Susan

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11 - 15 von 139
Susan vor 1 Jahr 14 24
8.5
Duft
Cocooning…..
Obwohl in der Aufzählung der Duftnoten erst recht spät genannt, begrüßt mich DUSK umgehend mit Patchouli und Eichenmoos……begleitet von würzigem Koriander ……

Die Bergamotte, die ja üblicherweise recht unverkennbar die Kopfnote vieler Düfte einleitet, macht sich zunächst lediglich als unterschwellige Frische bemerkbar und entfaltet erst nach einigen Minuten ihre volle Strahlkraft…….

Sie erhellt den anfänglich recht erdig-würzigen Auftakt und hebt den Duft in luftigere Gefilde…..

Die Rosennoten bleiben hintergründig…..warm und würzig eingebettet in eine kleine Prise Zimt und einen äußerst zarten Hauch Vanille………ich, als Rosen-Skeptiker, habe jedenfalls zu keinem Zeitpunkt den Eindruck: Aha..!! Hier ist eine Rose..!!

Nach und nach treten weiche, helle Holznoten, sanftes Vetiver und ein samtig-balsamischer Amber hinzu…..

Die gelistete Himbeere wird sicherlich auch ihren Teil zum Duftgeschehen beitragen, ist aber für mich nicht als solche wahrnehmbar.

Ebenso wie alle anderen Perfumer H Düfte wird auch DUSK von feinen Moschusschlieren durchzogen und bleibt trotz seiner „gewichtigen“ Bestandteile filigran und schwebend ……

Alles in allem würde ich DUSK als würzig-holzig-ambriert beschreiben…….ein warmer, weich umhüllender und sanfter Duft……oder, wie Lyn Harris es beschreibt: Ein Kokon…..
24 Antworten
Susan vor 1 Jahr 14 23
8
Duft
Unerwarteter „Plot Twist“…..
EAU FRAICHE startet mit zitrisch-eleganter Frische ohne Schärfe……ein Auftakt, der mir außerordentlich gut gefällt…..

Zur Herznote hin gesellen sich zartholzig-hellgrüne und minimal bittere Noten hinzu…….auch dieses Stadium empfinde ich noch als sehr angenehm……

Doch dann geschieht etwas eigenartiges……

Auf wundersame Weise wandelt sich EAU FRAICHE von frisch, zitrisch, hellgrün, kühl zu warm, süßlich, würzig, tabakartig……

Man kann nun zwar nicht sagen, dass die Frische angesichts dieses überraschenden Twists völlig verloren ginge………sie bestimmt jedoch nicht mehr den Duftcharakter und liefert lediglich ein subtiles Hintergrundrauschen…..

Ich könnte mir vorstellen, dass es genau diese Wandlung ist, die EAU FRAICHE für viele Liebhaber ganz besonders interessant und angenehm macht……..mir persönlich jedoch sagt diese süßliche, fast tabakartige, Würze nicht unbedingt zu… zumal sich zur Basis hin auch noch ein Anflug von Rose einstellt……

Generell empfinde ich EAU FRAICHE als durchaus unisex…….ab dem „Twist“ jedoch tendiert er für meine Nase mehr zum Maskulinen hin…..

An einem Mann allerdings würde ich den Duft ganz hervorragend und sehr, sehr anziehend finden …..

Nachtrag: Habe den Duft gerade meinem 25-jährigen Sohn aufgesprüht und er ist begeistert …!!

Zur Bewertung:

Allgemein: 8,5
Persönlich: 7 (da mir persönlich zu maskulin)
Gesamt: 7,75 (=8)
23 Antworten
Susan vor 2 Jahren 24 21
8
Duft
Das Leder aus dem Meer……
C. Nagel und ich, das will einfach nichts werden…..

V.V. Empfinde ich als „bemüht“ unisex…..das verhältnismäßig süße und dezent pudrige Veilchen vereinigt sich für meine Nase nur recht widerwillig mit dem eher robust-männlich daherkommenden Volynka-
Leder……

Die süße driftet allerdings nicht ins Zuckrige oder Lippenstiftartige ab……sie bewegt sich immer noch an den äußersten Randbezirken dessen, was ich persönlich „florale Süße“ nenne……

Zur Herznote hin detektiere ich etwas leicht grün-aquatisch-Säuerliches…..ähnlich der ein oder anderen Rosenote …..ich bin mir unsicher, ob dies nun - wenn auch nicht gelistet - tatsächlich auf Rose zurückzuführen ist, oder ob es sich hier möglicherweise um das Veilchenblatt handelt ……

Es könnte natürlich auch sein, dass dieser Dufteindruck eine der Duftfacetten des Volynka-Leders abbildet……

Hierzu ein kurzer Text von Hermès:

Anfang der 1970er-Jahre erwacht das Juchtenleder in England zu neuem Leben. Taucher bringen dort die wertvolle Ladung eines Zweimasters, der im Jahre 1786 vor der Küste von Plymouth Schiffbruch erlitten hatte, an die Oberfläche. Aus Sankt Petersburg kommend war die Metta Catharina in einen Sturm geraten, der Hanf und das Juchtenleder in ihren Frachträumen sollten Genua nie erreichen. Zwei Jahrhunderte lang hütete das Meer die schönen, im schützenden Schlick verborgen liegenden Lederrollen – ein Zeugnis des unverwüstlichen Charakters dieses einzigartigen Materials.

Zwanzig Jahre später erwirbt Hermès in den 1990er-Jahren etwa zehn dieser rätselhaften Häute. Sie werden in den Taschen Sac à dépêches und Kelly verarbeitet..“

Vielleicht handelt es sich also einfach auch um „Schlick“ oder irgendeine sonstige Meeresnote, die ich da vorübergehend erschnuppere……

Zur Basis hin gelingt die Vereinigung von Veilchen und Leder dann schon etwas besser……so, als hätten sich die beiden entschlossen, sich zwar nicht gerade zu umarmen, aber sich zumindest versöhnlich die Hand zu reichen……

Abgesehen von Veilchen und Leder erschnuppere ich auch noch ein paar zarte Hölzer, die in luftigem Moschus vor sich hin treiben……

Wie jeder Duft ist auch dieser hier selbstverständlich Geschmacksache und wird auf jeden Fall seine Liebhaber finden.

Er ist elegant, understated und wertig……durch und durch Hermès……

Und allein für diesen Umstand bekommt er von mir schon mal ein paar Punkte gutgeschrieben…….meinen persönlichen Geschmack trifft er allerdings nicht so recht……

Daher:

Persönlich: 7

Allgemein: 8,5

Gesamt: 7,75 = 8
21 Antworten
Susan vor 2 Jahren 15 20
7
Duft
Deutlicher Unterschied zum Vintage …
Diese Rezension gilt sowohl für das EDT als auch für das EDP.

Anlässlich des Schnupperns an einer kleinen Vintage Miniatur, die mir noch geblieben ist, hatte ich beschlossen, mir diesen wunderschönen Duft erneut zuzulegen.

Großer Fehler..!! Zumindest für diejenigen, die eben ganz speziell den Vintage mochten (als er noch kein Vintage war). Ein erneuter Versuch mit dem EDP führte zum selben Ergebnis.

Das aktuelle OMBRE ROSE ist ein Duft, bei dem EDT und EDP tatsächlich gleich riechen und sich nur in ihrer Stärke und Dichte unterscheiden…….es gibt sozusagen eine Sommer- und eine Wintervariante.

Bei der aktuellen Variante fehlen mir das Schillern, die Klarheit und die frisch anmutende Pudrigkeit des Vintage. Konkret: Es fehlen merklich Aldehyde und Vetiver. Zudem findet sich in der aktuellen Version auch Cumarin, das meinem Wissens nach in der ursprünglichen Variante nicht enthalten war…..

Die aktuelle Version ist somit in der Tat in erster Linie rosig-pudrig und nicht mehr frisch-pudrig,……sie hat weniger Iris-Anteil, ist weniger strahlend und glitzernd und insgesamt moderner. Das ist jetzt nicht unbedingt schlecht, aber es ist eben nicht das, was ich wollte….

Hach…..früher war einfach mehr Lametta *grins*…..

20 Antworten
Susan vor 2 Jahren 11 18
6.5
Duft
Not my FLORIS…..
Eines sei gleich vorweggenommen: dies ist ein recht süßer Duft, den ich persönlich nahe am Bereich des „essbaren“ verorte…..

Gleichwohl findet man hier die gemeinhin sehr beliebte „Lippenstift-Iris“….und für Freunde eben jener, ist dieser Duft unbedingt testenswert..!!

Nun gehöre ich selbst allerdings nicht zu den „Lippenstift-Iris“ - Liebhabern…..folglich hält sich auch meine Begeisterung in Grenzen…..

Nichtsdestotrotz - und das sei ausdrücklich betont - gelingt es PLATINUM 22 ganz ausgezeichnet, das zu sein, was es sein will: Ein zeitgeistig-moderner, süßer Lipstick-Iris Duft auf Kunstholz-Amber-Tonka Basis ……ein Mainstreamer sozusagen, der vermutlich all jene ansprechen möchte, denen Floris bislang zu klassisch war……

ich bezweifle jedoch stark, dass Queen Elisabeth II, anlässlich deren Platin Jubiläum dieser Duft kreiert wurde, ein solches Parfum tragen würde……..wenn schon ein Royal, dann wohl eher Meghan …….definitiv zumindest eine jüngere Person, die bereits mit synthetischen Duftstoffen „duftsozialisiert“ wurde und solchen gegenüber eine höhere Toleranz aufweist als ich…….sie vielleicht sogar tatsächlich mag……

PLATINUM 22 startet zunächst mit einem recht spritzigen Limetten-Johannisbeer-Auftakt, der die unmittelbar danach in Erscheinung tretende Iris angenehm belebt……

Die säuerlichen Aspekte der Früchte werden von einer weichen Hafernote abgemildert und verleihen dem Duft an dieser Stelle die - für mein Empfinden - leicht „essbare“ Anmutung…..

Zur Herznote hin gesellt sich eine ordentliche Prise vorrangig pfeffriger Würze hinzu……gleichzeitig wabert aus den Tiefen der Basis bereits ein gerüttelt Maß an synthetischem Allerlei empor…..

An dieser Stelle wird PLATINUM 22 für mich persönlich zum völlig banalen Allerwelts-Duft wie man ihn derzeit überall wahrnimmt…….

Es ist diese sich ständig wiederholende und in so vielen neueren Düften anzutreffende Kunstholz-Amber-Tonka (manchmal auch Vanille) Basis, die mich mittlerweile einfach nur noch langweilt…….ganz abgesehen davon, dass ich sie nicht mag….

Meine persönliche Wertung liegt in etwa bei 5…….generell jedoch würde ich meinen, dass der Duft bei jüngeren Parfumos und -as durchaus Anklang finden könnte und sich wohl irgendwo um 8 herum einpendeln wird…….

Von daher: 8+5=13 / 13:2=6,5
18 Antworten
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