Umkehrfilm

Umkehrfilm

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11 - 15 von 19
Umkehrfilm vor 10 Jahren 11 2
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
4
Duft
Nichts Neues von Valentino
Ich bin doch wirklich sehr verwundert, welche Ähnlichkeit diesem Duft hier zu Dior Homme zugesprochen wird. Für mich haben die wirklich nichts miteinander zu tun. Ich trage gerade beide. Links Valentino, rechts Dior (Edt!).

Mal zum Vergleich:
Dior Homme durchläuft eine wunderschöne Entwicklung, von ganz leicht bitter und trocken, hin zu einer wunderschönen Pudrigkeit, um dann in einer wunderschönen, sehr zarten Ledernote auszuklingen. Das wirkt auf mich äußerst elegant und hat Charakter. Und trotz Reformulierung hat er diesen Charakter nicht verloren. Valentino kann da leider wirklich nicht mithalten. Und Unterschiede sind hier, meiner Meinung nach, sogar SEHR deutlich auszumachen.

Valentino startet unglaublich synthetisch, fast klebrig, süß und macht ab dann nur noch wenig Entwicklung durch. Er wird mit der Zeit ebenfalls etwas pudriger, verliert aber niemals diese wirklich sehr starke Süße. Für mich persönlich ist diese Süße vergleichbar mit ...tatatataaaa... 1Million. Aber nicht nur an ihn erinnert sie mich, sondern auch an so unglaublich viele andere Düfte die heute produziert werden. Zumindest dann, wenn man sich durch den sogenannten 'Mainstream' riecht. Mir fällt da spontan auch noch das neue Eau de Parfum von YSL ein, Luna Rossa von Prada, Encounter von CK, Guilty Intense von Gucci, usw...

Ich bin definitiv der Überzeugung, dass heute nicht mehr versucht wird irgendetwas 'neu zu definieren'. Düfte werden heute (immer wieder die Betonung auf den Mainstream) hergestellt, um damit den Gewinn einfach noch etwas mehr voran zu treiben. Wieso also etwas riskieren? Das sagt viel über die großen Konzerne aus, ist aber ebenso ein schöner Spiegel unserer Gesellschaft. Wir wollen doch heute eigentlich gar nicht mehr so individuell sein. Auffallen wollen wir, aber nicht individuell sein. Auffallen wollen wir heute dadurch, dass wir AUCH ein Tshirt von Hollister tragen. Oder dadurch, dass wir nun endlich AUCH ein Iphone besitzen, eine Jacke von Moncler, oder eben dadurch, dass wir nun endlich AUCH so riechen wie alle anderen. Wir fallen heute dadurch auf, dass wir uns anpassen. Diesen Schuh mochte ich noch nie und werde ich auch niemals mögen.

Bitte nehmt mir das nicht krumm. Wir wissen ja, dass Düfte durchaus eine sehr subjektive Sache sind. Für mich gibt es hier aber, wie die Überschrift schon sagt, nichts Neues.

Ich gebe 40% für den wunderschönen Flakon und überlasse den Duft gerne jemand anderem.
2 Antworten
Umkehrfilm vor 10 Jahren 10 1
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Eine Frage der Chemie!?
Mit Patchouli scheint das so eine Sache zu sein...

Auf die einen wirkt er unglaublich anziehend und sexy, auf die anderen höchst abstoßend mit Assoziation zu Keller und Mottenkugeln. Zudem lässt er sich sehr vielfältig einsetzen und hat somit viele verschiedene Gesichter, die widerum mit allen Hauttypen anders reagieren. Patchouli ist also schon eine sehr besondere Duftkomponente. Ob sich eine Vorliebe/Abneigung gegenüber Patchouli, evt. auf andere Bereiche des Lebens übertragen lässt? Möglich...

In Straight to Heaven hat man einen leicht muffigen Patchouli, einer wunderschönen, dunklen Rumnote und ein paar wenigen Holznoten, direkt gegenüber gestellt. Das entwickelt sich insgesamt zu einem sehr hautnahen und leicht geheimnisvollen Duft, der bei mir locker den ganzen Tag wahrnehmbar ist. Und schon hier beziehe ich mich auf meine Überschrift und bin mir fast sicher, dass es einfach eine Hautfrage ist, wie lange und stark er wahrnehmbar ist.
Besonders gut gefällt mir, dass Straight to Heaven ein wenig braucht bis er richtig gut zur Geltung kommt. Denn wenn man gerade glaubt den Duft als gewöhnlichen Patchouliduft 'erkannt' zu haben, überrascht er einen nochmal richtig mit seiner Sattheit und dieser leckeren, holzigen Rumnote. Vorallem auf warmer Haut entwickelt er sich wirklich wunderschön.

Meine erste Begegnung mit ihm hatte ich in einem kleinen Club. Ein guter Freund hatte ihn geschenkt bekommen und trug ihn an besagtem Abend zum ersten Mal. Noch bevor ich überhaupt 'Hallo' sagen konnte, fiel mir der Duft auf und ich musste sofort nachfragen, was er da feines trägt.

Straight to Heaven ist für mich insgesamt also ein sehr anziehender, fein abgestimmter Patchouliduft, den man auf jeden Fall nur auf der Haut und niemals auf Papier testen sollte, da er einem nur so sein wahres Wesen offenbart.

Empfehlung!
1 Antwort
Umkehrfilm vor 10 Jahren 9 1
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Eine außergewöhnliche Hommage
Etat Libre d'Orange ist hier ein wirklich sehr schöner Duft gelungen!

Nach einem Jahr, in dem ich ihn immer mal wieder getestet hatte, habe ich ihn mir nun endlich zugelegt. Überzeugt hat mich, dass ToF so oft sein Wesen ändert und eigentlich nie wirklich greifbar ist. Er lässt sich immer wieder neu entdecken und wird dadurch unglaublich spannend.

Für mich startet er leicht zitrisch, entwickelt sich dann aber sehr schnell in Richtung Gummi (Latex?), Leder und wird dann nach und nach immer sanfter, pudriger und etwas süßer. Einzelne Duftnoten rieche ich hier kaum heraus, da sich nach der Kopfnote so etwas wie ein 'Gesamtkonzept' ergibt. Dieses Gesamtkonzept zeigt sich für mich darin, dass er andauernd zwischen den genannten Eindrücken wechselt. Mal riecht man mehr die eine, dann wieder die andere Note heraus. Es macht hier definitiv einen Unterschied in welcher Situation man ihn aufsprüht. Auf warmer Haut roh und sinnlich, entwickelt er an kälteren Tagen eine fast schon zärtliche, beschützende Aura.

Tom isn' richtig cooler Typ, gleichzeitig aber auch definitiv unisex! Die Künste sind ja bekanntlich auch für alle da, gell ;)
1 Antwort
Umkehrfilm vor 10 Jahren 15 5
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Kaltes Wasser über grauen Steinen
Da wird man gerne 100% los.

Alles beginnt sehr erfrischend, ein wenig nimmt man sogar den trockenen Kaffee wahr, entwickelt sich dann aber schnell zu einem leichten Weihrauch-Zeder-Cypressen Duft. Die vielen Kommentare beschreiben das absolut passend.

Kyoto wirkt so erdend, beruhigend und strahlt gleichzeitig etwas sehr anziehendes aus. Ich empfinde ihn als kühlen Duft und verbinde mit ihm das, was in meiner Überschrift zu lesen ist. Simpel und so unglaublich gut.
Comme des Garcons haben schon wirklich tolle Konzepte und scheinen immer sehr bemüht, diese dann auch authentisch zu vermitteln.

Sillage und Haltbarkeit empfinde ich hier als überaus angenehm. Ich werde oft auf den Duft angesprochen und kann ihn über den ganzen Tag leicht wahrnehmen. So mag ich das persönlich sehr gerne. Düfte die all zu laut schreien, empfinde ich aber auch eher als penetrant bis unangebracht.

Kyoto ist meine neue Liebe.
5 Antworten
Umkehrfilm vor 10 Jahren 10 2
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Das Verbrennen einer Puppe. Rückwärts.
Holygrace empfinde ich als sehr unterhaltsamen und speziellen Duft. Es wundert mich sehr, dass es hier nicht mehr Kommentare zu ihm gibt. Einen Test ist er nämlich definitiv wert.

Holygrace startet mit dem Geruch von brennendem Kunststoff, der sicherlich durch den Einsatz von Pfeffer und Bergamotte und....Paprika?! entsteht. Tatsächlich sehr skurril, auf eine seltsame Art und Weise aber angenehm. Darauf folgen einige Blumen, gepaart mit einer süßen Styraxnote, die das Herz ausmacht.
Diese Phase empfinde ich als am interssantesten, weil sie mich an den Geruch von Kinderspielzeug auf Kunststoff erinnert. Die Puppen, die man kleinen Mädchen schenkt und die sie dann überall mit sich rumtragen. Ich hatte in meiner Kindheit eine T-Rex Figur von Jurassic Park, die absolut genau so gerochen hat. Giftig und süchtig machend.
Das Szenario legt sich dann irgendwann zur Ruhe und übrig bleibt eine warme Amber-Vanille Note für die Basis.

In meinem Kopf ist das, wie die Überschrift schon sagt, das Verbrennen einer Puppe. Rückwärts gerochen.

Holygrace - Holyshit!
2 Antworten
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