der Nachahmungsqualität von Demeter zweifele. Es ist ein unvergleichbarer Duft in meiner Duftschatulle.

Auch wenn ich freimütig einräumen will, dass es noch kultureller Weiterentwicklung bedarf bis so ein Duft Akzeptanz als Parfum finden kann.
3 Antworten
Souhsza vor 10 Jahren 4 2
7.5
Flakon
5
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10
Duft
The feet on the floor and the head in the clouds, thank you Dirt!
Wir werden geprägt von zwei Polen: der Erde und dem Himmel. Gut stehen wir in der Mitte. Doch unsere Zeit mit ihren Großstädten, Mobilität, Werbung und nun auch der virtuellen Welt verleitet uns zu dem Luftpol hin.

Was wir brauchen ist, Erdung! Doch die scheint es nirgends mehr zu geben. Kluge Kate Moss! Mit Dirt holt sie sich den modrigen Stallgeruch aus einer vergessenen Ecke eines alten Bauernhofs mitten in ihre laute Glitzer-, Scheinwerferwelt Londons.

Denn Dirt ist kein Großstadtratten-Urinmief, sondern lang vermisster und deswegen schon wieder wohlriechender Land-, Naturdreck!

Ich hatte lange Zeit Angst davor Dirt das erste Mal zu riechen. Zu bewußt bin ich mir zu was Düfte fähig sind. Es zum ersten Mal zu schnüffeln hat mich erleichtert und wohl wegen der unguten Vorahnungen angenehm überrascht.

Dirt gibt fast schon absurderweise ein Gefühl von Heimeligkeit, auch durch seine Perfektionslosigkeit. Was kann einen besser ausgleichen, beruhigen und stabilisieren?

Es ist in fast allen Kommentaren zu Demeterdüften über das Duftkonzept von Demeter spekuliert worden ohne je eine zufriedenstellende Antwort darauf zu finden. Nun dies ist meine erste Antwort! Demeter schenkt mit Dirt Instant-Erdung aus der Flasche. Im Ernstfall sozusagen als Notfalltropfen/Rescuedrops zu verwenden!

Und so benutze ich Dirt auch! Um mich zu erden und im Notfall z.B nach einem anstrengenden Messetag zu retten. Morgaina ich denke an dich! Das tun im übrigen auch Beetroot, Greenhouse und Mushroom auf ihre Weise.

Bei Dirt kommt dazu, dass ich endlich mal hemmungslos und ohne Reue Schimmel schnüffeln kann. Irgendwie reizt ja immer das Verbotene! Hemmungslosen Benzingenuss bekomme ich von Fahrenheit. Fehlt mir nur noch ein harmloser Klebergeruch. Für Tipps bin ich dankbar!

Ob Dirt zu 100 % dirt nachempfindet überlege ich nicht. Ich bin so sehr von dem Konzept von Demeter beeindruckt Gerüche nachzuempfinden, die bei mir Emotionen auslösen, dass ich nicht kleinlich mit dem Duft zu Gericht gehe.
2 Antworten
Souhsza vor 11 Jahren 19 10
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Morbider November mit Allerheiligen als Höhepunkt
Es gibt Düfte, die repräsentieren das Frühjahr mit seiner Unschuld und Frische und es gibt Düfte, die repräsentieren den Herbst mit seiner Erfahrung und Tiefe.

Unter den Herbstdüften wiederum gibt es welche, die repräsentieren den goldenen Herbst mit seiner Erntedankstimmung und seinen bunten Blättern.

Aber es gibt auch Düfte, die repräsentieren, die kürzer werdenden Tage mit ihrer langen Dunkelheit, den Nebelschwaden, die das Land einhüllen und einen ganz hinter einem Schleier versinken lassen. Sie repräsentieren die Zeit, wo die Schleier zur Anderswelt dünner werden und unsere Ahnen uns näher erscheinen. Sie zeugen von der Kälte, die einem jetzt schon manchmal in die Kleider kriechen will.

So ein Duft ist Encre Noire.

Er wirft uns auf uns selbst und unsere Ängste. Er bringt uns ein Geheimnis entgegen und evokiert in uns Unheimlichkeit. Das macht der Vetiver.

Aber dann im Auslaufen, klingt nach –wie zum Trost- Süße, was EN für mich zu einem weiblichen Parfum macht.
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