TheBladi11

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11 - 15 von 20
TheBladi11 vor 2 Jahren 15 6
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Haltbarkeit
8.5
Duft
"Many of us have been running all our lives, practice stopping." - oder: Der Geruch inneren Friedens.
Das Zitat der Überschrift von Thich Nhat Hanh lässt sich vielfältig interpretieren. Für mich drückt er das Bedürfnis nach innerer Einkehr aus, nach der man (vor allem in den aktuellen Zeiten) streben sollte.

Dieser Duft war ein Blindkauf, das ist eigentlich so gar nicht meine Art, meist gebe ich Proben & Abfüllungen 2-3 ausführliche Testphasen.
Allerdings habe ich in den letzten Monaten ein wenig eine Vorliebe für das Haus Le Couvent de Minimes entwickelt. "Nubica | Le Couvent" war mein Erster, es folgte der "Heliaca | Le Couvent" - beide sind H&S technisch eher zurückhaltend & eher understatig & wenn ich es nicht besser wüsste könnten beide auch von Celine stammen.

Auftakt:

Blumige - (nicht zu) süße Davana, die minimal pudrig daherkommt & der dadurch die krautige Kantigkeit, die Davana manchmal hat, genommen wurde.
Diese harmonische Blumigkeit bleibt bei mir knapp 15 min.

Verlauf:

Es kommt nun Ylang-Ylang hinzu & komplimentiert die blümelige Davana mit einer Balsamigkeit die immer wieder pulsierend hervortritt und die Kopfnote perfekt abrundet, das Gesamtbild ist aber noch nicht komplett...

Ausklang:

Nach weiteren 15 - 20 min folgt eine würzige Patchouli-Grundierung (überhaupt nicht muffig!) sondern sehr geerdet, ja sogar sandig - weshalb ich die Assoziationen, zu Wüste (sowohl vom Hersteller selbst, als auch von vielen Mitgliedern hier) absolut teilen kann. Auch die Tonkabohne passt nun ins Gesamtbild & steuert eine super-natürliche Vanille-Note bei, die aber nie Überhand nimmt, sondern von Patchouli & der feinen Pudrigkeit im Zaum gehalten wird.

Nun ist der Zeitpunkt gekommen zu schweben. Den Geist zu leeren. An nichts zu denken!

Denn dieser Solano befriedet mich innerlich - er harmonisiert meine Gedanken & bringt mich zurück zur wichtigsten Person in meinem Leben:
Mir selbst!
6 Antworten
TheBladi11 vor 2 Jahren 13 2
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Haltbarkeit
9
Duft
Narciso's α-Male Moschus - oder: Hengste sind auch nur Pferde.
Vor einigen Wochen erreichte mich eine Probe dieses EdP's. Da mein Souk-Partner sehr spendabel war, hatte ich die Möglichkeit ziemlich oft & in unterschiedlichen Intensitäten zu testen.

Direkt nach dem Abnehmen der Kappe strömte mir schon eine (komischerweise) sehr vertraute Moschus-Note ins Gesicht & ich musste erst einmal leicht Grinsen.

Na dann mal los - meine üblichen 4 Sprüher (Halsseiten, Handgelenke) aufgetragen & direkt gedacht: Das ist er! Genau den habe ich gesucht!

Auftakt:

Die ersten 20 - 30 Sekunden sind relativ stechend, man riecht den Alkohol & ich war im ersten Moment kurz davor zu Niesen. Dann macht er sich breit & wie er das tut! Moschus 360° wäre auch ein passender Name gewesen! Fein ist er & wunderbar austariert. Er besitzt eine dezente Blumigkeit durch die Iris, die ich aber nur ab und an ganz zart wahrnehmen kann.

Verlauf:

Moschus, Moschus, Moschus all around & zwar die volle Breitseite, eine säuerliche-würzige Note kommt nach 20 - 25 Minuten dazu, schätze das dürfte der Rosa Pfeffer sein - kenne ich gut, da ich Rosa Pfeffer gerne beim Kochen verwende (insbesondere Kurzgebratenes) mit gemörsertem Rosa Pfeffer & grobem Meersalz = Träumchen! Aber ich schweife ab...
Manche sagen ja hier, der "Narciso-Moschus" sei etwas ganz Eigenes & da würde ich auf jeden Fall zustimmen - er ist speziell: Auch für mich gibts hier keine Animalik - eher wechselt der ab und an die Farbe, mal etwas heiterer & im nächsten Moment dann schon etwas düsterer und wieder anders - dieses Spiel gefällt mir & macht den Duft so reizvoll für mich.

Ausklang:

Haltbarkeit auf meiner Haut mind. 10h dann ist er spätestens hautnah - davor durchgehend präsent aber nie anstrengend. Zum Schluss hin wird er dann etas blümeliger & die Iris blitzt nochmal etwas besser durch - ergänzend sei noch zu erwähnen, dass da noch was ist: Dieser Moschus riecht "sauber" aber nicht sauber wie ein Typischer Saubermann-Duft, nein anders sauber, irgendwie menschlich sauber, als Hätte man menschliche Haut mit neutraler Seife gewaschen und würde anschließend seine Nase an die noch warme Haut halten - vielleicht ist es das was manche hier als Animalisch beschreiben, ich finde der "menschelt" eher.

Aber was soll das jetzt mit dem Hengst ?

Nunja, ich reite regelmäßig seit ich 5 Jahre alt bin & so war ich am 2. Advent mal wieder mit einer meiner Besten Freundinnen zu einem 2h Ausritt verabredet.
Die Pferde dort sind getrennt nach ihrem Geschlecht in unterschiedlichen Ställen in ihren Boxen untergebracht. Ich reite meist eine 7-Jährige Holsteiner Stute.

Gut ne 1/2 h vorher habe ich den Rest der Probe (ca. 6x Sprays, für meine Verhältnisse oversprayed) leer gemacht. Bereits beim Öffnen der Box wieherte die Stute und drehte sofort den Kopf zu mir - sie kam direkt auf mich zu und begann ihren Kopf an meinem Hals zu reiben & plötzlich sogar den Hals abzuschlecken - Scheinbar mochte sie den Moschus - erlebt habe ich das bisher bei noch keinem Parfum. Um zu schauen wie die Wirkung auf Hengste ist, bin ich direkt in den Nachbarstall zur Box des Zuchthengst's und siehe da:

Der Gute mochte das überhaupt nicht, er bewegte sich sofort in eine Ecke seiner Box und nickte immer wieder auf und ab - wollte mir einfach nicht Nahe kommen...

Meine Vermutung ist also der α-Hengst roch einen anderen α-Male an mir & wollte sich erst gar nicht auf Diskussionen einlassen wer hier der Boss ist - die Stute zeigte klare Anzeichen von Rossigkeit und kniete sich nach meiner Rückkehr in ihre Box sogar auf den Boden.

Beim Ausritt war sie deutlich entspannter & reagierte viel besser als sonst auf meine Befehle - nach dem Ausritt beim Striegeln, konnte sie erneut nicht den Kopf von meinem Hals lassen & atmete auch deutlicher vernehmbar als sonst...

Also Herr Kurkdijan, sie haben hier doch nicht etwa Hengst-Pheromone verbaut ?

Wie auch immer - ich habe meinen neuen Alltags-Lieblings-Moschus gefunden & mir mittlerweile einen 100 ml - Flakon besorgt.
(Der übrigens optisch echt was hermacht - massiv, schweres Glas & eine schöne Kappe - insgesamt schlicht & edel = Voll mein Ding!)

Er hat sogar einen Platz in meiner aktuellen Top 10 bekommen & auch das Feedback, geschlechterunabhängig ist durchweg positiv.

Zum Schluss sei noch IamCraving ein Dank ausgesprochen denn ohne ihn wäre ich wohl nie auf diesen neuen Liebling gekommen - dass Herr Kurkdijan den kreiert hat - kann man qualitativ definitiv wahrnehmen & wer sich mit diesem Parfumeur auseinandersetzt, sollte auch diesen hier, zumindest Mal unter der Nase gehabt haben.

Dufte Grüße! :)
2 Antworten
TheBladi11 vor 2 Jahren 10 8
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2
Duft
Piña Colada x B52 - oder: What shall we do with a drunken sailor?
Immer & Immer wieder fand dieser Duft seinen Weg in die Shoutbox auf der Startseite - ich habe einige Rezensionen gelesen & mich durch sämtliche Statements gewühlt - also an einem Sharing teilgenommen & her mit dem Zeug!

Erwartet:
Kokosnuss mit braunem Rum, leicht würzig durch Tabak & angesüßt durch Tonkabohne, dazu eine erdige Basis durch die ab und an die Zeder durchblitzt.

Bekommen? - Lest selbst.

Auftakt:

Nach dem Aufsprühen sehr stechende hochprozentige Alkoholnote, die sich zum Glück nach gut 30 Sekunden etwas abmildert. Es folgt eine (noch) unreife Kokosnuss mit einer (leider!) eher hellen Rumnote & etwas Säuerliches das mich am Ehesten an Ananas erinnert. Im Prinzip ist die Kopfnote nichts anderes als "Bacardi - Pineapple-Infusion" zum Aufsprühen!

Verlauf:

Die Kokosnuss reift nun etwas nach & ist nach gut einer Stunde kaum mehr wahrnzunehmen, dafür kommt hier etwas ganz Unerwartetes dazu - Billiges DuschDas (das Blaue!) mit einer herben Lavendel-Note, diese bringt auch das stark alkoholische wieder zurück, Rum wird immer heller & das Säuerliche rückt zumindest etwas in den Hintergrund - es fügt sich nun auch etwas ein was am Ehesten nach verbranntem Plastik riecht & ja das hat was von "Kabelbrand"...

Ausklang:

DuschDas-Vibes mit bisschen nun muffiger Kokosnuss und undefinierbarer Alkohol-Schärfe verbleibt über 5-6 h. Warum zur Hölle muss ein Kokos-Nuss-Rum-Duft mit eine blauen Basis unterlegt werden - die versaut mir den ganzen Duft.

Kurzfassung: Der Kapitän schläft, der Steuermann wurde über Bord geworfen - 30 Matrosen feiern auf dem immer wieder von Gischt überspülten Holzschiff eine Party, 1 Jahr alte Rumfässer werden (viel zu früh!) angestochen ein paar aufgeschlagene Kokosnüsse rollen über Deck und der ein oder andere gönnt sich eine Zigarette, mancher raucht den Filter gleich mit - der Kapitän ist erwacht & weist im heillosen Durcheinander den Leichtmatrosen im Krähennest an einen Eimer Duschgel auf die Feiernden zu schütten - Schaumparty! Nach 6 h ist die Party over & in den Kojen riecht's nach ausgedünstetem Alkohol & Duschgel.

Kann man das tragen? Mit gutem Willen, joaaa...
Muss man das Testen: Nicht wirklich.
Sind die Wertungen hier angemessen: Leider nicht.

Überschriftserklärung: Piña Colada = Erklärt sich von Selbst... B52 = Short-Cocktail bei dem die oberste Schicht angezündet wird. What shall we do with a drunken sailor? = Take some Shower Gel! ;)

Alles in allem: Dieser Duft "facht mein Feuer" (leider) nicht an - oder: This stuff doesn't float my boat!
8 Antworten
TheBladi11 vor 2 Jahren 12 5
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8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Kein Parfum - eher ein kunstvolles Konzept-Skinscent - oder: Olfaktorisches Ménage à Trois.
Kurz vorab:
Francesca Bianchi's Spezielle Ausflüge habe ich schon einige in ihrer Heimatstadt getestet - aber bisher habe ich die wohl Aussergewöhnlichsten bewusst aufgespart.

Diesen hier, habe ich schon lange auf meiner Testliste & nun auch als üppige Probe erhalten (Danke btw. an IamCraving)

Gestern Abend bis spät gearbeitet (21Uhr) hatte ich danach den Drang diesen endlich auszuprobieren, also nach dem Duschen & Rasieren mit unparfumiertem Sensitiv-Dusch-Schaum - meine üblichen 4 Sprüher (wie immer wenn ich was Neues teste) jeweils beide Hals & Handgelenkseiten aufgetragen.

Auftakt:
Im ersten Moment hatte ich mal wieder diesen Wow-Moment - den ich sehr selten erleben darf aber wenn dann freut man sich um so mehr - in diesem Fall aber aus 2 Gründen:
1. Der kam mir sofort bekannt vor & ich konnte ihn tatsächlich einer gewissen Person aus meiner Vergangenheit zuordnen - als stünde diese direkt vor mir.
2. Ich hatte das Gefühl die Duftmoleküle gehen in meinen Körper hinein und füllen mich mit einer wohligen Zufriedenheit bzw. Gelassenheit aus - nicht nur physisch sondern v.A. psychisch war das schon fast überwältigend - aber nicht fordernd sondern im Gegenteil: Es war mir die ersten 15 min einfach alles egal, nach den ersten 10min fiel mir auf das ich mich einfach ohne mich Anzuziehen auf meine Wohnzimmercouch gesetzt habe und irgendwie darin versunken bin...

Verlauf:
Eigentlich wollte ich noch aus dem Haus & mir Freitags-Standard-mässig mit ein paar Freunden ein paar Wochenend-Drinks reinfahren - Mhhhm, aber nach Bewegung war mir gar nicht. Bin dann liegen geblieben & dann gings los: Die Irisbutter schmilzt dahin & verbreitet den Geruch den man hat wenn man Butterkekse für einen Tortenboden mit dem Mörser zerkleinert auch die beiden verbauten Balsame kann ich jetzt deutlich wahrnehmen & diese ergeben tatsächlich etwas was ich als den "Eigenduft menschlicher Haut" beschreiben würde - Wunderschön aber auch irgendwie unglaublich verwirrend. Es folgt etwas, dass ich & Pardon schonmal klar erkenne: Eine leicht metallische-Moschus-Note, die zusammen mit dem Bibergeil etwas ergibt - und zwar: Den dezenten aber unverwechselbaren Geruch von frischem, warmen Ejakulat. Ja richtig gelesen. Und zwar Menschliches! Mit Animalik hat das meiner Meinung nach nicht viel zu tun - vielleicht ist es diese Assoziation die hier manche als "ungewaschen" beschreiben - für mich sind die Samenfäden & was Sperma eben noch so enthält, ganz klar auszumachen - Wie ich das Finde?
Richtig Toll & absolut aussergewöhnlich oder mit einem Wort: Exzeptionell!

Ausklang:
Ich bin dann doch noch irgendwann aufgestanden, hab mir was angezogen & bin durch die Dunkelheit ein paar Straßen weiter zu meiner Besten Freundin gelaufen - Sie meinte schon bei der obligatorischen Umarmung an der Haustür: "Irgendwie riechst du heute anders, aussergewöhnlich anders, aber gut anders" - ich hab ihr dann gesagt was ich trage, sie hat dann nur geschmunzelt & gemurmelt:
"Darfst mir auch mal zum Testen geben" & Schwups war sie in der Küche verschwunden & machte mir einen schönen Gin-Tonic.

Nach dem Drink bin ich dann mit dem Kopf in ihrem Schoss eingeschlafen & erst heute morgen wieder aufgewacht - Von was ich geträumt habe: Mhhm ;-) - auf jeden Fall habe ich lang nicht mehr so gut geschlafen - nach dem Aufwachen nochmals geschnuppert kann ich eine feine Ledernote mit etwas Kühle wahrnehmen - alle anderen angegebenen Noten entwickeln sich auf meiner Haut nicht - Aber warte, da ist noch was:
Ein dezenter Schleier im Raum, der ähnlich riecht wie ein zu kleines Zimmer in dem 2-3 Menschen die Nacht verbracht haben - ohne (danach) zu Lüften - irgendwie ein wenig stickig aber trotzdem auch angenehm heimelig & einladed - A lá:

Die Welt draussen geht vielleicht unter - aber wir bleiben lieber noch ein bisschen liegen - Mehr wie uns: Brauchen wir nicht!

Fazit:
Für mich ist das kein Parfum - sondern eine Geschichte die über die Nase erzählt wird - Konzeptionelle Duft-Kunst & bisher meine Nummer 1 von der holländischen Landsfrau Bianchi.
Die ersten 20 min machen dich nackig, wenn du's nicht schon bist - dann gehts 2 h mindestens ordentlich zur Sache inkl. (fast) Allem was der Körper eines Menschen so hergibt, gefolgt von einer wunderbaren einhüllenden Zufriedenheit bringenden Aura - die sich spektakulär an einen anschmiegt & einen kaum mehr loslässt.
5 Antworten
TheBladi11 vor 2 Jahren 14 7
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Sillage
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Haltbarkeit
8
Duft
My Big Fat Greek Coffee - oder: Positive Seiten der Lockdown-Zeit.
Als absoluter Kaffee-Aficionado war ich schon lange auf der Suche nach einem authentischen Kaffee-EdP.

Sehr lange habe ich mit allerlei Kaffeezubereitungsarten & Kaffee-Mischungen herumprobiert. Eine Zeit lang war meine favorisierte Methode die Zubereitung mit einer italienischen Caffetteria, natürlich mit dem "Iconic-Model" von Alfonso Bialletti - anzufügen sei hier noch die korrekte Zubereitungsart mit so einem Gerät, da ich immer wieder Leute erlebe die das leider schlichtweg falsch machen. Warum erkläre ich das ? - Espresso hat eine ganz andere Konsistenz als Kaffee. (dickflüssig!) - die Zubereitung mit geschlossenem Deckel produziert Kaffee und keinen Espresso!

1. Caffetteria mit 100°C kochendem Wasser ausspülen, dann 100°C kochendes Wasser einfüllen. Nicht mehr als 2/3 der Wasserfüllhöhe!
2. Metall-Sieb einsetzen, (am Besten direkt frisch kurz zuvor) gemahlenen Espresso einfüllen. Espresso mit einem Löffel so fest wie möglich andrücken/komprimieren.
3. Kopfstück fest aufschrauben am besten mit Topflappen. -> Verbrennungsgefahr!
4. Herdplatte maximal Aufrehen. Caffetteria draufstellen & direkt den oberen Deckel offen lassen.
5. Warten bis durch die Hitze der Espresso beginnt aus der Säule zu laufen (es soll nicht herausspritzen, sondern ganz langsam herauslaufen...) sobald das geschieht von der Herdplatte nehmen und warten bis es wieder aufhört, wieder draufstellen & solange zu 5. zurückkehren bis kein dickflüssiger Expresso mehr aus der Säule kommt. Es sollte von den ursprünglichen 2/3 des Wassers etwa 1/3 als Espresso im oberen (Ausguss-)Teil sein.

Mit obiger Anweisung lässt sich mit sehr gutem Ausgangsmaterial (Espressobohnen sind i.d.R. kleiner als normale Kaffeebohnen & anders geröstet) ein erstklassiger Espresso zaubern - next Level wäre dann eine Siebträgermaschine die ebenfalls mit Wasser(-Dampf) arbeitet nur eben mit mehr Druck - optimalerweise zwischen 12 und 15 bar (auch hier ist das Ausgangsmaterial maßgeblich!)

Durch den Lockdown musste eines meiner Lieblings-Café's leider schließen & ist dann nach 4 Monaten auch Konkurs gegangen - glücklicherweise war ich zufällig am Tag der Schließung vor Ort & bekam als Stammkunde das Angebot eine von drei gerade mal zwei 1/2 Jahre alten Rocket Espresso Milano 'Epica' Siebträger-Maschinen zu erwerben - und das zu einem Bruchteil des Einkaufspreises - da konnte ich nicht wiederstehen - Klasse für mich & meinen Kaffee bzw. hauptsächlich Espresso-Konsum.

Auftakt:
Frisch gemahlene Arabusta-Espresso-Bohnen-Mischung - in den ersten 5 min unglaublich authentisch & sehr dicht - eben richtig schön dickflüssig. Wundervoll!
In den folgenden 10-15 min nimmt die Dichte ab & es geht in Richtung Filterkaffee - also etwas wässriger - mehr weichere Robusta-Noten gesellen sich dazu.

Verlauf:
Nach knapp 25-30 min wurde der Kaffee dann mit frischem Vanille-Zucker gesüßt & es kommt eine Karamell-Süße hinzu - aber nicht wie bei einem Karamell-Frappucino (zu süß!) sondern eher wie ein aufgelöstes 'Werther's-Original-Bonbon" in schwärzestem Espresso - schön samtig-weich - ein wenig eine angekokelte leicht rauchige Note kommt dann ebenfalls dazu - die Kakao-Note, eine sehr dunkle, die finde ich dem Noir Kakao-Pulver von Caotina ähnelt, kann ich erst ganz am Schluss (die letzten 2,5h) wahrnehmen.

Fazit:
Das authentischste Espresso-Kaffee-EdP, dass ich bis Dato kenne - insbesondere die Kopfnote (erste 5min) ist Espresso in seiner reinsten Form - danach verflüssigt dieser sich - Haltbarkeit bei mir für 10h+ mit jeweils 1x Sprüher auf jede Hals & Handgelenk-Seite - also 4 Sprüher gesamt. Sillage in den ersten 3-4 h moderat gut (1- 1,5m) Duftschweif. Danach leicht abnehmend aber wenn jemand neben einem steht locker noch 6-7h gut wahrnehmbar. Eine absolut großartige Kreation von Herrn Kalotinis & ich bin sehr glücklich endlich "meinen" Espresso-Kaffee-Duft gefunden zu haben - diese Duft-DNA ist damit für mich abgeschlossen im Sinne von "Search-no-More" & das wird sicher nicht mein letzter Flakon davon bleiben!

Anzufügen sei noch: PLV = Überragend!

Coffee-Junkie'ge Grüße an alle die ohne das flüssige schwarze Gold auch nicht dieselben Menschen sind :D & viel Spass weiterhin beim Genießen!

Ah & by the way - wenn ihr irgendwo mal einen Espresso trinkt & nicht ein kleines Glas Leitungswasser dazu gereicht bekommt (ohne nachzufragen) - könnt ihr sicher sein - das ihr nicht von einem ausgebildeten Barista bedient werdet ;-)
7 Antworten
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