Traash

Benefit ist eine meiner Lieblingsmarken, denn die Beauty-Produkte haben eine hervorragende Qualität und es macht unheimlich Spaß mit ihnen zu arbeiten. Mittlerweile gibt es ja viele Marken, die sich auf neues Terrain begeben möchten und so den Düftemarkt mit neuem fluten. Benefit hat mittlerweile auch eine kleine Sammlung an süßen Flankons produziert, die ich teilweise schon mag, darunter fällt auch Laugh with me Lee Lee.
Laugh with me Lee Lee besticht beim Anblick schon durch den Flankon- typisch Benefit eben- und in meinem Regal macht er auch echt was her. Ich finde die Aufmachung durch und durch gelungen, wenn auch sie ein klein wenig kitischig wirkt. Aber welche Frau steht nicht auf ein bisschen Kitisch im Bade- oder Schlafzimmer? ;)

Kommen wir zum Wesentlichen, denn das Näschen will ja schließlich auch mal etwas erleben. Aber da ist leider auch der springende Punkt: Eine große Duftreise wird das nicht. Zu Beginn lockt der Duft mit einem frischen Auftakt von blumigen Akkorden, die Kopfnoten wie die Melone oder Zitrone, die Benefit angibt, nehme ich reichlich wenig wahr. Eine wirkliche Duftentwicklung, wie ich es bei meinen bisherigen Düften immer gewohnt war, findet hier nicht statt. Kann durchaus ein Vorteil sein, wenn man keine bösen Überraschungen möchte, denn der Duft bleibt nach wie vor blumig-frisch, schwächt sich jedoch nach kurzer Zeit ab und umhüllt die Trägerin elegant, die ihn so nach kurzer Zeit sowieso nicht mehr wahrnimmt.
An sich mag ich die Komposition der Duftnoten sehr, vorallem gefallen meinem Näschen die Herznoten. Allerdings wirkt er etwas belanglos, ich vermisse noch ein wenig den Pepp, vielleicht liegt es auch einfach an der fehlenden Weiterentwicklung.
Für den Alltag im Herbst kann man ihn schon mal verwenden, aber unter meine Favoriten hat er es nicht geschafft. Pr ist nunmal doch nicht alles... Vielleicht sollten sich manche Firmen doch darauf zurückbesinnen, worin ihre Stärken liegen und diese weiter ausbauen und ersparen so unnötige und unschöne Enttäuschungen.

Klarer Himmel an diesem frischen, aber sonnigen Herbsttag im Park. Das Laub fällt mittlerweile von den Bäumen und es verwandelt den tristen asphaltierten Boden in ein schillerndes Farbenmeer.
In der Luft ein leichter Hauch von Apfelstrudel (wohl eher Ilusion, wenn ich die Duftnoten anschaue), auf den ich mich schon wahnsinnig freue, wenn die kalten Tage kommen.
Diese Vorstellung weckt Miyabi immer wieder auf's Neue, wenn ich an dem Duft schnuppere.

Allerdings erinnert mich Miyabi nicht nur an Herbstliches Wohlwollen, sondern schärft auch meine Sinne und genau das ist es, was ich an diesem Duft liebe. Er ist vielschichtig, lässt sich nicht in eine Schublade stecken und genauso ist auch seine Trägerin, Stark, gefühlvoll, stilsicher, Betörend, Unschuldig und doch verführerisch.
Miyabi ist ein leichter Duft, aber keineswegs wirkt man damit zart. Es ist ein weicher Duft, der jedoch nichts Kindliches verkörpert, sondern vielmehr unterstreicht er auf angenehme Weise die Charakterstärke, ohne sich aufzudrängen.
Miyabi ist meiner Meinung nach nichts für die reife Frau, da fehlt die Schwere im Duft. Obwohl ich mit diesem Duft eine eher herbstliche Atmosphäre verbinde, kann man ihn genauso gut im Frühjahr nutzen, aber für den Alltag in den extremen Jahreszeiten ist er nicht zu empfehlen, da entfaltet er nicht seine volle Wirkung.

Ich will es nicht leugnen, Miyabi ist keine (synthetisch riechende) Duftbombe, mit der man sofort im Mittelpunkt stehen wird- aber das möchte die Miyabi-Trägerin auch nicht. Sie fasziniert still und leise, spielt mit ihren Reizen und stellt sie nicht zur Schau. Sie möchte nicht auf dem Präsentierteller stehen, denn das hat sie auch gar nicht nötig. Miybi fesselt und fasziniert auf subtile Weise, es zieht (unschuldig) in den Bann und verspricht doch mehr, wenn die Trägerin es zulässt. Miyabi umgarnt und unterschreicht gekonnt und elegant die Sinnlichkeit, ohne mädchenhaft oder billig zu wirken. Viele männliche Artgenossen werden sicherlich um den Verstand gebracht, wenn sie all diese Eindrücke auf einmal im Gehirn verarbeiten müssen...
Wer gern ein wenig träumt, trotzdem mit beiden Beinen im Leben steht und sich von der Masse abheben möchte, der könnte so sein ideales Duftpendant gefunden haben.

Zunächst betörte mich dieser Duft und entführte mich sofort zu einem Coffee shop und deren Muffins in einer pulsierenden Großstadt. Da konnte ich nicht anders und biss in einen genussvoll hinein. Die Freude verflog jedoch recht schnell, denn irgendetwas schmeckte hier nicht nur süß nach Beeren, sondern auch überaus künstlich... Der Duft zwickte nur noch in der Nase. Tschüss Kuchenparadies, Hallo Parfümerie.
Es ist sehr schade, dass der Duft auf halbem Wege schlapp macht, denn im ersten Eindruck wirkt er durch die umschmeichelnde Süße wirklich vielversprechend, aber leider wird er für meinen Geschmack zu Beerenlastig.
Die Haltbarkeit des Duftes widerrum ist hervorragend, bei mir roch man ihn noch 9 Stunden nach Auftrag und eine Dusche später leicht auf der Haut. Allerdings wird er meines Erachtens nach einem "exklusiven, berauschenden Duft" nicht gerecht, so wie ihn mir die Verkäuferin angepriesen hatte. Wie der Blaubeermuffin in das Konzept eines Gedenkens an 09/11 passt, konnte ich mir noch nicht herleiten, denn dazu passt diese versuchte Hommage an den Blaubeermuffin einfach nicht. Ich hätte mir da einen schwereren Duft vorgestellt.
Was das Publikum angeht, sehe ich es ähnlich wie mein Vorredner, der Duft eignet sich prima für alle jungen Menschen und alle Junggebliebenen. Ist man auf der Suche nach etwas Verspieltem, Mädchenhaften, das nicht jeder kennt und trägt, ist man hier gut bedient. Sucht man einen Duft mit Charakter, muss die Suche fortgesetzt werden, denn das ist er definitiv nicht...